Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1101436 times)

Alfi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3705 am: 16.01.2025 16:33 »
Meine neuen Grundbesitzabgabenbescheide sind da (Grundsteuer B).
Es wird eigentlich überall etwas teurer. Inflation geht überall ein bisschen weiter... :)

Und mir sagt das Finanzamt "sehr gute Wohnlage" und der Makler " mittelmäßige Wohnlage". Läuft... (der zweite hat übrigens Recht)
Ist bei euch die Wohnlage entscheidend? Bei uns ist es der Bodenrichtwert und der hat mit der Wohnlage nichts am Hut.

Der Bodenrichtwert hat schon was mit der Lage zutun. Dort, wo er eher höher ist, ist die Lage meist besser. Aber meist ist das ja in Zonen.. bei mir sind es noch 985€/m2 und ein Haus weiter sind es 1425€/m2. Da hatte ich nochmal Glück gehabt, bei mir zählt es noch zum alten "Kern", wo eher Haus-an-Haus gebaut ist, dafür meist die ganze Fläche zubetoniert. Mein Haus ist aber deutlich neuer, bzw die Straße wurde erst später errichtet und grenzt an - Glück gehabt.

Es wird ungefähr 10% teurer bei mir, aber noch bezahlbar (BJ97). Meine Eigentumswohnungen sind alle etwas teurer (5-20%), aber das zahlt ja (noch) der Mieter.

Du arbeitest im öffentlichen Dienst und bist Eigentümer mehrerer Eigentumswohnungen?  ;D
Die Zeiten müssen rosig gewesen sein in der Vergangenheit
.. die kommen vom früheren "Unternehmer"tum. Heute - und bei den heutigen Preisen - wäre das nicht mehr leistbar. Aber wenigstens für das Alter ist vorgesorgt.
Ich bin erst mit 28 dem öD erlegen, davor wurde geackert.

Das hört sich ja so an, als ob du jetzt nicht ackerst :D

ich komme auch aus der freien Wirtschaft, ich habe jetzt mehr zu tun als vorher  ;D

Wo hast du in der freien Wirtschaft gearbeitet, dass du so chillen konntest?

ich würde nicht sagen das ich gechillt habe, sondern das ich jetzt noch viel mehr arbeiten muss. Obwohl es auch manchmal lockerer ist. Also ist nicht durchgehend so. Bereue den Wechsel aber nicht.
Habe auch schon an Wochenenden gearbeitet wegen Fristen etc. Gut bei uns fehlen immer mal wieder Leute oder Stellen sind für ein Jahr oder mehr nicht besetzt.
In der freien Wirtschaft hatte ich nie an Wochenenden gearbeitet.

Paul Stanley

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3706 am: 16.01.2025 16:37 »
Eigentlich sehen die Regeln des sogenannten „Dublin-Abkommens“ vor, dass Geflüchtete ihren Schutzantrag in dem ersten Land stellen müssen,.....
Danke für den Text.


Und deswegen, weil sich das Konstrukt nicht bewährt, muss Europa /Schengen einen anderen Weg gehen:
Alle zahlen in den Topf aus dem dann diese Menschen und deren Verwaltung und die Sicherung der Grenzen bezahlt wird.


Zu den "Flüchtlingen"; gemeint als Asyl-Bewerber, oder Kriegsflüchtling, oder Einwanderer aus Urlaubsgebieten!
Zudem habe ich Probleme damit, dass sehr viele muslimische Staaten / Gesellschaften seit Jahrzehnten ihre Bürgerkriege nähren und ihre Einwohner mit deren sozialisierten Werten und Normen nach Deutschland entsenden und somit eine zunehmende Islamisierung vorangetrieben wird; und diese durch weite Bereiche der Bevölkerung toleriert wird.

Rentenonkel

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3707 am: 16.01.2025 16:48 »
Dazu ein etwas älterer (2018), aber dennoch lesenswerter Artikel von Jenny Stern (Redakteurin und Autorin bei BR24)

"In Deutschland schreitet die ‚Islamisierung‘ voran" oder "Im Jahr 2050 wird Deutschland ein muslimischer Staat sein": Auf rechten Blogs und in sozialen Netzwerken kursieren viele solcher Behauptungen. Wissenschaftlich haltbar sind sie nicht.

Das Szenario dieser Verschwörungstheorie ist bedrohlich: Der Islam breitet sich angeblich in Europa aus und stülpt der christlich-westlichen Gesellschaft eine fremde, barbarische Kultur über. Solch düstere Prophezeiungen zum vermeintlichen "Untergang des Abendlandes" finden sich im Internet zuhauf, sei es in Facebook-Gruppen gegen den "Volkstod" oder auf Youtube-Videos zur "schleichenden Islamisierung Europas".

Will man den Darstellungen dort glauben, wird Deutschland im Jahr 2050 ein muslimischer Staat sein. Beweise für diese Entwicklung wollen die Anhängerinnen und Anhänger der Thesen bereits erkannt haben: Die geführten Diskussionen um Kopftücher, muslimischen Religionsunterricht oder Schweinefleisch in Schulen würden bezeugen, dass eine "Islamisierung" bereits in vollem Gange sei. Doch schaut man sich die verbreiteten Thesen genauer an, bleibt nicht viel Substanzielles übrig.

Neu ist das Schlagwort der "Islamisierung" nicht. Es wird ebenso im historischen Kontext verwendet, wenn es um die territoriale Ausbreitung des Islam in seiner Geschichte geht. Laut dem "Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe" nutzen es Rechtsextreme heutzutage aber als propagandistischen Kampfbegriff, um eine Stimmung der Angst zu erzeugen: Sie wollen eine "Islamisierung" als angebliche Bedrohung für die westlich-europäische Welt heraufbeschwören – und das auf eine stark vereinfachende und hetzerische Weise. Dahinter steckt das Szenario einer drohenden "Überfremdung" und "Umvolkung", wie sie in rechtsextremen, aber auch rechtspopulistischen Kreisen verbreitet wird.

Die Verschwörungstheorie funktioniert auf zwei Ebenen: Zum einen will sie vermitteln, dass sich Musliminnen und Muslime angeblich dazu verabredet hätten, Europa einzunehmen – durch Zuwanderung, aber auch über eine höhere Geburtenrate. Zum anderen weisen die Anhängerinnen und Anhänger immer wieder auf kulturelle Veränderungen in der Gesellschaft hin. Diese Idee baut auf einem rassistischen Verständnis der Welt auf, in der - vereinfacht gesagt - Menschen verschiedener Kulturen nicht miteinander vermischt werden sollen. Das Narrativ will einen Gegensatz zwischen "Wir" und "die anderen" konstruieren und wertet alles Fremde ab. Dass kultureller Austausch auf beiden Seiten auch eine Bereicherung bieten kann, wird völlig verkannt. So berücksichtigt die These zum Beispiel von vornherein keine muslimischen Deutschen, Musliminnen und Muslime also, die in Deutschland geboren wurden. Sie würden in beide Kategorien fallen, die die Anhängerinnen und Anhänger der "Islamisierungs"-These so strikt voneinander trennen wollen.

Die islamfeindliche Organisation Pegida nutzt seit ihrem Entstehen im Jahr 2014 dieses Bild für ihre Zwecke und führt es gleich im Namen: "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Die Wortwahl bleibt aber keinesfalls auf das rechte Spektrum beschränkt: Auch in konservativen Parteien wird die These einer "Islamisierung" in Teilen vertreten und einige Politiker warnen in ihren Reden ausdrücklich vor solch einer scheinbaren Gefahr.

Die "Islamisierungs"-These ist im Gegensatz zu vielen anderen Verschwörungstheorien also keine abgedrehte Vorstellung einiger "Spinnerinnen und Spinner". Sie reicht bis in die Mitte der Gesellschaft und schlägt sich auch direkt in einer steigenden Islamfeindlichkeit nieder. Die Mitte-Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung messen zum Beispiel alle zwei Jahre die rechtsextremen Einstellungen in der Bevölkerung und kommen zu dem Schluss, dass "40% aller Befragten meinen, die deutsche Gesellschaft würde durch den Islam unterwandert". In Norwegen führte der Rechtsterrorist Anders Breivik die "Islamisierungs"-These sogar an, um die beiden Attentate in Oslo und auf der Insel Utøya zu begründen, bei denen er insgesamt 77 Menschen tötete. Musliminnen und Muslime bezeichnete er als Gefahr, vor denen er sein Land angeblich schützen müsse.

Wie viele Musliminnen und Muslime tatsächlich in Deutschland leben, ist nicht einfach zu beantworten. Denn die Religionszugehörigkeit wird offiziell gar nicht erfasst. Valide Zahlen zur muslimischen Bevölkerung in Deutschland stammen aus einer Hochrechnung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Demnach lebten Ende 2015 zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Musliminnen und Muslime in Deutschland – bei 82,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ein Anteil von 5,4 und 5,7 Prozent.

Die Religionszugehörigkeit erschlossen sich die Forscherinnen und Forscher des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge dabei indirekt über das Herkunftsland. .Das heißt, es werden Personen miteinbezogen, die selbst oder deren Eltern aus einem muslimisch geprägten Herkunftsland stammen, also deutsche und in Deutschland lebende ausländische Staatsangehörige. Der Pressesprecher des Statistischen Bundesamts Klaus Pötzsch hält eine Vorausberechnung für die muslimische Bevölkerung deshalb für problematisch: "Die Ausgangsbasis, anhand derer man die Daten für die Zukunft hochrechnet, ist mehr als unsicher."

Weitere Schätzungen zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung von Musliminnen und Muslimen hat das Pew Research Center, ein US-amerikanisches Meinungsforschungsinstitut durchgeführt. Auf der Grundlage nationaler Daten haben die Forscherinnen und Forscher hochgerechnet, dass ihr Anteil in Europa bis zum Jahr 2050 auf zwischen 7,4 und 14 Prozent steigen könnte. Dabei werden Szenarien mit keiner, mittlerer und hoher Einwanderung berücksichtigt. Letzteres wäre der Fall, wenn die Migration aus den Jahren 2014 bis Mitte 2016 anhalten würde. Für Deutschland kommen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Pew Research Center für 2050 auf einen möglichen Bevölkerungsanteil von 8,7 bis 19,7 Prozent. Aktuelle Hochrechnungen des BAMF zeigen aber, dass die Anzahl der Asylanträge 2016 einen Höchststand erreicht hat und mittlerweile wieder sinkt: Zwischen Januar und Dezember 2016 zählte das BAMF 745.545 Erst- und Folgeanträge auf Asyl. Im gesamten Jahr 2017 nahm das Bundesamt insgesamt 222.683 Asylanträge entgegen. Im laufenden Jahr 2018 waren es 63.972 Anträge.

Seriöse Vorausberechnungen bieten verschiedene Szenarien für die Zukunft an, erheben jedoch niemals den Anspruch, sie vorherzusagen. Fakt ist: Eine "Islamisierung" ist statistisch nicht belegbar. Häufig werden bei der Verbreitung dieser Thesen willkürliche Zahlen ohne Quelle genannt, die teilweise gar nicht erfasst wurden. Die Urheberinnen und Urheber schießen sich auf eine feste Zahl ein und wollen damit Panik schüren.


Das passiert nicht ohne Grund. So ist es Donald Trump gelungen, sein Vermögen seit seiner ersten Einführung als US Präsident zu vervierfachen.

Alfi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3708 am: 16.01.2025 16:49 »
Welchen Betrag würde ihr freilassen, falls eine Verbeitragung von Kapitalerträgen kommen sollte? Und was soll es sein? Freibetrag oder Freigrenze? Woran soll man diese Parameter messen?

Warum sollte das kommen? Habeck hat damit sein eigenes Grab geschaufelt. Stichwort: Veggieday

Wenn meine Kryptowährungen die Werte erreichen, wie von den Fachexperten (Simpsons, Youtuber etc.) prognostiziert, dann möchte ich meine rund 10 Millionen an Gewinn nicht versteuern :-)
Vermutlich hört Habeck auch auf ähnliche Experten, wie ich bei den Kryptowährungen.
Das wird was, sag ich euch

 ;D ;D ;D

Alfi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3709 am: 16.01.2025 16:54 »
Gut 55 bin ich noch lange nicht.

Hört sich eigentlich alles nach PKV an, wenn die Tariferhöhung es überhaupt zulässt.

Soweit ich weiß muss man erstmal sogar ein ganzes Jahr über der Pflichtgrenze sein um überhaupt da reinzukommen.

Mich hat die Angst vor der Rente und der PKV davon abgehalten  ;D, ich weiß ja nicht mal wie hoch die Rente sein wird und wie arm ich dann überhaupt bin.
Gleichzeitig bin ich zum Glück sehr sehr selten auf einen Arzt angewiesen, hoffe das bleibt so, deshalb wollte ich das Risiko auch nicht eingehen.

EG12 oder wo bist du?

Nein ich bin wie du eingruppiert.
« Last Edit: 16.01.2025 17:10 von Alfi »

Alfi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3710 am: 16.01.2025 17:03 »

Verstehe ich dich richtig, das ich oder man im hohen Alter, dann die Arbeitszeit reduzieren könnte um in die GKV zurück zur wechseln und anschließend wieder erhöhen?

Ich habe irgendwo gelesen, das bei Teilzeit immer auf Vollzeit hochgerechnet wird?
Habe mich jedoch vorher nie bzw. auch jetzt noch nicht da nicht mehr möglich, mit PKV intensiv beschäftigt.

Edit: vor dem Alter 55 ?

Grundsätzlich ja, wobei eine vorrausschauende Betrachtung des Jahresarbeitsentgeltes erfolgt. Bezogen auf das gesamte Kalenderjahr muss die Entgeltgrenze durch die Teilzeittätigkeit wieder unterschritten werden und man darf auch zum Zeitpunkt der Reduzierung das 55. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Da das sozialversicherungspflichtige Entgelt genommen wird, kann, wenn man nur knapp darüber liegt, es sogar ausreichen, wenn man im Rahmen der Bruttoentgeltumwandlung weitere Beträge in die betriebliche AV einzahlt.

Ok danke dir, hört sich an sich nicht schlecht an. Bis 55 habe ich doch noch ziemlich lang. Stand jetzt wäre eine pkv tatsächlich günstiger. Wenn man einfach Check24 glauben kann. Ich denke es ist dann doch etwas schwieriger, aber laut check24, würde ich ca. 200 € monatlich weniger zahlen müssen.

Mal was anderes, habt ihr mal den Gehaltsrechner heute benutzt? wollte gucken wie hoch die Erhöhung sein müsste um in die PKV zu können, dabei ist mir aufgefallen, dass laut dem Rechner die Lohnsteuer aufeinmal ca. 15 € niedriger wäre als vor paar Tagen.
Hat sich da was verändert?

Der höhere Grundfreibetrag wird nun berücksichtigt (12.096 statt 11.784 Euro) und dadurch die Verschiebung aller Tarifeckwerte

war das vorher nicht bereits berücksichtig?

Also stand jetzt bekomme ich knapp 15 € mehr raus als vorher. bzw. jetzt sind es keine knapp 40 € weniger sondern sogar knapp unter 20 €. Dann sieht es ja etwas weniger schlimm aus.

Vorher gab es aber auch schon eine Steuererleichterung und jetzt noch eine, obwohl wir keine Regierung haben?

Faunus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3711 am: 16.01.2025 17:55 »

Will man den Darstellungen dort glauben, wird Deutschland im Jahr 2050 ein muslimischer Staat sein. Beweise für diese Entwicklung wollen die Anhängerinnen und Anhänger der Thesen bereits erkannt haben: Die geführten Diskussionen um Kopftücher, muslimischen Religionsunterricht oder Schweinefleisch in Schulen würden bezeugen, dass eine "Islamisierung" bereits in vollem Gange sei. Doch schaut man sich die verbreiteten Thesen genauer an, bleibt nicht viel Substanzielles übrig.

Meine Ernährung ist und bleibt "schweinefleischlos". Da werde ich wohl über kurz oder lang zu den islamistischen Fundamentalisten in die - von wem auch immer erhobenen - Statistiken fallen 8)


Neu ist das Schlagwort der "Islamisierung" nicht.
Das passiert nicht ohne Grund. So ist es Donald Trump gelungen, sein Vermögen seit seiner ersten Einführung als US Präsident zu vervierfachen.

Ich will garnicht darüber nachdenken, wie viel Steuergelder bereits bei den Rechtsextrimisten angekommen sind und schon garnicht über mehr nachdenken.


PS: @rentenonkel
Du postest wirklich gute Texte, aber bitte kürzer, sonst werden diese nicht gelesen bzw. nicht verstanden.



Paul Stanley

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3712 am: 16.01.2025 17:57 »
Dazu ein etwas älterer (2018), aber dennoch lesenswerter Artikel von Jenny Stern (Redakteurin und Autorin bei BR24)

"In Deutschland schreitet die ‚Islamisierung‘ voran" oder "Im Jahr 2050 wird Deutschland ein muslimischer Staat sein": Auf rechten Blogs und in sozialen Netzwerken kursieren viele solcher Behauptungen. Wissenschaftlich haltbar sind sie nicht.

Das Szenario dieser Verschwörungstheorie ist bedrohlich: Der Islam breitet sich angeblich in Europa aus und stülpt der christlich-westlichen Gesellschaft eine fremde, barbarische Kultur über. Solch düstere Prophezeiungen zum vermeintlichen "Untergang des Abendlandes" finden sich im Internet zuhauf, sei es in Facebook-Gruppen gegen den "Volkstod" oder auf Youtube-Videos zur "schleichenden Islamisierung Europas".

Will man den Darstellungen dort glauben, wird Deutschland im Jahr 2050 ein muslimischer Staat sein. Beweise für diese Entwicklung wollen die Anhängerinnen und Anhänger der Thesen bereits erkannt haben: Die geführten Diskussionen um Kopftücher, muslimischen Religionsunterricht oder Schweinefleisch in Schulen würden bezeugen, dass eine "Islamisierung" bereits in vollem Gange sei. Doch schaut man sich die verbreiteten Thesen genauer an, bleibt nicht viel Substanzielles übrig.

Neu ist das Schlagwort der "Islamisierung" nicht. Es wird ebenso im historischen Kontext verwendet, wenn es um die territoriale Ausbreitung des Islam in seiner Geschichte geht. Laut dem "Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe" nutzen es Rechtsextreme heutzutage aber als propagandistischen Kampfbegriff, um eine Stimmung der Angst zu erzeugen: Sie wollen eine "Islamisierung" als angebliche Bedrohung für die westlich-europäische Welt heraufbeschwören – und das auf eine stark vereinfachende und hetzerische Weise. Dahinter steckt das Szenario einer drohenden "Überfremdung" und "Umvolkung", wie sie in rechtsextremen, aber auch rechtspopulistischen Kreisen verbreitet wird.

Die Verschwörungstheorie funktioniert auf zwei Ebenen: Zum einen will sie vermitteln, dass sich Musliminnen und Muslime angeblich dazu verabredet hätten, Europa einzunehmen – durch Zuwanderung, aber auch über eine höhere Geburtenrate. Zum anderen weisen die Anhängerinnen und Anhänger immer wieder auf kulturelle Veränderungen in der Gesellschaft hin. Diese Idee baut auf einem rassistischen Verständnis der Welt auf, in der - vereinfacht gesagt - Menschen verschiedener Kulturen nicht miteinander vermischt werden sollen. Das Narrativ will einen Gegensatz zwischen "Wir" und "die anderen" konstruieren und wertet alles Fremde ab. Dass kultureller Austausch auf beiden Seiten auch eine Bereicherung bieten kann, wird völlig verkannt. So berücksichtigt die These zum Beispiel von vornherein keine muslimischen Deutschen, Musliminnen und Muslime also, die in Deutschland geboren wurden. Sie würden in beide Kategorien fallen, die die Anhängerinnen und Anhänger der "Islamisierungs"-These so strikt voneinander trennen wollen.

Die islamfeindliche Organisation Pegida nutzt seit ihrem Entstehen im Jahr 2014 dieses Bild für ihre Zwecke und führt es gleich im Namen: "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Die Wortwahl bleibt aber keinesfalls auf das rechte Spektrum beschränkt: Auch in konservativen Parteien wird die These einer "Islamisierung" in Teilen vertreten und einige Politiker warnen in ihren Reden ausdrücklich vor solch einer scheinbaren Gefahr.

Die "Islamisierungs"-These ist im Gegensatz zu vielen anderen Verschwörungstheorien also keine abgedrehte Vorstellung einiger "Spinnerinnen und Spinner". Sie reicht bis in die Mitte der Gesellschaft und schlägt sich auch direkt in einer steigenden Islamfeindlichkeit nieder. Die Mitte-Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung messen zum Beispiel alle zwei Jahre die rechtsextremen Einstellungen in der Bevölkerung und kommen zu dem Schluss, dass "40% aller Befragten meinen, die deutsche Gesellschaft würde durch den Islam unterwandert". In Norwegen führte der Rechtsterrorist Anders Breivik die "Islamisierungs"-These sogar an, um die beiden Attentate in Oslo und auf der Insel Utøya zu begründen, bei denen er insgesamt 77 Menschen tötete. Musliminnen und Muslime bezeichnete er als Gefahr, vor denen er sein Land angeblich schützen müsse.

Wie viele Musliminnen und Muslime tatsächlich in Deutschland leben, ist nicht einfach zu beantworten. Denn die Religionszugehörigkeit wird offiziell gar nicht erfasst. Valide Zahlen zur muslimischen Bevölkerung in Deutschland stammen aus einer Hochrechnung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Demnach lebten Ende 2015 zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Musliminnen und Muslime in Deutschland – bei 82,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ein Anteil von 5,4 und 5,7 Prozent.

Die Religionszugehörigkeit erschlossen sich die Forscherinnen und Forscher des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge dabei indirekt über das Herkunftsland. .Das heißt, es werden Personen miteinbezogen, die selbst oder deren Eltern aus einem muslimisch geprägten Herkunftsland stammen, also deutsche und in Deutschland lebende ausländische Staatsangehörige. Der Pressesprecher des Statistischen Bundesamts Klaus Pötzsch hält eine Vorausberechnung für die muslimische Bevölkerung deshalb für problematisch: "Die Ausgangsbasis, anhand derer man die Daten für die Zukunft hochrechnet, ist mehr als unsicher."

Weitere Schätzungen zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung von Musliminnen und Muslimen hat das Pew Research Center, ein US-amerikanisches Meinungsforschungsinstitut durchgeführt. Auf der Grundlage nationaler Daten haben die Forscherinnen und Forscher hochgerechnet, dass ihr Anteil in Europa bis zum Jahr 2050 auf zwischen 7,4 und 14 Prozent steigen könnte. Dabei werden Szenarien mit keiner, mittlerer und hoher Einwanderung berücksichtigt. Letzteres wäre der Fall, wenn die Migration aus den Jahren 2014 bis Mitte 2016 anhalten würde. Für Deutschland kommen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Pew Research Center für 2050 auf einen möglichen Bevölkerungsanteil von 8,7 bis 19,7 Prozent. Aktuelle Hochrechnungen des BAMF zeigen aber, dass die Anzahl der Asylanträge 2016 einen Höchststand erreicht hat und mittlerweile wieder sinkt: Zwischen Januar und Dezember 2016 zählte das BAMF 745.545 Erst- und Folgeanträge auf Asyl. Im gesamten Jahr 2017 nahm das Bundesamt insgesamt 222.683 Asylanträge entgegen. Im laufenden Jahr 2018 waren es 63.972 Anträge.

Seriöse Vorausberechnungen bieten verschiedene Szenarien für die Zukunft an, erheben jedoch niemals den Anspruch, sie vorherzusagen. Fakt ist: Eine "Islamisierung" ist statistisch nicht belegbar. Häufig werden bei der Verbreitung dieser Thesen willkürliche Zahlen ohne Quelle genannt, die teilweise gar nicht erfasst wurden. Die Urheberinnen und Urheber schießen sich auf eine feste Zahl ein und wollen damit Panik schüren.


Das passiert nicht ohne Grund. So ist es Donald Trump gelungen, sein Vermögen seit seiner ersten Einführung als US Präsident zu vervierfachen.

Und jetzt?

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Alfi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3713 am: 16.01.2025 17:57 »

Verstehe ich dich richtig, das ich oder man im hohen Alter, dann die Arbeitszeit reduzieren könnte um in die GKV zurück zur wechseln und anschließend wieder erhöhen?

Ich habe irgendwo gelesen, das bei Teilzeit immer auf Vollzeit hochgerechnet wird?
Habe mich jedoch vorher nie bzw. auch jetzt noch nicht da nicht mehr möglich, mit PKV intensiv beschäftigt.

Edit: vor dem Alter 55 ?

Grundsätzlich ja, wobei eine vorrausschauende Betrachtung des Jahresarbeitsentgeltes erfolgt. Bezogen auf das gesamte Kalenderjahr muss die Entgeltgrenze durch die Teilzeittätigkeit wieder unterschritten werden und man darf auch zum Zeitpunkt der Reduzierung das 55. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Da das sozialversicherungspflichtige Entgelt genommen wird, kann, wenn man nur knapp darüber liegt, es sogar ausreichen, wenn man im Rahmen der Bruttoentgeltumwandlung weitere Beträge in die betriebliche AV einzahlt.

Ok danke dir, hört sich an sich nicht schlecht an. Bis 55 habe ich doch noch ziemlich lang. Stand jetzt wäre eine pkv tatsächlich günstiger. Wenn man einfach Check24 glauben kann. Ich denke es ist dann doch etwas schwieriger, aber laut check24, würde ich ca. 200 € monatlich weniger zahlen müssen.

Mal was anderes, habt ihr mal den Gehaltsrechner heute benutzt? wollte gucken wie hoch die Erhöhung sein müsste um in die PKV zu können, dabei ist mir aufgefallen, dass laut dem Rechner die Lohnsteuer aufeinmal ca. 15 € niedriger wäre als vor paar Tagen.
Hat sich da was verändert?

Der höhere Grundfreibetrag wird nun berücksichtigt (12.096 statt 11.784 Euro) und dadurch die Verschiebung aller Tarifeckwerte

war das vorher nicht bereits berücksichtig?

Also stand jetzt bekomme ich knapp 15 € mehr raus als vorher. bzw. jetzt sind es keine knapp 40 € weniger sondern nur um die 20 €. Dann sieht es ja etwas weniger schlimm aus.

Vorher gab es aber auch schon eine Steuererleichterung und jetzt noch eine, obwohl wir keine Regierung (mit Mehrheit) haben?

so sollte es da stehen, von wegen multitaskingfähig  ;D

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3714 am: 16.01.2025 18:02 »
Wer kennt Sie nicht, die Schwärme aus hunderten Bombern, welche ganze Städte in Schutt und Asche legen.

Ach Gottchen - Verlangst Du vielleicht noch Reparationen für das (seinerzeit völlig zu Recht) zerbombte Dresden?

... Ich durfte vor 30 Jahren in St. Petersburg eine Menge über die deutsche Belagerung erfahren und konnte mit Zeitzeugen sprechen (Für diese Erfahrung bin ich bis heute dankbar). Das friedens- und wohlstandsverwöhnte, germanische Jungvolk weiß schlicht gar nix über das Leid, welches ein Krieg verursacht - aber schafft es, sich über "Messermänner" aufzuregen.

Tut mir Leid, aber das ist erbärmlich.


Was ist den mit dir kaputt?


Ich rede von den zerbombten syrischen, afghanischen und afrikanischen Metropolen. Ihr linken Hippies seid einfach lächerlich…

Dein Satz klang definitiv nicht so, als ob du die Bombenangriffe in Syrien, der Ukraine oder anderen Ländern meintest ...

Wenn man die von mir zitierte Passage liest, erkennt man, dass es nicht um deutsche Städte geht.

PS: Ukrainer wären blöd wenn Sie Ihre Pässe wegschmeißen würden.

PS: PS: Ich bin für eine bedingungslose Unterstützung der Ukraine. Aber die Sozen lassen Sie ja lieber auf Raten sterben.

Bedingungslos? Heißt? Natotruppen mit deutscher Beteiligung? Wäre der einzige Weg, wie die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann, hab ich schon zu Beginn des Krieges gesagt. Ich bin aber ganz froh, dass die "Sozen" nicht ganz so bedingungslos unterstützen, da ich kein Bock darauf hab, dass unser Land Kriegspartei wird. Wer glaubt durch Taurus-Lieferungen würden sich irgendwas ändern heißt entweder Agnes Strack-Rheinmetall oder hat kein Blick dafür, welche Kontigente Putin hat. Zur Not werden halt nochmal 2-3 Jahrgänge aus Sibirien zwangsrekrutiert, interessiert dort niemand. Dagegen hat die Ukraine am Ende keine Chance, weil ihr schlichtweg das Personal ausgeht um was für Waffen auch immer zu bedienen.

Niemand will Natotruppen einsetzen, den dann bliebe dem Putler nur noch das rote Knöpfchen... Die Russen haben auch ein Demographieproblem und können eben nicht auf unbegrenzt Menschen zugreifen. Wir haben nicht mehr 1945. Der Westen hat, wenn er will, beinahe unbegrenzte wirtschaftliche Ressourcen und könnte die Ukraine mit leichtigkeit hochrüsten.

Keine Frage, das könnte der Westen. Das das Humankapital in Russland größer ist als in der Ukraine dürfte aber unstrittig sein? Ich bleibe dabei, die Ukraine hat so oder so Null Komma Null Chancen den Krieg zu gewinnen. Im schlimmsten Fall, sollte deine These stimmen, bleibt Putin dennoch noch der Rote Knopf. Taurus, Iris-T, Leopard, etc... Irgendwann geht der Ukraine einfach das "Bedienpersonal" aus, während Russland da trotz demographischen Wandel noch wesentlich mehr Ressourcen hat.

Bodycount02

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3715 am: 16.01.2025 18:06 »
Dazu ein etwas älterer (2018), aber dennoch lesenswerter Artikel von Jenny Stern (Redakteurin und Autorin bei BR24)

"In Deutschland schreitet die ‚Islamisierung‘ voran" oder "Im Jahr 2050 wird Deutschland ein muslimischer Staat sein": Auf rechten Blogs und in sozialen Netzwerken kursieren viele solcher Behauptungen. Wissenschaftlich haltbar sind sie nicht.

Das Szenario dieser Verschwörungstheorie ist bedrohlich: Der Islam breitet sich angeblich in Europa aus und stülpt der christlich-westlichen Gesellschaft eine fremde, barbarische Kultur über. Solch düstere Prophezeiungen zum vermeintlichen "Untergang des Abendlandes" finden sich im Internet zuhauf, sei es in Facebook-Gruppen gegen den "Volkstod" oder auf Youtube-Videos zur "schleichenden Islamisierung Europas".

Will man den Darstellungen dort glauben, wird Deutschland im Jahr 2050 ein muslimischer Staat sein. Beweise für diese Entwicklung wollen die Anhängerinnen und Anhänger der Thesen bereits erkannt haben: Die geführten Diskussionen um Kopftücher, muslimischen Religionsunterricht oder Schweinefleisch in Schulen würden bezeugen, dass eine "Islamisierung" bereits in vollem Gange sei. Doch schaut man sich die verbreiteten Thesen genauer an, bleibt nicht viel Substanzielles übrig.

Neu ist das Schlagwort der "Islamisierung" nicht. Es wird ebenso im historischen Kontext verwendet, wenn es um die territoriale Ausbreitung des Islam in seiner Geschichte geht. Laut dem "Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe" nutzen es Rechtsextreme heutzutage aber als propagandistischen Kampfbegriff, um eine Stimmung der Angst zu erzeugen: Sie wollen eine "Islamisierung" als angebliche Bedrohung für die westlich-europäische Welt heraufbeschwören – und das auf eine stark vereinfachende und hetzerische Weise. Dahinter steckt das Szenario einer drohenden "Überfremdung" und "Umvolkung", wie sie in rechtsextremen, aber auch rechtspopulistischen Kreisen verbreitet wird.

Die Verschwörungstheorie funktioniert auf zwei Ebenen: Zum einen will sie vermitteln, dass sich Musliminnen und Muslime angeblich dazu verabredet hätten, Europa einzunehmen – durch Zuwanderung, aber auch über eine höhere Geburtenrate. Zum anderen weisen die Anhängerinnen und Anhänger immer wieder auf kulturelle Veränderungen in der Gesellschaft hin. Diese Idee baut auf einem rassistischen Verständnis der Welt auf, in der - vereinfacht gesagt - Menschen verschiedener Kulturen nicht miteinander vermischt werden sollen. Das Narrativ will einen Gegensatz zwischen "Wir" und "die anderen" konstruieren und wertet alles Fremde ab. Dass kultureller Austausch auf beiden Seiten auch eine Bereicherung bieten kann, wird völlig verkannt. So berücksichtigt die These zum Beispiel von vornherein keine muslimischen Deutschen, Musliminnen und Muslime also, die in Deutschland geboren wurden. Sie würden in beide Kategorien fallen, die die Anhängerinnen und Anhänger der "Islamisierungs"-These so strikt voneinander trennen wollen.

Die islamfeindliche Organisation Pegida nutzt seit ihrem Entstehen im Jahr 2014 dieses Bild für ihre Zwecke und führt es gleich im Namen: "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Die Wortwahl bleibt aber keinesfalls auf das rechte Spektrum beschränkt: Auch in konservativen Parteien wird die These einer "Islamisierung" in Teilen vertreten und einige Politiker warnen in ihren Reden ausdrücklich vor solch einer scheinbaren Gefahr.

Die "Islamisierungs"-These ist im Gegensatz zu vielen anderen Verschwörungstheorien also keine abgedrehte Vorstellung einiger "Spinnerinnen und Spinner". Sie reicht bis in die Mitte der Gesellschaft und schlägt sich auch direkt in einer steigenden Islamfeindlichkeit nieder. Die Mitte-Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung messen zum Beispiel alle zwei Jahre die rechtsextremen Einstellungen in der Bevölkerung und kommen zu dem Schluss, dass "40% aller Befragten meinen, die deutsche Gesellschaft würde durch den Islam unterwandert". In Norwegen führte der Rechtsterrorist Anders Breivik die "Islamisierungs"-These sogar an, um die beiden Attentate in Oslo und auf der Insel Utøya zu begründen, bei denen er insgesamt 77 Menschen tötete. Musliminnen und Muslime bezeichnete er als Gefahr, vor denen er sein Land angeblich schützen müsse.

Wie viele Musliminnen und Muslime tatsächlich in Deutschland leben, ist nicht einfach zu beantworten. Denn die Religionszugehörigkeit wird offiziell gar nicht erfasst. Valide Zahlen zur muslimischen Bevölkerung in Deutschland stammen aus einer Hochrechnung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Demnach lebten Ende 2015 zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Musliminnen und Muslime in Deutschland – bei 82,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ein Anteil von 5,4 und 5,7 Prozent.

Die Religionszugehörigkeit erschlossen sich die Forscherinnen und Forscher des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge dabei indirekt über das Herkunftsland. .Das heißt, es werden Personen miteinbezogen, die selbst oder deren Eltern aus einem muslimisch geprägten Herkunftsland stammen, also deutsche und in Deutschland lebende ausländische Staatsangehörige. Der Pressesprecher des Statistischen Bundesamts Klaus Pötzsch hält eine Vorausberechnung für die muslimische Bevölkerung deshalb für problematisch: "Die Ausgangsbasis, anhand derer man die Daten für die Zukunft hochrechnet, ist mehr als unsicher."

Weitere Schätzungen zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung von Musliminnen und Muslimen hat das Pew Research Center, ein US-amerikanisches Meinungsforschungsinstitut durchgeführt. Auf der Grundlage nationaler Daten haben die Forscherinnen und Forscher hochgerechnet, dass ihr Anteil in Europa bis zum Jahr 2050 auf zwischen 7,4 und 14 Prozent steigen könnte. Dabei werden Szenarien mit keiner, mittlerer und hoher Einwanderung berücksichtigt. Letzteres wäre der Fall, wenn die Migration aus den Jahren 2014 bis Mitte 2016 anhalten würde. Für Deutschland kommen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Pew Research Center für 2050 auf einen möglichen Bevölkerungsanteil von 8,7 bis 19,7 Prozent. Aktuelle Hochrechnungen des BAMF zeigen aber, dass die Anzahl der Asylanträge 2016 einen Höchststand erreicht hat und mittlerweile wieder sinkt: Zwischen Januar und Dezember 2016 zählte das BAMF 745.545 Erst- und Folgeanträge auf Asyl. Im gesamten Jahr 2017 nahm das Bundesamt insgesamt 222.683 Asylanträge entgegen. Im laufenden Jahr 2018 waren es 63.972 Anträge.

Seriöse Vorausberechnungen bieten verschiedene Szenarien für die Zukunft an, erheben jedoch niemals den Anspruch, sie vorherzusagen. Fakt ist: Eine "Islamisierung" ist statistisch nicht belegbar. Häufig werden bei der Verbreitung dieser Thesen willkürliche Zahlen ohne Quelle genannt, die teilweise gar nicht erfasst wurden. Die Urheberinnen und Urheber schießen sich auf eine feste Zahl ein und wollen damit Panik schüren.


Das passiert nicht ohne Grund. So ist es Donald Trump gelungen, sein Vermögen seit seiner ersten Einführung als US Präsident zu vervierfachen.

Und jetzt?

Verbringen Sie doch Ihren Urlaub in einer Stadt Ihrer Wahl in NRW; oder Nürnberg / Offenbach / Kaiserslautern / .....

Und dann? Ich Nürnberg ist ein wahrlich schlechtes Beispiel, Kaiserslautern naja... Ich arbeite in Offenbach, von einer Islamisierung kann ich da auch nichts erkennen. Ihre subjektive von Algorhytmen gebildete Meinung ist ihnen gegönnt, dem Realitätscheck hält sie aber nicht stand.

Ramirez

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3716 am: 16.01.2025 18:07 »

Eigentlich sehen die Regeln des sogenannten „Dublin-Abkommens“ vor, dass Geflüchtete ihren Schutzantrag in dem ersten Land stellen müssen, das sie im Schengenraum betreten – und dieses Land dann auch verantwortlich für die Durchführung des Asylverfahrens für diese Person ist.

Nach den geltenden Dublin-III-Vorschriften gilt eine Frist von sechs Monaten, in denen ein Land die Rücküberstellung von Flüchtlingen in einen anderen europäischen Staat beantragen muss – sonst ist der Staat, in dem sich ein Geflüchteter aufhält, selbst verantwortlich.
...

Also Rechtsbruch von Deutschland als Folge des Rechtsbruchs des Staates in welchen der Einwanderer zuerst eingedrungen ist, es bleibt also dabei, illegal durch Rechtsbruch und das mit voller Absicht.
Daraus folgt, das die Folgen von allen zu tragen sind, wenigstens finanziell, denn sozial sind diese eh höchst ungleich zu ertragen.


Das Dublin Abkommen hilft da an der Stelle überhaupt nicht weiter sondern verursacht nur weitere, unnötige Kosten.
Also ist es gescheitert, ein Rechtsstaat würde es also kündigen und die ihm von Souverän übertragenen Aufgaben wieder selbst wahrnehmen.

Es wäre viel wichtiger, einfach den Tatsachen ins Auge zu sehen, dass es uns nicht gelingen wird, Remigration oder Abschiebungen im großen Stil durchzuführen und somit den Menschen, die bei uns sind, durch Deutsch- und Integrationskurse den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Natürlich geht das, es wird aber nicht gewollt und daher auch nicht versucht.


Es werden schon jetzt in einigen Bereichen dringend Mitarbeiter gesucht (Gesundheit, Pflege, öffentlicher Personennahverkehr, Logistik (Post und Co), Handwerk). Dieser Mangel an Arbeitskräften ...

Ich kürze das mal ab, weil ich die ewige Wiederholung von falschen Annahmen, Geschichtsklitterung oder auch schlicht Lügen nicht auch noch selbst verbreiten will. Seit bestehen der Bundesrepublik war Einwanderung noch nie nötig und in der Folge negativ für den Wohlstand. Angefangen mit den ungebrauchten Gastarbeiter, die den Bürger Wohlstand gekostet haben, bis jetzt.
Ein Land das sich Arbeitskräfte holt, um den Lohn unten zu halten, um dann in Folge einen massiven Überschuss zu exportieren (da kommen unsere großen Goldreserven her, 1945 waren die beschlagnahmt)) brauchte keine Arbeitskräfte. Daher war die SPD damals auch dagegen, die Einwanderung war ein reines Kapitalinteresse.

In einem ÖD Forum, in dem alle über sinkende Reallöhne zetern sollte man obiges vielleicht wissen.

Und um zum jetzt zu kommen, wie wäre es mal mit einer Prüfung? Man muss doch auch mal selbst denken. Massive Einwanderung seit Jahren und der Fachkräftemangel steigt. Was passt da nicht?
Jeder Mensch in Deutschland verbraucht die Fachkraft von anderen. Kommt eine Gruppe hier her die weniger einbringt als sie verbraucht steigt der Fachkräftemangel. Genau das passiert, aber es wird stumpf nach immer mehr gerufen.


Und da stelle ich mir die Frage: Ist das Unverständnis über nüchterne Zahlen Absicht oder einfach notwendig, weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Die Zahlen sind nicht nüchtern, sie haben keinen sinnvollen Bezug und klammern jede Wechselwirkung aus.
Z.B. Wie viele Paare hätten Kinder bekommen, gäbe es nicht die doppelt induzierte Wohnungsnot durch die Einwanderung. Welche Bereiche hätten ohne Einwanderung überhaupt noch einen Fachkräftebedarf. Wie wirkt sich das Qualifikationsniveau aus. Wie hoch sind die Kriminalitätskosten. Wie wirkt sich der Geldverlust ohne Importleistung (Geld wird nach hause geschickt) aus. Wie viel weniger leisten die Verlierer der Zuwanderung ...

Das ist jetzt aber sehr aus dem Ruder gelaufen, es ging mir darum, dass alle für die Folgen der Politik zu bezahlen haben, gleich ob sie den Kostengrund für gut oder schlecht halten.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3717 am: 16.01.2025 18:08 »

PS: @rentenonkel
Du postest wirklich gute Texte, aber bitte kürzer, sonst werden diese nicht gelesen bzw. nicht verstanden.

Wollte eigentlich nicht darauf reagieren, aber die Sprache vom Artikel des BR24 ist sprachlich und inhaltlich schon sehr einfach gehalten. Ist das echt? Ich kenne dies auch meiner Lokalpresse so nicht. Eher aus irgendwelchen Netzseiten.

itknecht1920

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3718 am: 16.01.2025 18:26 »

Will man den Darstellungen dort glauben, wird Deutschland im Jahr 2050 ein muslimischer Staat sein. Beweise für diese Entwicklung wollen die Anhängerinnen und Anhänger der Thesen bereits erkannt haben: Die geführten Diskussionen um Kopftücher, muslimischen Religionsunterricht oder Schweinefleisch in Schulen würden bezeugen, dass eine "Islamisierung" bereits in vollem Gange sei. Doch schaut man sich die verbreiteten Thesen genauer an, bleibt nicht viel Substanzielles übrig.

Meine Ernährung ist und bleibt "schweinefleischlos". Da werde ich wohl über kurz oder lang zu den islamistischen Fundamentalisten in die - von wem auch immer erhobenen - Statistiken fallen 8)


Neu ist das Schlagwort der "Islamisierung" nicht.
Das passiert nicht ohne Grund. So ist es Donald Trump gelungen, sein Vermögen seit seiner ersten Einführung als US Präsident zu vervierfachen.

Ich will garnicht darüber nachdenken, wie viel Steuergelder bereits bei den Rechtsextrimisten angekommen sind und schon garnicht über mehr nachdenken.


PS: @rentenonkel
Du postest wirklich gute Texte, aber bitte kürzer, sonst werden diese nicht gelesen bzw. nicht verstanden.

keine angst die NPD hat kaum was erhalten...


BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3719 am: 16.01.2025 18:27 »

Und dann? Ich Nürnberg ist ein wahrlich schlechtes Beispiel, Kaiserslautern naja... Ich arbeite in Offenbach, von einer Islamisierung kann ich da auch nichts erkennen. Ihre subjektive von Algorhytmen gebildete Meinung ist ihnen gegönnt, dem Realitätscheck hält sie aber nicht stand.

Jepp, Offenbach hat objektiv 64 % Einwohner mit Migrationshintergrund (ja, nicht alles Islam). Realitätscheck.