Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung

Begonnen von armerknecht, 08.10.2019 07:42

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Warumdendas

Klar, pseudo - intellektuelle Informationsquellen sind deutlich besser als das Statistische Bundesamt.  ::)
Hast du noch was aus der Bild? 

Amtsschimmel


LeonL

Neben den vielen Wunschvorstellungen kann ich mich auch dem Wunsch der erheblichen Kürzung der Stufenlaufzeiten oder der Abschaffung einzelner Stufen anschließen. Denn ehrlich gesagt bin ich mit meinem Entgelt vor allem unzufrieden, da ich den Stufenaufstieg und die Erreichung interessanter Gehaltsbereiche gar nicht beeinflussen kann. Ich bekomme quasi nicht mehr Geld für meine Leistung, sondern dafür dass ich es geschafft habe im öD ganz loyal alt zu werden. In der E11 liegt die Spreizung bei ca 23.000€/Jahr zwischen "jung" und "alt". Ich soll aber das gleiche leisten wie meine älteren Kollegen, die - da mittlerweile quasi unkündbar - ein Pensum schaffen, das nicht unerreichbar ist nach ein paar wenigen Jahren der Einarbeitung. Stattdessen warte ich elendig lange Jahre auf eine für mich gefühlt fairere Bezahlung. Aber gut ich kann natürlich auch 10 Jahre warten bis ich vom low performer zum guten Mitarbeiter werde...

Mit anderen Worten: Meine Wunschvorstellung neben dem üblichen Inflationsausgleich auch zusätzlich die Reduzierung der Stufenlaufzeit auf je ein Jahr. Denn mit e11/6 hätte ich schon einige Sorgen weniger ;)

Otto1

Zitat von: LeonL am 11.07.2020 07:03
Neben den vielen Wunschvorstellungen kann ich mich auch dem Wunsch der erheblichen Kürzung der Stufenlaufzeiten oder der Abschaffung einzelner Stufen anschließen. Denn ehrlich gesagt bin ich mit meinem Entgelt vor allem unzufrieden, da ich den Stufenaufstieg und die Erreichung interessanter Gehaltsbereiche gar nicht beeinflussen kann. Ich bekomme quasi nicht mehr Geld für meine Leistung, sondern dafür dass ich es geschafft habe im öD ganz loyal alt zu werden. In der E11 liegt die Spreizung bei ca 23.000€/Jahr zwischen "jung" und "alt". Ich soll aber das gleiche leisten wie meine älteren Kollegen, die - da mittlerweile quasi unkündbar - ein Pensum schaffen, das nicht unerreichbar ist nach ein paar wenigen Jahren der Einarbeitung. Stattdessen warte ich elendig lange Jahre auf eine für mich gefühlt fairere Bezahlung. Aber gut ich kann natürlich auch 10 Jahre warten bis ich vom low performer zum guten Mitarbeiter werde...

Mit anderen Worten: Meine Wunschvorstellung neben dem üblichen Inflationsausgleich auch zusätzlich die Reduzierung der Stufenlaufzeit auf je ein Jahr. Denn mit e11/6 hätte ich schon einige Sorgen weniger ;)

Gerade in den oberen Endgeltgruppen ist die Spreizung groß und die "Durchlaufzeit" im Vergleich zum Markt zu groß.

venue

Zitat von: LeonL am 11.07.2020 07:03
Mit anderen Worten: Meine Wunschvorstellung neben dem üblichen Inflationsausgleich auch zusätzlich die Reduzierung der Stufenlaufzeit auf je ein Jahr. Denn mit e11/6 hätte ich schon einige Sorgen weniger ;)

Sehr guter Vorschlag, meinetwegen auch 1 Jahr, 1 Jahr, 1 Jahr, 2 Jahre, 2 Jahre, 2 Jahre. So würde man auch auf einen Schlag eine Karriere im ÖD für junge Leute attraktiver machen.

Leider würde diese Änderung den AG relativ kurzfristig ziemlich viel Kosten und von diesen Änderungen hätten viele alte / ältere TBs nichts. Daher unrealistisch.

Warumdendas

Die letzten 2 Jahre in deiner Wunschvorstellung fallen weg oder es muss eine Stufe 7 eingeführt werden. Der Vorteil für ältere TB´s sind die jungen Kollegen. In der Praxis sind die älteren z. T. Mitte bis Ende 30 und freuen sich wenn die Stellen der Kollegen die in Rente gehen nachbesetzt werden.

venue

Stimmt, die letzten 2 Jahre fallen sogar noch weg.

Ja, viele ältere Kollegen (30-40 Jahre) freuen sich bestimmt über junge Kollegen. Außerdem haben diese ja häufig auch noch nicht die letzte Stufe erreicht und deshalb würden sie persönlich von einer solchen Änderung profitieren.

Ich meinte jetzt mit "ältere" Kollegen eher die Generation 50+, die vielleicht grade in Stufe 5 / 6 angekommen ist. Und wenn die dann sehen, wie jemand nach der Ausbildung (vielleicht mit 19) nach 7 Jahren in der selben Stufe ist, wird ihn das zumindest nicht begeistern.   

Spid

Warum? Sein eigenes Entgelt wird dadurch ja nicht berührt. Es kann sich dann nur um Neid und Mißgunst handeln. Dann hat man bei der Personalauswahl etwas falsch gemacht.

venue

Neid und Missgunst, besonders bezogen auf das Gehalt, sind in Deutschland meiner Erfahrung nach leider verbreiteter als man denkt.

Ich wollte damit auch nur aufzeigen, dass ein Tarifabschluss, der im Ergebnis "nur" die Stufenlaufzeiten anpasst für ältere Beschäftigte nicht attraktiv da irrelevant sein wird. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass sich die Tarifparteien auf eine solche Anpassung einigen werden (auch wenn ich diese Änderung begrüßen würde und im Gegenzug gerne ein paar Jahre auf die 1,x % mehr Lohnsteigerung verzichten würde.)

Spid

Neid und Mißgunst sind Charakterfehler. Man sollte sein Handeln nicht Menschen mit miesem Charakter ausrichten.

venue

Zitatver.di ist im Durchschnitt einfach zu alt. 53 Jahre – das ist momentan arbeitsmarktmäßig betrachtet kurz vor der Frühverrentung.
Zitat:verdi.de

Selbst wenn es weder Neid noch Missgunst gibt, eine solche Anpassung hat halt zum Großteil Vorteile für jüngere Beschäftigte und potentielle Neubewerber und nicht für die eigenen Mitglieder. Daher halte ich einen Abschluss ohne Benefits für den Großteil der verdi-Basis für realitätsfern. 

Warumdendas

Durch Neid und Missgunst wird auch keine Stelle nachbesetzt. Ich persönlich gönne es jüngeren Menschen wenn sie sich eine Wohnung und ein Auto leisen können.
Ich glaube auch jede Generation hat mal irgendwann gesagt: "Unsere Kinder sollen es mal besser haben als wir" 8)
Ich widerhole mich gern, als Benefiz sehe ich auch die Nachbesetzung von vakanten Stellen.

Spid

Ist der Großteil der Verdi-Basis nicht arbeitslos oder verrentet? Inwiefern könnte dieser Klientel durch Tarifverhandlungen ein Vorteil entstehen?

Kaiser80

Zitat von: Spid am 13.07.2020 12:02
Ist der Großteil der Verdi-Basis nicht arbeitslos oder verrentet? Inwiefern könnte dieser Klientel durch Tarifverhandlungen ein Vorteil entstehen?
Sind die Renten nicht an die Lohnentwicklung gekoppelt?

Spid