Autor Thema: TVÖD- Sozialabgaben  (Read 13073 times)

MoinMoin

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #105 am: 19.09.2025 06:11 »

Bisher (~36 Beitrags-Jahre) konnte ich noch nicht feststellen, dass ich besser versorgt wurde und es ist lästig sich bei den Ärzten gegen unnötige Tätigkeiten zu wehren (Zungeabschaben bei der Zahnprohylaxe für ~25€ !! Vergiss es! Nicht bestellt, also wird es auch nicht gemacht / bezahlt).
Gefühlt nur hin und wieder wurde ich schneller behandelt.

Aber bzgl. Forderung der Abschaffung der PKV würde ich sagen, dass es eine alternative Lösung wäre, dass die PKV für jeden geöffnet wird, dann kann keiner mehr Mosern (so wie die GKV für die Beamten geöffnet wird).
Und das es besser reguliert wird, dass man zwischen den PKV wechseln kann ohne seine Altersrücklagen zu verlieren.

Ich frag mich ja immer, was das für Reportagen sind, wo das getestet wird, wie schnell man Termine bekommt und das deutlich belegt wird.

Es gibt ja auch Ärzte, die online Terminvergabe machen.
Merkwürdig ist dabei auch immer, dass anzugeben ist, ob man PKV oder GKV ist und das Terminsystem beim Klick von PKV einen Termin 2-3 Monate früher angibt als bei GKV Klick.

Dass mit dem Leistung aufschwatzen kann ich nicht beurteilen. Liegt sicherlich aber auch sehr am Arzt.
Es gibt auch Ärzte, die GKV Patienten gerne alles als IGEL aufschwatzen.

Auch das ist sehr oft nicht so. Hier mal ein Beispiel: https://www.doctolib.de/frauenarzt/sankt-augustin/kirstin-khan/booking/availabilities?specialityId=1314&telehealth=false&placeId=practice-80076&insuranceSectorEnabled=true&insuranceSector=private&isNewPatient=false&isNewPatientBlocked=false&motiveIds%5B%5D=1446781&bookingFunnelSource=profile

Ob privat oder gesetzlich, der erste Termin für Bestandspatienten bei einer jährlichen Vorsorge ist der 18. Dezember. Kein Unterschied.
Einmal die Woche hat jeder Arzt einen Termin, wo man ohne Termin sich reinsetzen kann, dass sollte bis Oktober machbar sein.
Wenn er den nicht anbietet oder dich abweist, Meldung an seinen Geldgeber!

werop

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #106 am: 19.09.2025 12:20 »
Hier wird immer wieder die Frage nach Solidarität gestellt!
Meine Meinung:  Solidarität gilt nicht nur von "oben" nach unten"!

Häufig werden die Versicherten der PKV kritisiert und das Begehren nach Auflösung der PKV und Integration in die GKV gefordert!
Meine Meinung: Warum sollte eine gut funktionierende und  kostendeckende Krankenversorgung  abgeschafft werden?

Die defizitäre GKV solle abgeschafft werden und alle Bürger ( Ledige; Mütter; Väter; Kinder, erwerbslose schließen "ihre" PKV ab! Wir z.B. in den Niederlanden, der Schweiz. Somit wird der Neid besiegt und jeder ist Privat versichert!
Jeder hat seine Absicherung mit personenbezogener Prämie!

Nennen wir dies analog zur KFZ-Versicherung ganz pragmatisch : Krakenversicherung!


Beamte erhalten keine Beihilfe mehr ( wie  z.b. während der Pensionszeit bis zu 70 %) und sind in die neue PKV integriert!

Folge:
Alle sind gleich!
Keine Diskriminierung!
Mündige Bürger!
Beste Krankenversorgung!
Zufriedenheit!

Das gibt doch glatt ein fullquote. Ohjeee, ohjeee, ohjeee...

1) wie soll ein finanziell weniger gut aufgestellter Mensch, nehmen wir ruhig einen Biodeutschen Mitte 40, der an einer chronischen Krankheit leidet und nur eine geringe Erwerbsunfähgkeitsrente bekommt, denn solidarisch  "oben" unterstützen?

Nicht mehr zum Arzt gehen? Weiterhin unter Schmerzen leiden, weil die Medikamente so teuer sind? Zwangssuizid oder euthanasieren? Finde ich schwierig... und dabei bin ich moralisch äußerst flexibel!

2) ich kritisiere nicht die PKV-Versicherten, sondern die unnötigen Doppelstrukturen und damit einhergehenden Kosten, die an den Beiträgen knabbern und folglich dem Gesundheitssystem als Gegenfinanzierung fehlen. Wir können von mir aus auch nur die PKV beibehalten und die GKV abschaffen - die Probleme werden die gleichen bleiben, es ändert sich nur die Bezeichnung. Ich weiß, dass ist schwer nachzuvollziehen.

3) wo werden die PKV-Versicherten häufig kritisiert? Gibt es da belastbare Quellen, Zahlen, Belege oder ist das nur so eine Meinung? Ich habe auch viele Meinungen, grundsätzlich verstehe ich das also. Das macht meine Meinungen aber nicht logischer.

4) Du führst die KV in den NL und in der Schweiz an. Ich habe nur kurz gegengelesen und bin mit Sicherheit nicht in die Niederungen der dortigen Systeme vorgedrungen, aber das wenige reicht für eine erste Einschätzung: Deine Einschätzung ist noch oberflächlicher als meine, R E S P E K T!. Für eine Meinung mag es aber reichen.

Der gemeinsame Nenner aller drei Systeme ist die Versicherungspflicht.

"Individuelle Prämienverbilligung", "basispakket", "Pauschalbeitrag", "Franchise", "Selbstbehalt" kannst Du gern selber nachlesen, dazu ist mir meine Lebenszeit zu schade.

Die gesundheitlichen Probleme einer älterwerdenden Bevölkerung führen zwangsläufig zu einer strukturellen Steigerung der Gesundheitsausgaben. Sollten alle in die PKV wechseln, wechseln auch die strukturellen Ausgaben dorthin. Das Defizit liegt dann bei der alleinigen PKV, gleiches gilt für die GKV, wenn sie nur noch als alleiniges System vorliegen würde. Gleiches Problem, nur eine andere Bezeichnung. Von mir aus kann die auch "Krakenversicherung" heißen, da bin ich anpassungsfähig.

Ich mag Kraken, sehr intelligente Tiere!

"Die GKV ist kein geeignetes solidares Umverteilungsinstrument."

Dazu noch einmal, besser und in weniger Worte kann man das kaum fasssen:

"Das Zusammenwirken des Leistungsfähigkeitsprinzips bei der Finanzierung und des Bedarfsprinzips beim Leistungszugang machen den Kern des Solidarprinzips aus. Daraus ergibt sich ein Ausgleich von Risiken:

- zwischen den Besserverdienenden und sozial Schwachen (sozialer Ausgleich),

- zwischen Gesunden und Kranken (Risikoausgleich),

- zwischen Jungen und Alten (Generationenausgleich).


Der soziale Ausgleich stellt nur eine Komponente dar, das Solidarprinzip geht im Kern weit über ein "solidarisches Umverteilungsinstrument" hinaus.

Zum Ende noch ein kleiner Perspektivwechsel:

An der Kasse im Supermarkt liegt die Quengel-Zone und die Flachmann-Arena. Dort wird Süßes und Alkohol noch kurz angeboten, damit man nichts vergisst. Aufmerksamer Zug!

Adipositas bei Kindern, Diabetes Typ II bei Kindern, Karies bei Kindern, Alkoholismus mit gesellschaftlichen Kosten von ca. 65 Mill. Euro/Jahr - sicher, muss man ja nicht kaufen, aber so schlau und willensstark sind halt nicht alle Menschen.

Ich war gerade einkaufen. Vor mir ein sehr schlanker Mann Mitte 40, der zwei Flaschen Wodka und eine Salamipizza auf das Band gelegt hat. Zum Wohl!

Sehr guter Beitrag!

Britta2

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #107 am: 20.09.2025 11:15 »
Geh zum Arzt als GV-Patient wegen ständiger Schmerzen (alte Frakturen) - zum Orthopäden (D-Ärzte analog! hier jedoch Wartezeit als Schmerzpatient mehr als 4 Stunden sitzend). Du bekommst Röntgen.  Auf Knien um MRT bettelnd: nö, unnötig (weil zudem mega teuer für die Abrechnung).
Bekommst Du happy eine Überweisung zum MRT:  Wartezeit ca 6 Wochen.
Bestellst Du online einen MRT Termin selbst und zahlst die Rechnung privat sofort - gibts bereits am nächsten Tag problemlos freie Termine.
A-Karte Holzklasse GV - schon immer und für immer. Aber Zwangsabgaben und steigende Zuzahlung.

conny111

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #108 am: 20.09.2025 22:09 »

Bisher (~36 Beitrags-Jahre) konnte ich noch nicht feststellen, dass ich besser versorgt wurde und es ist lästig sich bei den Ärzten gegen unnötige Tätigkeiten zu wehren (Zungeabschaben bei der Zahnprohylaxe für ~25€ !! Vergiss es! Nicht bestellt, also wird es auch nicht gemacht / bezahlt).
Gefühlt nur hin und wieder wurde ich schneller behandelt.

Aber bzgl. Forderung der Abschaffung der PKV würde ich sagen, dass es eine alternative Lösung wäre, dass die PKV für jeden geöffnet wird, dann kann keiner mehr Mosern (so wie die GKV für die Beamten geöffnet wird).
Und das es besser reguliert wird, dass man zwischen den PKV wechseln kann ohne seine Altersrücklagen zu verlieren.

Ich frag mich ja immer, was das für Reportagen sind, wo das getestet wird, wie schnell man Termine bekommt und das deutlich belegt wird.

Es gibt ja auch Ärzte, die online Terminvergabe machen.
Merkwürdig ist dabei auch immer, dass anzugeben ist, ob man PKV oder GKV ist und das Terminsystem beim Klick von PKV einen Termin 2-3 Monate früher angibt als bei GKV Klick.

Dass mit dem Leistung aufschwatzen kann ich nicht beurteilen. Liegt sicherlich aber auch sehr am Arzt.
Es gibt auch Ärzte, die GKV Patienten gerne alles als IGEL aufschwatzen.

Auch das ist sehr oft nicht so. Hier mal ein Beispiel: https://www.doctolib.de/frauenarzt/sankt-augustin/kirstin-khan/booking/availabilities?specialityId=1314&telehealth=false&placeId=practice-80076&insuranceSectorEnabled=true&insuranceSector=private&isNewPatient=false&isNewPatientBlocked=false&motiveIds%5B%5D=1446781&bookingFunnelSource=profile

Ob privat oder gesetzlich, der erste Termin für Bestandspatienten bei einer jährlichen Vorsorge ist der 18. Dezember. Kein Unterschied.
Einmal die Woche hat jeder Arzt einen Termin, wo man ohne Termin sich reinsetzen kann, dass sollte bis Oktober machbar sein.
Wenn er den nicht anbietet oder dich abweist, Meldung an seinen Geldgeber!

Na dann, warum jammern denn gesetzlich Versicherte, sie bekämen erst Wochen später einen Termin, wenn sie doch jede Woche einen bekommen könnten?

KlammeKassen

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« Antwort #109 am: 22.09.2025 10:35 »
Aber rare Facharzttermine zu ergattern, das ist es, was wirklich interessant ist.
Gerade, wenn es um Schmerzen geht.

Wer wirklich akute Schmerzen hat, bekommt auch als gesetzlich Versicherter zeitnahen Zugang zu einem Facharzt.

Wenn man Mitte 40 nach 2 Jahrzehnten Büroarbeit ohne ausreichend Sport und bei suboptimaler Ernährung die ersten Zwicker und Zwacker bemerkt, dann kann der Facharzt übrigens auch nicht helfen ;)

Vielleicht verknackst man sich aber auch gerade beim Sport den Fuß, den Ellenbogen, den Arm, die Hüfte oder ähnliches.
Röntgen klappt meist noch zeitnah.

Aber MRT oder CT, da hast du deutliche Unterschiede in der Wartezeit, je nachdem ob du PKV oder GKV bist.
Kannst du ja gerne fair finden, ich finde es - insbesondere dafür, dass man schon so viel zahlt - nicht fair.

UNameIT

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #110 am: 22.09.2025 10:49 »
Aber rare Facharzttermine zu ergattern, das ist es, was wirklich interessant ist.
Gerade, wenn es um Schmerzen geht.

Wer wirklich akute Schmerzen hat, bekommt auch als gesetzlich Versicherter zeitnahen Zugang zu einem Facharzt.

Wenn man Mitte 40 nach 2 Jahrzehnten Büroarbeit ohne ausreichend Sport und bei suboptimaler Ernährung die ersten Zwicker und Zwacker bemerkt, dann kann der Facharzt übrigens auch nicht helfen ;)

Nein. Versuch mal einen MRT-Termin zu bekommen. Bei ner Freundin soll Verdachtsdiagnose Krebs abgeklärt werden - sie hat nächstes Jahr einen Termin erhalten. Privat oder über Beziehungen bekommst du den Termin übermorgen.
dann nochmal beim behandelnden Arzt vorsprechen, dass er auf die Dringlichkeit hinweist. Ich kenne Praxen, da vereinbart die Sprechstundenhilfe bei entsprechender Dringlichkeit einen MRT-Termin. Aus familiärem Umfeld mit Krebsverdacht bei einer Kassenpatientin ging ebenfalls ein MRT-Termin innerhalb von 2 Wochen, bei 2 unserer Mitarbeiterinnen ebenfalls...

Das ist jetzt der Plan. Am Ende trotzdem unfair, weil man als PKV Patient sofort einen bekommt. Gut die Praxen bekommen ja auch nur eine bestimmte Anzahl GKV- Patienten bezahlt.

Und man bindet die Arbeitskraft einer Arzthelferin. Kostet ein Termin halt noch mehr Geld und Zeit. Auch wenn es nur die 15min. Arbeitskraft einer Arzthelferin ist. (25€/4=6,25€ pro Terminvereinbarung) Dazu die Zeit und das Geld des Patienten, der wieder in die Praxis fahren muss, um der Arzthelferin beim Telefonieren zuzuschauen.

Organisator

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« Antwort #111 am: 22.09.2025 11:11 »
Und man bindet die Arbeitskraft einer Arzthelferin. Kostet ein Termin halt noch mehr Geld und Zeit. Auch wenn es nur die 15min. Arbeitskraft einer Arzthelferin ist. (25€/4=6,25€ pro Terminvereinbarung) Dazu die Zeit und das Geld des Patienten, der wieder in die Praxis fahren muss, um der Arzthelferin beim Telefonieren zuzuschauen.

Das ist dann aber der Arzt, der sich einen solchen Luxus leisten will. Terminvereinbarung geht auch elektronisch, Doktolib etc.

UNameIT

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« Antwort #112 am: 22.09.2025 11:31 »
Und man bindet die Arbeitskraft einer Arzthelferin. Kostet ein Termin halt noch mehr Geld und Zeit. Auch wenn es nur die 15min. Arbeitskraft einer Arzthelferin ist. (25€/4=6,25€ pro Terminvereinbarung) Dazu die Zeit und das Geld des Patienten, der wieder in die Praxis fahren muss, um der Arzthelferin beim Telefonieren zuzuschauen.

Das ist dann aber der Arzt, der sich einen solchen Luxus leisten will. Terminvereinbarung geht auch elektronisch, Doktolib etc.

Wo man dann als gesetzlich versicherter erst in einem Jahr oder gar keinen Termin bekommt......

Wie der Verlauf dir auch zeigt (falls du ihn gelesen hast), ist das die einzige Alternative als GKV-Patient an zeitnahe Termine zu kommen.

KlammeKassen

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #113 am: 22.09.2025 11:34 »

Also meine Beamtenkollegen zahlen 300-350 Euro, ich bin noch unter der BBG und bin bereits bei über 420 Euro und das bei einer noch recht günstigen KK (17,05 %).

Und da bist du wieder bei deinem Lieblingsthema. Ich zahle übrigens immer noch 435 Euro im Monat als Privatversicherte mit 50 % Beihilfeanspruch ohne Kinder. 300 - 350 wären schön.

Die 15 Euro würde ich freiwillig hinlegen für die Vorzüge. Ist doch kein Problem.
Zumal ich dann alleine im Monat der JSZ keine vermehrten Abzüge hätte, da die Summe fix ist und sich nicht am Einkommen orientiert. Damit wäre das schon sofort mehr als überkompensiert.

Wenn man noch unterhalb der BBG ist, sind die Monate mit der JSZ echt ein Graus... was da Abgaben weggeht. Sieht brutto ganz nett aus, aber was wirklich ankommt, ist ein Witz.

Ja, wie oft noch? Die Welt ist furchtbar ungerecht zu dir. Wir hatten das schon vor 100 Tagen mal durchgekaut. Ich habe teilweise 25 Prozent meiner Bezüge für die PKV hingelegt, als ich nur halbtags beschäftigt war. Mal gewinnt man, mal verliert man. Jetzt gewinne ich.

Meine Hauptaussage bezog sich hierauf:

https://www.focus.de/finanzen/news/krankenversicherte-zahlen-milliarden-fuer-buergergeld-empfaenger-jetzt-wehren-sich-die-kassen_9dc65f1f-6d81-4129-9804-515cd866906d.html

Das hat nichts mit "ungerecht zu mir" zu tun, sondern zu 90 % der arbeitenden Bevölkerung. Etwa 10 % gehören ja nur die Eliteklasse der PKV an.

Das ist ein kompletter Systemfehler.
Als ob die Krankenkassenbeiträge ja noch nicht hoch genug sind, lässt man das so noch quersubventionieren.
Und deshalb ist die Aussage "die PKV Patienten finanzieren die Ärzte überhaupt nur" schon grenzwertig. Bei so einem Systemfehler ist logisch, dass aus der GKV nicht viel Geld kommen kann.

Zumal, wie berichtet, ein sehr großer Teil der Gutverdiener in die PKV wechselt und deshalb nicht von der GKV abkassiert werden kann, wodurch halt ein großer Teil nur mit kleinen Anteilen einzahlt.
Am besten daher Einkommen zwischen der BBG und Versicherungspflichtgrenzen, weil da abkassiert werden kann ohne das ein Wechsel möglich ist.

Btw:

wahrscheinlich sind wieder nur deine Zahlen richtig und alles im Internet falsch:

https://versicherungsvergleich-beamte.de/was-kostet-eine-private-krankenversicherung-fuer-beamte/

https://beamtenberater.com/pkv-beitraege-im-alter/

https://www.fairbeamtet.de/pkv/private-krankenversicherung-kosten-beamte/

https://www.finanztip.de/pkv/pkv-kosten/

https://www.verivox.de/private-krankenversicherung/kosten/


--> deshalb auch meine Aussage, dass es für Beamte doch relativ günstig ist. Und wenn man das so sieht, denke ich, dass die Aussagen von meinen Kollegen mit 300-350 Euro nicht so abwegig sind. Liegt doch mittendrin.

Wir hatten das Ganze schon mal. Wie oft soll man das noch durchkauen? Jedes mal bekommst du Tränchen in den Augen. Mensch, lass dich doch verbeamten und geh in die PKV, aber das willst oder kannst du dann doch nicht.

Ich lese daraus, dass du mit den anderen PKVlern auch nicht so gerne die Lücke stopfen würdest, weil dann
A) die Versicherung für dich teurer wird oder
B) Leistungen eingeschränkt werden müssen.

Also sei doch froh, dass du schön in dem System bist und keine Tränen verdrücken musst.

Nachvollziehen, dass das ein Systemfehler ist, müsstest du es als Staatsdiener aber alle Male können

KlammeKassen

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #114 am: 22.09.2025 11:36 »

Bisher (~36 Beitrags-Jahre) konnte ich noch nicht feststellen, dass ich besser versorgt wurde und es ist lästig sich bei den Ärzten gegen unnötige Tätigkeiten zu wehren (Zungeabschaben bei der Zahnprohylaxe für ~25€ !! Vergiss es! Nicht bestellt, also wird es auch nicht gemacht / bezahlt).
Gefühlt nur hin und wieder wurde ich schneller behandelt.

Aber bzgl. Forderung der Abschaffung der PKV würde ich sagen, dass es eine alternative Lösung wäre, dass die PKV für jeden geöffnet wird, dann kann keiner mehr Mosern (so wie die GKV für die Beamten geöffnet wird).
Und das es besser reguliert wird, dass man zwischen den PKV wechseln kann ohne seine Altersrücklagen zu verlieren.

Ich frag mich ja immer, was das für Reportagen sind, wo das getestet wird, wie schnell man Termine bekommt und das deutlich belegt wird.

Es gibt ja auch Ärzte, die online Terminvergabe machen.
Merkwürdig ist dabei auch immer, dass anzugeben ist, ob man PKV oder GKV ist und das Terminsystem beim Klick von PKV einen Termin 2-3 Monate früher angibt als bei GKV Klick.

Dass mit dem Leistung aufschwatzen kann ich nicht beurteilen. Liegt sicherlich aber auch sehr am Arzt.
Es gibt auch Ärzte, die GKV Patienten gerne alles als IGEL aufschwatzen.

Auch das ist sehr oft nicht so. Hier mal ein Beispiel: https://www.doctolib.de/frauenarzt/sankt-augustin/kirstin-khan/booking/availabilities?specialityId=1314&telehealth=false&placeId=practice-80076&insuranceSectorEnabled=true&insuranceSector=private&isNewPatient=false&isNewPatientBlocked=false&motiveIds%5B%5D=1446781&bookingFunnelSource=profile

Ob privat oder gesetzlich, der erste Termin für Bestandspatienten bei einer jährlichen Vorsorge ist der 18. Dezember. Kein Unterschied.
Einmal die Woche hat jeder Arzt einen Termin, wo man ohne Termin sich reinsetzen kann, dass sollte bis Oktober machbar sein.
Wenn er den nicht anbietet oder dich abweist, Meldung an seinen Geldgeber!

Meist läuft das so:
Praxis öffnet um 8 Uhr, die ersten 5 können behandelt werden (was heißt: maximal 10 Minuten ein(!) Anliegen vortragen; hast du 2 Probleme, musst du dich entscheiden),
dann darfst du schon 2 Stunden vor Öffnung da sein, um unter die ersten 5 zu kommen. Wenn du Nummer 6 bist, Pech, kannst dein Glück eine Woche später nochmal versuchen und dich am besten schon Sonntag Abend mit einem Zelt vor die Praxis setzen.
Ob das nun wirklich vergleichbar gut ist?

Als PKV Patient sagt man natürlich "ja so schlimm ist das doch auch nicht", muss aber selbst das nicht so erfahren.
« Last Edit: 22.09.2025 11:43 von KlammeKassen »

KlammeKassen

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« Antwort #115 am: 22.09.2025 11:39 »
Geh zum Arzt als GV-Patient wegen ständiger Schmerzen (alte Frakturen) - zum Orthopäden (D-Ärzte analog! hier jedoch Wartezeit als Schmerzpatient mehr als 4 Stunden sitzend). Du bekommst Röntgen.  Auf Knien um MRT bettelnd: nö, unnötig (weil zudem mega teuer für die Abrechnung).
Bekommst Du happy eine Überweisung zum MRT:  Wartezeit ca 6 Wochen.
Bestellst Du online einen MRT Termin selbst und zahlst die Rechnung privat sofort - gibts bereits am nächsten Tag problemlos freie Termine.
A-Karte Holzklasse GV - schon immer und für immer. Aber Zwangsabgaben und steigende Zuzahlung.

Jap, so ist es.
Wollte letztes Jahr auch noch ein MRT machen. "Nö ist nicht notwendig, das müssen Sie dann halt mal aushalten. Wir können ja in 8 Wochen sonst nochmal gucken, wenn es nicht besser ist. Wissen Sie was das kostet?"
Und war sich nicht mal sicher mit der Diagnose, sondern "notfalls dann in acht Wochen reagieren", weil MRT zu teuer.



KlammeKassen

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« Antwort #116 am: 22.09.2025 11:40 »

Bisher (~36 Beitrags-Jahre) konnte ich noch nicht feststellen, dass ich besser versorgt wurde und es ist lästig sich bei den Ärzten gegen unnötige Tätigkeiten zu wehren (Zungeabschaben bei der Zahnprohylaxe für ~25€ !! Vergiss es! Nicht bestellt, also wird es auch nicht gemacht / bezahlt).
Gefühlt nur hin und wieder wurde ich schneller behandelt.

Aber bzgl. Forderung der Abschaffung der PKV würde ich sagen, dass es eine alternative Lösung wäre, dass die PKV für jeden geöffnet wird, dann kann keiner mehr Mosern (so wie die GKV für die Beamten geöffnet wird).
Und das es besser reguliert wird, dass man zwischen den PKV wechseln kann ohne seine Altersrücklagen zu verlieren.

Ich frag mich ja immer, was das für Reportagen sind, wo das getestet wird, wie schnell man Termine bekommt und das deutlich belegt wird.

Es gibt ja auch Ärzte, die online Terminvergabe machen.
Merkwürdig ist dabei auch immer, dass anzugeben ist, ob man PKV oder GKV ist und das Terminsystem beim Klick von PKV einen Termin 2-3 Monate früher angibt als bei GKV Klick.

Dass mit dem Leistung aufschwatzen kann ich nicht beurteilen. Liegt sicherlich aber auch sehr am Arzt.
Es gibt auch Ärzte, die GKV Patienten gerne alles als IGEL aufschwatzen.

Auch das ist sehr oft nicht so. Hier mal ein Beispiel: https://www.doctolib.de/frauenarzt/sankt-augustin/kirstin-khan/booking/availabilities?specialityId=1314&telehealth=false&placeId=practice-80076&insuranceSectorEnabled=true&insuranceSector=private&isNewPatient=false&isNewPatientBlocked=false&motiveIds%5B%5D=1446781&bookingFunnelSource=profile

Ob privat oder gesetzlich, der erste Termin für Bestandspatienten bei einer jährlichen Vorsorge ist der 18. Dezember. Kein Unterschied.
Einmal die Woche hat jeder Arzt einen Termin, wo man ohne Termin sich reinsetzen kann, dass sollte bis Oktober machbar sein.
Wenn er den nicht anbietet oder dich abweist, Meldung an seinen Geldgeber!

Na dann, warum jammern denn gesetzlich Versicherte, sie bekämen erst Wochen später einen Termin, wenn sie doch jede Woche einen bekommen könnten?

Merkst du schon selber oder?

"einen Termin, in den man sich ohne Termin reinsetzen kann"

Schon ein Widerspruch in sich.

Offene Sprechstunde nennt sich das, Vorgehen habe ich eben beschrieben.

Schon Luxus ja, kriegst gleich noch frische Luft für Stunden on Top  8)

KlammeKassen

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« Antwort #117 am: 22.09.2025 11:42 »
Und man bindet die Arbeitskraft einer Arzthelferin. Kostet ein Termin halt noch mehr Geld und Zeit. Auch wenn es nur die 15min. Arbeitskraft einer Arzthelferin ist. (25€/4=6,25€ pro Terminvereinbarung) Dazu die Zeit und das Geld des Patienten, der wieder in die Praxis fahren muss, um der Arzthelferin beim Telefonieren zuzuschauen.

Das ist dann aber der Arzt, der sich einen solchen Luxus leisten will. Terminvereinbarung geht auch elektronisch, Doktolib etc.

Wo man dann als gesetzlich versicherter erst in einem Jahr oder gar keinen Termin bekommt......

Wie der Verlauf dir auch zeigt (falls du ihn gelesen hast), ist das die einzige Alternative als GKV-Patient an zeitnahe Termine zu kommen.

Conny sagt doch, dass das nicht stimmt. Da kriegen beide gleichschnell einen Termin  ??? ::) :-X

Organisator

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« Antwort #118 am: 22.09.2025 15:18 »
Jap, so ist es.
Wollte letztes Jahr auch noch ein MRT machen. "Nö ist nicht notwendig, das müssen Sie dann halt mal aushalten. Wir können ja in 8 Wochen sonst nochmal gucken, wenn es nicht besser ist. Wissen Sie was das kostet?"
Und war sich nicht mal sicher mit der Diagnose, sondern "notfalls dann in acht Wochen reagieren", weil MRT zu teuer.

Genau dafür gibt es Ärzte (und sonstige Fachleute): Um mit ihrer Expertise zu entscheiden, was notwendig ist und was nicht. Wenn die Heizung leckt brauchst du ja auch nicht einen Komplettaustausch zulasten deines Vermieters.

Fettschwanzmaki

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #119 am: 22.09.2025 19:40 »
Zitat von: Organisator

Genau dafür gibt es Ärzte (und sonstige Fachleute): Um mit ihrer Expertise zu entscheiden, was notwendig ist und was nicht. Wenn die Heizung leckt brauchst du ja auch nicht einen Komplettaustausch zulasten deines Vermieters.

So sieht es aus.

Ein paar Zahlen:

35,3 MRT-Geräte/eine Million Einwohner (das erklärt in Anteilen die Terminvergabe), https://de.statista.com/statistik/daten/studie/182664/umfrage/kernspintomographen-anzahl-in-europa/

Deutsche gehen 9,9mal im Jahr zum Arzt, OECD-Durchschnitt liegt bei 6,6/Jahr, https://de.statista.com/infografik/22308/anzahl-von-arztbesuchen-pro-person-und-jahr/

"Gemessen an der Wirtschaftsleistung wendet kein Land in Europa mehr für Gesundheit auf als Deutschland. Im Jahr 2022 lag der finanzielle Ressourcenaufwand in Deutschland bei 12,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im gesamten EU-Raum lag dieser Wert bei 10,4 Prozent. Weltweit gaben nur die USA mehr für Gesundheit aus (16,5 Prozent). Umgerechnet auf die Bevölkerung lagen die Gesundheitsausgaben pro Kopf in Deutschland bei rund 5.300 Euro (in Kaufkraftparitäten). Das sind 50 Prozent mehr als im EU-Durchschnitt, circa 20 Prozent mehr als in Frankreich und 10 Prozent mehr als in Österreich.", https://www.vdek.com/magazin/ausgaben/2024-04/gesundheitswesen-deutschland-europa-vergleich.html

Weil ich gerade dabei bin, auch sehr interessant. "Trinke ich zu viel, weil ich ein beschissenes Leben habe oder habe ich ein beschissenes Leben, weil ich zu viel trinke?"

Alkoholmissbrauch in Deutschland nach Einkommensgruppen¹ im Jahr 2023,  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1457095/umfrage/drogen-und-alkoholmissbrauch-in-deutschland-nach-einkommensgruppen/

Die Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen mit einer Untersuchung mittels MRT zu vergleichen (im Hinblick auf die Terminvergabe), ist nahezu absurd. Wir haben 12.800 Gynäkologen mit ca. 7.000 Praxen für 50,6 % Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung (Zahlen variieren, meinen Schummelversuch habe ich herausgerechnet), aber nur 35,3 Kernspintomographen/eine Million Einwohner für 85,5 mio. Gesamtbevölkerung.

Das sind ganze Apfel- und Birnenbaumplantagen, die da verglichen werden - unabhängig von PKV und GKV.

Mit 09/2025 kommt die Tariferhöhung bei "uns" an. ~ 127,00 € brutto ergeben 63,27 € netto (keine VZ).

Da ist noch eindeutig Luft für eine KK-Beitragserhöhung.