Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung

Begonnen von armerknecht, 08.10.2019 07:42

« vorheriges - nächstes »

DSGVO

Zitat von: ADJC am 04.08.2020 09:26
10 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten

Was haltet ihr davon?

Als Forderung oder Ergebnis?

Kaiser80

Zitat von: DSGVO am 04.08.2020 09:31
Zitat von: ADJC am 04.08.2020 09:26
10 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten

Was haltet ihr davon?

Als Forderung oder Ergebnis?
Beides unrealistisch

Pädi07

Diesmal wird es keine so lange Laufzeit geben: man möchte abwarten, wie sich alles so entwickelt ohne sich vorab bereits festzulegen...

ITFrau

Zitat von: Spid am 03.08.2020 18:35
Warum sollte man keine Energie und Zeit für Hobbys haben, wenn man Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte im Umfang von 39 Stunden erbringt?
Mein aktueller Job (nicht ÖD) fordert mich schon sehr. Ich habe über das Jahr verteilt eine stark unterschiedliche Arbeitslast und bin oft sehr ausgelaugt, wenn ich von der Arbeit komme. Ich frage mich immer wie andere das machen. Wenn ich von der Arbeit komme wird noch gekocht und die Küche aufgeräumt. Wenn es sein muss Wäsche gemacht. Dann falle ich kaputt auf die Couch. Die Leistungsfähigkeit, die ich im Urlaub oder am Wochenende habe habe ich nach der Arbeit nicht mehr. Wenn ich andere sehe, die nach der Arbeit noch Gartenarbeit machen oder ein Gartenhäuschen aufbauen bin ich immer ein wenig neidisch. Seitdem ich arbeite habe ich das Gefühl ich lebe nur noch für das Wochenende und den Urlaub. Daher würde ich mir schon sehr wünschen weniger arbeiten zu müssen. Dann kann ich nach der Arbeit noch Hobbies ausüben und mein Leben etwas genießen.

Ich glaube, mein größtes Problem ist, dass mein Job nicht meine Berufung ist. Ich arbeite um mein Leben finanzieren zu können. Ich mache aktuell eine Tätigkeit, die ich sehr gut kann. Es macht mir nur eben nicht so richtig viel Spaß. Ich freue mich nicht jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Mit dem Blick von heute ärgere ich mich, dass ich nicht irgendwas "gelernt" habe mit dem ich mich gut selbstständig machen könnte. Mit dem Ziel der Skalierung und eigenem Ausstieg aus der operativen Arbeit.

BAT

Ich denke, das ist das wichtigste Argument, die unterschiedliche "Arbeitslast". Die Welt hat sich geändert in den letzten Jahrzehnte, die "Versingleung" zugenommen, damit steht teils pro Person mehr Hausarbeit an. Dazu kommen flexible Arbeitszeiten, die dann halt teils bei 43 Stunden in der Woche liegen. Zusammen mit Fahrzeiten, Pause, etc. bleibt dann nicht viel. Da habe ich auch einige ehrenamtliche Sachen wie die Mitarbeit in der Partei, dem Bürgerfunk oder auch beim Roten Kreuz nicht wahrnehmen können. Daher halte ich Arbeitszeiten von 35 Stunden oder mehr in der Woche für nicht mehr zeitgemäß.

Ich konnte mir es Gott sei Dank leisten, daher auf 34 Stunden die Woche zu gehen bzw. perspektivisch auf noch weniger Stunden. 28 halte ich für recht ausgewogen.

Meine Arbeit macht mir aber immer noch Spaß. Die Politik  und die Gesellschaft stellt uns vor immer neue Herausforderungen, gerade im Sozialbereich ;)

Spid

Zitat von: ITFrau am 04.08.2020 10:24
Zitat von: Spid am 03.08.2020 18:35
Warum sollte man keine Energie und Zeit für Hobbys haben, wenn man Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte im Umfang von 39 Stunden erbringt?
Mein aktueller Job (nicht ÖD) fordert mich schon sehr. Ich habe über das Jahr verteilt eine stark unterschiedliche Arbeitslast und bin oft sehr ausgelaugt, wenn ich von der Arbeit komme. Ich frage mich immer wie andere das machen. Wenn ich von der Arbeit komme wird noch gekocht und die Küche aufgeräumt. Wenn es sein muss Wäsche gemacht. Dann falle ich kaputt auf die Couch. Die Leistungsfähigkeit, die ich im Urlaub oder am Wochenende habe habe ich nach der Arbeit nicht mehr. Wenn ich andere sehe, die nach der Arbeit noch Gartenarbeit machen oder ein Gartenhäuschen aufbauen bin ich immer ein wenig neidisch. Seitdem ich arbeite habe ich das Gefühl ich lebe nur noch für das Wochenende und den Urlaub. Daher würde ich mir schon sehr wünschen weniger arbeiten zu müssen. Dann kann ich nach der Arbeit noch Hobbies ausüben und mein Leben etwas genießen.

Ich glaube, mein größtes Problem ist, dass mein Job nicht meine Berufung ist. Ich arbeite um mein Leben finanzieren zu können. Ich mache aktuell eine Tätigkeit, die ich sehr gut kann. Es macht mir nur eben nicht so richtig viel Spaß. Ich freue mich nicht jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Mit dem Blick von heute ärgere ich mich, dass ich nicht irgendwas "gelernt" habe mit dem ich mich gut selbstständig machen könnte. Mit dem Ziel der Skalierung und eigenem Ausstieg aus der operativen Arbeit.

Eine Leistung mittlerer Art und Güte ist die Leistung, die der AN bei angemessener Anspannung der geistigen und körperlichen Kräfte auf Dauer ohne Gefährdung der Gesundheit zu leisten imstande ist. Mutmaßlich leistest Du schlicht mehr, als Du zu leisten verpflichtet bist.

ITFrau

@Spid
Vielleicht ist dann der Schritt in den ÖD für mich der richtige. Ich werde es sehen. Auch wenn ich leider jetzt mehr Stunden arbeiten muss (auf dem Papier) als in der Privatwirtschaft... Dort wo ich jetzt anfange ist leider so viel zu tun, dass eine Arbeitszeitverkürzung nicht in Frage kam

Spid

Die Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte ist die Leistungsverpflichtung des AN aus jedem Arbeitsverhältnis - innerhalb wie außerhalb des öD.

GenerationY

Zitat von: BAT am 04.08.2020 10:34
Daher halte ich Arbeitszeiten von 35 Stunden oder mehr in der Woche für nicht mehr zeitgemäß.

+1

Wasserkopp

Wobei ja jedem freisteht seine Arbeitszeit zu reduzieren. Mir würde es hierbei schwerfallen auf Gehalt zu verzichten und auch einfach die anfallende Arbeit liegen zu lassen.

Wobei ich natürlich auch gern sehen würde, dass aufgrund des Drucks effizienter zu arbeiten endlich mal vorliegende Potenziale genutzt werden! Da wird aufgrund von möglichen "Verlusten" der jeweiligen Verantwortlichen viel liegen lassen.

Spid

Eben. Bereits jetzt kann jeder bei Einstellung seine Zusage davon abhängig machen, lediglich einen Beschäftigungsumfang von 35 Stunden zu vereinbaren.

Organisator

Zitat von: Wasserkopp am 04.08.2020 13:25
Wobei ja jedem freisteht seine Arbeitszeit zu reduzieren.

Das wäre schön. Wenn kein rechtlicher Anspruch besteht, kann der Arbeitgeber dies aber durchaus ablehnen.

BAT

Die von mir kolportierten Verkürzungen der WAZ sind einem gesellschaftlichen Wandel und dem Zugewinn an Wohlstand geschuldet.

Wovon Ihr redet, sind individuellen Sachlagen, die mannigfaltige Gründe außerhalb dieser Parameter haben.

Man sollte diese Sachlagen streng voneinander trennen.

Spid

Zitat von: Organisator am 04.08.2020 13:34
Zitat von: Wasserkopp am 04.08.2020 13:25
Wobei ja jedem freisteht seine Arbeitszeit zu reduzieren.

Das wäre schön. Wenn kein rechtlicher Anspruch besteht, kann der Arbeitgeber dies aber durchaus ablehnen.

Dann kann man sich einen anderen AG nehmen, der sich auf 35 Stunden einläßt.

Organisator

Zitat von: BAT am 04.08.2020 13:41
Die von mir kolportierten Verkürzungen der WAZ sind einem gesellschaftlichen Wandel und dem Zugewinn an Wohlstand geschuldet.

Wovon Ihr redet, sind individuellen Sachlagen, die mannigfaltige Gründe außerhalb dieser Parameter haben.

Man sollte diese Sachlagen streng voneinander trennen.

Daher fände ich es aus Sicht der Arbeitnehmer am besten:
Wohlstand = mehr Geld
plus
Rechtsanspruch auf Teilzeit von min. 35 Stunden / pro Woche.

So kann es sich jeder aussuchen, ob er mehr Geld oder Freizeit möchte.