Studien haben gezeigt, dass etwas 30 % der Familien mit 2 Kindern sich ein drittes wünschen, aber nur etwas 10 % es auch tatsächlich umsetzen. Dabei stehen vor allem finanzielle Gründe im Vordergrund.
Natürlich hat derjenige, der arbeitet, immer etwas mehr als jemand, der es nicht macht. Ich finde es nur erschreckend, dass auch gut Verdienende spätestens ab dem dritten Kind mit nur einem Einkommen ohne aufstockende Leistungen weniger Einkommen haben als Grundsicherung.
Viele derjenigen, die dann solche Leistungen beantragen müssten, kennen nicht alle Leistungen, die Ihnen zustehen, empfinden die Antragstellung oft als demütigend und stigmatisierend, und daher beantragen es nicht so viele Eltern, wie es könnten.
Nach wissenschaftlichen Studien kann man Paare, die sich gegen Kinder entschieden haben, kaum mit finanziellen Anreizen dazu bewegen, sich doch für Kinder zu entscheiden. Paare, die jedoch ein oder zwei Kinder haben, machen die Entscheidung für ein weiteres Kind oft von ihrer finanziellen Situation abhängig.
Daher würde eine deutliche Erhöhung des Kindergeldes und des Kinderfreibetrages ab dem zweiten oder dritten Kind sehr wahrscheinlich Eltern dazu animieren, noch ein oder zwei Kinder nachzulegen, weil sie dann keine Sorge haben müssen, dadurch zu verarmen oder bedarfsorientierte Leistungen beantragen zu müssen.
Deutschland fehlt das dritte Kind.