Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung

Begonnen von armerknecht, 08.10.2019 07:42

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Kaiser80

Doch, gibt es. Und jetzt Gott sei Dank mal als Pilotprojekt, was zu hoffentlich validen Daten auf wissenschaftlicher Basis führt. So kann man nämlich vielleicht mal von dieser Ideologie beladenen (Scheißhaus)Diskussion zur Sachebene kommen.

Spid

Es handelt sich um eine Studie, nicht um ein Pilotprojekt.

Kaiser80

Ja. Aber es heißt nun mal "Pilotprojekt Grundeinkommen"

WasDennNun

Vorsichtig! Spid hat seine klare Vorstellungen von den Begriffen,
Etwas was andere Projekt nennen ist noch lange kein Projekt, so wie ein Team ja nicht Gruppe von Personen ist, die gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten, sondern ein Hippieverein ohne klare Strukturen.

MalZu

Zitat von: armerknecht in 07.10.2020 11:53
So stark wollen die Grünen die Hartz-IV-Sätze erhöhen

Zitathttps://www.welt.de/politik/deutschland/article217312626/Hartz-IV-So-stark-wollen-die-Gruenen-die-Saetze-erhoehen.html?cid=onsite.onsitesearch

603 Euro, prozentual waere das ....

Ein Musterfamilie mit zwei Elternteieln und drei Kindern ( 5; 7 und 14 J) würden monatlich 2 334 Euro Netto erhalten zzgl. die gesamte Warmmiete ( hier : 4- 5 Zimmer in Großstadt) liegen wir bei   1200 Euro.
Ein Gesamteinkommen in Netto von : 3 500 euro. Jedes Kind erhöht die Transferleistung; jede Mietanpassung wird übernommen.

Die Welt vom 07.10.2020  : Für Sven Lehmann, den sozialpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen ist ,,der neue Regelsatz der Bundesregierung nicht existenzsichernd". Er reiche bei Weitem nicht aus, um ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Teilhabe zu gewährleisten. ,,Sieben Millionen Menschen in Hartz IV oder in der Grundsicherung im Alter sind abgekoppelt vom Rest der Gesellschaft."


Dies irritiert mich; lese ich doch jeden Tag, die Grünninen seien der Meinung, Deutschland sei ein sehr reiches Land und könnte MIO Umsiedler leicht unterhalten.

Bastel

Wo behauptet den ein Grüner was anderes?

Spid

Nur weil "Pilotprojekt" draufsteht, muß es ja keines sein. So ist es auch hier. Die Initiatoren haben nach eigener Erklärung zum Ziel, daß staatlicherseits eine als "Bedingungsloses Grundeinkommen" bezeichnete Leistung eingeführt wird. Ein Pilotprojekt wäre es vor diesem Hintergrund, wenn staatlicherseits diese Leistung einem wie auch immer ausgewählten Personenkreis zuteil würde und dies dann eine Auswertung erführe. Das ist aber gerade nicht der Fall. Eine private Organisation will privat, überwiegend über das Crowdfunding eingeworbene Mittel an ausgewählte Personen auszahlen und die Wirkung dieser Zahlung in einer Studie untersuchen - mutmaßlich mit der Hoffnung, daß die Ergebnisse die eigene Argumentation stützen

FGL

Zitat von: Kaiser80 in 07.10.2020 13:27
Doch, gibt es. Und jetzt Gott sei Dank mal als Pilotprojekt, was zu hoffentlich validen Daten auf wissenschaftlicher Basis führt. So kann man nämlich vielleicht mal von dieser Ideologie beladenen (Scheißhaus)Diskussion zur Sachebene kommen.
Solange die umverteilten Mittel immer von außen kommen und nicht innerhalb des "Pilotprojekts" selbst erwirtschaftet werden (müssen), ist die Aussagekraft solche Versuche bezüglich einer bundesweiten Umsetzung, insbesondere was eine solide Finanzierbarkeit angeht, nahe null.

Wdd3

Das Erwirtschaftendes Geldes ist kein Teil der Studie. Es soll bewiesen werden das die Menschen trotz des zusätzlichen Geldes weiterhin vollumfänglich die bisherige Argumentation der Auftraggeber stützen. Dies ist m. E. sehr wahrscheinlich da die Zahlungen zum Ende der Studie ausbleiben.
In der Realität würde das "Bedingungsloses Grundeinkommen", gerade bei den unteren Einkommensklassen zwischen Mindestlohn und E4, zu vermehrter Einstellung der Arbeit führen. Das wiederum bringt Steuerausfälle mit sich die bei der Finanzierung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht berücksichtigt werden.
Trotzdem möchte ich sehen wie viele von euch die jetzt dagegen wettern, im Falle einer Umsetzung sagen:"Ach nee, lass mal, ich sehe da keine solide finanzielle Grundlage, ich verzichte auf die Auszahlung. Das auf der Grundlage das gerade in diesem Unterforum regelmäßig argumentiert wird als wenn Geld im Überfluss vorhanden ist.
   

FGL

Zitat von: Wdd3 in 07.10.2020 14:31
Trotzdem möchte ich sehen wie viele von euch die jetzt dagegen wettern, im Falle einer Umsetzung sagen:"Ach nee, lass mal, ich sehe da keine solide finanzielle Grundlage, ich verzichte auf die Auszahlung. Das auf der Grundlage das gerade in diesem Unterforum regelmäßig argumentiert wird als wenn Geld im Überfluss vorhanden ist.
Hat das denn irgendjemand angekündigt? Sollte ein BGE zur Abstimmung stehen, werde ich aufgrund der unsoliden Finanzierung mit "Nein" stimmen. Wenn es trotzdem eingeführt werden sollte, nehme ich natürlich mit was geht. Meine Konsequenz wäre nur, meinen Job nicht aufzugeben, weil das System eher früher als später rückabgewickelt werden würde.

Kaiser80

Zitat von: FGL in 07.10.2020 14:03
Solange die umverteilten Mittel immer von außen kommen und nicht innerhalb des "Pilotprojekts" selbst erwirtschaftet werden (müssen), ist die Aussagekraft solche Versuche bezüglich einer bundesweiten Umsetzung, insbesondere was eine solide Finanzierbarkeit angeht, nahe null.
Dem möcht ich nicht widersprechen, insbesondere was Finanzierbarkeit angeht. Bin auch nicht nah am Thema dran, meine aber die Auswirkungen auf Erwerbstätigkeit, Zeitverwendung,  Konsumverhalten und Gesundheit sind die Studienschwerpunkte. Es ist ja zumindest mal ein Anfang...

FGL

Auch hinsichtlich Themen wie Erwerbstätigkeit usw. zweifle ich an der Aussagekraft. Wenn ich weiß, dass Milch und Honig nur drei Jahre lang fließen, richte ich mich anders ein, als wenn die Mittel bis an mein Lebensende kommen.

Wdd3

Unsere Preise werden von der Marktwirtschaft gesteuert. Wenn Geld vorhanden ist steigen die Preise. Binnen kurzer Zeit wird das zusätzliche Geld essentiell.

FGL

Eines der erklärten Motive von BGE-Jüngern ist ja, dass Arbeitgeber bessere Konditionen (in der Regel gleichbeutend mit deutlich höheren Löhnen) bieten müssten, wenn der Lebensunterhalt bereits durch das BGE gesichert ist. Deutlich höhere Löhne bedeuten für den Unternehmer aber eben auch deutlich höhere Gestehungskosten, was zu höheren Preisen führt - und die Kaufkraft des BGE beeinträchtigt.

Wdd3

Was zu höheren Steuereinnahmen führt. Die sind dann auch notwendig um zusätzliche Sozialleistungen  8) für Bedürftige zu zahlen.