Ich denke nicht, dass das jemand falsch verstanden hat.
Wäre ja schön, wenn es denn so wäre...
Es ändert nichts an der Tatsache, dass sich mehr Verantwortung und Ausbildung bei entsprechenden Tätigkeiten deutlich von der niedrigstmöglichen Verdienstsumme (aka der Mindestlohn) abzuheben haben,
Ah, doch nicht verstanden. Schade.
weil man es sonst eben bleiben lassen kann, sich weiterzubilden und Verantwortung zu übernehmen.
Nun, wenn ein Mangel entsteht, den der Arbeitgeber aber decken will oder muss (z.B. weil er gesetzlich dazu verpflichtet ist), dann muss er eben entsprechende Anreize setzen und z.B. mehr Lohn zahlen. Das hat aber weder etwas mit der Ausbildung noch der Verantwortung zu tun, die keinen Wert an sich darstellen -- wie du hier gern ständig ohne irgendeine Begründung behauptest -- sondern nur mit Angebot und Nachfrage entsprechender Arbeitskräfte.
Und so kann es auch sein, dass die Arbeit einer Pflegerin wertvoller ist als die eines Juristen, wenn es eben an Pfleger_innen klemmen und mehr als genug Juristen geben sollte...
Vollkommen außer Acht lassend, dass die einzelne Personen gar nichts an den Rahmenbedingungen der Einnahmequellen und der Tarifbindung ändern können und ausgerechnet die Tarifverhandlungen die Wertigkeit der eigenen Arbeit austarieren.
Schon wieder drehst du dich im Kreis. Woran sollen sich denn die Tarifverhandlungen in ihrer Preisermittlung orientieren? Du lieferst wiederholt kein Argument, welches die Wertigkeit bestimmter Tätigkeiten untermauert, sondern sagst "das müssen die Tarifverhandlungen klären"; ja, aber mit welchen Argumenten willst du denn nun mehr Geld haben?...
Es ist eine vollkommen legitime Forderung Abstände zum niedrigsten Verdienst einzufordern, zu behalten oder sogar stark erhöhen zu wollen, gerade wenn man weiß, dass sich die eigene Arbeit so viel stärker von einfachsten Tätigkeiten abhebt. Arbeit muss sich lohnen, aber nicht nur beim Mindestlöhner für einen besseren Lebensstandard.
Es ist einfach nur Neid -- oder besser gesagt das Hoffen darauf, auch möglichst zukünftig noch auf andere herabschauen zu können -- den du formulierst. Du sprichst nicht über die Wertigkeit der eigenen Tätigkeit, sondern willst nur erreichen, dass andere weniger bekommen als du. Ziemlich unsozial -- und auch nicht zielführend. Es geht nämlich in den Tarifverhandlungen nicht um den Mindestlohn, der wird anderswo (gesellschaftlich) festgelegt; es geht darum, was *dein* Tätigkeit wert ist. Aber das hatten wir ja oben schon, dass du weiterhin nicht verstehst, dass der Mindestlohn nichts über die Wertigkeit deiner Arbeit aussagt, sondern darüber, was die Gesellschaft definiert als eine Höhe des Arbeitslohns, von der man meint, dass man damit ein Leben auf einem gewissen Mindeststandard selbst tragen kann. Ob deine Tätigkeit nun mehr wert ist als diese, oder ob deine Stelle sich wirtschaftlich nicht lohnt, sie mit dir zu besetzen, weil deine Tätigkeit weniger wert ist, wird damit überhaupt nicht geklärt. Die gleiche Frage kann sich der Hausmeister oder der DAX-Vorstand stellen.