Autor Thema: Erwartungshaltung Urteil zur amtsangemessenen Alimentation  (Read 36007 times)

HochlebederVorgang

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Antw:Erwartungshaltung Urteil zur amtsangemessenen Alimentation
« Antwort #210 am: 26.05.2025 09:56 »
Um zu den Erwartungen zurückzukehren:

Ich halte den neueren Beitrag von Swen zur Thüringer Besoldung für sehr aufschlussreich, da er die systematische Entwertung des öffentlichen Dienstes in den vergangenen Jahrzehnten anhand belastbarer Zahlen aufzeigt, die auch in einem gerichtlichen Verfahren nicht mehr außer Acht gelassen werden können. Sofern sie Verfahrensinhalt werden, muss ein Gericht hierzu auch Stellung beziehen. Sie sind schließlich Gegenstand des selbst auferlegten Prüfprogramms!

Um Kosten einzusparen werden wir dann andere Wege gehen müssen. Hier wird immer wieder vorgetragen, dass man zu Lasten des öffentlichen Dienstes Personalkosten eingespart habe, um diese Mittel anderweitig für politische Lieblingsprojekte zu verwenden. Nein, es ist vielmehr so, dass man diese Einsparungen vornehmen musste, damit man immer mehr Aufgaben durch den öffentlichen Dienst erledigen lassen konnte, was möglichst günstige Mitarbeiter voraussetzte.

Dies ermöglichte, dass man sich immer weiter vom Sinn und Zweck einzelner Aufgaben entfernte. So hat sich z.B. das Steuerrecht mittlerweile meilenweit von seinem eigentlichen Ziel entfernt, nämlich dem Staat Einnahmen zu verschaffen. Es wird privilegiert, versteckte Beihilfen geleistet, gelenkt, um größtenteils Partikularinteressen nachzukommen.

Es wäre richtig, wenn das BVerfG hier ein starkes Signal setzt für eine Rückkehr zu einem starken und atrraktiven öffentlichen Dienst. Die Politik kann hierauf dann mit einer umfassenden Aufgabenkritik reagieren, unnötige Aufgaben streichen und dementsprechend künftig die Personalkosten begrenzen. Der Weg, durch niedrige Entlohnung einen möglichst großen Personalkörper vorzuhalten, der dann die absurdesten Dinge verwaltet, gehört beendet.


Faunus

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Antw:Erwartungshaltung Urteil zur amtsangemessenen Alimentation
« Antwort #211 am: 26.05.2025 10:09 »
Liebe Leute,

die Systeme (Bund) Beamtenbesoldung, Renten, Kranken- und Pflegeversicherung (und noch viele mehr) sind durch dauernde Herumbasteleien und  kurzfristige Finanzflicken dermaßen unübersichtlich und undurchschaubar geworden, dass sich keiner der verantwortlichen Politiker mehr drantraut.

An den Systemen wird weiter irgendwie rumgebastelt werden, bis tatsächlich nix mehr geht. Und dann wird es irgendwann einen Reset geben müssen. Wie der ausfallen wird???

Meine persönliche, durchaus anfechtbare, Meinung. Und vom Urteil und dessen Beachtung durch die Politik erwarte ich gar nichts! Überhaupt nichts!


Sehe ich auch so. Es wurde solange an den verschiednene Systemen rumgefummelt, rumgebastelt und rumgeflickt, dass sich nur etwas verbessern lässt, wenn man haufenweise negative Auswirkungen an anderen Stellen dann wieder versucht auszugelichen mit den nächsten negativen Auswirkungen. Mir kommt das inzwischen wie ein "Schneeballsystem" vor.

Daher bin ich der Meinung - die durchaus genausos anfechtbar ist - die ganzen Systeme der AN zusammenzulegen, von Grund auf neu aufzustellen und Beamte (Penisonäre) und TB (Rentner) zusammenzufassen, die "Zusatzrente" und bestimmte Gesundheitsleistungen im ÖD beizubehalten (geringerer Verdienst gegenüber der PW) und die Rentenkasse zusätzlich auf alle Sebständigen auszuweiten, so dass im Rentenfall hier zumindest die Grundsicherung eingezahlt wurde.

Und das "besonderem Treuegelöbnis":
Ich leistete zwar noch nach BAT einen Eid als TB, aber dieses ist mit dem TV-L zu einem Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung abgewandelt worden.
Ich habe damals nur "kein Mitglied von..." ein zwei Organisationen unterschrieben, heute müssen es  dutzende sein. Ein TB, der in so einer Org. Mitglied ist, ist ganz schnell arbeitslos. Ein Beamter wird mit seinen "Bezügen" suspendiert bzw. in den vorzeitigen Ruhestand geschickt und diese können gekürzt werden.

Es wäre auch möglich, den Beamtenstand in wenigen Bereichen in geringerer Anzahl beizubehalten. Dazu müsste aber eine Sinnhaftigkeit deutlichs herausgearbeitet werden.

Das sind Überlegungen - weder ausgereift noch komplett abbildbar, wie sowas mit dem aktuellen Ballast überhaupt umsetzbar wäre.

InternetistNeuland

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Antw:Erwartungshaltung Urteil zur amtsangemessenen Alimentation
« Antwort #212 am: 26.05.2025 10:41 »
Liebe Leute,

die Systeme (Bund) Beamtenbesoldung, Renten, Kranken- und Pflegeversicherung (und noch viele mehr) sind durch dauernde Herumbasteleien und  kurzfristige Finanzflicken dermaßen unübersichtlich und undurchschaubar geworden, dass sich keiner der verantwortlichen Politiker mehr drantraut.

An den Systemen wird weiter irgendwie rumgebastelt werden, bis tatsächlich nix mehr geht. Und dann wird es irgendwann einen Reset geben müssen. Wie der ausfallen wird???

Meine persönliche, durchaus anfechtbare, Meinung. Und vom Urteil und dessen Beachtung durch die Politik erwarte ich gar nichts! Überhaupt nichts!


Sehe ich auch so. Es wurde solange an den verschiednene Systemen rumgefummelt, rumgebastelt und rumgeflickt, dass sich nur etwas verbessern lässt, wenn man haufenweise negative Auswirkungen an anderen Stellen dann wieder versucht auszugelichen mit den nächsten negativen Auswirkungen. Mir kommt das inzwischen wie ein "Schneeballsystem" vor.

Daher bin ich der Meinung - die durchaus genausos anfechtbar ist - die ganzen Systeme der AN zusammenzulegen, von Grund auf neu aufzustellen und Beamte (Penisonäre) und TB (Rentner) zusammenzufassen, die "Zusatzrente" und bestimmte Gesundheitsleistungen im ÖD beizubehalten (geringerer Verdienst gegenüber der PW) und die Rentenkasse zusätzlich auf alle Sebständigen auszuweiten, so dass im Rentenfall hier zumindest die Grundsicherung eingezahlt wurde.

Und das "besonderem Treuegelöbnis":
Ich leistete zwar noch nach BAT einen Eid als TB, aber dieses ist mit dem TV-L zu einem Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung abgewandelt worden.
Ich habe damals nur "kein Mitglied von..." ein zwei Organisationen unterschrieben, heute müssen es  dutzende sein. Ein TB, der in so einer Org. Mitglied ist, ist ganz schnell arbeitslos. Ein Beamter wird mit seinen "Bezügen" suspendiert bzw. in den vorzeitigen Ruhestand geschickt und diese können gekürzt werden.

Es wäre auch möglich, den Beamtenstand in wenigen Bereichen in geringerer Anzahl beizubehalten. Dazu müsste aber eine Sinnhaftigkeit deutlichs herausgearbeitet werden.

Das sind Überlegungen - weder ausgereift noch komplett abbildbar, wie sowas mit dem aktuellen Ballast überhaupt umsetzbar wäre.

In allen Bereichen FEHLEN Beamte. Der Zaubertrick hier mit noch weniger Personal zu arbeiten muss erst noch erfunden werden.

Ich denke zu den rechtlichen Bedenken bezüglich der Zusammenlegung Beamtenalimentation / Rente ist schon genug hier geschrieben worden.

Faunus

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Antw:Erwartungshaltung Urteil zur amtsangemessenen Alimentation
« Antwort #213 am: 26.05.2025 11:42 »
Ist es nicht eher so, dass Leute fehlen, die die Arbeit machen!
Das können dann Beamte sein oder TB oder Selbständige (Neudeutsch: outsourcen)

Oder auch: es sind soviel Nebenschauplätze eröffnet worden, so dass die eigentlichen Arbeit nicht mehr vernünftig gemacht werden kann und immer mehr AN eingestellt werden müssen.

Bundesjogi

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« Antwort #214 am: 26.05.2025 12:01 »
Um zu den Erwartungen zurückzukehren:

Ich halte den neueren Beitrag von Swen zur Thüringer Besoldung für sehr aufschlussreich, da er die systematische Entwertung des öffentlichen Dienstes in den vergangenen Jahrzehnten anhand belastbarer Zahlen aufzeigt, die auch in einem gerichtlichen Verfahren nicht mehr außer Acht gelassen werden können. Sofern sie Verfahrensinhalt werden, muss ein Gericht hierzu auch Stellung beziehen. Sie sind schließlich Gegenstand des selbst auferlegten Prüfprogramms!

Um Kosten einzusparen werden wir dann andere Wege gehen müssen. Hier wird immer wieder vorgetragen, dass man zu Lasten des öffentlichen Dienstes Personalkosten eingespart habe, um diese Mittel anderweitig für politische Lieblingsprojekte zu verwenden. Nein, es ist vielmehr so, dass man diese Einsparungen vornehmen musste, damit man immer mehr Aufgaben durch den öffentlichen Dienst erledigen lassen konnte, was möglichst günstige Mitarbeiter voraussetzte.

Dies ermöglichte, dass man sich immer weiter vom Sinn und Zweck einzelner Aufgaben entfernte. So hat sich z.B. das Steuerrecht mittlerweile meilenweit von seinem eigentlichen Ziel entfernt, nämlich dem Staat Einnahmen zu verschaffen. Es wird privilegiert, versteckte Beihilfen geleistet, gelenkt, um größtenteils Partikularinteressen nachzukommen.

Es wäre richtig, wenn das BVerfG hier ein starkes Signal setzt für eine Rückkehr zu einem starken und atrraktiven öffentlichen Dienst. Die Politik kann hierauf dann mit einer umfassenden Aufgabenkritik reagieren, unnötige Aufgaben streichen und dementsprechend künftig die Personalkosten begrenzen. Der Weg, durch niedrige Entlohnung einen möglichst großen Personalkörper vorzuhalten, der dann die absurdesten Dinge verwaltet, gehört beendet.

Ich hab mir die Folien tatsächlich angeschaut (und denke, das habe die wenigsten hier getan). Außer, dass das didaktisch schwer bedenklich ist für einen Lehrer ist auch der Inhalt so aufbereitet, dass die Folien selbst wenig aussagen und noch wenige erklären. Das mag durch den Vortrag ergänzt worden sein oder der Kontext hinzugefügt, die Folien an sich zu feiern basiert aber wie gesagt vermutlich vor allem darauf, diese nicht gelesen zu haben.

Ozymandias

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Antw:Erwartungshaltung Urteil zur amtsangemessenen Alimentation
« Antwort #215 am: 26.05.2025 12:18 »
Die Folien sind nach genereller Lesart sogar überladen.
In der Businesswelt sind es vielleicht 7 Stichworte pro Folie im Regelfall.

Vorträge sind halt auch kein gutes Medium, um komplizierte Rechtsprechung die vermutlich in 200-300 Seiten langen Urteilen enden werden kompakter zu machen.

Warzenharry

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Antw:Erwartungshaltung Urteil zur amtsangemessenen Alimentation
« Antwort #216 am: 26.05.2025 12:27 »
@Faunus:

Der Staat kann seine Arbeitsfähigkeit nicht gewährleisten, wenn er Beamte abschafft. Er sicheert seine Handlungsfähigkeit damit ab, dass eben jene BEAMTE NICHT STREIKEN DÜRFEN.
Welche Gehälter willst du denn einem Ang nach TVöD zahlen, damit er ggf. die Nachteile einer Beamtenschaft akzeptiert, aber auf die Vorteile verzichtet?

Ihr müsst doch mal weiter denken. Schon jetzt kommen kaum noch welche nach und von denen die nach kommen sind nicht wenige minderqualifiziert, weil man die Einstellungsvoraussetzungen herrabsetzt.

Es wird nur mit Beamtrn und mehr Besoldung oder aber ohne Beamte und noch VIEL MEHR Gehalt funktionieren. Was sonst hat der Staat als AG denn zu bieten? Firmenwagen? Dienstwohnungen / Diensthäuser?

Also hau mal raus was wäre dein Ansatz?
Wer bleibt Beamter und wer macht die Arbeit und wer macht die Arbeit derere, die keine mer sein sollen, stellt die Handlungsfähigkeit sicher wenn gestreikt wird ???

Faunus

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« Antwort #217 am: 26.05.2025 13:13 »
@Warzenharry
Von mir als Einzelperson (spezialisiert im MINT-Bereich) Lösungen zu erwarten, die nicht Mal in klitzekleinsten Ansätzen von auf Verwaltung spezialisierte, verbeamteten Vollakademikern der B-Besoldung erbracht werden, ist schon etwas zynisch.

Streikrecht: Wenn in Krankenhäusern und Pflegeheimen Personal streikt, sterben plötzlich bitte nicht mehr Menschen. Die Notfallsituationen werden bedient - ohne Beamte! Es geht also sehr wohl - trotz Streikrecht.
Die TBs der Autobahnmeistereien streuen bei Schnee - trotz Streikrecht!
Warum hat das THW Beamte - obwohl es von der Arbeit Ehrenamtliche lebt und welche Nachteile hätte es, wenn diese "Beamte" streiken könnten bzw. würden diese das machen?
Für was sind Hochschullehrer verbeamtet? Ein Studium soll die Fähigkeit zum selbständigen Erlernen durch Beschäftigung mit einem bestimmten Fachgebiet sein. Wenn Professoren streiken - Buch in die Hand nehmen. Digitale Angebote gibt es auch zum Abwinken.

Natürlich wäre ich nicht begeistert, wenn die Auszahlungsstelle am Tag der Gehaltszahlungen streiken würde, aber ich sterbe/verhungere deswegen nicht!

M. M. nach hat sich das Beamtenrecht selbst überlebt und passt nicht mehr in unsere Zeit und der überboardende Bürokratismus ist möglicherweise eine Auswirkung davon.

Warzenharry

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« Antwort #218 am: 26.05.2025 13:47 »
Sorry lieber Faunus aber
1. Eine Idee solltest du schon haben, wenn du solche vorschläge bringst.
2. Da verkennst du die Situation. Ich rede nicht von Krankenhäusern, welche sich mit Notdienstvereinbarungen und Verschiebungen von bestimmten Operationen überwasser halten ich rede von den Bereichen, wo jetzt Beamte und nach deinem Wunsch dann später TB's angestellt sein sollen. Im KH und im in der Autobahnmeisterei gibt es eher selten Beamte.
Das THW hat Beamte? Welche denn? Wäre mir neu, können aber auch nicht so viele sein.

Der Absatz mit den HS-Lehrern zeigt, welche Einstellung du hast. aber auch das ist nicht die Klientel, welche du doch im geiste mal ersetzen solltest.
Wenn ich z.B. mal 1-2 nicht zum Diensterscheine, dann bekommen einige schon mal später ihr Geld, fällt dann mein Ganzer Flur zwei wochen aus, werden das sehr viele Menschen merken.
Berufsfeuerweren und Polizei noch mal was ganz anderes die laufen jetzt schon am Stock und schieben hunderte Überstunden vor sich her.

Und nochmal...wer bitte übernimmt die Aufgaben, wenn er keine Vorteile davon hat?
Fakt ist, Wenn ich nicht Beamter wäre, dann...weiß nicht, würde ich sicher das ein oder andere mal mehr "auf meinen Körper höhren" oder würde mir etwas mit kürzere Arbeitsweg suchen..

Organisator

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« Antwort #219 am: 26.05.2025 13:58 »
Wer bleibt Beamter und wer macht die Arbeit und wer macht die Arbeit derere, die keine mer sein sollen, stellt die Handlungsfähigkeit sicher wenn gestreikt wird ???

In keinem anderen Industrieland gibt es Beamte. Dennoch funktionieren dort auch die Notfalldienste und auch das normale Verwaltungsgeschäft.

Insofern gibt es offensichtlich auch Mittel und Wege, einen Staat auch ohne Beamte zu machen.

Warzenharry

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Antw:Erwartungshaltung Urteil zur amtsangemessenen Alimentation
« Antwort #220 am: 26.05.2025 14:17 »
Beamte gibt es auch in Östereich, Frankreich, Japan, Südkorea,und China und der Schweiz, vieleicht nicht so ausgeprägt aber es gibt sie.
In Deutschland ist unser System nun mal so aufgebaut und es gibt mehr als genug Beamte die Ihren job nicht mehr machen würden, wenn es die Sicherheiten nicht gäbe. Die Besoldung ist im Vergleich zur Wirtschaft nun mal nicht konkurenzfähig, besonders im gD und hD.
Es mag sein, dass es auch ander ginge, aber das wäre nur ungleich teuer.

Man kann es doch versuchen. Man stellt keine Beamten mehr ein und versucht nun, wie auch immer das gelingen soll, Angestellte draus zu machen. Bin mal gespannt, wie die sich entlohnen lassen, wenn sie auf Grundrechte verzichen sollen.

Umlauf

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« Antwort #221 am: 26.05.2025 14:23 »
@Warzenharry
Die TBs der Autobahnmeistereien streuen bei Schnee - trotz Streikrecht!

Ohne in eure Diskussion einsteigen zu wollen.

Vor etlichen Jahres hat sich ein regionaler Gewerkschaftsverantworrlicher förmlich einen runtergeholt, als durch den Streik ein Schulbus in den Straßengraben gerutscht ist. Da war wegen Streik nicht geräumt.
Keine Ahnung was an Notvereinbarungen abgeschlossen wird, aber das kann nicht flächendeckend sein.

Vermutlich würde ein Gericht erklären, dass im Winter mit Glätte zu rechnen ist.

HochlebederVorgang

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« Antwort #222 am: 26.05.2025 14:32 »
Um zu den Erwartungen zurückzukehren:

Ich halte den neueren Beitrag von Swen zur Thüringer Besoldung für sehr aufschlussreich, da er die systematische Entwertung des öffentlichen Dienstes in den vergangenen Jahrzehnten anhand belastbarer Zahlen aufzeigt, die auch in einem gerichtlichen Verfahren nicht mehr außer Acht gelassen werden können. Sofern sie Verfahrensinhalt werden, muss ein Gericht hierzu auch Stellung beziehen. Sie sind schließlich Gegenstand des selbst auferlegten Prüfprogramms!

Um Kosten einzusparen werden wir dann andere Wege gehen müssen. Hier wird immer wieder vorgetragen, dass man zu Lasten des öffentlichen Dienstes Personalkosten eingespart habe, um diese Mittel anderweitig für politische Lieblingsprojekte zu verwenden. Nein, es ist vielmehr so, dass man diese Einsparungen vornehmen musste, damit man immer mehr Aufgaben durch den öffentlichen Dienst erledigen lassen konnte, was möglichst günstige Mitarbeiter voraussetzte.

Dies ermöglichte, dass man sich immer weiter vom Sinn und Zweck einzelner Aufgaben entfernte. So hat sich z.B. das Steuerrecht mittlerweile meilenweit von seinem eigentlichen Ziel entfernt, nämlich dem Staat Einnahmen zu verschaffen. Es wird privilegiert, versteckte Beihilfen geleistet, gelenkt, um größtenteils Partikularinteressen nachzukommen.

Es wäre richtig, wenn das BVerfG hier ein starkes Signal setzt für eine Rückkehr zu einem starken und atrraktiven öffentlichen Dienst. Die Politik kann hierauf dann mit einer umfassenden Aufgabenkritik reagieren, unnötige Aufgaben streichen und dementsprechend künftig die Personalkosten begrenzen. Der Weg, durch niedrige Entlohnung einen möglichst großen Personalkörper vorzuhalten, der dann die absurdesten Dinge verwaltet, gehört beendet.

Ich hab mir die Folien tatsächlich angeschaut (und denke, das habe die wenigsten hier getan). Außer, dass das didaktisch schwer bedenklich ist für einen Lehrer ist auch der Inhalt so aufbereitet, dass die Folien selbst wenig aussagen und noch wenige erklären. Das mag durch den Vortrag ergänzt worden sein oder der Kontext hinzugefügt, die Folien an sich zu feiern basiert aber wie gesagt vermutlich vor allem darauf, diese nicht gelesen zu haben.

Mich interessiert vor allem die schriftliche Zusammenfassung mit der Aufarbeitung der statistischen Zahlen. Dahinter steckt eine Menge Arbeit, die man - unabhängig der eigenen Wertung - respektiert. So ist das in akademischen Kreisen üblich.

Ebenso ist es in diesen Kreisen üblich, dass man einen inhaltlichen Bezug herstellt, wenn man jemanden zitiert.
Das vermag ich in Ihrem Beitrag beim besten Willen nicht zu erkennen. Vor allem besitzen Sie noch die Unverschämtheit, anderen vorzuhalten, sich die Präsentation nicht angesehen zu haben.

Mein Vorschlag: Beschäftigen Sie sich zunächst vertieft mit der Materie, dann sprechen Sie hier wieder mit.

Faunus

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« Antwort #223 am: 26.05.2025 15:02 »
Wenn ich z.B. mal 1-2 nicht zum Diensterscheine, dann bekommen einige schon mal später ihr Geld, fällt dann mein Ganzer Flur zwei wochen aus, werden das sehr viele Menschen merken.
Berufsfeuerweren und Polizei noch mal was ganz anderes die laufen jetzt schon am Stock und schieben hunderte Überstunden vor sich her.

Pardon?

@Warzenharry
Natürlich wäre ich nicht begeistert, wenn die Auszahlungsstelle am Tag der Gehaltszahlungen streiken würde, aber ich sterbe/verhungere deswegen nicht!

WH: Ich werde nicht sterben und nicht verhungern, wenn Du nicht auszahlst!

Außerdem durfte ich feststellen, dass die verwendete Software nicht von Beamte kreiert und supportet wird sondern lediglich "angewendet". Das kann dann auch noch ein TB, der gerade nicht streikt und nicht wegen irgendwelcher "Vorteile" nur beim Staat bleibt!.


Von der völlig veralterte Sichtweise zum Beamtentum ist bei Dir alleine Deine "Wahrung von Vorteilen " übrig geblieben. Du bestärkst mich mit deiner zur Schau gestellten Beamtenmentalität.

Und die Massenweise Überstunden sind m.M. nach Organisationsversagen. Wieso muss die Polizei Dienst schieben bei Großevents wie z.B. Fussballmeisterschaften, Rockkonzerte... Sollen die Veranstalter für Sicherheit die Sorge tragen und etwaigen Schaden bezahlen! Für mich übernimmt die Polizei hier Aufgabe, die sie nichts angeht.

Also was macht den Beamten so besonders - das Streikrecht hat sich erledigt & seine Vorteile scheine eher zu nachteilen für dire Gesellschaft geworden zu sein, wenn er nur noch deswegen beim Staat bleibt  - um es zu erhalten? Was macht den Beamten gegenüber dem TB zu einem "besseren" Menschen?

 

Faunus

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« Antwort #224 am: 26.05.2025 15:04 »
@Warzenharry
Die TBs der Autobahnmeistereien streuen bei Schnee - trotz Streikrecht!

Ohne in eure Diskussion einsteigen zu wollen.


Es ist, denke ich, auch der falsche Thread!
Entschuldigung!