"Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen in den Jobcentern leisten Großes und das verdient nicht nur Respekt, sondern auch Anerkennung." So bedankte sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil für die Arbeit der Jobcenter-Mitarbeitenden auf dem digitalen Tag der Jobcenter am 6. Dezember 2022.
https://www.sgb2.info/DE/Service/Meldungen/hubertus-heil-videobotschaft-jobcenter.htmlIch glaube, dass nicht nur die Mitarbeiter in den Jobcentern während der Coronapandemie Anerkennung verdienen, sondern auch alle anderen Behörden die den staatlichen Betrieb während der Pandemie am Laufen gehalten haben. Auch aktuell seit dem Ausbruch des Krieges wird viel von den Kolleginnen und Kollegen in den Ämtern abverlangt, jetzt neu bei den Wohngeldstellen, Familienkassen etc.
Ich selbst arbeite in einem Jobcenter und sehe wie viele Mitarbeiter auf dem Zahnfleisch gehen. Wir haben aktuell einen Krankenstand der noch nie so hoch war. Ich spreche nicht von einem gebrochenen Arm, oder Rücken, hier geht es in Richtung Erschöpfung, Depressionen, Überarbeitung. Es sind Mitarbeiter aus dem mittleren Dienst bis hin zum gehobenen Dienst. Es betrifft die Eingangszonen, die Leistungsabteilungen und den Vermittlungsbereich.
Wenn ich so manche Beiträge hier lese, habe ich leider den Eindruck, dass die die am lautesten schreien, während Corona gechillt im Homeoffice saßen. Die Egomanie macht auch hier nicht Halt.
Ich finde, dass ab dem gehobenen Dienst (schließe mich hier ein) bereits recht gut verdient wird und finde es völlig in Ordnung, dass die unteren Gehaltsstufen entsprechend angehoben werden. Ich hätte mich gefreut rückwirkend ab 01/23 eine "kleine Lohnerhöhung" zu erhalten, so als Dank und Anerkennung wie Herr Heil es Eingangs so schön erwähnt. Viele Kolleginnen wurden zu den Gesundheitsämtern abberufen und mussten dort bis an die Belastungsgrenze gehen, teils darüber hinaus...auch hier wäre eine Lohnerhöhung ab 01/23 rückwirkend gewinnbringend gewesen. Aber die Lobeshymnen die unsere Vorgesetzten vor Monaten und Jahren immer wieder hervorbrachten scheinen vergeben und vergessen.
Vielleicht hätte man statt einer Lohnerhöhung auch eine Senkung der Wochenarbeitszeit ins Spiel bringen können.
Das was die Krankenpflegerinnen und Pfleger als Wunsch äußerten. Nicht mehr Geld, sondern mehr Freizeit um sich vom stressigen KH-Alltag erholen zu können. Etliche AG greifen mittlerweile auf eine 4-Tagewoche zurück um ihre Mitarbeiter zu motivieren und den Krankenstand zu senken. Die Ergebnisse hierbei scheinen bislang sehr positiv zu sein.
Vielleicht wird dies ja Thema zu den Tarifverhandlungen in 2 Jahren, wobei ich hier wohl etwas zu euphorisch bin...