Diese Menschen starten grundsätzlich mit einem Minus, weil sie ja nicht nur „am Anfang“ hier sind, sondern auf Dauer und mit der Zeit durch Rechtskreiswechsel nach ein paar Monaten automatisch in der GKV landen.
Ein solcher Rechtskreiswechsel findet nur dann statt, wenn sie in der GKV pflichtversichert werden und so Beiträge einzahlen. Ein Minus kann aber nur dann entstehen, wenn mehr Leistungen aus dem System entnommen werden, als ein Beiträgen eingezahlt wird. Gerade bei jungen Menschen ist der Anteil derer, die horrende Arztkosten produzieren, tendenziell eher gering. Solange das Delta zwischen Ein- und Auszahlungen daher positiv ist, vermag ich kein Minus zu erkennen.
Wenn wir die Sozialkassen durch Flüchtlingszuzug stabilisieren, indem wir den Flüchtlingszuzug durch Steuergelder subventionieren, können wir die Sozialkassen auch direkt (noch mehr) mit Steuergeldern stützen. Eine Entlastung der Bevölkerung findet so aber nicht statt. Und genau das wird ja versprochen.
Aktuelle Studien besagen allerdings genau das. Ein Großteil der Geflüchteten, die seit 2015 nach Deutschland kamen, ist mittlerweile erwerbstätig (etwa 64 %), was die Erwerbsquote der Gesamtbevölkerung (77,5 %) noch nicht ganz erreicht. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern, da die Erwerbsquote bei Männern im Vergleich zur Gesamtbevölkerung deutlich höher ist als bei Frauen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Insgesamt ist es so auch gelungen, die Zahl der Erwerbstätigen in den letzten Jahren deutlich zu erhöhen und zumindest auch deswegen den Rentenversicherungsbeitrag zu stabilisieren. Studien aus Anfang des Jahrtausends hatten im Jahre 2025 schon einen Beitragssatz von über 20 % prognostiziert und er ist stabil bei 18,6 %. Daher stabilisieren diese Flüchtlinge schon jetzt unseren sozialen Sicherungssysteme etwas.
Faktoren wie mangelnde Sprachkenntnisse, Anerkennung ausländischer Qualifikationen, Bürokratie, um überhaupt einen Aufenthaltstitel mit Arbeitsgenehmigung zu erhalten und die Kosten für die Qualifikation und Einarbeitung ausländischer Arbeitskräfte stellen nach wie vor jedoch absolute Herausforderungen dar. Diese darf man auch nicht kleinreden, was ich auch nicht tun möchte. Sicherlich ist es absolut erstrebenswert, die Erwerbstätigenquote weiter zu erhöhen.
Hier können mehr und bessere Programme wie die der Bundesagentur für Arbeit oder der örtlichen Jobcenter, sowie Integrationshelfer, helfen und unterstützten, die Situation weiter zu verbessern.
Jedenfalls gibt es bei Flüchtlingen die begründete Hoffnung, dass ein Großteil nach einer Phase des Einlebens und des Erwerbs der Sprache, durchaus berufstätig sein können, während Kinder, die nie geboren wurden, auch nicht arbeiten können. Und diejenigen, die jetzt geboren werden, können uns auch frühestens in 16 oder 20 Jahren helfen. Es wäre natürlich sehr viel einfacher, unsere eigene Jugend dazu zu bewegen, diese Lücken zu füllen. Man darf jedoch nicht die Augen davor verschließen, dass wir zu wenig junge Menschen haben und auch durch die fortschreitende Technik und KI nach wie vor in den meisten Bereichen Menschen benötigt werden, um die Arbeit zu erledigen. Am Ende werden wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sehr viele unbesetzte Stellen haben, wenn es nicht gelingt, die Menschen, die zu uns kommen, willkommen zu heißen und ihnen die Chance zu geben, sich zu integrieren und hier zu arbeiten. Nur so haben wir die Chance, die sozialen Sicherungssysteme ohne Beitragserhöhung oder Leistungskürzungen zu stabilisieren.
Ich sehe jedenfalls im Querschnitt nicht, dass durch die Flüchtlinge mehr Gelder aus den sozialen Sicherungssystemen entnommen wird als eingezahlt wird. Dass es immer wieder Menschen gibt, die es sich lieber in der sozialen Hängematte bequem machen, gibt es in allen Schichten der Bevölkerung unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Religiöser Ansichten, Migrationshintergrund oder Ähnlichem.
Wenn man eine Bilanz ziehen möchte, dann geht das nur im Querschnitt aller Menschen, die mit Migrationshintergrund zu uns kommen. Und da sehe ich mehr Paketdienstfahrer, Straßenbauer und Handwerker dunkleren Hauttyps, die durch ehrliche Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen, als solche, die vermeintlich nur herumlungern. Die sehe ich natürlich auch.