Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung

Begonnen von armerknecht, 08.10.2019 07:42

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Otto1

Kommission: Mindestlohn soll bis 2022 auf 10,45 Euro steigen

Dies würde einer Steigerung von über 11,5% entsprechen. Noch fragen... aber der öD soll mal schön Klamm halten...

armerknecht

Zitat von: Otto1 in 30.06.2020 16:55
Kommission: Mindestlohn soll bis 2022 auf 10,45 Euro steigen

Dies würde einer Steigerung von über 11,5% entsprechen. Noch fragen... aber der öD soll mal schön Klamm halten...

Wollte ich grad auch schreiben, bis zum 1. Juli 2022 von derzeit 9,35 Euro auf 10,45 Euro steigen.
Ich meine es sind sogar 11,8 % ? in 18 Monaten (bis 2022)

Ich denke mit dieser Lohnsteigerung könnten die Mitarbeiter auch im öffentlichen Dienst leben, anstatt Danksagungen.

Also kurz,

11,8 % (Laufzeit 18 Monate)

yamato

Der Hauptunterschied ist wohl, dass die Mindestlohnerhöhung den Staat/die Kommunen erstmal nichts kostet. Theoretisch sogar mehr Geld in die Steuer und Sozialkassen bringt.
Die vermutlich spätestens der letzten Stufe folgende höhere Arbeitslosigkeit unter Taxifahrern, Kellnern u.ä. wird man unter der allgemein erhöhten Arbeitslosigkeit verstecken können. Kommen wird sie diesmal aber vermutlich, weil die starke Erhöhung in eine wirtschaftlich sehr schwache Phase fällt, wo die Kunden teurere Essens,- Fahr- oder Friseurpreise nicht einfach hinnehmen werden.

Bastel

Glaubst du ernsthaft, dass jemand auf eine Taxifahrt wegen ein paar Pfennigen verzichtet?  ::)

WasDennNun

Das Problem mit dem Mindestlohn ist bei Taxifahrern absolut Null. Die haben eher ein Problem, wenn sie nicht mehr schwarz arbeiten können, wg. manipulations sicherer Taximeter.

Im Gastro ist es natürlich so, dass wenn die Spülhilfe Mindestlohn bekommt, dass der Kellner mehr als Mindestlohn haben will und der Kocher erst recht, zieht dann halt ne Kette nach sich.
Ist ja nicht so wie im öD, wo die Spannweite ja arg verkleinert wurde.

Ich glaub auch nicht, dass jemand wegen eines mindestlohnbedingten Aufpreisses weniger Geld im Gastro lässt, er geht dann einmal weniger Essen in der Summe bleibt es dann halt gleich (und mehr bei den Angestellten und nicht beim Big Boss).

Und wenn jobs wegen Mindestlohn wegfallen, weil sie nicht mehr genutzt werden, dann so what.

MrRossi

Zitat von: WasDennNun in 01.07.2020 07:50
Das Problem mit dem Mindestlohn ist bei Taxifahrern absolut Null. Die haben eher ein Problem, wenn sie nicht mehr schwarz arbeiten können, wg. manipulations sicherer Taximeter.

Im Gastro ist es natürlich so, dass wenn die Spülhilfe Mindestlohn bekommt, dass der Kellner mehr als Mindestlohn haben will und der Kocher erst recht, zieht dann halt ne Kette nach sich.


Die Spülhilfe bekommt häufig aber weniger Trinkgeld.

Thot

Ihr seid aber auch alles Volkswirte ;D

Ich empfehle zum Einstieg die Lektüre ,,Öffentliche Ausgaben" der FernUni Hagen.

alfaromeofahrer

Zitat von: armerknecht in 30.06.2020 17:57
11,8 % (Laufzeit 18 Monate)

Ich fürchte, selbst 11,8 % auf 30 Monate (und damit die lange Laufzeit, die die VKA favorisiert) würden nur schwerlich zu realisieren sein.

signs4

Unser Gewerkschaftsvertreter meinte mal, dass man in Zeiten schwacher Steuereinnahmen und Konjunktur Arbeitszeitverringerungen usw fordern sollte und wenn die Steuereinnahmen sprudeln finanzielles.

Ich bin immer noch für eine Verringerung der Arbeitszeit und sollte doch wieder eine Geldforderung draus werden bin ich für ein reines Festgeld, auch wenn bei mir prozentuale Erhöhungen mehr ausmachen würden. Gerade wenn ich hier die Mietpreisentwicklung sehe, weiß ich, dass gerade die unteren Gruppen am meisten damit zu kämpfen haben.

Spid

Und das macht deren Arbeit mehr wert?

signs4

Wie kommst du denn auf mehr Wert bei einer Festgelderhöhung? Prozentual bedeutet unterschiedliche Beträge. Jede Wette das wir hier in ein paar Jahren die Stellen nicht mehr besetzt bekommen, weil die Leute sich damit die Miete nicht leisten können, naja teilweise bekommen wir die Stellen schon nicht besetzt.

Spid

Neben dem Umstand, daß vor dem Hintergrund von Geldwertentwicklung prozentuale Erhöhungen schlicht abstandswahrend sind, zielte meine Frage auf Dein Argument ab, ,,untere Gruppen" hätten mit Mietpreiserhöhungen zu kämpfen und monierte den fehlenden Bezug zum Inhalt des Arbeitsverhältnisses.

signs4

Wenn du irgendwann Stellen unter E9 nicht mehr besetzt bekommst, wirst du schon den Bezug zum Inhalt den Arbeitsverhältnisses fühlen.

Spid


Novus