Autor Thema: Heizungsbetrieb ab 2024  (Read 45606 times)

MoinMoin

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #315 am: 05.07.2023 20:23 »
@MoinMoin

erklär mal deine Rechnung mit Zahlen...

Und ihr vergesst immer eines:
Die Heizleistung der WP beinhaltet nicht die Warmwasseraufbereitung!
Bei meinem Gasabschlag ist das ein all inclusive Paket....
Da kommt also nochmal was drauf, vor allem wenn man wie ich 5 Personen im Haushalt hat.

Wenn man 10.000 kw Gas mit einem Brennwertkessel verbraucht, dann sind das rund 8500 kw Wärme, die dein Haus braucht, dann sind das bei eine JAZ von 3 ~2800 kw Strom, die die WP braucht um diese Wärme ("egal" ob für WW oder HW)
(Naja, also ich brauche von April bis Sep 0 Gas für WW, da ne Paradigmaröhre am Haus hängt, durch die ich seinerzeit 4T€ vom Staat geschenkt bekommen habe, anderes Thema...)

Zitat
Für mich steht absolut fest:
Bei bereits gut gedämmten Häusern rentiert sich bei den momentanen Strompreisen und den momentanen Gaspreisen ein Wechsel zur WP niemals! Das kann man nicht schön rechnen.
Nun, die Rechnung ist als halbe Milchmädchenrechnung doch ganz locker und klar.
Und steht und fällt mit der tatsächlichen JAZ und dem tatsächlichen Verhältnis Strompreis zum Gaspreis pro KW
Und ein dogmatisches NIEMALS ist NIEMALS gut.

Zitat
Gas wird zunächst wieder sinken und dann 2027 wohl gewaltig ansteigen. Nur wird der Strom im Verhältnis dazu auch ansteigen und dann schauen wir mal was passiert.
Als ich vor 15 Jahren mein Altbau energetisch saniert habe, habe ich über WP nachgedacht und genauso gedacht, wie du: Gas zu Stromverhältnis passte nicht zur JAZ der WPs damals.

Habe also in meinem Altbau einen Gasbrennwert reingebaut, Große Heizkörper (und bisserl Flächenheizungen (also Wandheizung und Sockelheizung) und kann mit 45 Grad VL locker durch den Winter kommen
für 40 Grad VL müsste ich weniger Tag/Nachtabschaltung machen.

Aber da die JAZ wohl inzwischen durchaus besser zu sein scheinen, komme ich ins grübeln:
https://www.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/index.php?button=verbrauch

und sehe ich es durchaus als realistische Alternative an (ökonomisch, ökologisch ist da ein ganz anderes Thema)

Ich benötige rund 15000kwh Heizleistung, also rund 18000 kw Gas
macht monatlich aktuell bei Verivox rund 130€ monatlich aus.
nehme ich also ne "miese" JAZ von 3 macht das 5000kw Strom aus der Steckdose (wieviel ich über eine PV davon mit ~11 Cent produzieren könnte lassen ich mal außen vor, auch ein anderes Thema)
macht aktuell bei Verivox 113€ monatlich.
also schlappe 17€ monatlich gespart, da kann ich lange warten, bis die aktuellen Mehrkosten für den Einbau einer WP gegenüber eine BWH dadurch reingeholt werden.

Rechne ich mit einer JAZ (wie aus obige DB ersichtlich durchaus vorstellbar)  bin ich bei 3750 kw und 85€, also 45€ monatlich also ~500€ im Jahr also 5000€ in 10 Jahren, was bei mir ca. die Mehrkosten einer WP gegenüber einer neuen BWH wären.

Damit steht für mich fest:  Es lohnt sich da vorurteilsfrei drüber nachzudenken.
Und wenn Gas/ CO2 teurer wird, dann lohnt es sich eher schneller als langsamer darüber nachzudenken.
Und wenn die Handwerker (ok ich haben einen direkt zur Hand, was es mir leichter macht) von ihren Mond Preisen der Panikzeiten abrücken und auch verstehen was sie da tun (schon peinlich wie deppert die da immer noch sind, als ob es bei denen keine Weiterbildung gibt, von wegen lebenslanges Lernen)  und WPs Massengeschäft sind....
naja
MEIN Fazit:

Wenn dann meine liebe Brötje den Geist aufgibt, gibt es ne WP, vorher nicht.
Ob LWP oder Sole hängt vom Nachbarn ab, ob ich den Bohrer über seine Auffahrt kacheln lassen darf  8)


Alien1973

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #316 am: 06.07.2023 08:11 »
@MoinMoin

Danke dir für die detaillierten Ausführungen.
Also sag "Niemals nie", war schon ein Titel eines Bond-Films.... ;D

Soweit sind wir gar nicht auseinander. Ich behalte meinen BWK eben auch noch solange er läuft, warum sollte ich umbauen. Wenn sich der ganze WP-Wahnsinn gelegt hat und mein BWK nach weiteren 3-5 Jahren das zeitliche segnet, ja dann schaut die Welt sicherlich schon ganz anders aus was die Preise für WP betrifft. Dann kann man sicherlich mal darüber nachdenken. Momentan fehlts da gewaltig und ich bin nicht bereit Unsummen zu investieren in ein System welches günstig läuft. Mein Problem ist, ich habe nur im EG eine Fußbodenheizung. Im OG habe ich, zugegeben jeweils eher kleine, Heizkörper an den Wänden. Mein Haus ist energetisch bereits sehr gut.

Jetzt erst mal abwarten wann und wie das Heizungsgesetz überhaupt verabschiedet wird. Dann sehen wir weiter....

MoinMoin

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #317 am: 06.07.2023 08:45 »
Mein Problem ist, ich habe nur im EG eine Fußbodenheizung. Im OG habe ich, zugegeben jeweils eher kleine, Heizkörper an den Wänden. Mein Haus ist energetisch bereits sehr gut.
Also auch für den Austausch von Heizköper gibt es Förderung und es würde sich auch jetzt schon lohnen, damit man niedrigere VL fahren kann.
Ich habe durch einen "Planungsfehler" vom Heizungsbauer auch nachträglich 2 HK ausgetauscht und dadurch eine merkliche VL Absenkung und grösser Spreizung machen können, was rund 5% Einsparung ergab.
Gerade beim BWK ist das auch jetzt schon lohnenswert.
Zitat
Jetzt erst mal abwarten wann und wie das Heizungsgesetz überhaupt verabschiedet wird. Dann sehen wir weiter....
nee erstmal abwarten und schauen wann es fette Förderung gibt   8) , das Gesetz ist da erstmal Wurscht, denn deine BWK wirst du wahrscheinlich noch 10 Jahre und mehr betreiben können.

BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #318 am: 06.07.2023 10:25 »
Lasst doch mal die Details weg. Das ganze Gesetzgebungsverfahren war und ist absoluter Murks gewesen. Es gab und gibt doch berechtigte Rücktrittsforderungen. Nun ist erstmal vorerst Klarheit geschaffen worden:

https://www.tagesschau.de/inland/eilantrag-heizungsgesetz-100.html

Keeper83

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #319 am: 06.07.2023 11:48 »
Lasst doch mal die Details weg. Das ganze Gesetzgebungsverfahren war und ist absoluter Murks gewesen. Es gab und gibt doch berechtigte Rücktrittsforderungen. Nun ist erstmal vorerst Klarheit geschaffen worden:

https://www.tagesschau.de/inland/eilantrag-heizungsgesetz-100.html

Ganz im Gegenteil. Die Klarheit wurde dadurch nach hinten verschoben.

Herbert Meyer

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #320 am: 06.07.2023 12:24 »
Mein Problem ist, ich habe nur im EG eine Fußbodenheizung. Im OG habe ich, zugegeben jeweils eher kleine, Heizkörper an den Wänden. Mein Haus ist energetisch bereits sehr gut.
Also auch für den Austausch von Heizköper gibt es Förderung und es würde sich auch jetzt schon lohnen, damit man niedrigere VL fahren kann.
Ich habe durch einen "Planungsfehler" vom Heizungsbauer auch nachträglich 2 HK ausgetauscht und dadurch eine merkliche VL Absenkung und grösser Spreizung machen können, was rund 5% Einsparung ergab.
Gerade beim BWK ist das auch jetzt schon lohnenswert.
Zitat
Jetzt erst mal abwarten wann und wie das Heizungsgesetz überhaupt verabschiedet wird. Dann sehen wir weiter....
nee erstmal abwarten und schauen wann es fette Förderung gibt   8) , das Gesetz ist da erstmal Wurscht, denn deine BWK wirst du wahrscheinlich noch 10 Jahre und mehr betreiben können.

Die "Fette Förderung" ist ja eine der großen Streitpunkte. In den Energieberater-Foren herrscht auf jeden Fall entsetzen darüber, dass die maximal förderfähige Summe von 60.000 auf 30.000 Euro pro Wohneinheit reduziert werden soll. Ist dann die Frage, ob die Mitnahme-Effekte der Produzenten und Handwerker zukünftig geringer ausfallen oder ob einfach die private Belastung steigt.

Ozymandias

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #321 am: 06.07.2023 12:39 »
Wirtschaftlich sinnvolle Angelegenheiten brauchen nicht solche Fantasie-Förderungen.

Man kann sich einfach auch an jedes Zimmer eine Klimasplit hängen (Kostenpunkt 600-1000 Euro pro Stück), die meisten einfachen Häuser haben eh nur 5-6 Zimmer. Sieht zwar scheiße aus und wird explizit nicht gefördert, damit spart man sich diese ganze grüne Energieberater- und (zentrale) Wärmepumpenmafia.


BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #322 am: 06.07.2023 13:51 »
Sind wird da nicht alle etwas in einem Dilemma?

Natürlich nimmt jeder gerne eine Förderung, aber kann der Haushalt diesen ganzen Umverteilungswahnsinn auch noch stemmen?

Auch hier gilt für mich: einfach den Leuten mehr belassen, als alles immer umverteilen zu wollen. Dann gibt es auch nicht so viel Mitnahmeeffekte.

Herbert Meyer

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #323 am: 06.07.2023 14:02 »
Wirtschaftlich sinnvolle Angelegenheiten brauchen nicht solche Fantasie-Förderungen.

Man kann sich einfach auch an jedes Zimmer eine Klimasplit hängen (Kostenpunkt 600-1000 Euro pro Stück), die meisten einfachen Häuser haben eh nur 5-6 Zimmer. Sieht zwar scheiße aus und wird explizit nicht gefördert, damit spart man sich diese ganze grüne Energieberater- und (zentrale) Wärmepumpenmafia.

Ist ein gangbarer Weg, allerdings wird die Klima-Gestapo dann trotzdem die Tür eintreten und kontrollieren, woher das warme Wasser kommt.

Faunus

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #324 am: 06.07.2023 15:34 »
Ich verfolge die Diskussion und die Infos hier wirklich mit Interesse, aber "Klima-Gestapo" ist bitte mehr als unpassend.

Die Studie "Die Grenzen des Wachstums" ist 1972 vom Club of Rom veröffentlicht worden und kaum 50 Jahre später versucht eine Regierung ihren Hintern - zugegebener Maßen etwas hektisch - zu bewegen und die im Dornröschen-Schlaf verpasste Chancen noch irgendwie einzufangen - in einem politischen Klima der Häme und des Populismus der Opposition.
Konstruktive Kritik, Gegenvorschläge, Kompromisbereitschaft wird nicht erbracht. Das ist das eigentlich beschämende in dieser Schmierenkomödie.



BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #325 am: 06.07.2023 15:49 »
Dem stimme ich zu, diese Begrifflichkeit geht gar nicht.

Und ja, die Kompromissbereitschaft fehlt leider. In allen Belangen. Aber nicht nur von der Opposition, sondern leider auch bei der Ampel selbst (Abschalten AKW für die Grünen, kein Tempolimit wegen der FDP).

Aber das Gesetz an sich ist ja auch kein Umweltschutz. Zumindest solange der Strom nicht dauerhaft zu mindestens 65 Prozent aus Regenerativen genutzt wird. Ich denke, die Klausel, wonach dieser Fakt dem Gesetz nicht zuwiderläuft ist immer noch drin (?).

Die Nutznießer des Chaos sind bekannt.

Keeper83

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #326 am: 06.07.2023 15:54 »
Ich verfolge die Diskussion und die Infos hier wirklich mit Interesse, aber "Klima-Gestapo" ist bitte mehr als unpassend.

Die Studie "Die Grenzen des Wachstums" ist 1972 vom Club of Rom veröffentlicht worden und kaum 50 Jahre später versucht eine Regierung ihren Hintern - zugegebener Maßen etwas hektisch - zu bewegen und die im Dornröschen-Schlaf verpasste Chancen noch irgendwie einzufangen - in einem politischen Klima der Häme und des Populismus der Opposition.
Konstruktive Kritik, Gegenvorschläge, Kompromisbereitschaft wird nicht erbracht. Das ist das eigentlich beschämende in dieser Schmierenkomödie.

Klima-Gestapo? Lächerlich. Der Deutsche Wähler ist drauf und dran sich wieder das Original zurück zu holen. Wenn schon, denn schon. 

Opa

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #327 am: 07.07.2023 07:35 »
Klimaschutz ist nur eines von zwei Zielen, die Europas Energiestrategie bestimmen sollten. Der zweite m.E. ebenso wichtige Aspekt ist, sich von Energieimporten so weit wir möglich unabhängig zu machen.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn wir (=die EU) in den nächsten Jahren alles daran setzen, dass wir unseren Energiebedarf überwiegend aus eigener Kraft decken können, ohne auf Öl aus Katar, Fracking-Gas aus den USA, Brennstäbe aus Russland oder Steinkohle aus Kolumbien angewiesen zu sein.

Bastel

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #328 am: 07.07.2023 07:59 »
Wirtschaftlich sinnvolle Angelegenheiten brauchen nicht solche Fantasie-Förderungen.

Man kann sich einfach auch an jedes Zimmer eine Klimasplit hängen (Kostenpunkt 600-1000 Euro pro Stück), die meisten einfachen Häuser haben eh nur 5-6 Zimmer. Sieht zwar scheiße aus und wird explizit nicht gefördert, damit spart man sich diese ganze grüne Energieberater- und (zentrale) Wärmepumpenmafia.

Ist ein gangbarer Weg, allerdings wird die Klima-Gestapo dann trotzdem die Tür eintreten und kontrollieren, woher das warme Wasser kommt.

1, 2, 3, Habeck kommt vorbei...

Organisator

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #329 am: 07.07.2023 09:05 »
Klimaschutz ist nur eines von zwei Zielen, die Europas Energiestrategie bestimmen sollten. Der zweite m.E. ebenso wichtige Aspekt ist, sich von Energieimporten so weit wir möglich unabhängig zu machen.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn wir (=die EU) in den nächsten Jahren alles daran setzen, dass wir unseren Energiebedarf überwiegend aus eigener Kraft decken können, ohne auf Öl aus Katar, Fracking-Gas aus den USA, Brennstäbe aus Russland oder Steinkohle aus Kolumbien angewiesen zu sein.

Guter ergänzender Punkt!