@beamtenjeff:
Ich beziehe keine einseitige Stellung, sondern betrachte unterschiedliche Ebenen. Ich entscheide als Person frei und selbstbestimmt, ob ich Kinder haben möchte, oder nicht.
Die Gesellschaft hingegen ist eine abstrakte Ebene, deren Willen sich aus den Einzelmeinungen ihrer Mitglieder akkumuliert. Jetzt kann man statistisch belegen, dass eine Gesellschaft ca. 2,1 Kinder pro Frau benötigt, um eine stabile Population zu bilden. In Deutschland sind es aktuell grob 1,3 Kinder. Das sind die Fakten. Wie die Gesellschaft das bewertet und welche Maßnahmen diesbezüglich ergriffen werden sollten, müssen die Mitglieder der Gesellschaft nun aushandeln.
Wenn Du mich persönlich fragst, sollten Kinder nicht nur eine KiGruSi erhalten, sondern eine Art Kinder-BGE in Höhe der zugehörigen Grundsicherung (inkl. KdU etc.). Für alle und völlig unabhängig vom Einkommen. Das wäre eine faire und gleichmäßige Förderung, die insbesondere am unteren Rand das Abgleiten in die Armut verhindert, und gleichzeitig leistungsgerechte Einkommenshöhen nicht übermäßig nivelliert.
Aber selbst dann entsteht daraus keine Verpflichtung, Kinder zu bekommen. Es ist nur ein Anreiz in Form einer Absicherung.
Wenn ich mich dann entscheide, Kinder zu bekommen, dann wäre ich aber auch ausreichend durch die Gesellschaft unterstützt und könnte diese Kinder nicht zur Verrechnung mit anderen Pflichten (wie der jetzt diskutierten allgemeinen Dienstpflicht) nutzen.
Anders: Ich kann gesetzlich ganz viel Zwang implementieren: Das beginnt bei den Steuern, geht über Tempolimits bis hin zu einer Wehr-/Dienstpflicht. Zwang funktioniert aber nicht bei Kindern.