Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 318396 times)

BAT

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Sorry, wenn ich die Eigenheimdiskussion unterbreche, bei Verdi startet die Umfrage zum Ergebnis. Ich habe für Annahme gestimmt.

Du Sau!  :D ;)

flip

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Sorry, wenn ich die Eigenheimdiskussion unterbreche, bei Verdi startet die Umfrage zum Ergebnis. Ich habe für Annahme gestimmt.
Darf man die Beweggründe erfahren?

MoinMoin

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Nochmal: Das von mir genannte Durchschnittseinkommen von 4.200 Brutto bzw. 3.000 Netto bezog sich auf einen Alleinverdiener in SK 3. Bei dem Beispiel ging es darum, dass es nur in der guten alten Zeit möglich war mit einem Einkommen eine Immobilie zu erwerben. Diese Einkommenskonstellation ist aber eher ein Einzelfall aktuell, denn..
Nochmal: wer seine Miete bezahlen kann, der kann auch dieses Mietobjekt selber finanzieren (sofern die Bank ein Darlehen gewährt).
Ausnahme: Man hat einen relativ alten Mietvertrag, der selten erhöht wurde.

Zuletzt kurz vorm Knick in Berlin bei meinem Bruder so realisiert.
Obwohl auch dort schon alle jammerten, dass man sich nichts mehr leisten kann.

Sukram10

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Ein paar Straßen weiter ein großes Haus (200 Qm Wohnfläche, vorher eine Tierarztpraxis), Baujahr 1961, mit sehr hohem Investitionsstau für 360 K verkauft. Der neue Besitzer geht davon aus, nochmal mindestens 150 K für Renovierung reinstecken zu müssen, das meiste in Eigenleistung (ist gelernter Zimmermann, also guter Handwerker). 1,5 - 2 Jahre Arbeit hat er einkalkuliert - muss man ja auch irgendwie dazu rechnen.
Mir reicht es schon, wenn ich sehe und mitbekomme, wie die Preise in meiner direkten Nachbarschaft explodieren. Häuser, direkt vergleichbar mit meinem, sind in den letzten 2 Jahren für deutlich über 500K verkauft worden. Andere Freunde haben eine (nahezu) Bruchbude auf dem abgelegenen Land für 220K gekauft, einfach weil im Umland nix preiswertes zu bekommen war.

BTW, ich hab vor 12 Jahren für den Schnapper von 135K erworben. Das war damals schon günstig und ist jetzt wirklich noch viel günstiger zu betrachten.

TheHax0r

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Sorry, wenn ich die Eigenheimdiskussion unterbreche, bei Verdi startet die Umfrage zum Ergebnis. Ich habe für Annahme gestimmt.

Dito - Danke

MoinMoin

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Ihr könnt doch nicht alles pauschalisieren.... jeder Haushalt ist individuell anzusehen, da jeder auch andere Fixkosten hat.
Eure ganzen Berechnungen sind einfach unnötig.
Wer möchte, kann auf https://n-heydorn.de/hypothek.html selber für sich berechnen, welche Summen er im Monat für die Abtragung bezahlen möchte und wie hoch die Gesamtsumme am Ende sein darf. (Man sollte seine Finanzen schon gut im Überblick haben, damit das überhaupt Sinn ergibt) Schön rechnen kann man alles! :)

Nur weil man sich etwas kaufen/finanzieren kann, heißt es noch nicht, dass man es sich auch leisten kann.

In einem Haus sind die Verbräuche viel Höher, als in einer Mietwohnung.... Was bringt es dann, wenn Leute hier schreiben, dass für 800€ Miete auch direkt ein Haus bzw. die Finanzierung dafür abtragen werden kann. Es sind einfach deutlich mehr kosten als bei einem Mietobjekt.
Lasst also bitte einfach diese unnötige Diskussion, ob die Mitarbeiter 300.000€ finanzieren können oder nicht wenn da noch so viel mehr hinter steckt.
Korrekt.
Fehler in dem Kopf vieler: Es muss das Haus sein!
Der der sich kein Haus leisten kann, kann sich aber eine Eigentumswohnung leisten.
Zumindest eine wie die in der er als Mieter lebt.

KDC

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Nochmal: Das von mir genannte Durchschnittseinkommen von 4.200 Brutto bzw. 3.000 Netto bezog sich auf einen Alleinverdiener in SK 3. Bei dem Beispiel ging es darum, dass es nur in der guten alten Zeit möglich war mit einem Einkommen eine Immobilie zu erwerben. Diese Einkommenskonstellation ist aber eher ein Einzelfall aktuell, denn..
Nochmal: wer seine Miete bezahlen kann, der kann auch dieses Mietobjekt selber finanzieren (sofern die Bank ein Darlehen gewährt).
Ausnahme: Man hat einen relativ alten Mietvertrag, der selten erhöht wurde.

Zuletzt kurz vorm Knick in Berlin bei meinem Bruder so realisiert.
Obwohl auch dort schon alle jammerten, dass man sich nichts mehr leisten kann.

Und da kommen wir wieder zurück zu den Tarifverhandlungen und den Öffentlichen Dienst allgemein. Die meisten hier sind keine Verdi-Mitglieder und beschweren sich, dass Verdi ihre Interessen nicht vertritt. Gleichzeitig wird moniert, dass der Tarifabschluss viel zu gering sei, man aber mit seinem Arbeitgeber über Zulagen etc. gar nicht selbst verhandeln braucht, weil eh nix dabei rumkommt.

Klingt für mich genauso wie: Immobilien sind so teuer und mit meinem Gehalt lacht mich die Bank doch eh aus und gibt mir keinen Kredit. Also muss ich wohl in meiner Opferrolle bleiben und meine Mietwohnung behalten.

Knarfe1000

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Fehler in dem Kopf vieler: Es muss das Haus sein!
Der der sich kein Haus leisten kann, kann sich aber eine Eigentumswohnung leisten.
Zumindest eine wie die in der er als Mieter lebt.
ETW sind im Vergleich sicher bezahlbarer als eine Doppelhaushälfte oder gar ein freistehendes Haus, da gebe ich dir Recht.

Fried

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Sorry, wenn ich die Eigenheimdiskussion unterbreche, bei Verdi startet die Umfrage zum Ergebnis. Ich habe für Annahme gestimmt.

Dito - Danke

Bei so genügsamen Menschen braucht man keine Streiks und keine Gewerkschaft mehr. Ich denke, da wäre mehr drin gewesen. Habe allgemein das Gefühl, dass wir uns zu viel gefallen lassen, wenn ich mir so andere Länder anschaue.

Dann weiß man ja auch schon wie die kommenden Tarifverhandlungen ablaufen werden...

Bernstein

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Sorry, wenn ich die Eigenheimdiskussion unterbreche, bei Verdi startet die Umfrage zum Ergebnis. Ich habe für Annahme gestimmt.

Dito - Danke

Bei so genügsamen Menschen braucht man keine Streiks und keine Gewerkschaft mehr. Ich denke, da wäre mehr drin gewesen. Habe allgemein das Gefühl, dass wir uns zu viel gefallen lassen, wenn ich mir so andere Länder anschaue.

Dann weiß man ja auch schon wie die kommenden Tarifverhandlungen ablaufen werden...

Und am Ende dann auch wieder alles angenommen wird, egal welches Ergebnis rauskommt.

Lio1896

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Ich habe dagegen gestimmt weil mir dieses Beweihräuchern der Verdi Sekretäre sowas von gegen den Strich geht. Jegliche Gegenfragen werden als lästig abgetan. Die Inflationsprämie ist jetzt das Heilmittel. Nochmal auch hier: Wir waren auf der Straße und haben für eine Erhöhung der Entgelte gestreikt und nicht für Helikoptergeld für den Pöbel!

Aber ich habs ja wieder miterlebt, nicht einer bekommt den Mund auf und stellt mal kritische Fragen wie zb. in 2024 haben viele mit Sockelbetrag und den Prozenten weniger Netto als mit der gestückelten Ausgleichszahlung.

In den Onlinekonferenzen sitzen zum Großteil Menschen die mit allem zufrieden sind ja keine Gegenfragen stellen. Ich bin sowas von durch mit dieser Organisation!

Flying

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Klingt für mich genauso wie: Immobilien sind so teuer und mit meinem Gehalt lacht mich die Bank doch eh aus und gibt mir keinen Kredit. Also muss ich wohl in meiner Opferrolle bleiben und meine Mietwohnung behalten.

Nicht zu vergessen: Ich muss dies in einem TVöD Forum posten ;)

Flimmerhärchen

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Sorry, wenn ich die Eigenheimdiskussion unterbreche, bei Verdi startet die Umfrage zum Ergebnis. Ich habe für Annahme gestimmt.
Darf man die Beweggründe erfahren?

In meinem Fall heißt das 10% Gehaltssteigerung, bei den Kolleginnen und Kollegen in den niedrigen Gruppen sogar bis 16%. Hätte ehrlich gesagt niemals mit einem so gutem Ergebnis gerechnet.

niagAkcaBdipS

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Darf man die Beweggründe erfahren?

Ich darf zwar nicht abstimmen, hätte aber auch auf jeden Fall mit einem Dicken "Ja" abgestimmt!
Warum?
Weil der Abschluss ein absolut fairer und zielführender Kompromiss ist!
Ich hätte nie! mit einem so guten Abschluss gerechnet.
Und nein, das ist keine Ironie.

Für mich bedeutet das:
3000 Euro bar auf die Kralle.
Und ca. 9% Gehaltssteigerung ab 2024.

Warnstreik

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Sorry, wenn ich die Eigenheimdiskussion unterbreche, bei Verdi startet die Umfrage zum Ergebnis. Ich habe für Annahme gestimmt.

Dito - Danke

Bei so genügsamen Menschen braucht man keine Streiks und keine Gewerkschaft mehr. Ich denke, da wäre mehr drin gewesen. Habe allgemein das Gefühl, dass wir uns zu viel gefallen lassen, wenn ich mir so andere Länder anschaue.

Dann weiß man ja auch schon wie die kommenden Tarifverhandlungen ablaufen werden...

Wie stimmst du denn ab? Bzw. bist du überhaupt Mitglied um abstimmen zu dürfen?

Man kann sich über Gewerkschaftsarbeit im übrigen auch einbringen - auch wenn das auf Level des TVöD zugegebeneremaßen recht schwierig ist. Echte Kraft erhält eine Gewerkschaft aber immer über die, die in ihr organisiert sind.

Am Ende ist - verglichen mit anderen aktuellen Abschlüssen - das Ergebnis nicht so schlecht. Die Einmalzahlungen bedeuten im Grunde, dass es die 10+x% Erhöhung schon zeitnah gibt und sie nächstes Jahr tabellenwirksam werden. Dass Problem, dass die Spreizung der Löhne zwischen den Gehaltsgruppen eher zu klein als zu groß ist, ist aber ein politisches - aber eines, was der Mitgliederverteilung geschuldet ist. Am Ende (aus meiner Sicht: Man darf gerne nicht ganz zufrieden sein - aber so schlecht wie der Abschluss hier geschrieben wird, ist er nicht.