Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung  (Read 244304 times)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #660 am: 16.04.2025 07:51 »
@KlammeKassen:
Stimmt bei der RV (und auch bei der AV, wenn ALG I bezogen werden muss).
Aber wenn man das gesamte System so umstellt (und dabei auch die private KV abschafft), kann sich das solidarische System insgesamt (vermutlich) wieder besser selbst tragen. Aktuell schafft es das ja bei weitem nicht. Wir schießen ja ~100 Mrd € jährlich aus Steuermitteln in die Rente.

Punkt Nummer 1 wäre doch erstmal die kostenlose Mitversicherung abschaffen. Schon hätte man mehr Schultern auf die der Beitrag fairer verteilt ist.
Nein, hat man nicht, sondern man eine Schulter die mehr bezahlen muss.
Denn die kostenlos Mitversicherten sind ja Frau und Kind, die nicht arbeiten (können)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #661 am: 16.04.2025 07:56 »
Weil man sich das aber nicht eingestehen möchte, bringt man in Diskussionen lieber Scheinargumente wie "meinen Job gibts abre nur im öD", damit man nicht blöd dasteht. Das kling einfach besser als "ich kann meinen doofen Job nicht wechseln, weil mein Partner mich nicht unterstützt. Weil der aber eh mehr Kohle heimbringt als ich und daheim das Sagen hat, leide ich lieber leise vor mich hin und jammere medienwirksam im Internet rum, dass es meinen Job nur im öD gibt und Verdi endlich mehr Gehalt verhandeln soll"
+1

Opfer sein ist einfacher, als zu seinen Lebensendscheidungen stehen, sowohl bei der Berufs-, Orts- und Partnerwahl.

und ja wenn ich im Sozialen Bereich unterwegs bin, ist der öD der größte AG und der weg in die pW ist schwieriger, aber eben nicht unmöglich.
Nur darum ging es in der Debatte und nicht darum wie ein Individuum es schaffen kann.

DiVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #662 am: 16.04.2025 08:44 »
Weil man sich das aber nicht eingestehen möchte, bringt man in Diskussionen lieber Scheinargumente wie "meinen Job gibts abre nur im öD", damit man nicht blöd dasteht. Das kling einfach besser als "ich kann meinen doofen Job nicht wechseln, weil mein Partner mich nicht unterstützt. Weil der aber eh mehr Kohle heimbringt als ich und daheim das Sagen hat, leide ich lieber leise vor mich hin und jammere medienwirksam im Internet rum, dass es meinen Job nur im öD gibt und Verdi endlich mehr Gehalt verhandeln soll"
+1

Opfer sein ist einfacher, als zu seinen Lebensendscheidungen stehen, sowohl bei der Berufs-, Orts- und Partnerwahl.

und ja wenn ich im Sozialen Bereich unterwegs bin, ist der öD der größte AG und der weg in die pW ist schwieriger, aber eben nicht unmöglich.
Nur darum ging es in der Debatte und nicht darum wie ein Individuum es schaffen kann.

Ich habe auch ehemalige Kita-Leitungen kennengelernt, die inzwischen als Consultants bei Soprasteria (= größte Beratungsfirma für den öD in Deutschland) angestellt sind. Wo ein Wille - da ein Weg.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #663 am: 16.04.2025 09:13 »

Nein, hat man nicht, sondern man eine Schulter die mehr bezahlen muss.
Denn die kostenlos Mitversicherten sind ja Frau und Kind, die nicht arbeiten (können)

Mit dem Argument kann man auch kostenfrei Essen für Familien parat stellen.

Flying

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #664 am: 16.04.2025 09:19 »

 Du weißt doch gar nicht, was der Hintergrund ist.

Vielleicht hat sie stark pflegebedürftige Angehörige... und dann redest du von "Verlassen der Komfortzone" ?
Also weiß ich nicht, finde ich ohne Hintergrundwissen echt schwierig, so etwas herauszuhauen.

Wenn dem so wäre, wäre es eher ein Fliehen in die Komfortzone, wenn sie wegzieht

Stimmt natürlich - es geht aber eher um die pauschale Aussage, dass es in der pW keine alternativen Jobs gibt.

Ob man diesen Wechsel eingehen will oder nicht, ist ja ohnehin jedem selbst überlassen.
Ich bin auch vorwiegend aufgrund der Flexibilität im öD und nicht aufgrund des Gehalts. Passt im Moment halt am Besten zur Gesamtsituation - ob das in 5 Jahren noch so ist, werden wir sehen.

DiVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #665 am: 16.04.2025 09:30 »

 Du weißt doch gar nicht, was der Hintergrund ist.

Vielleicht hat sie stark pflegebedürftige Angehörige... und dann redest du von "Verlassen der Komfortzone" ?
Also weiß ich nicht, finde ich ohne Hintergrundwissen echt schwierig, so etwas herauszuhauen.

Wenn dem so wäre, wäre es eher ein Fliehen in die Komfortzone, wenn sie wegzieht

Stimmt natürlich - es geht aber eher um die pauschale Aussage, dass es in der pW keine alternativen Jobs gibt.

Ob man diesen Wechsel eingehen will oder nicht, ist ja ohnehin jedem selbst überlassen.
Ich bin auch vorwiegend aufgrund der Flexibilität im öD und nicht aufgrund des Gehalts. Passt im Moment halt am Besten zur Gesamtsituation - ob das in 5 Jahren noch so ist, werden wir sehen.

Das hast du sehr gut erkannt und treffend beschrieben. Mich erinnert diese Aussage mit "manche Jobs gibts eben nur im öD und nicht in der PW" und dass dann alle Leute irgendwelche Hintergründe wie "stark pflegebedürftige Angehörige" oder "räumliche Gebundenheit wegen Familie" stark an die Diskussionen unter Artikeln zu eAutos:

Da ist von einer Gruppe immer der Tenor, dass eMobilität nicht funktionieren kann, weil man mit einem eAuto nicht 1.200 km am Stück mit sieben Personen und drei Hunden plus Gepäck für acht Wochen und zwölf Meter langem Wohnwagen hintendran drei Mal pro Wochen nach Kroatien fahren kann oder jeden Tag acht Tonnen Gartenerde aus dem Baumarkt holen kann.

Na klar gibt es persönliche Gründe, die einen Jobwechsel erschweren. Aber sind wir mal ehrlich:

Wenn der AG einem kündigt oder man aufgrund einer Krankheit/Behinderung/Einschränkung nicht mehr wie gewohnt funktioniert, klappt es plötzlich ganz schnell, dass man sich etwas anderes sucht.

NelsonMuntz

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« Antwort #666 am: 16.04.2025 09:30 »

Nein, hat man nicht, sondern man eine Schulter die mehr bezahlen muss.
Denn die kostenlos Mitversicherten sind ja Frau und Kind, die nicht arbeiten (können)

Mit dem Argument kann man auch kostenfrei Essen für Familien parat stellen.

In der GKV versichern diejenigen, die ein gesundes Leben führen, auch alle Trinker und Raucher quer ... Kinder fallen da kaum ins Gewicht. Ehrlich.

UNameIT

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« Antwort #667 am: 16.04.2025 09:32 »
@KlammeKassen:
Stimmt bei der RV (und auch bei der AV, wenn ALG I bezogen werden muss).
Aber wenn man das gesamte System so umstellt (und dabei auch die private KV abschafft), kann sich das solidarische System insgesamt (vermutlich) wieder besser selbst tragen. Aktuell schafft es das ja bei weitem nicht. Wir schießen ja ~100 Mrd € jährlich aus Steuermitteln in die Rente.

Punkt Nummer 1 wäre doch erstmal die kostenlose Mitversicherung abschaffen. Schon hätte man mehr Schultern auf die der Beitrag fairer verteilt ist.
Nein, hat man nicht, sondern man eine Schulter die mehr bezahlen muss.
Denn die kostenlos Mitversicherten sind ja Frau und Kind, die nicht arbeiten (können)

Und?

Wenn beide arbeiten, müssen auch beide bezahlen. Wenn sich beide entschieden haben, das nur einer arbeitet, sollten aber auch beide bezahlen. Die Kinder kann man ja gerne rausnehmen. Aber alle Erwachsenen sollten auch bezahlen.

Alternative ist, die derzeit immer weiter steigenden Beiträge.

NelsonMuntz

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« Antwort #668 am: 16.04.2025 09:40 »
Wenn beide arbeiten, müssen auch beide bezahlen. Wenn sich beide entschieden haben, das nur einer arbeitet, sollten aber auch beide bezahlen. Die Kinder kann man ja gerne rausnehmen. Aber alle Erwachsenen sollten auch bezahlen.

Alternative ist, die derzeit immer weiter steigenden Beiträge.

Es ist zumeist die Regel, dass tatsächlich beide Partner arbeiten - Wie viele 100% Hausfrauen kennst Du denn?

DiVO

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« Antwort #669 am: 16.04.2025 10:05 »
@KlammeKassen:
Stimmt bei der RV (und auch bei der AV, wenn ALG I bezogen werden muss).
Aber wenn man das gesamte System so umstellt (und dabei auch die private KV abschafft), kann sich das solidarische System insgesamt (vermutlich) wieder besser selbst tragen. Aktuell schafft es das ja bei weitem nicht. Wir schießen ja ~100 Mrd € jährlich aus Steuermitteln in die Rente.

Punkt Nummer 1 wäre doch erstmal die kostenlose Mitversicherung abschaffen. Schon hätte man mehr Schultern auf die der Beitrag fairer verteilt ist.
Nein, hat man nicht, sondern man eine Schulter die mehr bezahlen muss.
Denn die kostenlos Mitversicherten sind ja Frau und Kind, die nicht arbeiten (können)

Und?

Wenn beide arbeiten, müssen auch beide bezahlen. Wenn sich beide entschieden haben, das nur einer arbeitet, sollten aber auch beide bezahlen. Die Kinder kann man ja gerne rausnehmen. Aber alle Erwachsenen sollten auch bezahlen.

Alternative ist, die derzeit immer weiter steigenden Beiträge.

Folgende Alternativen gibt es:

Reduzierung der 94 Gesetzlichen Krankenkassen auf genau eine einzige. Diese einzelne Gesetzliche Krankenkasse hätte einen deutschlich schlankeren Verwaltungsapparat. Das wiederum würde zu Verschlankung der Abrechnung bei allen Dienstleistern führen, da sie nur noch einen einzigen Vertrag und dessen Bestimmungen beachten müssten. Beides würde die Verwaltungskosten für Medizinprodukte senken.

Diese einzelne GKV hätte mit rund 75 Millionen Versicherten eine tatsächliche Marktmacht und könnte gegenüber Pharmakonzernen die Preise völlig anders verhandeln und bekäme mit Sicherheit andere Konditionen als die Landwirtschaftliche Krankenkasse mit ihren 700.000 Mitgliedern. Auch das würde den Preis für Medizinprodukte senken.

Beide Maßnahmen zusammen würden für eine spürbare Entlastung bei den Kosten sorgen und so weitere Beitragserhöhungen oder Reduzierung der Leistung verhindern.

UNameIT

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« Antwort #670 am: 16.04.2025 10:05 »
Wenn beide arbeiten, müssen auch beide bezahlen. Wenn sich beide entschieden haben, das nur einer arbeitet, sollten aber auch beide bezahlen. Die Kinder kann man ja gerne rausnehmen. Aber alle Erwachsenen sollten auch bezahlen.

Alternative ist, die derzeit immer weiter steigenden Beiträge.

Es ist zumeist die Regel, dass tatsächlich beide Partner arbeiten - Wie viele 100% Hausfrauen kennst Du denn?

spontan? mindestens 5 - alle so im Alter 30-45 , weitere die "nur" nicht-sozialversicherungspflichtige Minijobs haben, alle mit Kindern. Ich würde sagen in den Altern darüber wahrscheinlich noch mehr.

Aber um von der anekdotischen Evidenz wegzukommen, hab ich mal gegoogelt. 
Spontan die Zahlen von 2018 gefunden: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/12/PD19_473_122.html

Zitat
Auch wenn es in den vergangenen zehn Jahren Zuwächse hinsichtlich der Erwerbstätigkeit beider Eltern mit einem Kind unter 3 Jahren gegeben hat, gab es in mehr als der Hälfte der Elternpaare einen männlichen Alleinverdiener (54 %). Am häufigsten waren Väter in der Alleinverdiener-Rolle, wenn Kinder unter 1 Jahr in der Familie lebten (78 %). Mit zunehmendem Alter des jüngsten Kindes nimmt auch die Erwerbstätigkeit beider Elternteile zu. Wenn das jüngste Kind ein Alter von 2 Jahren erreicht hat, war der Vater nur noch in 31 % der Fälle der alleinige Erwerbstätige. In Westdeutschland war das Alleinverdiener-Modell in dieser Altersgruppe der Kinder allerdings wesentlich stärker verbreitet.

https://www.wsi.de/de/erwerbsarbeit-14617-erwerbskonstellationen-in-paarhaushalten-2017-14837.htm#:~:text=Eine%20Zweiverdiener*innen%2DKonstellation%20ist,Mann%20zutrifft%20(15%20Prozent).

2022 sah es sogar noch anders aus:

Paare mit Kindern: 60,9% beide aktiv erwerbstätig, Paare ohne Kinder 66,5% beide aktiv erwerbstätig.

Somit sind zwischen 35-40% aller Partner kostenfrei mitversichert.

Nehmen wir mal an Deutschland hätte nur 10.000 Paare: das wären 3500 Personen die queer finanziert werden müssen.

Warum du es für einen guten Ansatz hältst, auf Sparguthaben (ETFs, ZInsen, etc.) Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen, die einfachere und sinnvollere Option um Beiträge etwas stabiler zu halten aber ablehnst, erklärt sich mir nicht.

Zitat
Im Jahr 2019 lebten in Deutschland 35,1 Millionen Personen als Eheleute zusammen, davon 15,8 Millionen zusammen mit Kindern und 19,3 Millionen ohne Kinder. Weitere 6,5 Millionen Personen lebten als unverheiratete Paare in einem Haushalt – 2,1 Millionen zusammen mit Kindern und 4,4 Millionen ohne Kinder.

Hugo Stieglitz

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« Antwort #671 am: 16.04.2025 10:17 »
@KlammeKassen:
Stimmt bei der RV (und auch bei der AV, wenn ALG I bezogen werden muss).
Aber wenn man das gesamte System so umstellt (und dabei auch die private KV abschafft), kann sich das solidarische System insgesamt (vermutlich) wieder besser selbst tragen. Aktuell schafft es das ja bei weitem nicht. Wir schießen ja ~100 Mrd € jährlich aus Steuermitteln in die Rente.

Punkt Nummer 1 wäre doch erstmal die kostenlose Mitversicherung abschaffen. Schon hätte man mehr Schultern auf die der Beitrag fairer verteilt ist.
Nein, hat man nicht, sondern man eine Schulter die mehr bezahlen muss.
Denn die kostenlos Mitversicherten sind ja Frau und Kind, die nicht arbeiten (können)

Und?

Wenn beide arbeiten, müssen auch beide bezahlen. Wenn sich beide entschieden haben, das nur einer arbeitet, sollten aber auch beide bezahlen. Die Kinder kann man ja gerne rausnehmen. Aber alle Erwachsenen sollten auch bezahlen.

Alternative ist, die derzeit immer weiter steigenden Beiträge.

Folgende Alternativen gibt es:

Reduzierung der 94 Gesetzlichen Krankenkassen auf genau eine einzige. Diese einzelne Gesetzliche Krankenkasse hätte einen deutschlich schlankeren Verwaltungsapparat. Das wiederum würde zu Verschlankung der Abrechnung bei allen Dienstleistern führen, da sie nur noch einen einzigen Vertrag und dessen Bestimmungen beachten müssten. Beides würde die Verwaltungskosten für Medizinprodukte senken.

Diese einzelne GKV hätte mit rund 75 Millionen Versicherten eine tatsächliche Marktmacht und könnte gegenüber Pharmakonzernen die Preise völlig anders verhandeln und bekäme mit Sicherheit andere Konditionen als die Landwirtschaftliche Krankenkasse mit ihren 700.000 Mitgliedern. Auch das würde den Preis für Medizinprodukte senken.

Beide Maßnahmen zusammen würden für eine spürbare Entlastung bei den Kosten sorgen und so weitere Beitragserhöhungen oder Reduzierung der Leistung verhindern.
So apodiktisch würde ich das nicht formulieren. Es gibt auch nur eine Bahn und eine Bundeswehr und beide Organisationen sind unreformierbare Katastrophen. Ich sehe das nicht als gesichert an, dass die Zusammenführung aller Krankenkassen so ein Erfolg wäre. Zumal die TKK mit ihren 12 Millionen Mitgliedern nicht zu den grünstigsten Kassen gehört, sondern eher die kleinen Kassen. Mit 12 Millionen Mitgliedern müsste man ja schon auch eine gewisse Preissetzungsmacht haben. Anscheinend funktioniert das System so nicht.

NelsonMuntz

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« Antwort #672 am: 16.04.2025 10:28 »
...

2022 sah es sogar noch anders aus:

Paare mit Kindern: 60,9% beide aktiv erwerbstätig, Paare ohne Kinder 66,5% beide aktiv erwerbstätig.

Somit sind zwischen 35-40% aller Partner kostenfrei mitversichert.

Nanana, da ziehst Du einen falschen Schluss. Aktiv erwerbstätig beinhaltet ja auch alle Personen, die in der PKV versichert sind. In diesem "Milieu" ist das Alleinverdienermodell sicher deutlich ausgeprägter zu finden. In den unteren Etagen, in denen Sozialeistungen fließen, würde eine individuelle Versicherungspflicht auch querfinanziert werden - dann sinken die Beiträge, aber die Steuern steigen. Dan gibt es noch Paare, in denen ein Partner erwerbsunfähig ist und Rente gezahlt wird, und, und, und ...

Schön wäre hier eine konkrete Zahl, wie viele mitversicherte Partner es in der GKV in Gänze gibt. Habe ich spontan keine finden können. Ohne diese Zahl verbleibt das Einsparpotential spekulativ.

Tanathos

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« Antwort #673 am: 16.04.2025 10:31 »
Ganz logisch. Es gibt 3 Stellschrauben bei der Rente:
- Eintrittsalter
- Höhe
- Beitrag

Da sich die Bezugsdauer in der Vergangenheit deutlich erhöht hat, ändert sich mindestens einer der vorgenannten Punkte.

Oh, es gibt eine 4. Schraube: Vergrößerung der arbeitenden Kohorte durch Migration.

... aber psssst: Leise! Die Schlümpfe schlafen gerade so schön ;)

Richtig!
Ich frage mich immer, in welcher Verfassung sich die Mio "deutschen" Arbeitsuchenden befinden, da diese nicht in Arbeit zu bringen sind?
Wenn ich mit offenen Augen durch die Welt laufe, frage ich mich, "wo" sind denn, oder  "wann" kommen denn die ersehnten überweigend muslimisch sotialisierten Immigranten, welche "unserer Gesellschaft" Wohlstand und Bereicherung bringen (sollen)?

Das machen sie schon seit Jahrzenten. Der Wiederaufbau nach dem Krieg hätte ohne die Gastarbeiterwelle aus der Türkei vermutlich nicht so gut passieren können: https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/auslaender-bringen-deutschland-laut-studie-milliardeneinnahmen-a-1005217.html

Ansonsten hatman an der Rente noch ganz viele weitere Stellschrauben, aber die sind ja mittlerweile alles als "Sozialismus" oder "Kommunismus" verschrien:
- die ganzen ausgekoppelten Versorgungswerke der einzelnen Berufsgruppen abschaffen
- Beitragsbemessungsgrenze erhöhen/abschaffen
- Rentenversicherungsbeiträge auch auf weitere Einkunftsarten erheben (bspw. Kapitalerträge oder Mieteinnahmen)
=> bei einer Ausweitung auf mehr Schultern, könnte man vermutlich sogar die Beitragssätze reduzieren

Gilt übrigens nicht nur die für Rente, sondern eigtl für alle SV-Beiträge. Aber ist echt offtopic

wer kennt Sie nicht die, die Trümmerfrauen aus der Türkei die im Sommer 1945 die Schuttberge weggeräumt haben. Als das Anwerbeabkommen mit der Türkei am 30 Oktober 1961 in Kraft trat war Deutschland überwiegend aufgebaut und das Wirtschaftswunder am abflauen.

Die Kräfte wurden nicht mal gebraucht aber auf Drängen der USA um die Türkei in der NATO bei Stange zu halten trotzdem angeworben. Die Folgen für Deutschland waren schon damals negativ. Die Produktivität stagnierte, die vielen günstigen Arbeitskräfte drückten die Löhne und verhinderten wichtige Investitionen in Automatisierung.

Und zur Studie (aus 2014 lol). Ja über alle Nationalitäten hinweg ist Zuwanderung ein Gewinn. Aus Dänemark und Holland wissen wir allerdings das MENA Migranten durchweg mehr Kosten als sie an Gewinn bringen. Selbst heute ist jeder 2 Syrer arbeitslos. Und dabei sind schon Leute rausgerechnet die in Sprachkursen stecken oder nicht arbeitsfähig sind.


KlammeKassen

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« Antwort #674 am: 16.04.2025 11:00 »
Rente mit 70 wird der nächste Kracher vom Wendehals-Merz.

Ich kann dir sogar jetzt schon sagen wie es laufen wird, weil es einfach und schon bekannt ist und die Masse der betroffenen Boomer nicht ganz so hart trifft:

2029 endet die aktuelle Phase der Erhöhung des Renteneintrittsalters, immer um 1-2 Monate pro Jahr. Jahrgang 1964 ist der erste, der 67 Jahre voll hat. Statt dem Ende der Erhöhung wird die Erhöhung des Renteneintrittsalters ab 2030 einfach fortgesetzt. Jahrgang 1965 wird dann bis 67 Jahre und 2 Monate arbeiten müssen. Jahrgang 1966 wird bis 67 Jahre und 4 Monate arbeiten müssen usw..

Einzige Frage bleibt bis zu welchem Alter man dies vorschiebt. Wenn man 70 Jahre sagt, dann wird Jahrgang 1982 der erste Jahrgang sein mit Renteneintritt von 70 Jahren, wenn man in 2-Monat-Schritten geht.

Wenn es etwas schneller gehen soll, geht man eben in 3-Monat-Schritten. Dann es Jahrgang 1974 der erste mit Rente ab 70 Jahren.


Du wechselst dann ja nur vom Pflegenden direkt in das Pflegebett.  :P

Aber mit 80 % Arbeitszeit über 45 Jahre hast Du ja eigentlich schon einige Jahre vorgezogen, immerhin.

Das stimmt leider.

Wuhu. It`s Party Time.
Dann darf ich sogar bis 71 oder so.

Ich denke nicht, dass das diese Koalition angehen wird, aber ab 2029 geht es dann ab, weil dann leider alles nachgeholt werden muss, was die Vorgängerregierungen "vergessen" bzw. "verweigert" zu tun zu haben.

Hauptsache die Boomer sind fein raus, das ist das Wichtigste.

2027 soll doch, soweit ich weiß, eine Experten-Kommission Vorschläge machen. Da die Politik aber eh nie auf die Experten hört, ist das eigentlich nur eine Verschwendung von Steuermitteln....   :D

Ich sag dir: Die Experten-Kommission wird genau das vorschlagen, was ich geschrieben haben. Eine Adhoc-Erhöhung um 2-3 Jahre erzeugt zu viel Widerstand, einfach die jetzige Form der Erhöhung fortführen, das wird kommen. Mark my words!  Wenn es kommt, hast du es hier zuerst gelesen. ;)

Könnte durchaus sein  :D. Sollte man gut wegspeichern den Beitrag von dir.
Aber so etwas ähnliches wird sicherlich kommen, vielleicht aber auch erst ab 2029/2030. Wobei die 1964er sind ja 2031 67, also passt das ja. Dann wird 2031 das Rentenniveau gleichzeitig aufgehoben und die Lebensarbeitszeit Monat für Monat angehoben, so dass die Beiträge nicht auf 25, sondern "nur" 22 Prozent steigen müssen.

Erscheint plausibel