Autor Thema: Beamte Rentenkasse  (Read 35796 times)

MoinMoin

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #225 am: 28.06.2025 12:20 »
Dein Beitrag spiegelt perfekt den aktuellen gesellschaftlichen Konsens wieder. Weil ich für Generationsgerechtigleit und eine Rentenreform bin, muss ich gegen Rentner sein und weil ich die Bildungs und Integrationspolitik kritisiere, bin ich gegen Migranten. Ach und in der blauen Ecke stehe ich dadurch auch. Das Ganze ist an Polemik kaum noch zu übertreffen und zeigt sehr deutlich, wie derzeit unsere Dialogkultur in Dtl aussieht. Was noch viel schlimmer ist, dass die Politik hierbei mitmacht und die Probleme der Menschen gar nicht mehr für voll nehmen möchte. Am Ende verlieren alle. Aber Hauptsache man konnte jemanden in eine grüne, blaue oder rote Ecke stellen und nebenbei bemerkt noch eine Lebensmisere diagnostizieren. So ein Schubladendenken haben nicht mal meine Kinder.

Die "Kultur" der Diskussion setzt Du doch hier. Du schimpfst gegen Renten und gegen Migration und nimmst eine diffuse Ungerechtigkeit war. Wenn Dir Neukölln zu bunt ist, zieh da weg! Berlin ist groß und hat in DE den am besten ausgebauten ÖPNV: Deine Dieststelle bleibt erreichbar. Du hast also die Möglichkeit, an Deiner Situation etwas zu verändern. Du musst es aber auch machen! Eigenverantwortung nennt man das.

Wie gestern bereits erwähnt: Heute scheint die Sonne: Man findet mich also am Pool ;)
Wo er recht hat und was Faunus schon vorher erwähnt ist, dass die Kinder im Vorschulalter in die Sprachförderung gehören, wenn sie kein ausreichendes Deutsch können.

Ich lege mich lieber in den Schatten nach dem Middagsmahl

beamtenjeff

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #226 am: 28.06.2025 12:24 »
Dein Beitrag spiegelt perfekt den aktuellen gesellschaftlichen Konsens wieder. Weil ich für Generationsgerechtigleit und eine Rentenreform bin, muss ich gegen Rentner sein und weil ich die Bildungs und Integrationspolitik kritisiere, bin ich gegen Migranten. Ach und in der blauen Ecke stehe ich dadurch auch. Das Ganze ist an Polemik kaum noch zu übertreffen und zeigt sehr deutlich, wie derzeit unsere Dialogkultur in Dtl aussieht. Was noch viel schlimmer ist, dass die Politik hierbei mitmacht und die Probleme der Menschen gar nicht mehr für voll nehmen möchte. Am Ende verlieren alle. Aber Hauptsache man konnte jemanden in eine grüne, blaue oder rote Ecke stellen und nebenbei bemerkt noch eine Lebensmisere diagnostizieren. So ein Schubladendenken haben nicht mal meine Kinder.

Die "Kultur" der Diskussion setzt Du doch hier. Du schimpfst gegen Renten und gegen Migration und nimmst eine diffuse Ungerechtigkeit war. Wenn Dir Neukölln zu bunt ist, zieh da weg! Berlin ist groß und hat in DE den am besten ausgebauten ÖPNV: Deine Dieststelle bleibt erreichbar. Du hast also die Möglichkeit, an Deiner Situation etwas zu verändern. Du musst es aber auch machen! Eigenverantwortung nennt man das.

Wie gestern bereits erwähnt: Heute scheint die Sonne: Man findet mich also am Pool ;)

Was für ein Quatsch, jemanden dessen Lebenssituation du nicht mal ansatzweise kennst so einen Ratschlag zu geben. Aber das vollendet im Prinzip nur das Bild welches ich beschrieben habe. Und um es nochmal klarzustellen: nein, ich habe an keiner Stelle weder gegen Rentner noch gegen Migranten geschimpft. Bitte unterstell mir nicht solche Lügen, denn das grenzt an Rufmord. Und jemand der die Probleme unserer Gesellschaft klein redet und den Dialog ins persönliche zieht, der braucht mir nichts über "Eigenverantwortung" erzählen. Zumal, selbst wenn man deinen Vorschlag ernst nimmt, kann man ihn nur als unlogisch einordnen, denn ein Umzug ändert rein gar nichts an dem Gesamtgesellschaftlichem Phänomen und daran, dass in 10 Jahren fast jede Schule derartige Probleme haben wird. Das sind die Menschen, die mal unsere Rente und Pension gegenfinanzieren sollen - ganz ohne Deutschkenntnisse und Bildung. Dann genieß mal deine Sonne, vielleicht diesmal etwas weniger - Eigenverantwortung und so.
« Last Edit: 28.06.2025 12:32 von beamtenjeff »

NelsonMuntz

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #227 am: 28.06.2025 13:23 »
... Zumal, selbst wenn man deinen Vorschlag ernst nimmt, kann man ihn nur als unlogisch einordnen, denn ein Umzug ändert rein gar nichts an dem Gesamtgesellschaftlichem Phänomen und daran, dass in 10 Jahren fast jede Schule derartige Probleme haben wird. Das sind die Menschen, die mal unsere Rente und Pension gegenfinanzieren sollen - ganz ohne Deutschkenntnisse und Bildung. Dann genieß mal deine Sonne, vielleicht diesmal etwas weniger - Eigenverantwortung und so.

Ich rede keine Probleme klein - Dafür hatte ich über meine Frau in den Jahren 15/16 zu viele Berührungspunkte mit Ereignissen rund um die damalige Migrationswelle! Für Großstädte gilt: Die haben nun schon seit je her Brennpunktviertel, in denen auch schlecht integrierte Migranten die Situation nicht zum Besseren wenden. Welche praktischen Konsequenzen willst Du aber daraus ziehen? Diejenigen, die hier aufenthaltsberechtigt sind, wirst Du nur durch zusätzliche Integrationsbemühungen (und damit verbundene Kosten!) auf eine bessere Spur bringen. Und ja, wir brauchen auch diese Menschen zur Finanzierung unserer Renten und Pensionen, denn Deutschland ist für qualifizierte Zuwanderung eher unattraktiv und Kinder bekommen wir selbst viel zu wenig. Aus diesem Spannungsfeld kommt man nicht heraus, in dem man nur darauf hinweist, dass diese Form der Migration fiskal defizitär ist, sondern man muss dazu auch die Idee einer Lösung entwickeln. Verbleibt es beim "Schimpfen", dann ist das eben das, was ich die "blaue Ecke" nenne. Nochmal: Damit stempel ich Dich nicht zum Rechtsradikalen.

Zu Deiner Lebenssituation: Ich kann verstehen, dass Du Dich hier um Dein Kind sorgst. Das würde ich auch tun, denn Klassen, in denen die Hälfte der Kinder kein Deutsch spricht, sind dysfunktional. Da besteht kein Dissenz zwischen uns. Aber mal ganz realistisch: Du kannst jetzt darüber schimpfen, oder Du kannst versuchen, da weg zu kommen. Wir standen vor vielen Jahren vor einer ähnlichen Situation nach einem Arbeitgeberwechsel: In die Großstadt ziehen, oder mit langem Arbeitsweg auf dem Land bleiben. Wir haben uns -im Interesse unserer Kinder- für letzteres entschieden. Dabei vielleicht der Hinweis: Hier sprechen die meisten zwar Deutsch, aus dem Haareraufen kommt man als Elternteil beim Thema Schule trotzdem nicht raus ;)

Analog können wir das Thema Renten (oder auch Pensionen) betrachten: Wir brauchen eine Realität, die es den Menschen ermöglicht, im Arbeitsleben und später im Ruhestand halbwegs auskömmlich über die Runden zu kommen. Der demographische Wandel stellt uns jetzt dabei vor gewaltige Herausforderungen. "Gerechtigkeit" ist hier nur ein Ideal und die Lebenswelten so individuell, dass man immer und überall Übervorteilungen in beide Richtungen entdecken kann. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass wir alle(!) auf zu großem Fuße leben.

Also noch mal: Ich habe Verständnis für Deine Sorgen. Für Dinge, die Du für Dich verbessern kannst, musst Du aber auch etwas tun: Guck, dass Dein Kind auf eine andere Schule kommt und/oder zieh einen Kiez weiter. Das wäre, was ich an Deiner Stelle tun würde. Ja, das ist ganz sicher nicht einfach - Ich drück Dir und Deiner Familie dafür die Daumen. :)

In diesem Sinne: Ab in die Sonne ;)

beamtenjeff

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #228 am: 28.06.2025 13:41 »


In diesem Sinne: Ab in die Sonne ;)

Na zumindest war das mal ein Beitrag den ich auch ernst nehmen kann, da er die grundsätzlichen Gepflogenheiten eines vernünftigen Dialogs beachtet. So lässt sich dein Punkt zumindest auch inhaltlich nachvollziehen. Ich persönlich bin auch viele Optionen durch gegangen, aber unabhängig davon geht es mir hier nicht primär um eine Lösung einzig für mich, sondern für uns alle. Und ich glaube, da sind wir uns irgendwie doch alle einig, dass es so nicht weiter gehen kann, egal in welche Ecke man andere oder sich selbst stellt.

Faunus

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #229 am: 28.06.2025 19:19 »
Um beim Thema zu bleiben, möchte ich Teile des wirklich ausgezeichneten Posts von @rentenonkel nochmals an dieser Stelle wiederholen (wer den vollständigen Inhalt möchte, muss nur ein paar Posts zurückscrollen)

Allerdings kann dies die demografische Unwucht kaum lösen, denn das Volumen der Rentenversicherung war mit 333 Milliarden Euro in 2020 fast so hoch wie der komplette Bundeshaushalt in 2019, der 344 Milliarden Euro betrug.

In 2020 hat der Bund auch ca. 75,8 MIlliarden für Pensionen ausgezahlt.

Wir haben eine Überalterung. Das ist unser Problem!
Ich denke, es wird letztlich jede der von @rentenonkel genannten Stellschrauben bedient werden, da jedes "Drehen" neben dem positiven Effekt auch Nachteile birgt. Und ja, man hätte diesem heutigen Drahtseilakt schon vor 20-30 Jahren ausweichen können - aber damals wie heute gibt es keine "Kugel", um in die Zukunft zu gucken.

Mögliche Stellschrauben

•   Erhöhung des Beitragssatzes: Der Beitragssatz wurde mehrfach angepasst....2018 auf 18,6 Prozent .... In der politischen Debatte gilt 20 Prozent als ein Schwellenwert,......Auch unterliegen die eingezahlte Beiträge der Eigentumsgarantie der Versicherten, so dass steigende Beiträge auch einen grundgesetzlich verankerten höheren Rentenanspruch für die jetzigen Beitragszahler bedeuten würde ...

Diese Stellschraube ist kaum noch weiter aus den genannten Nachteil für den Arbeitsmarkt zu drehen. Ich weiß nicht in wie weit es möglich ist einen Teil der Eigentumsgarantie der Versicherten freiwillig (ich denke da an die Generation unter 30 oder sogar noch jünger - müsste man mit einem spitzen Bleistift berechnen) kapitalbasiert und damit auch risikobehaftet anzulegen. Wenn diese Generation in den Ruhestand geht, dürfte der Staat kein Überalterungsproblem (sofern die anderen Stellschrauben bedient wurden) mehr haben und könnte das Risiko u.U. gegenfinanzieren. Man käme damit auf zwei Beine bei der Rente - "Umlage und Kapitalertrag"

•   Erweiterung der Beitragszahler: Mit der Einbeziehung weiterer Beitragszahler (Selbständige) könnte kurzfristig die Einnahmenseite erhöht werden. Mittelfristig müssten jedoch daraus wieder Leistungen erwachsen, so dass das Problem nur in die Zukunft verlagert würde. Volkswirtschaftlich könnte die Einbeziehung von Selbständigen jedoch durchaus sinnvoll sein, da das Risiko für Altersarmut bei Selbständigen etwa sieben Mal höher ist als bei anderen Erwerbstätigen und somit die Aufnahme von Selbständigen mittelfristig Ausgaben für Grundsicherung im Alter und Erwerbsminderung einsparen könnte. Diese Gelder könnte man dann wieder als Steuerzuschuss für die Stabilisierung der Rente nutzen.

Es gibt auf Grund der Beitragsbemessungsgrenze eine Rentenhöchstbetrag. Könnte es sich da nicht u.U. ähnlich verteilen, wie bei den Angestellten. Da bekommen scheinbar keine 100.000 Rentner mehr als 3000. EUR. Es ist die Masse und nicht deren außergewöhnliche Höhe der Rentner, die das System gerade stottern lässt.
ABER: das 7x höhere Risiko der Altersarmut muss nicht mehr gemeinschaftlich getragen werden. Wenn ich jetzt an die ganzen Gastronomen/Ladenbesitzer über 50 denke, die den Laden zumachen müssen.... da rollt was auf das SGB zu!

Und: Beamte (nicht aufregen, sondern erst mal lesen!) Zwei System zur Ruhestandzahlung kann sich diese Land auf Dauer weder personalmäßig noch finanziell leisten. Man kann bei der Zusammenführung z.B. darüber nachdenken die Haltelinie bei Beamte nicht bei 48% sondern z.B: bei 70% nach 45 Jahren Einzahlung zu etablieren, usw.. Auch das muss ebenfalls mit eine spitzen Bleistift durchgerechnet werden, um niemanden zu benachteiligen oder mehr zu belasten als andere Gruppierungen, aber auch auf Dauer einparen zu können.
Der Wohlstand soll für alle möglich sein.


•   Reduzierung des Rentenniveaus: Der Anstieg des Rentenniveaus wurde durch mehrere Reformen gebremst. Die Nettostandardrente vor Steuern lag im Jahr 2000 bei 52,9 Prozent des durchschnittlichen Jahresentgelts, sank bis 2015 auf 47,7 Prozent und lag 2019 bei 48,0 Prozent, was der zweiten "Haltelinie" entspricht, die im Rentenpaket von 2019 eingeführt wurde. Diese Nettostandardrente bezieht sich auf 45 Versicherungsjahre. Die Renten wurden unter anderem durch den "demografischen Faktor" der Regierung Kohl 1997 und den Nachhaltigkeitsfaktor der Regierung Schröder 2004 gebremst, die beide die demografische Entwicklung in der Rentenanpassungsformel zur jährlichen Rentenanpassung einbringen. Aber auch beispielsweise geringere Anrechnungsmöglichkeiten von Ausbildungsjahren reduzieren das Rentenniveau bei den betroffenen Personen. Erhöht werden sie durch versicherungsfremde Leistungen wie die "Mütterrente", die durch Steueranteile kompensiert werden.

Fremdleistungen wie Mütterrente/DDR-Renten sollten/werden aus Steuern finanziert. Eine weitere Absenkung halte ich für nicht machbar, weil eine zu hohe Zahl der Rentner in die Altersarmut fallen würde. Wenn man jemanden mit 47 (aktuell 46) Beitragsjahren in die Altersarmut schickt stimmt was nicht!


•   Anheben des Renteneintrittsalters: Der Rentner-Koeffizient wurde durch das Anheben des formellen Ruhestandsalters von 65 auf 67 Jahre erheblich verändert. ...Es steigert also die Einnahmen und reduziert gleichzeitig die Kosten. Es gibt mehrere Forderungen aus der Wissenschaft und vor allem seitens der Arbeitgeberverbände, das Renteneintrittsalter auch nach dem Jahr 2031 weiter zu erhöhen. Man könnte die Anhebung des Renteneintrittsalters auch die Lebenserwartung koppeln. Allerdings flacht der Anstieg der Lebenserwartung zunehmend ab. In einigen Industrieländern war er während der Corona Krise sogar rückläufig.

Das ist ein elendes Thema! Es gab früher bei weitem mehr Arbeitsplätze, die unweigerlich zu "körperlichen Schäden " führten nur wird das "früher"  immer bei der Diskussion um die Anhebung des Rentenalters angeführt. Auch ich habe den "Dackdecker/Fliesenleger" noch vor einiger Zeit angeführt. Inzw. denke ich da anders: es sollte das Eintrittsalter erhöht werden und ein abschlagfreie Rente nach 47 Jahren anbieten , da wir immer älter werden, Gesundheitsvorsorge in der Arbeitswelt verstärkt angeboten wird und der Hilfsmitteleinsatz wie ergonomische Arbeitsplätze eigentlich Standard sind. Alles weitere an notwendiger Frühverrentung sollte die Erwerbsminderungsrente weitestgehend abfangen.

•   Steigerung der Erwerbstätigkeit: Der Erwerbstätigen-Koeffizient verändert sich durch die Entwicklung von Arbeitslosigkeit und der Zahl von Nichterwerbspersonen, wenn beispielsweise die Erwerbstätigkeit von Müttern steigt. Er ist zwar politisch beeinflussbar, hängt aber auch von (internationalen) gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und persönlichen Präferenzen ab. Durch den Rückgang der Arbeitslosenquote von 11,7 in 2005 auf 5,9 in 2020 erhöhte sich der Anteil der Erwerbstätigen deutlich. Dazu ist auch die Anzahl der Erwerbstätigen durch Migration in den Arbeitsmarkt vorwiegend aus der Europäischen Union gestiegen. Gleichzeitig stieg die Müttererwerbstätigkeit deutlich, was vor allem durch den Ausbau der Kinderbetreuung und Ganztagsschulen politisch unterstützt wurde. Auch hat sich die zuvor weit verbreitete Frühverrentung reduziert, der Anteil der Erwerbstätigen im Alter von 55 bis 64 ist erheblich gestiegen und dadurch das effektive Renteneintrittsalter. Auch der Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen hat dazu geführt, dass deutlich mehr ältere Menschen erwerbstätig bleiben. Die Aktivrente (bei der bis zu einer bestimmten Summe Einkünfte steuerfrei bleiben sollen) könnte ein weiterer Baustein sein, die Beschäftigungsquote von Rentnern zu erhöhen.

Für mich ist die Migration einer der Stellschrauben schlichtweg, die uns am wenigsten Kosten würde, wenn Vernunft und die Mentalität des Anpackens in diesem Land wieder Einzug halten würde.
Ein Migrationshintergrund bedeutet nicht, dass die betreffende Person die Sprache nicht spricht, keine Bildung hat, keinen Arbeitsplatz ausfüllen könnte. Ich habe mit Erstaunen festgestellt, dass  sich relativ viele Menschen mit Migrationshintergrund in meinem Umfeld befinden. Das war mir bei etlichen z.T. nicht bewußt, weil sie vor 20/25 Jahren als Kinder/Jugendliche nach D gekommen sind. Irgendwie haben sie den Weg zum Akademiker/Geschäftsmann/Meister geschafft und sprechen Deutsch zum großen Teil nicht mit Akzent sondern eher Dialekt. Bei allen war aber eines gleich: sie wurden in der deutschen Sprache in den ersten Jahren in D gefördert und zwar immer von Muttersprachlern.

•   Steuerzuschüsse: Der Zuschuss aus Steuermitteln an die Rentenversicherung hat im Jahr 2020 mit 101,8 Milliarden Euro erstmals die Schwelle von 100 Milliarden Euro überschritten............Derzeit ist bspw. die Wiedereinführung der Vermögenssteuer in der politischen Diskussion.

Wie sieht es mit der Schuldenaufnahme dabei aus, die die jüngere Generation dann wieder abtragen darf?
Große Vermögen sind nicht möglich ohne, dass andere nicht über den Tisch gezogen wurden bzw. dafür bluten mußten.
Alleine die Schäden durch Diabetes/Alkohol/usw. Im Lebensmittelsektor bringen aktuell über die Dividende  Renditen zw. 3-4 %
und dann wird nochmal  im medicalcare-Bereich verdient. 
Ich hätte keine Hemmung 2-stellige Millionen-Einnahmen mit dem Spitzensteuersatz zu belegen. Wenn mit Investitionen Arbeitsplätz geschaffen werden, gestiftet wird, etc. dann geht der Satz wie bei jedem anderen runter.

Durch das Zusammenspiel dieser Stellschrauben des Rentensystems wurde der Anstieg des Altenquotienten bis heute ausgeglichen. ....

Im Namen einer ausgewogenen Intergenerationengerechtigkeit müssen sich aus meiner Sicht alle Generationen kurz und mittelfristig auf schmerzhafte Reformen einstellen. Langfristig jedoch wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, in dem jedes Jahr die Anzahl der Rentner abnimmt und somit der Druck auf die sozialen Sicherungssysteme spürbar nachlässt. Dann wird sicherlich die Diskussion neu entfachen, an welchen Stellschrauben in die andere Richtung gedreht werden kann.

Ach, da wäre dann vermutlich noch ein Schuldenberg zum Abtragen.

Ich hoffe ja, dass die Jahrgänge, die jetzt in Rente/Pension gehen (dazu gehöre ich dann auch) sich verstärkt engagieren und auch vom Arbeitsmarkt als Arbeitskräfte wahrgenommen und möglichst zahlreich flexibel integriert werden.

HochlebederVorgang

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #230 am: 28.06.2025 21:54 »
Der „Bund“ hat nicht 75 Milliarden für Pensionen gezahlt. Die Belastung beim Bund ist immer noch im einstelligen Milliardenbereich.

Richtig ist, dass das Volumen einschließlich der Beamten der Länder sich in diesem Umfang bewegt.

Faunus

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #231 am: 28.06.2025 22:13 »
Der „Bund“ hat nicht 75 Milliarden für Pensionen gezahlt. Die Belastung beim Bund ist immer noch im einstelligen Milliardenbereich.

Richtig ist, dass das Volumen einschließlich der Beamten der Länder sich in diesem Umfang bewegt.

Vielen Dank! für die Richtigstellung.

333 Milliarden für alle Rentner (ÖD wie PW) und dann BundesBeamte mit 75 Milliarden ist schon logisch gesehen Unfug!
KI-Nonsens blind übernommen und  jetzt kriege ich den nicht mal mehr zusammen! :-[

Ergänzung/Richtigstellung:
Im Jahr 2023 beliefen sich die Versorgungsausgaben für den unmittelbaren Bundesbereich (Beamte, Richter und Berufssoldaten im Ruhestand) auf rd. 6,8 Mrd. Euro (einschließlich Hinterbliebenenversorgung).
Quelle: BMI-Seite
« Last Edit: 28.06.2025 22:29 von Faunus »

Rentenonkel

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #232 am: 30.06.2025 09:07 »
Die Versorgungsausgaben für Pensionen und Beihilfeleistungen für Beamte im Ruhestand muss der Staat bislang aus dem laufenden Steueraufkommen finanzieren. Allerdings wurde seit Ende der neunziger Jahre begonnen, Rückstellungen für zukünftige Versorgungsaufwendungen zu bilden. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Entwicklungen und Ansätze zwischen den Bundesländern.

Da der Altersstruktur der Beamten im Durchschnitt über der Gesamtbevölkerung liegt, gibt es bereits jetzt eine verstärkte Pensionierungswelle. So sind die Versorgungsausgaben für Beamte im Ruhestand nach Berechnungen der Stiftung Marktwirtschaft im letzten Jahrzehnt um rund 50% auf über 75 Mrd. in 2020 angestiegen.

Die westdeutschen Bundesländer müssen inzwischen rund 15% ihrer Steuereinnahmen für Versorgungsausgaben aufwenden, in den ostdeutschen Bundesländern liegt der Wert aufgrund der geringeren Zahl an Beamten deutlich niedriger.

Zwar wird sich ab 2030 die Zahl der Versorgungsempfänger insgesamt leicht absenken, doch die Zahl der über 80-jährigen wird bis 2040 weiter stark ansteigen. Diese haben deutlich höhere Krankheitskosten, welche durch die Beihilfe getragenen werden müssen. Die aggregierten Versorgungsaufgaben werden nach Berechnungen der Stiftung Marktwirtschaft bei einem angenommenen realen Lohnwachstum von 1,5%, bis 2060 auf jährlich 120 Mrd. steigen.

In gewissen Umfang wurde politisch auf diese lang absehbare Entwicklung bereits reagiert.

Im Jahr 1999 wurde die Versorgungsrücklage des Bundes eingeführt. Diese war damals auch bindende Vorgabe für die Bundesländer. Durch schrittweise Absenkung des Besoldungs- und Versorgungsniveaus im Zeitraum von 1999 bis 2017 von durchschnittlich 0,2% sollten die Einsparungen als Zuführungen in die Versorgungsrücklagen eingehen.

Mit der Förderalismusreform von 2006 waren diese Regelungen des Bundes für die Länder aber nicht mehr bindend. In der Folge wurde eigene Vorsorgesysteme eingerichtet, die sich in ihrer Struktur, Anlagestrategie und Volumen deutlich unterscheiden. Die bestehenden Versorgungsrücklagen wurden den Bundesländern entweder weitergeführt, in eigene Pensionsfonds überführt oder z.T. aufgelöst.

In Summe haben sich die Rücklagen von Bund und Länder für ihre Beamten in den letzten 10 Jahren von ca. 19 Mrd. auf rund 82 Mrd. Euro erhöht. Die Summe ist jedoch weit entfernt von einer vollständigen Kapitaldeckung.

Vor allem aus dem Grund plant Frau Bas im Rahmen der Rentenreform eine Einbeziehung der Beamten in eine verpflichtende Säule in der gesetzlichen Rentenversicherung .. oder auch daneben. Hierzu hatte ich mich schon ein paar Post vorher eingehend geäußert.

Dadurch sollen die Länder und Kommunen unter anderem dazu diszipliniert werden, deutlich stärker als bisher Versorgungsrücklagen zu bilden. Da diesem Gesetz der Bundesrat zustimmen muss, ist mit reichlich Widerstand zu rechnen.

Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass mit sich die Zustimmung erkauft, indem man ohne die Zustimmung die Gelder aus dem Investitionsfonds nicht freigibt. Ähnlichkeit mit einem Verhalten auf einem Bazar sind natürlich rein zufällig  8)

By the way: Vielen Dank für die netten Kommentare zu meinen bisherigen Posts.

Rentenonkel

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #233 am: 30.06.2025 11:00 »

Fremdleistungen wie Mütterrente/DDR-Renten sollten/werden aus Steuern finanziert. Eine weitere Absenkung halte ich für nicht machbar, weil eine zu hohe Zahl der Rentner in die Altersarmut fallen würde. Wenn man jemanden mit 47 (aktuell 46) Beitragsjahren in die Altersarmut schickt stimmt was nicht!


Die Frage ist an der Stelle immer, was versicherungsfremde Leistungen genau sind. Aus Sicht der Rentenversicherung zählen dazu in erster Linie Leistungen, für die keine Beiträge eingezahlt wurden, wie beispielsweise die Mütterrente oder die Grundrente. Aus einer alternativen Sicht zählen dazu auch Leistungen an Menschen für Beitragszeiten, für die diese Anspruchsberechtigten keine Einzahlungen geleistet haben, also im Kern Hinterbliebenenleistungen. Je nach Definition kommt man auch zu einem unterschiedlichen Ergebnis.

Die Versichertenrenten für Zeiten aus dem Beitrittsgebiet gehören allerdings nicht dazu, weil ja auch die Menschen in der ehemaligen DDR zum einen die Ansprüche aus der Zeit vor dem Krieg anerkannt haben und die damaligen Renten weitergezahlt haben, und zum anderen, was viel wichtiger ist, auch von ihrem Gehalt Beiträge eingezahlt haben. Sie hatten sogar die Möglichkeit, freiwillige Zusatzrentenbeiträge einzuzahlen, um die Rente zu verbessern. Da die demografische Struktur in den neuen Bundesländern deutlich günstiger war als in den alten Bundesländern, und nicht nur Rentner sondern auch Beitragszahler übernommen wurden, hat die Wiedervereinigung kurz- und mittelfristig eher zu einer Entspannung als zu einer Verschärfung geführt. Dadurch konnte der Beitrag in der Rentenversicherung zeitweise sogar gesenkt werden.

So verstanden deckt der Bundeszuschuss die versicherungsfremden Leistungen derzeit in etwa ab. Ein höherer Zuschuss würde unweigerlich zu einer Aushöhlung der Eigentumsgarantie führen und kann daher auch nicht gewünscht sein. Allerdings wird der Zuschuss in Zukunft stärker steigen müssen, sofern diese versicherungsfremden Leistungen nicht wieder eingedämmt werden.

Dennoch gebe ich Dir Recht: Sofern der Gesetzgeber der Rentenversicherung Aufgaben aufbürdet, die eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sind, sollte er die Kosten auch durch Steuermittel vollständig erstatten.

Und noch etwas: Aus meiner beruflichen Tätigkeit kann ich versichern, dass Menschen, die 45 Jahre gearbeitet haben und trotzdem Grundsicherung erhalten, entweder nicht ihr ganzes Berufsleben in Deutschland gearbeitet haben oder nicht immer Beiträge eingezahlt haben; sei es aufgrund von Selbständigkeit oder aufgrund von Schwarzarbeit. Und diejenigen, die ihr Leben lang Teilzeit gearbeitet haben, und deswegen wenig Rente haben, müssen in aller Regel nicht von der eigenen Rente alleine leben. Die Gründe hierfür sind vielfältig, führen aber nicht automatisch in die Armut.

Das Thema Altersarmut beschäftigt uns eher, weil die Anzahl der alten Menschen zunimmt, und damit auch die Anzahl der Menschen in Altersarmut zwangsläufig steigt, und weniger, weil alte Menschen überproportional mehr von Armut betroffen wären als andere Bevölkerungsgruppen. Das Gegenteil ist der Fall. Jüngere Altersgruppen, insbesondere Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren (21,1 %) und junge Erwachsene im Alter von 20 bis 24 Jahren (27,2 %), lebten häufiger unterhalb der Armutsgrenze als ältere Altersgruppen ab 65 Jahren (etwa 15,9 %). Wenn also die Anzahl der Rentner um 100.000 Menschen steigt, dann leben auch durchschnittlich 15.900 Menschen mehr in Altersarmut.

Armut fängt allerdings nicht erst im Alter an.

BWBoy

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #234 am: 30.06.2025 13:31 »

Das Thema Altersarmut beschäftigt uns eher, weil die Anzahl der alten Menschen zunimmt, und damit auch die Anzahl der Menschen in Altersarmut zwangsläufig steigt, und weniger, weil alte Menschen überproportional mehr von Armut betroffen wären als andere Bevölkerungsgruppen. Das Gegenteil ist der Fall. Jüngere Altersgruppen, insbesondere Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren (21,1 %) und junge Erwachsene im Alter von 20 bis 24 Jahren (27,2 %), lebten häufiger unterhalb der Armutsgrenze als ältere Altersgruppen ab 65 Jahren (etwa 15,9 %). Wenn also die Anzahl der Rentner um 100.000 Menschen steigt, dann leben auch durchschnittlich 15.900 Menschen mehr in Altersarmut.

Armut fängt allerdings nicht erst im Alter an.

Passt so. Gerade wenn man sich die heutigen Kosten fürs Wohnen anschaut. Aber die Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden ja in den Betrachtungen seitens der Politik grundsätzlich immer vergessen, da sei einen deutlich kleineren Teil der Wählerstimmen ausmachen.

HochlebederVorgang

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #235 am: 30.06.2025 13:40 »
Ich möchte der Politik nichts Böses unterstellen, also denke ich nicht, dass Menschen schlichtweg vergessen werden.

Was ich denke ist, dass ein Großteil der Politiker mit der heutigen Welt schlichtweg überfordert ist und die Folgen politischens Handels nicht abschätzen kann.

Zusammenhänge grundlegend zu verstehen ist unabdingbar, wenn man aus dem bloßen Reagieren hin zum Gestalten gelangen möchte.

Rentenonkel

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #236 am: 30.06.2025 14:45 »
Um es in den Worten des geschätzten Kollegen Swen Tarnotsch zu formulieren:

Wer sich also regelmäßig nicht in der Lage sieht, Probleme sachlich zu lösen, sondern eine sachliche Problemlösung nur simuliert, indem er sich wie in diesem Fall (gemeint ist die verfassungswidrige Besoldung in NRW, Anmerkung von mir) nur noch in der Lage sieht, offensichtlich zutage tretende Probleme mittels verfassungswidriger Rechentricks zu kaschieren, der kann kaum auf Vertrauen in seine Politikfähigkeit rechnen, da er trotz anderweitiger Bekundungen in der Sache so nur eines offenbart: seine Unfähigkeit, Probleme zunächst einmal sachlich als solche überhaupt zur Kenntnis zu nehmen und sie als Teil der Realität zu akzeptieren, um sich dieser im Anschluss sachlich anzunehmen und also das zu tun, wofür die politische Klasse in einer Demokratie gewählt wird. Dass sich immer größer werdende Teile der Wähler von den demokratischen Parteien in der Bundesrepublik abwenden, sollte auch in solchem Handeln wie dem hier betrachteten eine der maßgeblichen Ursachen finden. Die Krise der Demokratie ist so verstanden zuvörderst erst einmal eine Krise politischer Verantwortung und so auch ihrer Träger und erst in zweiter Linie eine der politischen Wähler, deren Vertrauen in den Staat auf einer funktionierenden Gesetzgebung, Regierung, öffentlichen Verwaltung und Justiz basiert, die durch eine Simulation politischen Handelns nicht auf Dauer in ihrem Bestand zu garantieren sind.

Wer sich als politische Klasse wiederkehrend unfähig zeigt, mit der Bevölkerung sachlich in einen Dialog zu treten, um so auf zweifellos gegebene Probleme im Sinne des Gemeinwesens zu reagieren und diese Probleme einer Bewältigung zuzuführen, der hat – so sollte man vermuten – Lehren aus der deutschen Zeitgeschichte gründlich missverstanden. [...]

Simulatoren gibt es im Flugbetrieb und sie sollen dort Abstürze verhindern helfen. Politik als ihre eigene Simulation trägt den Absturz bereits in sich. Die Wahlergebnisse der letzten Zeit dürften dieses Urteil bestätigen: Denn das Volk ist nicht tümlich. Es als solches betrachten zu wollen, um so als politische Klassen von eigener Überforderung abzulenken, bietet keine Lösungsmöglichkeit, sondern ist Teil des Problems.

Eukalyptus

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #237 am: 30.06.2025 15:12 »
Ich möchte der Politik nichts Böses unterstellen, also denke ich nicht, dass Menschen schlichtweg vergessen werden.

Was ich denke ist, dass ein Großteil der Politiker mit der heutigen Welt schlichtweg überfordert ist und die Folgen politischens Handels nicht abschätzen kann.

Zusammenhänge grundlegend zu verstehen ist unabdingbar, wenn man aus dem bloßen Reagieren hin zum Gestalten gelangen möchte.

Jedes einzelne Leben (Meines, Deines, Unseres, Deren..) ist komplex. Die Welt (Dorf, Stadt, Land, Stamm, Volk, Gesellschaft..) umso mehr. Jeder Mensch muss Sachverhalte einschätzen (ohne alle zugehörigen Informationen) und anschließend entscheiden. Selbst wenn jeder von uns alle Informationen hätte, könnte man doch unmöglich alle Informationen prozessieren. Es müssen Annahmen getroffen werden, sowohl beim täglichen Supermarkteinkauf als auch als politischer Entscheidungsträger.

Diese Annahmen treffen wir (oder anders ausgedrückt: Diese Lücken im Entscheidungsbaum füllen wir...) aufgrund unserer eigenen Weltsicht und unserer Lebensmaßstäbe. Die Politikergeneration der Anfangszeit der Bundesrepublik hatte noch deutlich existenziellere (ich würde sogar sagen: realere) Maßstäbe. Wer Tod und Hunger (und sei es auch nur mittelbar) gesehen hat, beurteilt Sachverhalte ganz anders als jemand für den eine Hochschulprüfung die bisher größte (und einzige?) Herausforderung war.

Der deutsche Politikbetrieb (zumal seine höheren Etagen auf Bundesebene) ist strukturell (ich denke z.B. an die Ochsentour um in einer Partei aufzusteigen) inzwischen soweit von den Realitäten (z.B. der kommunalen Ebene) entfernt, dass ich keine Besserung sehe, im Gegenteil.

Gehandelt wird erst bei unabweisbarem, vollem Eintritt des Schadens. Für die Beamtenversorgung auf Bundesebene rechne ich mit einem Weiterwursteln in Gestalt des 0,2%igen Abzuges, ohne große Veränderungen (z.B. in Richtung einer Integration in die normale Rentenversicherung. Nicht dass ich diese befürwortete..).



Egge2206

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #238 am: 30.06.2025 16:25 »
Wir können langsam wieder aus aktuellem Anlass von der Kindererziehung zum Ursprungsthema zurückkehren.

Frau Bas hat anscheinend nochmal nachgelegt und äußert, dass wir uns Pensionen für Beamte nicht mehr leisten können und sie deshalb ins Rentensystem überführt werden müssen. Das führe zur Gerechtigkeit und gleichwertigen Behandlungen von Rentnern und Beamten und würde Vorbehalte abbauen. Kein Wort zu notwendigen Grundgesetzänderungen oder zusätzliche Altersvorsorge / notwendigen Besoldungserhöhungen des Dienstherrn. Die Zeitungen (op) berichten beispielsweise:
"Die Differenz zwischen Renten und Pensionen ist vielen Bürgerinnen und Bürgerin im Land schon lange ein Dorn im Auge. Laut aktuellem Alterssicherungsbericht haben Verbeamtete des Bundes im Januar 2023 im Schnitt über 3000 Euro brutto monatlich an Pension erhalten. Derweil bekommen Rentner und Rentnerinnen durchschnittlich nur um die 1500 Euro brutto im Monat. Das empfinden viele als ungerecht."

Unterstützung erhält sie laut den Medienberichten von den Grünen und Linken.

Ich frage mich hier mehrere Dinge. Es sollte lt. Koalitionsvertrag eine Kommission einberufen werden, die unabhängig die Lage sondiert, recherchiert, ggfls. Gutachten auswertet. Dennoch prescht die frischgebackene Arbeitsministerin mit Entschiedenheit voran. Frau Bas scheint die "Ein Frau" Kommission zu sein.

Sie und viele politische Unterstützer der Grünen und Linken haben offensichtlich immer noch nicht verstanden, dass die Pensionen nicht mit Renten verglichen werden können. Sich per se nicht nur aus dem Rentenanteil zusammensetzen, sondern auch in gewisser Art und Weise einer betrieblichen Altersvorsorge. Von höherem KV bzw. PKV Abzug mal ganz zu schweigen.

Auch wenn sie offenbart, dass es ein Kraftakt wäre und auch künftig Beamte nur noch in der Verteidigung und Justiz ernannt werden sollen sind dieses Mängel im Fachwissen schon gravierend. Wer würde sich dann die Verbeamtung noch antun :D?

Jedenfalls hat sie alle erdenklich möglichen Vorschläge schon medial diskutiert. Unfassbar.

sie spricht aber hier auch schon nur noch von Neubeamten, sie rudert also schon etliche Meter zurück

Fubar1323

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Antw:Beamte Rentenkasse
« Antwort #239 am: 30.06.2025 19:56 »
Und 2014 war den Norwegern bereits bekannt, dass sie 2024 ordentliche Kapitalgewinne haben werden. Die wußten, dass sie sich u.U. doch verzocken könnten und dann gegenfinanzieren müssten!

Also ich möchte nicht, dass die Regierung mit unserer Rentenkasse an der Börse zockt ohne die Verluste gegenfinanzieren zu können!
Das ist, als wenn Du bei der Bank einen Kredit aufnimmst, an die Börse gehst und .... Viel Spass!

Hätte ich nur 2005 100 Unzen Gold mehr gekauft.... anstatt Aktien ;)

Deutschland würde es so viel besser gehen, wenn Finanzbildung verbreiteter wäre…

Erstens: Wer in genau eine Sache investiert (z.B. Gold im Jahr 2005), geht ins sprichwörtliche Spielkasino. Wer breit gestreut (z.B. in die 1500 größten börsengehandelten Unternehmen) investiert, geht ein recht gut kalkulierbares Risiko ein. Da fallen dann zwar die Amazons und Alphabets dieser Welt (die Rendite war übrigens seit 2005 deutlich besser als Gold; gibt für jede Argumentation die passende Anekdote) nicht mehr so stark ins Gewicht, aber dafür gehen auch eine Holzmann AG oder Wirecard im Rauschen unter.

Zweitens: Staatsfonds wie in Norwegen oder auch der Kenfo und die Bundesbank hier in Deutschland gehen nicht zocken, sondern schauen genau, was das Anlageziel ist: die weltweite Marktrendite zu erzielen (und ggf. ein wenig mehr) oder auf einen Auszahlplan hinzusparen oder, oder, oder... Mit einem Anlagehorizont von über 10 Jahren ist die Pleitewahrscheinlichkeit mit einem guten Risikomanagement im Griff zu behalten, je länger der Anlagehorizont, umso besser.

Drittens: Dabei hilft nicht, dass die Gewerkschaften einerseits sagen, dass sich „die Reichen“ über die Kapitalmärkte bereichern würden. Andererseits Arbeitnehmern und dem Staat mit den Worten „an den Börsen wird unser Geld verspielt“ sinnvolle Optionen schlechtreden. Schrödingers Kapitalmarkt…

[/Rant Ende]