@Conny, nein, Du hast von einer "Anrechnung" bzw. Würdigung von Erziehungszeiten exklusiv für Dich gesprochen. Und hast auch nicht vermieden zu betonen, dass meine Leistung bei meinen zwei Kindern dabei weniger "Wert" hat, als Deine Leistung bei Deinen DREI Kindern bzw. die Deiner Schwester mit Ihren FÜNF(!!!) Kindern.
Dabei verkennst Du, dass es eben gar keine gesellschaftliche oder sogar gesetzliche Pflicht gibt, Kinder zu bekommen und großzuziehen. Das verbleibt eine zufiefst individuelle Entscheidung, wobei es natürlich für den Fortbestand einer Gesellschaft von elementarer Bedeutung ist, dass in ausreichendem Maße Nachwuchs entsteht. Daher bin ich auch ein großer Freund von Familien/Kindern unterstützenden Leistungen, aber eine Forderung nach Würdigung oder gar Dankbarkeit entsteht daraus eben nicht.
Viel schwieriger empfinde ich Deine "Klage", für die Erziehung Deiner Kinder auf Arbeitszeit und Karriereoptionen verzichtet zu haben, während Dein Mann in Vollzeit unerschrocken die Leiter des Erfolgs erklimmen konnte. Jetzt mal ehrlich: Das ist doch nicht das Problem oder die Verantwortung der Gesellschaft. Kinder machen Arbeit und kosten Zeit. Ist eine Binse. Als Eltern muss man sich dann einigen, wie man diese Verantwortung auf die gemeinsamen Schultern verteilt. Das ist ganz exklusiv und dediziert die Aufgabe von Dir und Deinem Mann. Wenn Ihr Euch dann freiwillig(!) für tradierte Rollenmodelle entscheidet, dann ist das eben Eure individuelle Entscheidung, für die Ihr auch vollumfänglich die Verantwortung tragt. Wenn Du Dich da also benachteiligt fühlst, dann sag das Deinem Mann und klage nicht gegen die Gesellschaft!
All das hat mit Pflichtdiensten (denen ich übrigens auch eher kritisch gegenüberstehe) gar nix zu tun.