Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung

Begonnen von armerknecht, 08.10.2019 07:42

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Bastel

Zitat von: stefan77 am 22.09.2020 12:15

Aber zu anderen Anmerkungen: Die Meinung der Bürger sollte diejenigen, die von den Steuergeldern der Bürger leben, schon interessieren.

1. bezahlen auch die Arbeitnehmer des ÖDs Steuern und zweitens muss auch jemand den Scheiß kaufen, der produziert wird.

stefan77

Der öffentliche Dienst muss keinen Gewinn machen! So weit würde ich nicht gehen, dafür sind wir nicht da. Wir erfüllen Aufgaben, die für die Bürger da sind.

Aber die Personalkosten, die der öffentliche Dienst ausgibt, fehlen an anderer Stelle. Hier meine ich auf keinen Fall, dass alle Kosten unnötig sind. Aber ich glaube schon, dass die Verwaltungen sich mit vielen unnötigen Statistiken und internen Sachen beschäftigen, die häufig schlanker sein könnten. Nicht immer, nicht überall, aber doch sicherlich an einigen Stellen. Schuld ist hier häufig die Politik, dafür kann der einzelne Beschäftigte natürlich nichts.
Und Steuereinnahmen sollten sinnvoll ausgegeben werden, ansonsten fehlt das Vertrauen der Bürger in den Staat. Hier geht es natürlich auch nicht nur um Personalkosten, sondern auch / vor allem um sonstige Staatsausgaben. Und das ist natürlich Aufgabe der Politik.

Der öffentliche Dienst darf in guten Jahren auch höhere Tariferhöhungen zahlen. Da bin ich dann auch ganz bei Ver.di.
Aber aktuell, mit dem hohen Risiko einer Rezession und deutlich fallenden Steuereinnahmen und viel höheren Staatsausgaben, wäre ich für eine Tariferhöhung von 1,5 - 2 % pro Jahr.
Selbst die wird schwer zu schultern sein.



Ich weiß, dass ich damit vielen (allen?) widerspreche. Aber trotzdem meine Meinung.
Ihr dürft gerne antworten, aber ich werde die Antworten nur lesen und nicht mehr reagieren, weil eine Diskussion weder meine noch eure Meinung ändern wird.
Soll auch auf keinen Fall eine Wertung sein, die Standpunkte sind nur zu weit auseinander.

Spid

AN tauschen Arbeit gegen Geld. Was haben sie mit dem Pöbel zu tun? Sie stehen in keiner unmittelbaren Beziehung zu ihm. Und Geld ist genug da.

Wdd3

Zitat von: stefan77 am 23.09.2020 12:42

Aber aktuell, mit dem hohen Risiko einer Rezession und deutlich fallenden Steuereinnahmen und viel höheren Staatsausgaben, wäre ich für eine Tariferhöhung von 1,5 - 2 % pro Jahr.
Selbst die wird schwer zu schultern sein.


Das wird auch das Ergebnis sein. Wenn Verdi 2% gefordert hätte gäbe es max. 0,8% bis 0,9%. Der VKA hätte auch nicht anders agiert als er es jetzt tut.

Bastel

Zitat von: stefan77 am 23.09.2020 12:42
Aber die Personalkosten, die der öffentliche Dienst ausgibt, fehlen an anderer Stelle.

Wo fehlt dem Staat den Geld? Wir sind doch reich und haben Platz.

MrRossi

Man darf nicht vergessen wieviel von dem gezahlten Entgelt der Beschäftigten wieder zurückfließt ins Säckerl. Im Gegensatz zu den AG in der Privatwirtschaft dürfte die Belastung bei Erhöhungen sich in Grenzen halten.

Keeper83

Zitat von: stefan77 am 23.09.2020 12:42


Aber die Personalkosten, die der öffentliche Dienst ausgibt, fehlen an anderer Stelle. 

Und hier liegt der Fehler. Geld ist genug da, es fehlt das (qualifizierte) Personal um es (qualifiziert) auszugeben.

Otto1

Zitat von: Keeper83 am 23.09.2020 16:44
Zitat von: stefan77 am 23.09.2020 12:42


Aber die Personalkosten, die der öffentliche Dienst ausgibt, fehlen an anderer Stelle. 

Und hier liegt der Fehler. Geld ist genug da, es fehlt das (qualifizierte) Personal um es (qualifiziert) auszugeben.

100 Gummipunkte!


Investitionsstau
Staat erhöht Investitionen deutlich – wird aber sein Geld bereits jetzt nicht los

https://www.google.de/amp/s/amp2.handelsblatt.com/politik/deutschland/investitionsstau-staat-erhoeht-investitionen-deutlich-wird-aber-sein-geld-bereits-jetzt-nicht-los/26186396.html

[...] der Grund für den stockenden Mittelabfluss in vielen anderen Bereichen eine ausgedünnte Verwaltung. Insbesondere Bauingenieure fehlen an allen Ecken und Enden. So ist zwar Geld da, um Straßen oder Schulen zu erneuern.
Aber entweder fehlt es mangels Beamten an baureifen Projekten oder aufgrund des Baubooms an Firmen, die die staatlichen Aufträge ausführen können. Auch lange Genehmigungsverfahren und aufwendige Ausschreibungen führen häufig zu Verzögerungen.

was_guckst_du

...ich komme mal wieder zum Thema zurück...

Meine Prognose
Pressemitteilung: "öffentlicher Dienst erhält 5,8 % Gehalt"

Realität: 2,5 % im ersten Jahr, 2,3 % im 2. Jahr, 1,0 % für 6 Monate
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

WasDennNun

Zitat von: was_guckst_du am 24.09.2020 07:22
...ich komme mal wieder zum Thema zurück...

Meine Prognose
Pressemitteilung: "öffentlicher Dienst erhält 5,8 % Gehalt"

Realität: 2,5 % im ersten Jahr, 2,3 % im 2. Jahr, 1,0 % für 6 Monate
Klingt sehr plausibel, und gut dass die dann nicht schreiben:
"öffentlicher Dienst erhält 5,9 % Gehalt"
Was ja korrekter wäre  ;)

Kat

Zitat von: Bastel am 23.09.2020 15:03
Zitat von: stefan77 am 23.09.2020 12:42
Aber die Personalkosten, die der öffentliche Dienst ausgibt, fehlen an anderer Stelle.

Wo fehlt dem Staat den Geld? Wir sind doch reich und haben Platz.

Das ist auch so. Aber wenn es um Tariferhöhungen geht, dann ist der Staat immer grundsätzlcih ganz arm.

was_guckst_du

Zitat von: WasDennNun am 24.09.2020 07:28
Klingt sehr plausibel, und gut dass die dann nicht schreiben:
"öffentlicher Dienst erhält 5,9 % Gehalt"
Was ja korrekter wäre  ;)

..ich hatte kurz überlegt, ob ich das so schreiben sollte, aber die Presse rechnet eben einfach... 8)
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

RsQ

Zitat von: was_guckst_du am 24.09.2020 07:22
Pressemitteilung: "öffentlicher Dienst erhält 5,8 % Gehalt"


Eine Kürzung um 94,2 % wäre aber ein heftiger Schritt. Ich glaube nicht, dass die Beschäftigten das so mittragen ...  ;D

Otto1

Dafür wird dann die Jahressonderzahlung bis 2030 eingefroren .

Insider2

Zitat von: MrRossi am 23.09.2020 15:26
Man darf nicht vergessen wieviel von dem gezahlten Entgelt der Beschäftigten wieder zurückfließt ins Säckerl. Im Gegensatz zu den AG in der Privatwirtschaft dürfte die Belastung bei Erhöhungen sich in Grenzen halten.

Gibt es irgendwo eine valide Erhebung darüber, wie viel pro 1 % gewährter Entgelterhöhung des "Staates" in Form von Steuern (unmittelbar durch Einkommensteuer und mittelbar durch Konsum) und SV-Beiträgen wieder an den "Staat" zurückfließt bzw. sich damit das Argument der leeren Kassen ggf. selbst ein wenig revidiert?