Autor Thema: Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten  (Read 42815 times)

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #540 am: 05.11.2025 19:33 »

Und die Annahme mit einem Einverdiener hinkt auch etwas. Die Einverdienerfamilien hatten nämlich einen deutlich niedrigeren Lebensstandard, als man heute gerne hätte. Urlaub auf Balkonien oder aufm Campingplatz, 70 qm für 4 Personen und Klo auf halbe Treppe war die Regel, die man heute gerne vermeiden möchte.

Nana, so sehr musste man sich auch nicht einschränken. Früher gab es ja gefühlt auch mehr Handwerker und - vor allem - wesentlich weniger gesetzliche Bauvorgaben. Da hat dann das Einfamilienhaus nicht nur 200000 Mark gekostet, sondern 100000 davon waren auch noch Eigenleistung.

NelsonMuntz

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #541 am: 05.11.2025 19:57 »
Ich werd jetzt mal böse, und behaupte, dass die ganzen Kitas für den Zweiturlaub, Smartphones und anderen tünnef errichtet wurden.

Uff! Unverheiratet und kinderlos sollte man hier besser schweigen. ;)

Das mit dem höheren PV-Beitrag ohne Kinder macht schon Sinn - und sollte vielleicht auch auf die RV übertragen werden ;)

Nana, so sehr musste man sich auch nicht einschränken. Früher gab es ja gefühlt auch mehr Handwerker und - vor allem - wesentlich weniger gesetzliche Bauvorgaben. Da hat dann das Einfamilienhaus nicht nur 200000 Mark gekostet, sondern 100000 davon waren auch noch Eigenleistung.

Korrekt - Viele Handwerker waren seinerzeit aber auch einfach "Freunde", die mal am Wochenende "mitgeholfen" haben. Passiert natürlich auch heute noch, aber wohl in geringerem Maße.

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #542 am: 05.11.2025 20:06 »

Das mit dem höheren PV-Beitrag ohne Kinder macht schon Sinn - und sollte vielleicht auch auf die RV übertragen werden ;)


Ich rede von den Erfahrungen meiner vier Geschwister mit insgesamt 10 Kindern. Da gibt es keine Doppelverdiener.


Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #543 am: 05.11.2025 20:08 »
Wir haben m.M. nach vor allem deswegen "gesellschaftliche Probleme/Spaltung der Gesellschaft", weil zu viele Menschen sich vor dem unverschuldete Abrutschen in das soziale Aus fürchten.

Was hat das bitte mit Rente zu tun?

Zum einen die Jungen, die die Renten für die Alten erarbeiten sollen und Angst haben, dass Ihnen selbst deshalb zu wenig bleibt um für'sd Alter etwas aufzubauen und auf der anderen Seite die Alten, die Angst haben, dass der Generationenvertrag nicht mehr erfüllt werden kann.

Ich denke schon, dass das ein Spannungsfeld darstellt.


Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #544 am: 05.11.2025 20:24 »

Uff! Unverheiratet und kinderlos sollte man hier besser schweigen. ;)

Das mit dem höheren PV-Beitrag ohne Kinder macht schon Sinn - und sollte vielleicht auch auf die RV übertragen werden ;)


Wenn wir anfangen gegeneinander aufzurechen mit Generationenvertrag gegen Bildung/Gesundheit/Freibetrag&Kindergeld/Infrastruktur... werden Eltern mit Kindern im Armenhaus landen und das will - denke ich - niemand.
 ;D

NelsonMuntz

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #545 am: 05.11.2025 20:45 »
Wenn wir anfangen gegeneinander aufzurechen mit Generationenvertrag gegen Bildung/Gesundheit/Freibetrag&Kindergeld/Infrastruktur... werden Eltern mit Kindern im Armenhaus landen und das will - denke ich - niemand.
 ;D

Na, das war schon sehr konkret auf BAT's These gemünzt, KiTas würden nur für Zweit-Urlaube und Smartphones benötigt.

In kleineren Einkommensgruppen reicht ein Einkommen zumeist nicht für eine Familie, selbst mit meiner E12 und 2 Kindern wäre ich als Alleinverdiener in einer prekären Einkommenssituation. Insofern ist der Ausbau der KiTa-Betreuung schon notwendig und auch im Sinne einer höheren Gleichberechtigung/Chancengleichheit für m/w/d.

Im Emsland bleibt die Frau natürlich aus freien Stücken daheim und bringt dem Herrn des Hauses die Puschen und einen Grog. Ist halt eine andere Welt ;)

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #546 am: 05.11.2025 21:02 »
Das weiß ich doch, aber  ich konnte es mir einfach nicht verkneifen...  ::)


Und kein Thema, ich habe nicht mal verstanden wo der Zusammenhang zw. Kitas und Zweiturlaub sein soll.
Ich kenne vor allem Eltern. die einen Campingurlaub am Bodensee oder im Schwarzwald mit ihren Kids 1x im Jahr gemacht haben - so 10-14 Tage. Mehr lag damals nicht drin.

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #547 am: 05.11.2025 21:14 »

In kleineren Einkommensgruppen reicht ein Einkommen zumeist nicht für eine Familie, selbst mit meiner E12 und 2 Kindern wäre ich als Alleinverdiener in einer prekären Einkommenssituation. Insofern ist der Ausbau der KiTa-Betreuung schon notwendig und auch im Sinne einer höheren Gleichberechtigung/Chancengleichheit für m/w/d.

Wenn ich das richtig bei einem befreundeten Ehepaar mit Kindern vertanden habe, ist der Teil, der auf Teilzeit arbeitet bei der Rente in sofern der/die Dumme, da sie/er vom "verstorbenen Partner" eine "kleine" Witwen/Witwerrente bekommt und vom Teilzeitgehalt ja auch keine üppige Rente zu erwarten ist. Da musste noch weitere Vorsorge geleistet werden...


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Ehefrau für's Eigenheim mit großem Garten ist günstiger als Putzfrau und Gärtner ;)

NelsonMuntz

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #548 am: 05.11.2025 21:37 »
Im Emsland bleibt die Frau natürlich aus freien Stücken daheim und bringt dem Herrn des Hauses die Puschen und einen Grog. Ist halt eine andere Welt ;)

Ehefrau für's Eigenheim mit großem Garten ist günstiger als Putzfrau und Gärtner ;)

Der war jetzt schon was böse ... musste trotzdem schmunzeln ;)

Warnstreik

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #549 am: 05.11.2025 22:11 »

Das mit dem höheren PV-Beitrag ohne Kinder macht schon Sinn - und sollte vielleicht auch auf die RV übertragen werden ;)


Ich rede von den Erfahrungen meiner vier Geschwister mit insgesamt 10 Kindern. Da gibt es keine Doppelverdiener.

Siehste - so unterschiedlich ist das eben. In meiner Familie und meinem Freundeskreis gibt es keinen einzigen Alleinverdiener, die meisten Paare arbeiten beide Vollzeit oder nur knapp darunter. Und das nicht (nur) für den zweiten Urlaub oder das Eigenheim sondern (auch) weil es sowohl in den ostdeutschen Bundesländern (aus dem ich stamme) als auch in Hamburg völlig normal ist, dass beide Partner Arbeiten. Kitas sind hier allerdings auch flächen- und zeitdeckend vorhanden und werden eher als Bildungseinrichtung denn als Verwahrstation gesehen.

Am Ende kann das jeder halten wie er möchte - sofern man sich finanziell leisten kann und vor allem persönlich leisten will. Es gibt - und hier vor allem in Süd- und Westdeutschland - viele Frauen, die in der Mitte ihres Lebens schon in Armut rutschen und andere, die spätestens in der Rente aufstocken müssen.
Ein anderer Punkt: Es gibt tatsächlich Menschen, die gerne arbeiten und sich auch hier persönlich weiterentwickeln und verwirklichen wollen. Ergo: Jeder wie er möchte, sofern man es sich leisten kann. Zuhausebleiben wird zumindest schon/noch ziemlich gut subventioniert.

conny111

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #550 am: 05.11.2025 22:32 »

Ich habe meine Bürgerpflicht für die Gesellschaft bereits geleistet und habe drei Kinder großgezogen, dafür über Jahre auf berufliches Fortkommen verzichtet. Das muss reichen.

Ich habe sowohl meinem Wehrdienst geleistet, als auch ca. 3/4 der anfallenden Care- und Erziehungsleistungen bei meinen Kindern übernommen (Dafür bin ich extra in den öD gekommen ;)). Bekomme ich nun einen Preis?

Ernsthaft: Wenn wir bezüglich der Familien"arbeit" das Ideal einer fairen Aufgaben-/Lastenverteilung hochhalten bzw. erreichen wollen, dann fällt in der Konsequenz auch die Ungleichbehandlung bei irgendwelchen Pflichtdiensten. Oder anders: Hält man an dieser "Anrechnung" von Erziehungszeiten exklusiv für Frauen fest, dann impliziert das letztlich auch eine "Heim-und-Herd-Pflicht" für Frauen, wenn denn Kinder da sind. Ich halte das für schwierig.

Ich habe nicht von der Anrechnung von Erziehungszeiten exklusiv für Frauen gesprochen. Wer tatsächlich die Erziehungszeit übernommen hat (egal ob Frau oder Mann), hat damit einen weitaus höheren Teil für die Gesellschaft getan, als 1 Jahr beim Bund oder Zivildienst. In meinem Fall habe ich DREI Kinder großgezogen und dafür eben tatsächlich viele Jahre meinen Beruf reduziert, mein Mann hatte Wehrdienst gemacht und immer in Vollzeit gearbeitet. Meine Schwester hat 5 Kinder großgezogen und dafür ebenfalls mehr für die Gesellschaft getan, als jemand mit einem Jahr Wehrdienst und auch mehr als jemand, der nur ein oder zwei Kinder großgezogen hat.

« Last Edit: 05.11.2025 22:42 von conny111 »

NelsonMuntz

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« Antwort #551 am: 06.11.2025 08:33 »
@Conny, nein, Du hast von einer "Anrechnung" bzw. Würdigung von Erziehungszeiten exklusiv für Dich gesprochen. Und hast auch nicht vermieden zu betonen, dass meine Leistung bei meinen zwei Kindern dabei weniger "Wert" hat, als Deine Leistung bei Deinen DREI Kindern bzw. die Deiner Schwester mit Ihren FÜNF(!!!) Kindern.

Dabei verkennst Du, dass es eben gar keine gesellschaftliche oder sogar gesetzliche Pflicht gibt, Kinder zu bekommen und großzuziehen. Das verbleibt eine zufiefst individuelle Entscheidung, wobei es natürlich für den Fortbestand einer Gesellschaft von elementarer Bedeutung ist, dass in ausreichendem Maße Nachwuchs entsteht. Daher bin ich auch ein großer Freund von Familien/Kindern unterstützenden Leistungen, aber eine Forderung nach Würdigung oder gar Dankbarkeit entsteht daraus eben nicht.

Viel schwieriger empfinde ich Deine "Klage", für die Erziehung Deiner Kinder auf Arbeitszeit und Karriereoptionen verzichtet zu haben, während Dein Mann in Vollzeit unerschrocken die Leiter des Erfolgs erklimmen konnte. Jetzt mal ehrlich: Das ist doch nicht das Problem oder die Verantwortung der Gesellschaft. Kinder machen Arbeit und kosten Zeit. Ist eine Binse. Als Eltern muss man sich dann einigen, wie man diese Verantwortung auf die gemeinsamen Schultern verteilt. Das ist ganz exklusiv und dediziert die Aufgabe von Dir und Deinem Mann. Wenn Ihr Euch dann freiwillig(!) für tradierte Rollenmodelle entscheidet, dann ist das eben Eure individuelle Entscheidung, für die Ihr auch vollumfänglich die Verantwortung tragt. Wenn Du Dich da also benachteiligt fühlst, dann sag das Deinem Mann und klage nicht gegen die Gesellschaft!

All das hat mit Pflichtdiensten (denen ich übrigens auch eher kritisch gegenüberstehe) gar nix zu tun.

Faunus

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« Antwort #552 am: 06.11.2025 09:18 »

Dabei verkennst Du, dass es eben gar keine gesellschaftliche oder sogar gesetzliche Pflicht gibt, Kinder zu bekommen und großzuziehen. Das verbleibt eine zufiefst individuelle Entscheidung, wobei es natürlich für den Fortbestand einer Gesellschaft von elementarer Bedeutung ist, dass in ausreichendem Maße Nachwuchs entsteht. Daher bin ich auch ein großer Freund von Familien/Kindern unterstützenden Leistungen, aber eine Forderung nach Würdigung oder gar Dankbarkeit entsteht daraus eben nicht.


Ich habe keine eigenen (biologischen) Kinder, aber sie gehören für mich zu einer Gesellschaft wie die Luft in meine Lungen. Jedes Kind - unabhängig von allem - hat ein Recht auf bestmögliche Förderung und daher bin auch ich ein großer Freund von unterstützenden Leistungen für Kinder.

Und locker formuliert: für Eltern gibt es nur Unterstützung, wenn das Wohl des Kindes daran hängt, alles andere ist  Privatvergnügen der Erwachsenen.

NelsonMuntz

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« Antwort #553 am: 06.11.2025 10:06 »
Und locker formuliert: für Eltern gibt es nur Unterstützung, wenn das Wohl des Kindes daran hängt, alles andere ist  Privatvergnügen der Erwachsenen.

Ich würde das schon auch etwas weiter fassen, weil eine Gesellschaft zum dauerhaften Bestehen natürlich auch Nachwuchs braucht und es hier entsprechende Förderungen geben sollte, die nicht erst bei drohender Kindswohlgefährdung greifen.

Das ist aber eine eigene Ebene und (freiwillige!) Elternschaft kann man nicht mit irgendwelchen Pflichtdiensten verrechnen. Ich kann und werde für meine zwei Kinder keine "Dankbarkeit" von Seiten der Gesellschaft einfordern.

Wenn die Summe der Kinder hingegen nicht mehr ausreicht, um z.B. die bestehenden Erwartungen an eine umlagebasierte Rente zu erfüllen, dann ist das wiederum ein gesellschaftliches Problem, um das sich die Politik kümmern sollte. 

"Ich habe für meine Kinder auf Karriere verzichtet" ist und bleibt aber immer ein 100% selbstgewähltes Schicksal. Ohne Kinder wäre ich vielleicht auch 2 EG höher - und hätte in meinem Haus auch doppelt so viel Platz. Nur wem soll ich dafür die "Schuld" geben, wenn nicht mir selbst? ;)

Faunus

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« Antwort #554 am: 06.11.2025 11:07 »
Jedes Kind - unabhängig von allem - hat ein Recht auf bestmögliche Förderung .....

Und locker formuliert: für Eltern gibt es nur Unterstützung, wenn das Wohl des Kindes daran hängt, alles andere ist  Privatvergnügen der Erwachsenen.

Wieso interpretierst Du am unteren Rand mit "Kindswohlgefährdung".
Verstehe ich nicht, wenn ich im Zusammenhang schreibe "von bestmöglicher Förderung ... das Wohl des Kindes....(echte Unsitte hier, die ich mir leide rauch schon langsam angewöhne)

Da gehört  z.B. u.a. Wohnungsgeld dazu, wenn Eltern nicht mehr wissen, wie sie den Wohnraum in einer Großstadt von den beiden Durchschnitts(-teilzeit) Gehältern finanzieren sollen. Das mit Existenzsorgen geplagte Elterngemüt ist für das Kindswohl kaum förderlich!

... oder Rentenansprüche, weil zum Wohle des Kindes für eine Zeit auf "erwirtschaften" von Rentenpkt. verzichtet wurde.