Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung

Begonnen von armerknecht, 08.10.2019 07:42

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AndreasG

Zitat von: stefan77 am 08.10.2020 10:36
Aber trotzdem geht es uns im öffentlichen Dienst grundsätzlich ganz gut.

Echt? Nur weil es anderswo noch schlechter ist kann ich daraus nicht schließen dass es uns im ÖD "ganz gut geht".

Beispiel:

Softwareentwickler im ÖD.
TV-L E11 Stufe 3
Noch nicht mal elementare Inhalte der Arbeitsstättenverordnung werden eingehalten.
Flexibilität = 0
Kein Homeoffice
Keinerlei Schutz der Mitarbeiter vor Corona
Keine Schulungen
Uralte Ausstattung sowohl Technik, Möbel als auch Software


Angebot aus der fW:
60k fix + 10k bei 100% Zielerreichung - bis 150% möglich
30 Tage Urlaub
40 Stunden pro Woche
Gleitzeit bei Kernarbeitszeit 11 bis 14 Uhr
Homeoffice dank Corona bis Mitte nächstes Jahr 100% - danach 60% im Monatsmittel bzw 100% bei Krankheit oder falls Kinder betreut werden müssen.
Nach der Probezeit Anspruch auf privat nutzbaren Firmenwagen der oberen Mittelklasse
Privat Nutzbaren Dienstlaptop und Handy
20€ Zuschuss zum privaten Internetanschluss
Zuschuss zu Brillen
Übernahme von Beiträgen in Sportvereinen und Fitnessstudios
Zuschuss zur Ausstattung im Homeoffice
Jährliches frei verwendbares Schulungsbudget zusätzlich zu vom Arbeitgeber gewünschten Schulungen
Möglichkeit Firmenaktien zu vergünstigten Konditionen zu erwerben
Betriebsrente
Fitnesstudio und Kantine im Bürokomplex
...


"trotzdem geht es uns im öffentlichen Dienst grundsätzlich ganz gut" finde ich da schon sehr seltsam.


stefan77

Zitat von: AndreasG am 08.10.2020 11:15
Zitat von: stefan77 am 08.10.2020 10:36
Aber trotzdem geht es uns im öffentlichen Dienst grundsätzlich ganz gut.

Echt? Nur weil es anderswo noch schlechter ist kann ich daraus nicht schließen dass es uns im ÖD "ganz gut geht".

Beispiel:

Softwareentwickler im ÖD.
TV-L E11 Stufe 3
Noch nicht mal elementare Inhalte der Arbeitsstättenverordnung werden eingehalten.
Flexibilität = 0
Kein Homeoffice
Keinerlei Schutz der Mitarbeiter vor Corona
Keine Schulungen
Uralte Ausstattung sowohl Technik, Möbel als auch Software


Angebot aus der fW:
60k fix + 10k bei 100% Zielerreichung - bis 150% möglich
30 Tage Urlaub
40 Stunden pro Woche
Gleitzeit bei Kernarbeitszeit 11 bis 14 Uhr
Homeoffice dank Corona bis Mitte nächstes Jahr 100% - danach 60% im Monatsmittel bzw 100% bei Krankheit oder falls Kinder betreut werden müssen.
Nach der Probezeit Anspruch auf privat nutzbaren Firmenwagen der oberen Mittelklasse
Privat Nutzbaren Dienstlaptop und Handy
20€ Zuschuss zum privaten Internetanschluss
Zuschuss zu Brillen
Übernahme von Beiträgen in Sportvereinen und Fitnessstudios
Zuschuss zur Ausstattung im Homeoffice
Jährliches frei verwendbares Schulungsbudget zusätzlich zu vom Arbeitgeber gewünschten Schulungen
Möglichkeit Firmenaktien zu vergünstigten Konditionen zu erwerben
Betriebsrente
Fitnesstudio und Kantine im Bürokomplex
...


"trotzdem geht es uns im öffentlichen Dienst grundsätzlich ganz gut" finde ich da schon sehr seltsam.



Hmm, wenn es so einfach ist, würde ich mich doch direkt dort bewerben....

DiVO

Zitat von: AndreasG am 08.10.2020 11:15
Zitat von: stefan77 am 08.10.2020 10:36
Aber trotzdem geht es uns im öffentlichen Dienst grundsätzlich ganz gut.

Echt? Nur weil es anderswo noch schlechter ist kann ich daraus nicht schließen dass es uns im ÖD "ganz gut geht".

Beispiel:

Softwareentwickler im ÖD.
TV-L E11 Stufe 3
Noch nicht mal elementare Inhalte der Arbeitsstättenverordnung werden eingehalten.
Flexibilität = 0
Kein Homeoffice
Keinerlei Schutz der Mitarbeiter vor Corona
Keine Schulungen
Uralte Ausstattung sowohl Technik, Möbel als auch Software


Angebot aus der fW:
60k fix + 10k bei 100% Zielerreichung - bis 150% möglich
30 Tage Urlaub
40 Stunden pro Woche
Gleitzeit bei Kernarbeitszeit 11 bis 14 Uhr
Homeoffice dank Corona bis Mitte nächstes Jahr 100% - danach 60% im Monatsmittel bzw 100% bei Krankheit oder falls Kinder betreut werden müssen.
Nach der Probezeit Anspruch auf privat nutzbaren Firmenwagen der oberen Mittelklasse
Privat Nutzbaren Dienstlaptop und Handy
20€ Zuschuss zum privaten Internetanschluss
Zuschuss zu Brillen
Übernahme von Beiträgen in Sportvereinen und Fitnessstudios
Zuschuss zur Ausstattung im Homeoffice
Jährliches frei verwendbares Schulungsbudget zusätzlich zu vom Arbeitgeber gewünschten Schulungen
Möglichkeit Firmenaktien zu vergünstigten Konditionen zu erwerben
Betriebsrente
Fitnesstudio und Kantine im Bürokomplex
...


"trotzdem geht es uns im öffentlichen Dienst grundsätzlich ganz gut" finde ich da schon sehr seltsam.

Wenn ich jetzt dein Angebot der freien Wirtschaft und die von dir angepriesenen Arbeitsbedingungen betrachte stelle ich für mich fest, dass du zum Teil Punkte bei öD bewusst weglässt, die du bei der PW aufführst, z.B. Betriebsrente, 40 Stunden Woche, Brillenzuschuss (je nach Bundesland), Home Office.

Das alles habe ich hier auch zu den aufgeführten Konditionen. Laptop darf ich auch privat nutzen, Handy wollte ich nicht. Dienstwägen gibt es bei uns ab einer bestimmten Ebene auch, hatte ich aber abgelehnt, weil es sich für mich nicht gerechnet hat. Ich habe überhaupt keine Kernarbeitszeit und habe auch gar keinen Bock auf so eine zwanghafte Gängelung, dass ich zu einer bestimmten Zeit da sein muss. Frei verwendbares Schulungsbudget habe ich hier auch, die 6000 Euro jährlich für externe Schulungen haben mir bisher immer gereicht.

Das einzige, was mir hier wirklich abgeht, ist eine gute Kantine im Amt. Die haben wir leider nur im Haupthaus.

Wen du die Betriebsrente der PW extra erwähnst, dann vergleich auch mal deren Leistungen bzw. den Arbeitgeberanteil von beiden. Meine Frau erhält in der PW (tarifgebundener Betrieb) ca. 350 Euro jährlich in die Betriebsrente eingezahlt - da lach ich mich ja halb tot. Das zahlt mein Arbeitgeber ja schon fast im Monat...


AndreasG

Mir ging es darum dass die Aussage "Aber trotzdem geht es uns im öffentlichen Dienst grundsätzlich ganz gut."
in dieser Pauschalität schlicht falsch ist.

Denn gerade im IT Bereich bekommt man in der fW ganz andere angebote.

Das war das Angebot das ich direkt nach 3 Tagen auf dem Tisch hatte nachdem ich vom öD so gefrustet war das ich Bewerbungen geschrieben habe.

DiVO

Zitat von: AndreasG am 08.10.2020 12:52
Mir ging es darum dass die Aussage "Aber trotzdem geht es uns im öffentlichen Dienst grundsätzlich ganz gut."
in dieser Pauschalität schlicht falsch ist.

Denn gerade im IT Bereich bekommt man in der fW ganz andere angebote.

Das war das Angebot das ich direkt nach 3 Tagen auf dem Tisch hatte nachdem ich vom öD so gefrustet war das ich Bewerbungen geschrieben habe.

Und warum hast du das Angebot nicht angenommen, wenn es so viel besser ist? Warum arbeitest du immer noch im öD? Was sind die Gründe dafür, dass du so große Abstriche bewußt in Kauf nimmst, obwohl du deinen Marktwert kennst und dir sogar ein konkretes Angebot vorlag?

AndreasG

Das Angebot habe ich angenommen.

Da musste ich nicht wirklich lange nachdenken.

Pham Nuwen

Zitat von: AndreasG am 08.10.2020 12:52
Mir ging es darum dass die Aussage "Aber trotzdem geht es uns im öffentlichen Dienst grundsätzlich ganz gut."
in dieser Pauschalität schlicht falsch ist.

Pauschal heißt "im Großen und Ganzen" – und da trifft es schlichtweg zu. Eine Minderheit kommt in der freien Wirtschaft besser weg, eben (manche!) IT-Spezialisten.

AndreasG

Das ist nicht die Definition gemäß Duden.


shenja

Naja meine Verwaltung ordnet keine Überstunden an. Es läuft tatsächlich alles über Mehrarbeit. Die Kollegen im Coronastab haben weit mehr als 300 Mehrarbeitsstunden in dieser Zeit gemacht. Das war der Stand Anfang September den ich erfahren habe. Da wird seit März 10 - 14 Stunden am Tag gearbeitet und das 7 Tage die Woche. Man versucht natürlich das ganze im Einklang mit dem Arbeitsschutz zu bringen und sicher ist auch nicht jeder Kollege am Tag so lange die 7 Tage da. Und natürlich nicht am Stück.

Die Kollegen sind aber nicht an ihrem Arbeitsplatz. Also müssen da die Kollegen das ganze auffangen und die fangen hinterher auch die Mehrarbeitsstunden auf. Denn bei uns muss die Woche drauf nicht abgefeiert werden, die werden munter vor sich her geschoben. Am Ende des Jahres müssen die auf 24 Stunden gekürzt werden, wenn nicht ist es auch egal.

Ich habe aber tatsächlich keine 300 Mehrarbeitsstunden. Die pendeln sich nach regelmäßigem Abbau auf 55 ein. Bin aber mind. jeden Monat 2 Tage komplett zu Hause dafür.

Pauschal zu sagen, dass es uns doch im öD gut geht und der Job sicher ist. Ich mag das nicht. Das ist das stetige Argument der AG. Der Job ist sicher. Davon kann ich mir im Zweifel aber auch nix kaufen.

Ich gönne natürlich den Pflegekräften ihren Bonus oder sonst was, so soll das nicht sein, aber es waren und sind eben nicht nur Pflegekräfte die in Sachen Corona die "A-Karte" haben. Es wird immer so gerne und toll gesagt, dass viele Sparten des öD nicht gearbeitet haben, das trifft bei uns vielleicht auf die Erzieher zu und das auch nur zum Teil weil bei uns flächendeckend Notgruppen eingerichtet waren. Ja und die Bäder waren zu. Aber da haben wir in meiner Stadt eh kaum welche. Der Rest ob VHS, Museum oder sonst was hat tatsächlich gearbeitet und zwar mal die Sachen "aufgeräumt" wozu im laufenden Betrieb keiner kommt.


DiVO

Zitat von: AndreasG am 08.10.2020 13:22
Das Angebot habe ich angenommen.

Da musste ich nicht wirklich lange nachdenken.

Top. :)

Spid

Zitat von: shenja am 08.10.2020 14:24
Naja meine Verwaltung ordnet keine Überstunden an. Es läuft tatsächlich alles über Mehrarbeit. Die Kollegen im Coronastab haben weit mehr als 300 Mehrarbeitsstunden in dieser Zeit gemacht. Das war der Stand Anfang September den ich erfahren habe. Da wird seit März 10 - 14 Stunden am Tag gearbeitet und das 7 Tage die Woche. Man versucht natürlich das ganze im Einklang mit dem Arbeitsschutz zu bringen und sicher ist auch nicht jeder Kollege am Tag so lange die 7 Tage da. Und natürlich nicht am Stück.

Die Kollegen sind aber nicht an ihrem Arbeitsplatz. Also müssen da die Kollegen das ganze auffangen und die fangen hinterher auch die Mehrarbeitsstunden auf. Denn bei uns muss die Woche drauf nicht abgefeiert werden, die werden munter vor sich her geschoben. Am Ende des Jahres müssen die auf 24 Stunden gekürzt werden, wenn nicht ist es auch egal.

Ich habe aber tatsächlich keine 300 Mehrarbeitsstunden. Die pendeln sich nach regelmäßigem Abbau auf 55 ein. Bin aber mind. jeden Monat 2 Tage komplett zu Hause dafür.

Pauschal zu sagen, dass es uns doch im öD gut geht und der Job sicher ist. Ich mag das nicht. Das ist das stetige Argument der AG. Der Job ist sicher. Davon kann ich mir im Zweifel aber auch nix kaufen.

Ich gönne natürlich den Pflegekräften ihren Bonus oder sonst was, so soll das nicht sein, aber es waren und sind eben nicht nur Pflegekräfte die in Sachen Corona die "A-Karte" haben. Es wird immer so gerne und toll gesagt, dass viele Sparten des öD nicht gearbeitet haben, das trifft bei uns vielleicht auf die Erzieher zu und das auch nur zum Teil weil bei uns flächendeckend Notgruppen eingerichtet waren. Ja und die Bäder waren zu. Aber da haben wir in meiner Stadt eh kaum welche. Der Rest ob VHS, Museum oder sonst was hat tatsächlich gearbeitet und zwar mal die Sachen "aufgeräumt" wozu im laufenden Betrieb keiner kommt.

Wenn der AG keine Arbeitsstunden anordnet, sind sie auch nicht zu leisten. Man geht dann einfach heim.

DiVO

Zitat von: Spid am 08.10.2020 14:50
Zitat von: shenja am 08.10.2020 14:24
Naja meine Verwaltung ordnet keine Überstunden an. Es läuft tatsächlich alles über Mehrarbeit. Die Kollegen im Coronastab haben weit mehr als 300 Mehrarbeitsstunden in dieser Zeit gemacht. Das war der Stand Anfang September den ich erfahren habe. Da wird seit März 10 - 14 Stunden am Tag gearbeitet und das 7 Tage die Woche. Man versucht natürlich das ganze im Einklang mit dem Arbeitsschutz zu bringen und sicher ist auch nicht jeder Kollege am Tag so lange die 7 Tage da. Und natürlich nicht am Stück.

Die Kollegen sind aber nicht an ihrem Arbeitsplatz. Also müssen da die Kollegen das ganze auffangen und die fangen hinterher auch die Mehrarbeitsstunden auf. Denn bei uns muss die Woche drauf nicht abgefeiert werden, die werden munter vor sich her geschoben. Am Ende des Jahres müssen die auf 24 Stunden gekürzt werden, wenn nicht ist es auch egal.

Ich habe aber tatsächlich keine 300 Mehrarbeitsstunden. Die pendeln sich nach regelmäßigem Abbau auf 55 ein. Bin aber mind. jeden Monat 2 Tage komplett zu Hause dafür.

Pauschal zu sagen, dass es uns doch im öD gut geht und der Job sicher ist. Ich mag das nicht. Das ist das stetige Argument der AG. Der Job ist sicher. Davon kann ich mir im Zweifel aber auch nix kaufen.

Ich gönne natürlich den Pflegekräften ihren Bonus oder sonst was, so soll das nicht sein, aber es waren und sind eben nicht nur Pflegekräfte die in Sachen Corona die "A-Karte" haben. Es wird immer so gerne und toll gesagt, dass viele Sparten des öD nicht gearbeitet haben, das trifft bei uns vielleicht auf die Erzieher zu und das auch nur zum Teil weil bei uns flächendeckend Notgruppen eingerichtet waren. Ja und die Bäder waren zu. Aber da haben wir in meiner Stadt eh kaum welche. Der Rest ob VHS, Museum oder sonst was hat tatsächlich gearbeitet und zwar mal die Sachen "aufgeräumt" wozu im laufenden Betrieb keiner kommt.

Wenn der AG keine Arbeitsstunden anordnet, sind sie auch nicht zu leisten. Man geht dann einfach heim.

Und immer wieder gibt es Mitarbeiter, die so blöd sind und die Probleme des Arbeitgebers zu ihren eigenen machen. Amüsant finde ich es dann, wenn diesen Mitarbeitern dann ein Teil dieser Stunden gekappt wird, weil sie mehr Plusstunden auf ihrem Arbeitszeitkonto haben als sie haben dürfen.

Bastel

Idioten und Wichtigtuer gibt es überall  ::) Ohne Sie würde der Laden ja nicht laufen ;D

Kat

Zitat von: AndreasG am 08.10.2020 12:52
Mir ging es darum dass die Aussage "Aber trotzdem geht es uns im öffentlichen Dienst grundsätzlich ganz gut."
in dieser Pauschalität schlicht falsch ist.

Denn gerade im IT Bereich bekommt man in der fW ganz andere angebote.

Das war das Angebot das ich direkt nach 3 Tagen auf dem Tisch hatte nachdem ich vom öD so gefrustet war das ich Bewerbungen geschrieben habe.

Es gibt nicht nur den IT Bereich auf der Welt, auch wenn manche ITler meinen, sie wären der Nabel der Welt.

AndreasG

Zitat von: Kat am 08.10.2020 15:35
Es gibt nicht nur den IT Bereich auf der Welt, auch wenn manche ITler meinen, sie wären der Nabel der Welt.

Es ist eben eine der Berufsgruppen bei der die Situation in öD und fW die größten Unterschiede aufwirft.