Corona: Wie hält es Eure Behörde damit?

Begonnen von clarion, 16.03.2020 21:14

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Organisator

Zitat von: oat98 am 28.04.2020 13:52
Weiß jemand, ob ich dazu gezwungen werden kann und ob ich mir dann die technischen Voraussetzungen selber anschaffen muss (bräuchte einen neuen Laptop)?

Arbeitsmittel (wie hier der Laptop) sind vom Arbeitgeber zu stellen. Anders ist es z.B. bei der Nutzung des privaten Internetanschlusses. Soweit hier bei der üblicherweise vorhandenen privaten Internet-Flatrate keine zusätzlichen Kosten für die dienstliche Nutzung entstehen, könnte diese private "technische Voraussetzung" auch dienstlich genutzt werden.

Denkbar wären auch Mischvarianten, so z.B. wenn ein besonders gesichertes Zugangssystem durch den Arbeitgeber per USB-Stick zur Verfügung gestellt wird und dafür der private Rechner genutzt wird.

Hier sind vielfältige Regelungen möglich, die üblicherweise in Dienstvereinbarungen festgehalten werden.

oat98

Dankeschön! Auf die Idee mit der Dienstvereinbarung bin ich erst nach Abschicken meines Posts gekommen 8) Darin wird es auch geregelt. Zumindest weiß ich jetzt auch, dass Home Office nicht angeordnet werden kann.

Spid

Zitat von: Organisator am 28.04.2020 14:06
Soweit hier bei der üblicherweise vorhandenen privaten Internet-Flatrate keine zusätzlichen Kosten für die dienstliche Nutzung entstehen, könnte diese private "technische Voraussetzung" auch dienstlich genutzt werden.

Wenn der AN dem zustimmt - oder siehst Du irgendeine Ermächtigung des PR/BR/AG, über den privaten Internetanschluß des AN zu verfügen. Gleiches gilt auch für Strom, Mobiliar, Heizung...

Organisator

Zitat von: Spid am 28.04.2020 14:45
Wenn der AN dem zustimmt - oder siehst Du irgendeine Ermächtigung des PR/BR/AG, über den privaten Internetanschluß des AN zu verfügen. Gleiches gilt auch für Strom, Mobiliar, Heizung...

Korrekt. Wenn der AN zustimmt. So ist es auch üblicherweise in den entsprechenden Dienstvereinbarungen geregelt, dass der AN die genannten Mittel zur Verfügung stellt.

Nach meiner Erfahrung ist dies selten ein Problem. Einerseits steht für die Nichtnutzer weiterhin der Büroarbeitsplatz zur Verfügung, andererseits überwiegt für die meisten Beschäftigten der Nutzen des Home-Offices die dafür erforderlichen Aufwendungen.

Spid

Na, was denn nun: ist in der Dienstvereinbarung geregelt, daß der AN die genannten Mittel bereitstellt oder muß der AN zustimmen? Wenn ersteres: mit welcher Ermächtigung?

WasDennNun

Zitat von: oat98 am 28.04.2020 13:52Weiß jemand, ob ich dazu gezwungen werden kann und ob ich mir dann die technischen Voraussetzungen selber anschaffen muss (bräuchte einen neuen Laptop)?
Wenn dem AN Home Office angeboten wird und er will nicht, dann wird er halt dazu gewzungen sein, seinen Arbeitsplatz aufzusuchen. Und solange man im Büro nicht zwangsweise im Konflikt mit der Mindestesabstandsgrenze kommt, dann hat der AG soweit ja auch keine Probleme damit das zu fordern, oder?
Wenn das zweier Büro allerdings so klein ist, dass man den Mindestabstand nicht einhalten kann, dann hat der AG sich was auszudenken.

Das der AG keine 2er 3er Büro voll besetzt haben möchte, ist ja nur eine Nettigkeit des AGs gegenüber den AN, damit es dem AN leichter fällt. Wenn die Alternative Home Office abgelehnt wird, weil man seine privaten Räume und Mittel nicht dafür einsetzen möchte, dann sehe ich da auch kein Problem, dann geht man halt zur Arbeit und unterliegt selbstverschuldet einem höheren Infektionsrisiko, das kann aber nicht das Problem vom AG sein.

Organisator

Zitat von: Spid am 28.04.2020 15:28
Na, was denn nun: ist in der Dienstvereinbarung geregelt, daß der AN die genannten Mittel bereitstellt oder muß der AN zustimmen? Wenn ersteres: mit welcher Ermächtigung?

In der Dienstvereinbarung ist geregelt, dass der AN die genannten Mittel bereitstellt, wenn er Home-Office machen möchte.

In der Praxis kein Problem, da alle Beschäftigten mit Laptops / LTE / Softphone ausgestattet sind. Bliebe nur Strom / Möbel / Heizung.

Spid

Also eine Dienstvereinbarung über die Rahmenbedingungen des Home Office, wenn ein solches individuell vereinbart wird?

Organisator

Zitat von: WasDennNun am 28.04.2020 15:40
Wenn die Alternative Home Office abgelehnt wird, weil man seine privaten Räume und Mittel nicht dafür einsetzen möchte, dann sehe ich da auch kein Problem, dann geht man halt zur Arbeit und unterliegt selbstverschuldet einem höheren Infektionsrisiko, das kann aber nicht das Problem vom AG sein.

Manchmal ist auch das Problem, dass Beschäftigte gar nicht im Home-Office arbeiten können, weil das private Umfeld dafür nicht geeignet ist. Hat dann weniger mit "möchten" als mit "können" zu tun. Insoweit würde ich den Arbeitgeber nicht so leicht aus der Verantwortung lassen a la mach doch Home-Office oder leide im Büro...

Organisator

Zitat von: Spid am 28.04.2020 16:09
Also eine Dienstvereinbarung über die Rahmenbedingungen des Home Office, wenn ein solches individuell vereinbart wird?

So ist es. Bzw. allgemein formuliert als Mobiles Arbeiten, da der Ort der Arbeitserbringung nur als "außerhalb des Büroarbeitsplatzes" definiert ist.

WasDennNun

Zitat von: Organisator am 28.04.2020 16:14Insoweit würde ich den Arbeitgeber nicht so leicht aus der Verantwortung lassen a la mach doch Home-Office oder leide im Büro...
Wieso leidet man im Büro?
Klar bleibt da eine Verantwortung des AGs
Wenn der AG, den Mitarbeitern Home Office anbieten und sie können es nicht machen, dann kann er die Arbeitszeiten dahingehend ausdehnen, dass auch in einem zweier Büro die parallele Nutzung nicht stattfindet. Sprich Arbeitszeit von 6-20 ausdehnen macht 14 pro Tag, plus Samstags, da kann man locker 2 Menschen mit ner 40h Woche kollisionsfrei unterbringen, am besten überlässt er die Zeitplanungen den MAs.

Wenn das nicht klappt, dann müssen die MA eben im Büro "leiden", weil sie da nicht flexibel sind, oder Minusstunden anhäufen oder oder.

BAT

Das Rumgeheule wegen "echter" Schichtarbeit ist nicht zum Aushalten und hochnotpeinlich.

Eine kreisangehörige Gemeinde hat das ein paar Wochen gemacht und nach massiver Kritik der AN, man könne doch abends nicht arbeiten, dieses System wieder abgeschafft.

Man oh man. Ist einigen "Sesselfurzern" überhaupt bewusst, daß´es Millionen gibt, die wirklich in Schicht arbeiten und teils mit Lebensrettung zu tun haben? Ich finde es - nochmals - peinlich.

WasDennNun

Zitat von: BAT am 28.04.2020 18:59
Das Rumgeheule wegen "echter" Schichtarbeit ist nicht zum Aushalten und hochnotpeinlich.

Eine kreisangehörige Gemeinde hat das ein paar Wochen gemacht und nach massiver Kritik der AN, man könne doch abends nicht arbeiten, dieses System wieder abgeschafft.

Man oh man. Ist einigen "Sesselfurzern" überhaupt bewusst, daß´es Millionen gibt, die wirklich in Schicht arbeiten und teils mit Lebensrettung zu tun haben? Ich finde es - nochmals - peinlich.
Ganz aus der Seele gesprochen.
Wenn die Leute jetzt anfangen rum zu mosern, weil sie im 15 qm Büro keine 1,5m Abstand zum Kollegen einhalten können, dann sollen sie sich halt mit dem Kollegen arrangieren und der AG sollte da keine Steine in den Weg legen und maximale flexibilität erlauben.
Wenn diese Leute jedoch erwarten, dass bei ihnen sich nichts zu ändern hat und sie ansonsten faul auf dem Sofa sitzen können, weil sie ja kein Einzelbüro haben und Home Office bei ihnen nicht geht, dann sollen sie in Teilzeit gehen, den Job wechseln oder mal in der Realität ankommen.

mann bin ich froh, das mein Kollegium solche Probleme nicht hat, hier wird geschmeidig die Doppelbelegung (selbstorganisiert) auf ein Minimum reduziert und bis auf die Einschränkungen im HomeOffice mosert hier keiner.

Alatar

Bei uns wurde die Heimarbeit ausgeweitet, bis die technischen Kapazitäten erschöpft waren, ca. 40 % der Beschäftigten arbeiten jetzt von zu Hause.

Der Rest arbeitete im Zwei-Wochen-Wechselbetrieb, d.h. man war zwei Wochen in der Behörde und hat 1 zu 1 Vertretung für einen weiteren Platz gemacht, danach ging man in zweiwöchige Freistellung und der jeweilige Gegenüber hat den Platz so gut es geht mitgezogen. Ab dem 4. Mai soll es neue Regelungen geben, die aber erst Ende der Woche bekannt gegeben werden.

Carnie

Wenn allgemein Homeoffice angesagt ist und die technischen Gegebenheiten geklärt sind werden es vermutlich die meisten auch machen. Für die restlichen stehen dann genug Büros zur Verfügung. Muss ja nicht unbedingt das Eigene sein.