Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung

Begonnen von armerknecht, 08.10.2019 07:42

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WasDennNun

Zitat von: armerknecht am 06.06.2020 11:40
die Rahmenbedingen beim Einkaufen haben sich auch geändert (gefühlt)
Stimmt ich ärgere mich auch, dass ich nicht öfter tanken fahren kann, musste neulich kontrollieren, ob ich nicht versehentlich nur halbvollgetankt habe.

Novus

Meine Einsichten in die Thematik sind sicherlich begrenzt - ich habe nie anderes behauptet. Betreffen mich ja auch nicht direkt persönlich, ich bin in einer Aufsichtsführenden Behörde die zum TV-L gehört verbeamtet...
Deshalb frage ich viel und verlasse mich auf die Antworten der Betroffenen bzw. solcher die es besser wissen. Meine Behauptungen (ich bin keine Juristin) bedingen sich aus meinen Erfahrungen.
ÖD = nicht zwingend TVöD; TVöD = nicht zwingend ÖD, klar soweit. Mir ist auch bekannt das es Mischformen gibt, soweit auch klar.

Richtig, es handelt sich nicht um Arbeitnehmer im Sinne des § 611a BGB sondern und Freie Mitarbeiter bzw. Honorarkräfte.

Wenn aber nun eine Kommune nicht zum KAV gehört - wie regelt sie Bezahlung bspw. der Gemeindeeigenen Kindergartenbeschäftigten dann? Sind sie nur angelehnt oder völlig frei?

Spid

Auch tarifungebundene Kommunen sind mindestens an die Haushaltsgrundsätze gebunden, je nach Land kann die GemO das Entgelt auf die Höhe des Entgelts vergleichbarer Landesbeschäftigter begrenzen, weshalb es durchaus vorkommt, daß eine solche Gemeinde Stellenausschreibungen mit Angabe von TV-L-Entgeltgruppen ausschreibt.

Nachdem nun geklärt ist, daß öD und TVÖD-AG zwei unterschiedliche Gruppen sind und TVÖD-AG und Privatwirtschaft keine Gegensatzpaare bilden, sondern vielmehr öD und Privatwirtschaft eben dieses Gegensatzpaar sind, ziehst Du weiterhin meine Aussage in Zweifel, daß die Arbeitsplatzsicherheit im öD nicht größer sei als in der Privatwirtschaft, sondern es einige AG im öD gebe, die eine höhere Arbeitsplatzsicherheit böten als einige AG in der Privatwirtschaft und umgekehrt? Und welche tarifvertragliche Arbeitsplatzsicherheit gäbe es im TVÖD?

Ingenieur

Meiner Meinung nach sollte der ÖD allmählich moderne Arbeitsverhältnisse schaffen wenn es nicht schon zu spät ist. Welcher Jugendliche hat denn noch Interesse in einer dauerhaft rückständigen Branche einzusteigen wenn er moderne Bedingungen bekommen kann. Daher sollte die Wochenarbeitszeit mindestens auf 37h,besser 35h angepasst werden und idealerweise die Vergütung 5~10% erhöht werden. Es sollten endlich wieder positive Schlagzeilen ggü der PW für einen Einstieg in den ÖD zu lesen sein. Sonst kann ich mir nicht vorstellen das der ÖD die vielen anstehenden Aufgaben umgesetzt bekommt. Mit den oben genannten Anpassungen könnte ich mir hingegen vorstellen das auch jüngere sich wieder gerne mit einer längerfristigen Beschäftigung in einer Behörde anfreunden können. Ansonsten werden sich die Fachleute verständlicherweise anderweitig umsehen.

Spid

Was sind ,,moderne Arbeitsverhältnisse" und ,,moderne Bedingungen"?

Admin

Der traditionelle Diskussions-Thread zur Tarifrunde ist nun aktiv:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,114045.0.html

Über Wünsche zur Tarifrunde kann gerne hier weiterdiskutiert werden :-)

Bastel

Zitat von: Spid am 06.06.2020 18:18
Was sind ,,moderne Arbeitsverhältnisse" und ,,moderne Bedingungen"?

Gendergerechte Kommunikation.

JahrhundertwerkTVÖD

Zitat von: Admin am 06.06.2020 20:53
Der traditionelle Diskussions-Thread zur Tarifrunde ist nun aktiv:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,114045.0.html

Über Wünsche zur Tarifrunde kann gerne hier weiterdiskutiert werden :-)

Die Diskussion kann doch nur starten, wenn etwas vorliegt über das diskutiert werden kann.
Sonst bleibt es weiterhin ein Wunsch

JahrhundertwerkTVÖD

Ausserdem könnte auch Verdi den ein oder anderen hier diskutierten Wunsch annehmen.

Die Probleme mit unbesetzten Stellen und nicht marktgerechter Vergütung können nicht völlig ignoriert werden.

Spid

Die nicht marktgerechte Vergütung nutzt doch der Verdi-Klientel, warum sollte Verdi daran etwas ändern wollen?

Max

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/oeffentlicher-dienst-tarifrunde-fuer-bund-und-kommunen-gewerkschaften-vertagen-entscheidung-ueber-forderung/25884688.html

Es ist schon längst Zeit diese gemeinsame Verhandlung von Bund und Kommunen zu beenden.  Sowohl die finanziellen Voraussetzungen als auch die Personalstruktur sind zu verschieden. Die Kommunen sollten sich den Ländern anschließen.

Novus

Zitat von: Spid am 06.06.2020 17:01
Auch tarifungebundene Kommunen sind mindestens an die Haushaltsgrundsätze gebunden, je nach Land kann die GemO das Entgelt auf die Höhe des Entgelts vergleichbarer Landesbeschäftigter begrenzen, weshalb es durchaus vorkommt, daß eine solche Gemeinde Stellenausschreibungen mit Angabe von TV-L-Entgeltgruppen ausschreibt.

Nachdem nun geklärt ist, daß öD und TVÖD-AG zwei unterschiedliche Gruppen sind und TVÖD-AG und Privatwirtschaft keine Gegensatzpaare bilden, sondern vielmehr öD und Privatwirtschaft eben dieses Gegensatzpaar sind, ziehst Du weiterhin meine Aussage in Zweifel, daß die Arbeitsplatzsicherheit im öD nicht größer sei als in der Privatwirtschaft, sondern es einige AG im öD gebe, die eine höhere Arbeitsplatzsicherheit böten als einige AG in der Privatwirtschaft und umgekehrt? Und welche tarifvertragliche Arbeitsplatzsicherheit gäbe es im TVÖD?

Grundsätzlich nicht.
Das betrifft lediglich die Bereiche die meine Arbeit betreffen. Ich glaube weiterhin, dass es Bereiche im ÖD gibt, welche den TVöD anwenden, in denen die Arbeitsplatzsicherheit sehr viel höher ist als sie es in der PW wäre.

Aber ja, du hast recht mit deinen Ausführungen :)

Ich wünschte es würde mehr als 2% geben, aber das Finanzministerium hat schon durchblicken lassen: 1% ist Maximun nach ihrer Sicht. Ich glaube es wird schwer, sehr schwer....

Die Kommunen sollten sich den Ländern anschließen? Nein, niemand bezahlt schlechter als das Land :)

WasDennNun

Zitat von: JahrhundertwerkTVÖD am 06.06.2020 21:11
Ausserdem könnte auch Verdi den ein oder anderen hier diskutierten Wunsch annehmen.

Die Probleme mit unbesetzten Stellen und nicht marktgerechter Vergütung können nicht völlig ignoriert werden.
Das könnte ver.di als Argument für eine marktgerechte Bezahlung bzw. Flexibilisierung der tariflichen Bezahlung nutzen.
Ich schätze aber mal, dass es ja aber nunmal nicht auf das groh ihrer Mitglieder zu trifft. Denn diejenigen die es betrifft, die sind ja schon ausgetreten.
(zumindest das Dutzend Gewerkschaftsmitglieder das ich kenne)

Speech

Zitat von: Novus am 06.06.2020 23:29
...Ich wünschte es würde mehr als 2% geben, aber das Finanzministerium hat schon durchblicken lassen: 1% ist Maximun nach ihrer Sicht. ...

Mit einem Taschenspielertrick werden es fast 4% in 2020

Das Gesamtergebnis 2020 runterrechnen auf 01/2020 dann ist das 1% von 09/2020 sogar 1,0106%. Dann rechnet man Prozent mit Prozent zusammen und kommt auf durchschnittlich 2,0706%.

Das ganze noch mit dem max-Wert 03/2020 sind dann 2,8206%.
Sollte man ab 09/2020 auch die prozentual Gleichen min- und max-Werte haben, werden es maximal 3,6528%.

Den max-Wert verkauft man dann in der Presse als großen Durchbruch. Dort steht dann: "Der öffentliche Dienst hat trotz Corona ein kräftiges Gehaltsplus von knapp 4% in 2020 erhalten."


Spid

Für den Bund ist es finanziell eh egal, ob er 1% oder 10% erhöht - das sind im Gesamthaushalt und im Budget der einzelnen Häuser doch nur Summen im Umfang der Rundungsfehler der üblichen Darstellung.