Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung

Begonnen von armerknecht, 08.10.2019 07:42

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Schokobon

Kleines Beispiel:
In Stuttgart lag das Medianentgelt 31.12.2016 bei 4.242,- Brutto
http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/Regionale_Lohnunterschiede_Frauen_Maenner.pdf

Das entsprach 2016 im TVÖD ungefähr:
ab E10/5 (nach 10 Jahren EG10 beim Durchschnitt angekommen)
ab E11/5
ab E12/4
ab E13/4
ab E14/2
ab E15/1 (4.280,- Der oberste Behördenleiter verdient im ersten Jahr gerade so "durchschnittlich")

Alle darunter verdienen dort unterdurchschnittlich.

Kiel, Landeshauptstadt 3.231,- Brutto
Entsprach etwa:
E8/6
E9/4
E10/2
E11/2
E12/1

Gibt viele Gegenden mit noch weniger Durchschnittseinkommen als Kiel

WasDennNun

Zitat von: Schwabe am 06.05.2020 19:19
Wenn dir dein Entgelt angemessen erscheint und reicht, warum machst du hier so einen Wind, wäre es da nicht besser sich bei diesem Thema rauszuhalten? Könntest auch schreiben: "Alles gut so, Veränderung nicht nötig" und in anderen Threads rumstöbern  ::)
Weil ich kein Egoist bin, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist.
Weil ich den Erfolg, den wir beim Anwerben von qualifizierten MINTler haben, auch anderen ermöglichen möchte?
Weil ich es falsch finde sich nur mit Dingen zu beschäftigen, die einen selbst betreffen.
Weil die Haltung, alle sollen das gleiche bekommen, egal wo sie leben, egal was sie leisten, lebensfremd und falsch ist und den öD noch tiefer in den Loosersumpf führt.
Und weil ich eben nicht so ein stumpfer öDler bin, der sich sagt: "Alles gut so, Veränderung nicht nötig"

Und vielleicht hast du e snoch nicht bemerkt: Ich bin absolut dafür, dass es Veränderungen gibt und das diverse Menschen im öD +20% bekommen sollten.

Weil @Schokobon, ja schön das strukturelle Problem aufzeigt, was du und Otto1 nicht erkennen wollt.

Kryne

Lebensfremd ist es aber auch davon auszugehen, dass eine "Öffnung" oder "Wahlmöglichkeiten" im Kommunalen Umfeld irgendwas bringen würden. 95% der Kommunen nutzen Möglichkeiten nicht und werden sie auch nicht nutzen. Da geht es nur mit "Zwang" und nicht mit "Optionen".

Ja ich sage es zum 100. mal und es wird sich auch nicht ändern, solange die Personalentscheidungen von ahnungslosen Hobbypolitikern und nicht durch die fachlich Vorgesetzten (Amtsleiter) getroffen werden, werden auch die tariflichen Möglichkeiten und Optionen in der großen Masse nicht genutzt.

In großen Ministerien und ähnlichem mag sowas funktionieren, aber nicht in der Hobbypolitik.

Und nein, die Opposition interessiert das einen Scheißdreck, denn die sind vom gleichen ahnungslosen Schlag und die Masse an Aufgaben die durch fehlende Stellenbesetzungen nicht erledigt werden, werden halt trotzdem durch externe erledigt. Natürlich kostet das am Ende mehr als wenn man eine Stelle mit Zulage XY besetzt hätte.

Wer zahlt das ? Der Steuerzahler natürlich am Ende. Also wir alle.

Mein AG ist hier nur eines von vielen Beispielen. Wenn ich mich hier im Kreis umschaue, dann gibt es da auch keine Ausnahmen im kommunalen Umfeld.

Auf Kreisebene sieht es schon ein bisschen anders aus und auf Landesebene sowieso. Da gibt es viel mehr Möglichkeiten. Schon jetzt. Die auch genutzt werden.

Spid

Also mir ist eine ganze Reihe von Kommunen unterschiedlicher Größe bekannt, die Kann-Regelungen des TVÖD nutzen, teils auch recht intensiv.

WasDennNun

Zitat von: Kryne am 07.05.2020 09:36
Lebensfremd ist es aber auch davon auszugehen, dass eine "Öffnung" oder "Wahlmöglichkeiten" im Kommunalen Umfeld irgendwas bringen würden. 95% der Kommunen nutzen Möglichkeiten nicht und werden sie auch nicht nutzen. Da geht es nur mit "Zwang" und nicht mit "Optionen".
Also da ja gleiche Arbeit für gleiches Geld gefordert wird seit ihr also dafür, dass der BauIng in Kleinkleckersdorf, das gleiche Entgelt wie der in München/FFM etc. verdient, obwohl er es auch für die hälfte machen würde und damit wir gute BauIngs in den Hochpreisregionen bekommen, müssen wir das Entgelt auf PW Niveau anheben, sprich 20-50% mehr, so das da 80-100T€ rauskommt.
Zitat von: Kryne am 07.05.2020 09:36
Wer zahlt das ? Der Steuerzahler natürlich am Ende. Also wir alle.
Da finde ich die Spid Idee wesentlich attraktiver und besser für mich als Steuerzahler.
Und da finde ich es auch besser, wenn die wollenden Ags mehr tariflichen und rechtliche Möglichkeiten bekommen.

Und wenn die Hobbypolitik versagt, dann ist das nicht mein Problem, sondern das der Wähler.
Und wenn die Presse versagt beim aufdecken des Versagens, der Politik (bzw. des Kommunalen AGs im  öD), dann ist es an der Zeit, dass die Angestellten, die auch Bürger sind, dies publik machen.

Aber typisch öD: Die Verantwortung schön auf ver.di etc. schieben, damit die das erledigen und hinterher rum nöhlen, dass die da nichts machen.
Ich hatte bei uns darauf keine Lust und habe nach drei Jahren entsprechende Änderungen im Kopf der Verantwortlichen erreichen können, teilweise waren sie nur unwissend, darüber was geht (Weil Beamtenschädel=Beamtenlaufbahn denken etc.).
Und teilweise musste man mit Erfolgen zeigen, dass die Investition in gutes Personal Geld spart.
(und das im TV-L, wo ja mehr kann Optionen existieren).




Bastel

Dieses ganze Wertschätzungsblabla ist alles wieder vergessen, wenn es um die Wurst geht.  ::)

Schmitti

Wertschätzung drückt man heutzutage dadurch aus, dass man sich zu einer abgesprochenen Uhrzeit auf den Balkon stellt und ne Minute klatscht. Und was der Politik/Arbeitgeberseite so alles als "Wertschätzung" vorschwebt, ist noch bekloppter.
Etwas bekloppt ist es allerdings auch, als dbb innerhalb einer Pressemeldung verlauten zu lassen, dass die Beschäftigten "ein klares Signal der Wertschätzung erwarten", nachdem man ein paar Sätze vorher sich schon artig bedankt hat "über die Wertschätzung, die den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes [...] in diesen bewegten Tagen entgegengebracht wird".
Hat einer etwas ernsthaftes von dieser Wertschätzung bemerkt? Oder wurde wenigstens beklatscht?

Schokobon

Bei uns wurden Hanuta in die Postfächer verteilt.
Aber die billigen vom Aldi.

Otto1

Es wundert mich, dass man nicht auf die Probleme der bzgl. der Demografie und den Fachkräftemängel im öD hinweist...

Spid

Die Gewerkschaften vertreten ja niemanden, auf den das zuträfe.

Feidl

Zitat von: WasDennNun am 07.05.2020 10:41Und wenn die Hobbypolitik versagt, dann ist das nicht mein Problem, sondern das der Wähler.
Und wenn die Presse versagt beim aufdecken des Versagens, der Politik (bzw. des Kommunalen AGs im  öD), dann ist es an der Zeit, dass die Angestellten, die auch Bürger sind, dies publik machen.
Presse hat gestern bisschen darauf hingewiesen.
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-698365.html

BATKFMaui

Zitat von: Spid am 07.05.2020 12:25
Die Gewerkschaften vertreten ja niemanden, auf den das zuträfe.

Ich liebe Ihre zutreffenden Anmerkungen! 9 Wörter und alles ist gesagt!!! ! Vielen Dank!

WasDennNun

Zitat von: Otto1 am 07.05.2020 12:19
Es wundert mich, dass man nicht auf die Probleme der bzgl. der Demografie und den Fachkräftemängel im öD hinweist...
Zitat von: Spid am 07.05.2020 12:25
Die Gewerkschaften vertreten ja niemanden, auf den das zuträfe.
Und die AG Seite wird sich außerhalb des Tarifgerassels darum kümmern.
Bund macht es schon, Land auch und die Hobbyarbeitgeber in den Kommunen können es aus multiplen Gründen nicht.

armerknecht

#4154
Zitat01.03.2018 - Öffentlicher Dienst verdient Wertschätzung

https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/oeffentlicher-dienst-verdient-wertschaetzung.html



Was ist das in Euro ausgedrückt diese Wertschätzung.
Von einem warmen Händedruck kann ich mir nichts kaufen