Autor Thema: Heizungsbetrieb ab 2024  (Read 45609 times)

Hugo

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #120 am: 03.05.2023 14:13 »
Vielleicht kann Habeck mir in Form eines Kinderbuches erklären wie das alles klimaneutral und ohne Überschuldung funktionieren soll. Die Themen Firmeninsolvenzen und Blackouts habe ich erst durch ihn verstanden. Hat er richtig gut im TV und Kinderbuch erklärt.
Und das alles von einem Minister, der folgendes geschrieben hat: "Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht." Wieso wird man dann Minister? Und wieso sollte ich dieser Richtung folgen? Hat der Kanzler das Zitat gelesen und vergessen? Fragen über Fragen...

MoinMoin

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #121 am: 03.05.2023 14:22 »
Also ich wollte meine ETW in zwei oder drei Jahren verkaufen. Die Kosten sind wohl auch ohne Rechtskraft des Gesetzes eigentlich "eingetreten". Denn ich denke schon, dass sich der erzielbare Preis ohne LWP und mit 22 Jahre alter Gasheizung bereits jetzt um 10 bis 20 K verringert hat.
Da hast du Recht, jetzt hat es der letzte Depp verstanden, dass man so etwas mit einrechnen muss.

Vorher hätte sie mehr bezahlt und hinterher gejammert, wie sie denn die Energiekosten bezahlen sollen und woher sie das Geld für die neue Heizung nehmen sollen.

BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #122 am: 03.05.2023 14:23 »

Etwas anderes (und darauf willst du wohl hinaus) ist es, wenn die Eigentümerversammlung eine WP anstelle eines 1zu1 Gasheizungs Austausches machen muss, die 80jährige es aber nicht machen müsste, da wird es spannend.

Nee. Das weiß doch keiner, wo die Reise hingeht. In allen Fällen kann es zu anteiligen Kosten für den 80-jährigen führen, die aufgrund der Gesetzesänderug nötig sind. Das kann bei einfacher Umstellung auf WP der Fall sein, aber auch bei Umstellung auf Zentralheizung in Zusammenhang mit WP.

Die technischen Parameter sind bei Mehrfamilienhäusern wohl noch gar nicht so klar. Anscheinend fehlt bei einigen Anbietern schon die Energieleistung beim Hausanschluss. Etc. pp..


BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #123 am: 03.05.2023 14:26 »
Da hast du Recht, jetzt hat es der letzte Depp verstanden, dass man so etwas mit einrechnen muss.

Vorher hätte sie mehr bezahlt und hinterher gejammert, wie sie denn die Energiekosten bezahlen sollen und woher sie das Geld für die neue Heizung nehmen sollen.

Ist ja auch in Ordnung und kein Weltuntergang. Ging nur an einen Foristen hier, der argumentiert, das Gesetz wäre ja noch nicht in Kraft und man solle in aller Ruhe abwarten.

MoinMoin

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #124 am: 03.05.2023 14:33 »
Zitat
Aktuell wird von keinen Eigentümern etwas abverlangt, erst wenn eine funktionierende Heizung irreparabel defekt ist. Wärmepumpen werden immer mit Strom betrieben, das ist bauartbedingt.

Auf dem Weg hin zu einer Energiewende, weg von den fossilen Brennstoffen, muss nicht nur die Erzeugung, sondern auch der Konsum der Energie umgestellt werden. Und das funktioniert nunmal Hand in Hand, über die nächsten 20 Jahre.

Das aktuelle GEG nennt bereits Austauschpflichten für funktionierende Heizungen - und über eine Ausweitung dieser Austauschpflichten diskutiert die Ampel derzeit bekanntlich leidenschaftlich. Von daher entspricht das einfach nicht den Fakten. Unsere funktionierende Heizung ist von der bestehenden Austauschpflicht z. B. nur nicht betroffen, weil zufällig kein Gas an der Straße anliegt.

Darüber hinaus kann ich nicht nachvollziehen, woher dieser zeitliche Horizont von 20 Jahren entspringt. Falls die GEG-Novelle in ihrer aktuellen Form tatsächlich durchkommt, ist ein Großteil der Immobilienbesitzer in der Pflicht innerhalb weniger Jahre zu handeln, mit einem entsprechenden Hauen und Stechen um Handwerker und Materialien. Das ist ja gerade der große Kritikpunkt der ganzen Handwerks- und Produktionsverbände, dass sich die Novelle nicht an real existierenden Kapazitäten ausrichtet.
Wieso muss man wegen der GEG Novelle schneller als sonst seine Heizung austauschen? Ist das geplant?

Frage:
Wieso hat das eigentlich in Dänemark funktioniert?
Könnte man sich da was abschauen?

Herbert Meyer

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #125 am: 03.05.2023 14:59 »
Zitat
Wieso muss man wegen der GEG Novelle schneller als sonst seine Heizung austauschen? Ist das geplant?

Ja, in den ersten Entwürfen des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz war eine erhebliche Verschärfung der Austauschpflichten bei Bestandsgebäuden geplant. Seitdem ringen die Ampelparteien um eine Ausgestaltung der Novelle. Im aktuellen Entwurf, der das Kabinett passiert hat, wurde diese ursprünglichen Verschärfungen wieder herausgenommen - zumindest augenscheinlich, denn viele Formulierungen in den 172-seitigen Entwurf könnten juristisch als eine "Austauschpflicht durch die Hintertür" gedeutet werden. Welche Interessen sich durchsetzen und welcher Gesetzestext letztendlich verabschiedet wird, ist aber noch vollkommen offen. Es kann in beide Richtungen ausschlagen. So etwas wie eine "Planungssicherheit" können Immobilienbesitzer erst in ein bis zwei Monaten erwarten, wenn das Gesetz auch die restlichen Instanzen absolviert hat.

MoinMoin

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #126 am: 03.05.2023 15:39 »
Ok,
naja Planungssicherheit?
Wer weiß, ob nicht die nächste Regierung da dann wieder dran rumfummelt.

Organisator

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #127 am: 03.05.2023 16:39 »
Ok,
naja Planungssicherheit?
Wer weiß, ob nicht die nächste Regierung da dann wieder dran rumfummelt.

Planungssicherheit? Das Leben ist voller Unsicherheiten! Retrospektiv betrachtet kann man aber sagen, dass je umfassender die Eingriffe sind, desto länger die Umsetzungsfristen bzw. höher die Förderungen sind.

Und wo die Richtung hingeht ist klar - wer keinen übermäßigen Aufwand damit hat, sollte nach einer gewissen Marktberuhigung in Richtung WP schauen, spätestens wenn die alte Heizung muckt.

clarion

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #128 am: 03.05.2023 23:12 »
Wenn der Klimawandel so richtig durchschlagen wird es für jeden von uns  viel, viel teurer als die paar Tausend für eine üppig geförderten Heizung.

Ich hatte neulich den Schornsteinfeger da. Mein ZFH mit dem Baujahr 1974, schon erheblich saniert u.a auch komplett neues Dach, hat eine 32 Jahre alte Körting-Gasheizung. Die tiefenentspannte Empfehlung war, ruhig Blut zu bewahren. Zum einen ist die Heizung wenig fehleranfällig und kann und darf repariert werden. Nur wenn die analoge Steuerung kaputt gehen sollte, wäre sie wahrscheinlich unreparabel. Seine Empfehlung lautet, ein paar Jahre abzuwarten. Es wird sich zeigen, für welche Altbauimmobilien welche Wärmepumpen geeignet ist und die Preise werden runter gehen,. Und selbst wenn Letzeres nicht der Fall sein sollte, wird es umso mehr Förderung geben.   

Ich schau mir jetzt mindestens fünf Jahre an wo die Reise hingeht, und werde derweil die Heizungssteuerung nur mit Samthanschuhe anfassen und alle zwei Jahre werde ich die Heizung  wie bisher reinigen lassen.

A propos hat bei mir eine moderate Absenkung der Vorlauftemperatur, manuelle Aktivierung des Sommerprogramms und das neue Dach bereits den Gasverbrauch um über 30% gesenkt, ohne jegliche Komforteinbußen.

Vieles was hierunter anderswo zu dem Thema geschrieben wird,  ist dummes Geschwätz.

BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #129 am: 04.05.2023 09:20 »
Wenn der Klimawandel so richtig durchschlagen wird es für jeden von uns  viel, viel teurer als die paar Tausend für eine üppig geförderten Heizung.


Stimmt. Und deswegen Heizen wir nun nicht mehr mit Gas, sondern mit Strom in großen Teilen aus Kohleerzeugung.  ;)

Läuft.

Herbert Meyer

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #130 am: 04.05.2023 09:25 »
Wenn der Klimawandel so richtig durchschlagen wird es für jeden von uns  viel, viel teurer als die paar Tausend für eine üppig geförderten Heizung.

Ich hatte neulich den Schornsteinfeger da. Mein ZFH mit dem Baujahr 1974, schon erheblich saniert u.a auch komplett neues Dach, hat eine 32 Jahre alte Körting-Gasheizung. Die tiefenentspannte Empfehlung war, ruhig Blut zu bewahren. Zum einen ist die Heizung wenig fehleranfällig und kann und darf repariert werden. Nur wenn die analoge Steuerung kaputt gehen sollte, wäre sie wahrscheinlich unreparabel. Seine Empfehlung lautet, ein paar Jahre abzuwarten. Es wird sich zeigen, für welche Altbauimmobilien welche Wärmepumpen geeignet ist und die Preise werden runter gehen,. Und selbst wenn Letzeres nicht der Fall sein sollte, wird es umso mehr Förderung geben.   

Ich schau mir jetzt mindestens fünf Jahre an wo die Reise hingeht, und werde derweil die Heizungssteuerung nur mit Samthanschuhe anfassen und alle zwei Jahre werde ich die Heizung  wie bisher reinigen lassen.

A propos hat bei mir eine moderate Absenkung der Vorlauftemperatur, manuelle Aktivierung des Sommerprogramms und das neue Dach bereits den Gasverbrauch um über 30% gesenkt, ohne jegliche Komforteinbußen.

Vieles was hierunter anderswo zu dem Thema geschrieben wird,  ist dummes Geschwätz.

Ja, das klingt nach einem vernünftigen Vorgehen. Ob Sie allerdings tatsächlich Zeit haben werden, fünf Jahre entspannt auf eine Marktberuhigung zu warten, ist aktuell noch vollkommen unklar. Wie bereits angeführt, wird derzeit um eine Verschärfung der Austauschpflichten, insbesondere für Öl- und Gasheizungen, die älter als 30 Jahre sind, gerungen. In den frühen Gesetzesentwürfen waren alle bisherigen Ausnahmen für Heizungen älter als 30 Jahre gestrichen, im aktuellen Entwurf bleiben die alten Ausnahmen angeblich unangetastet, wie es final aussehen wird, weiß nur Gott allein.

BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #131 am: 04.05.2023 09:35 »
So oder so. Der Marktwert des Hauses von clarion ist bereits jetzt um 20 oder 30 K gesunken. Bei der alten Heizung wohl um mehr. Aber das ist ja erstmal ein reiner Buchwert.

Alien1973

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #132 am: 04.05.2023 16:42 »
Jetzt muss ich auch mal was dazu sagen.

Ich habe letztes Jahr in meine Gastherme nochmal gut 1000 € rein gesteckt, hat kleinere Zicken gemacht. Soll ich die jetzt raus werfen, da sie bereits 22 Jahre alt ist und auf WP umstellen?

Mein Haus ist BJ 2001, Niedrigenergiehaus. Ich zahle trotz fast Verdoppelung vom Gas keine 150 €/Monat (Heize mit Holz zu).
Sollte die WP genau das gleiche Kosten wie eine neue Gastherme, dann bliebe da immer noch der Verbrauch. Alle Rechner werfen für ein kleines EFH ca. 5000 KWh pro Jahr aus, da ich aber ein größeres Haus habe (5 Personen) rechne ich da schon mit 7-8000 KWh pro Jahr. Strompreis aktuell bei ca. 40 Cent/KW.
8000/365 * 0,4 = fast 9 € pro Tag!!!! Macht im Monat 270 € und damit fast doppelt so viel wie ich momentan bei Gas zahle!!!
Bei den 5000 KWh/Jahr ist das Warmwasser noch gar nicht dabei! Dann wird die Rechnung absolut absurd....

Was sagt mir das? Völliger Witz! Bei Niedrigenergiehäusern oder bei bereits gut gedämmten Häusern ist ein Heizungstausch ein völliger Schwachsinn.

OK, ich könnte mir natürlich eine PV-Anlage für 15.000-20.000 € auf das Dach legen. Nur da brauch ich dann 10-15 Jahre bis sich das rentiert und in der Zwischenzeit fällt der Regierung wieder was anderes ein. Vor allem ist PV so eine Sache. Wann habe ich den größten Bedarf? Am Abend und eben genau da liefert mir die PV nix. Auch von November bis Februar ist der Ertrag gleich 0. Also ist eine PV-Anlage auf dem Dach sicherlich nicht das Allheilmittel.

Gibt für mich momentan lediglich zwei Optionen:
1) einfach laufen lassen und mal schauen wie lange es meine Gastherme noch macht. Wenn kaputt dann Reparatur

2) heuer noch eine neue Gastherme einbauen und dann hoffentlich die nächsten 25 Jahre Ruhe haben

Bin noch am überlegen was es wird, mal schauen. Vielleicht stelle ich auf Flüssiggas um, das gibts momentan ca. 50% günstiger als Ferngas...

Ozymandias

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #133 am: 04.05.2023 16:55 »
Ein kleines Balkonkraftwerk (800W) bringt mehr, da auch eine Gasheizung relativ ordentlich Betriebsstrom benötigt.  Vor allem für die Heizungspumpe. Kostet auch nur 500 Euro ohne Montage.

Alles andere macht derzeit wirtschaftlich keinen Sinn, außer man will das Geld in den Rachen der Handwerker stopfen, gilt für WP und PV.

Gibt  da Studien vom Fraunhofer-Institut. Da ist auch diese Grafik her:


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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #134 am: 04.05.2023 17:29 »
Ein kleines Balkonkraftwerk (800W) bringt mehr, da auch eine Gasheizung relativ ordentlich Betriebsstrom benötigt.  Vor allem für die Heizungspumpe. Kostet auch nur 500 Euro ohne Montage.

Alles andere macht derzeit wirtschaftlich keinen Sinn, außer man will das Geld in den Rachen der Handwerker stopfen, gilt für WP und PV.

Gibt  da Studien vom Fraunhofer-Institut. Da ist auch diese Grafik her:



Diese Grafik sagt aus, dass bereits bei einem Gaspreis von 12 ct/kWh eine Wärmepumpe monatlich Geld spart, unabhängig vom Sanierungsstand. Und das bereits bei einer "Effizienz" von 3,0, die übers Jahr locker zu erreichen ist.

Widerspricht irgendwie deiner Aussage von oben.