Autor Thema: Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten  (Read 6083 times)

MoinMoin

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #135 am: 16.09.2025 10:49 »
Meine These ist, dass Deutschland Probleme hat und das sehen auch Fachkräfte, die sich aussuchen können, wo sie arbeiten, da die meisten westlichen Länder einen ähnlichen Bedarf haben. Das lässt sich daran erkennen, dass die (wirklich) hochqualifizierten Einheimischen ebenfalls das Land in größerer Zahl verlassen
Auch hier will ich dir gerne respektvoll helfen die These zu untermauern.
Deutschland hat in der Tat ein Nettoabwanderungssaldo.
Steht aber mit diesem Problem mitnichten alleine da.
Der relative Wanderungssaldo ist in Deutschland (Durchschnittswerte 2013-2022, 0,08%) nur unwesentlich besser als der der Schweiz (0,09%) und bisserl schlechter als bei den Ösi (0,07%), Frankreich hat doppelt so viel Abwanderung zu beklagen.

https://www.bpb.de/themen/migration-integration/regionalprofile/deutschland/550949/auswanderung-aus-deutschland/

In Summe sind es rund 3,8 Mio Deutsche die im Ausland leben und durchaus "echte" Fachkräfte, da der Akademiker Anteil sehr hoch ist (allerdings auch bei den Rückkehrern, was durchaus logisch ist).
Unzufriedenheit mit dem Leben in Deutschland ist da wohl nur ein untergeordneter Grund, Beruf und Lebensstil (Klima ...) eher ausschlaggebend.

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #136 am: 16.09.2025 15:05 »
Und was bringt es jetzt "Auswanderer" gegen "Einwanderer" aufzuwiegen?

Was wir brauchen sind Menschen, die die Arbeit (gerne) machen, die anfällt.
Also einen Leistungserbringer (Landwirt, Arzt, Handwerker, Pflegekraft, etc.) und einen Leistungsempfänger (Endverbraucher, Patient, Endkunde, etc.). Dazwischendrin müsste mal ausgemistet werden um dem Fachkräftemangel & der Ausgabenlast zu begegenen.

Da sind wir dann wieder bei den Vermögenszuwächsen, die ohne Leistungserbringung immer größer werden.

Warnstreik

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #137 am: 17.09.2025 08:47 »
Da sind wir dann wieder bei den Vermögenszuwächsen, die ohne Leistungserbringung immer größer werden.

Das ist ein Punkt.

Das Problem ist aber, dass sich niemand traut sinnvolle Dinge anzugehen ohne das populistisch auszuschlachten. Da stelle ich Merz "wir können diesen Sozialstaat nicht mehr bezahlen" auf eine ähnliche Ebene wie die Proklamation eines demografischen Faktors als Rentenkürzung. Sinnvolle, zielgerichtete Politik ohne viel Getöse. Wird es aber mit der CDU/CSU nicht geben und der Rest zieht nach. Wieso kriegen das so viele Landesfürsten hin?

Rentenonkel

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #138 am: 17.09.2025 10:16 »
Bundeskanzler Friedrich Merz will das Rentensystem umbauen. In der Haushaltsdebatte sagte er heute morgen: "Wir müssen auch unser Rentensystem neu aufstellen." Grund sei der demografische Wandel – die junge Generation dürfe nicht noch stärker belastet werden. Merz forderte, den Generationenvertrag neu zu denken. Gleichzeitig versprach er, dass ältere Menschen ihren Ruhestand in Sicherheit genießen sollen.

Konkrete Pläne legte er aber nicht vor.

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #139 am: 17.09.2025 10:41 »
Das ist recht einfach erklärt: Aufgrund der Schuldenbremse wird der Spielraum der Parteien immer weiter eingeengt. Wenn Politiker für ihre Lieblingsprojekte mehr Geld haben möchte, geht das nur über die Erhöhung von Einnahmen oder die Reduzierung von Ausgaben.

Eine Reduzierung von Ausgaben (oder Kürzung von Subventionen) muss jedoch langfristig geplant werden, um die Gunst der Wähler nicht zu verlieren.  Wenn daher sehr dramatisch die finanzielle Lage der Rentenversicherung schlecht geredet wird, ist es einfacher, Reformen wie die weitere Anhebung der Altersgrenzen, die Abschaffung der Rente nach 45 Jahren oder andere Einschnitte zu beschließen, ohne das in Deutschland Menschen zu Tausenden demonstrieren, Reifen anzünden oder mit Treckern Straßen blockieren. Gleichzeitig kann man dann nach den Reformen den Bundeszuschuss reduzieren und ... tata ... hat man wieder Geld für seine Lieblingsprojekte.

Das Herantasten an die bevorstehenden Änderungen hast Du doch hier schon recht schön dargestellt ;)

Was aber ist von einem Ex-Angestellten des größten Vermögensverwalters der Welt zu erwarten?
Entweder haben wir es mit einer bei weitem intelligenteren wie geschmeidigeren Ausgabe "Trump" zu tun, oder aber er ist jemand mit dem nötigen Know-How und Willen Änderungen herbeizuführen.
Das wird sich in der Zukunft zeigen!

Warnstreik

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #140 am: 17.09.2025 10:41 »
Bundeskanzler Friedrich Merz will das Rentensystem umbauen. In der Haushaltsdebatte sagte er heute morgen: "Wir müssen auch unser Rentensystem neu aufstellen." Grund sei der demografische Wandel – die junge Generation dürfe nicht noch stärker belastet werden. Merz forderte, den Generationenvertrag neu zu denken. Gleichzeitig versprach er, dass ältere Menschen ihren Ruhestand in Sicherheit genießen sollen.

Konkrete Pläne legte er aber nicht vor.

Eine steuerfinanzierte Rente auf Bürgergeldniveau (all-in) und die Möglichkeit steuerfrei und zugriffsgesichert für das Alter zu sparen. Zack, fertig. Wer schon mehr eingezahlt hat, bekommt dieses natürlich noch on Top. Alleine die Einsparungen an Verwaltungsleistungen wären enorm.

Finanzer

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #141 am: 17.09.2025 11:48 »
Eine steuerfinanzierte Rente auf Bürgergeldniveau (all-in) und die Möglichkeit steuerfrei und zugriffsgesichert für das Alter zu sparen. Zack, fertig. Wer schon mehr eingezahlt hat, bekommt dieses natürlich noch on Top. Alleine die Einsparungen an Verwaltungsleistungen wären enorm.

Ich muss sagen, diese Idee hat einen gewissen Charme. Müsste man mal Spaßeshalber durchrechnen.

MoinMoin

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #142 am: 17.09.2025 11:55 »
Bundeskanzler Friedrich Merz will das Rentensystem umbauen. In der Haushaltsdebatte sagte er heute morgen: "Wir müssen auch unser Rentensystem neu aufstellen." Grund sei der demografische Wandel – die junge Generation dürfe nicht noch stärker belastet werden. Merz forderte, den Generationenvertrag neu zu denken. Gleichzeitig versprach er, dass ältere Menschen ihren Ruhestand in Sicherheit genießen sollen.

Konkrete Pläne legte er aber nicht vor.
Ein typischer Wasch Mich Aber Mach Mich Nicht Nass

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #143 am: 17.09.2025 12:01 »
Bundeskanzler Friedrich Merz will das Rentensystem umbauen. In der Haushaltsdebatte sagte er heute morgen: "Wir müssen auch unser Rentensystem neu aufstellen." Grund sei der demografische Wandel – die junge Generation dürfe nicht noch stärker belastet werden. Merz forderte, den Generationenvertrag neu zu denken. Gleichzeitig versprach er, dass ältere Menschen ihren Ruhestand in Sicherheit genießen sollen.

Konkrete Pläne legte er aber nicht vor.
Ein typischer Wasch Mich Aber Mach Mich Nicht Nass

Ich halte es für Taktik, da der gewählte Kanzler alles andere als dumm ist! Die Frage ist bloss, welches Ziel verfolgt wird...s.o

MoinMoin

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #144 am: 17.09.2025 12:07 »
Eine steuerfinanzierte Rente auf Bürgergeldniveau (all-in) und die Möglichkeit steuerfrei und zugriffsgesichert für das Alter zu sparen. Zack, fertig.
Jipp, da sollte man hin watscheln, aber dir ist bewußt, dass eine steuerfinanzierte Rente auf Bürgergeldniveau würde genauso wie die aktuelle GRV ein Umlageverfahren ist. Sprich die Finanzierung dieser Rente leidet auch unter dem Demographie Schwert. Nur das dann alle Steuerzahler im Boot sind auf der Einzahlungsseite.

Zitat
Wer schon mehr eingezahlt hat, bekommt dieses natürlich noch on Top. Alleine die Einsparungen an Verwaltungsleistungen wären enorm.
Und beim Übergang (also bzgl. der Bezahlung über dem Bürgergeldniveau hinaus, bei den Bestands Rentnern und den bisherigen GRV Einzahlern, die ihre zugesicherte Rente bekommen müssen) müssen halt die Steuern erhöht werden.
In 50 Jahren wären wir dann damit durch.

Warnstreik

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« Antwort #145 am: 17.09.2025 13:39 »
Eine steuerfinanzierte Rente auf Bürgergeldniveau (all-in) und die Möglichkeit steuerfrei und zugriffsgesichert für das Alter zu sparen. Zack, fertig.
Jipp, da sollte man hin watscheln, aber dir ist bewußt, dass eine steuerfinanzierte Rente auf Bürgergeldniveau würde genauso wie die aktuelle GRV ein Umlageverfahren ist. Sprich die Finanzierung dieser Rente leidet auch unter dem Demographie Schwert. Nur das dann alle Steuerzahler im Boot sind auf der Einzahlungsseite.

Ja, ich halte es auch für absolut wichtig, dass wir (auch) ein Umlageverfahren haben.
Es wären nicht nur alle Steuerzahler an Board auf der Einzahlerseite sondern auch auf der Empfängerseite. Freiberufler, Beamte und Selbstständige würden diese Rente natürlich auch bekommen. (und auch die Möglichkeit haben ein Ruhestandsdepot aufzubauen)


Und beim Übergang (also bzgl. der Bezahlung über dem Bürgergeldniveau hinaus, bei den Bestands Rentnern und den bisherigen GRV Einzahlern, die ihre zugesicherte Rente bekommen müssen) müssen halt die Steuern erhöht werden.
In 50 Jahren wären wir dann damit durch.

Ja, wir sparen aber auch 18% Rentenbeitrag. Irgendwann muss man anfangen, wenn man etwas ändern will. Da die absolute Höhe der Rente allerdings mittelfristig rapide sinken würde, entlastet das am Ende.


Aber versteht mich nicht falsch: Man kann auch das jetzige System einfach aufrechterhalten mit einem Beitragsmaximum, einem Demografiefaktor und längeren Arbeitszeiten. Wenn die Boomer aus der Kasse wieder raus sind, dann entspannt es sich eh.

MoinMoin

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« Antwort #146 am: 17.09.2025 14:10 »
Aber versteht mich nicht falsch: Man kann auch das jetzige System einfach aufrechterhalten mit einem Beitragsmaximum, einem Demografiefaktor und längeren Arbeitszeiten. Wenn die Boomer aus der Kasse wieder raus sind, dann entspannt es sich eh.
Also genau das, was bisher ja gemacht wurde, alles schon eingeführt (muss man halt auch konsequent anwenden).

MoinMoin

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« Antwort #147 am: 17.09.2025 14:25 »
Und beim Übergang (also bzgl. der Bezahlung über dem Bürgergeldniveau hinaus, bei den Bestands Rentnern und den bisherigen GRV Einzahlern, die ihre zugesicherte Rente bekommen müssen) müssen halt die Steuern erhöht werden.
In 50 Jahren wären wir dann damit durch.

Ja, wir sparen aber auch 18% Rentenbeitrag. Irgendwann muss man anfangen, wenn man etwas ändern will. Da die absolute Höhe der Rente allerdings mittelfristig rapide sinken würde, entlastet das am Ende.
Klar spart man ein Teil der 18%.
Aber am Anfang des Prozesses muss man das Geld was mit diesen 18% in die GRV geflossen ist, per Steuererhöhung einnehmen (weil zunächst die Ausgaben identisch sind) und gleichzeitig müssen diese Menschen das dafür freiwerdende Geld auch in eine private Altersversorgung einzahlen.
Wahrscheinlich sind die Steuern, die für diese Ausgaben benötigt, werden pro Kopf niedriger als die 18%, weil wir am Anfang mehr Köpfe haben, die plötzlich dafür Geld zahlen in Form von Steuern, zahlen müssen.
(Also so wie seinerzeit für Riester der RV Beitrag um 4%? gesenkt wurde, damit die Menschen dieses freiwerdende Geld in Riester stecken können)

Die aktuellen nicht GRVler zahlen in dem System zunächst drauf! Weil sie plötzlich Einzahler für eine Bürgergeldrente sind, aber ex GRVler mit finanzieren müssen.


Finanzer

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« Antwort #148 am: 17.09.2025 14:34 »
Die Steuerlast auf die Allgemeinheit könnte man durch eine moderate Vermögenssteuer lindern :-)

Illunis

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« Antwort #149 am: 17.09.2025 14:40 »
Aber versteht mich nicht falsch: Man kann auch das jetzige System einfach aufrechterhalten mit einem Beitragsmaximum, einem Demografiefaktor und längeren Arbeitszeiten. Wenn die Boomer aus der Kasse wieder raus sind, dann entspannt es sich eh.

Oder auch nicht: https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/, dafür müsste trotzdem irgendwann der Punkt kommen wo mehr Einzahlen.
Den Demografiefaktor schaffen wir ja gerade wieder ab  ::)