Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 316347 times)

MoinMoin

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Mir geht es nicht darum, dass die Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie versteuert werden soll ...

mir geht es darum, dass wegen der Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie die Erhöhung der Tabellenentgelte verschoben werden soll. Das hätte ich gerne mal rechtlich überprüft.
Du willst rechtlich prüfen, ob der vereinbarte Vertrag nichtig ist, wenn die InfPrämie keine ist, sondern nur eine zu versteuernde Zulage?
Oder ob, wenn es versteuert werden müsste, die Termin nichtig sind, die als anderen Vertragsänderung terminiert wurden?
Die Zeitpunkte sind doch frei verhandelt und fallen unter Vrtragsfreiheit oder nicht?

XLS

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...durch den Kompromiss mit dem Sockelbetrag von 200 Euro und weiteren 5,5 Prozent Erhöhung für ALLE gleichermassen wird die Entgelttabelle nicht gestaucht. Die Abstände zwischen den Entgeltstufen bleiben weitestgehend  gewahrt.
Selbstverständlich staucht ein Sockelbetrag die Entgelttabelle. Ein (hoher) Mindestbetrag staucht sie noch mehr. Das heißt aber nicht, dass der Sockelbetrag sie nicht auch stauchen würde.

....das ist richtig Aleksandra. Aber das ist der Kompromiss in einem komplexen Tarifwerk, wo es darum geht, viele Interessen unterzubringen. Mit dem 200 Euro Sockelbetrag hat die Schlichtung den Unsinn der Gewerkschaften zumindest auf ein Minimum begrenzt (die Gewerkschaften wollten 500 Euro Mindestbetrag...). Mir wäre eine generelle prozentuale Erhöhung für alle Entgeltgruppen gleichermassen auch lieber gewesen.

GofX

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Okay, was hält dich davon ab das prüfen zu lassen?

Nicht hält mich davon ab und sollte das Tarifergebnis im TV-H genauso schlecht sein, werde ich darüber nachdenken.

Diejenigen, die denken, sie hätten hier ein ganz tolles Tarifergebnis erhalten, sollten sich nur mal vor Augen halten, dass die Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie damit erkauft wurde, die eigentlich anstehenden Erhöhungen der Tabellenentgelte zu verschieben.
So war es aber vom Gesetzgeber nicht gedacht, die Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie dafür zu missbrauchen, "Steuern zu sparen", indem man die Tabellenentgelte eben nicht erhöht, sondern zuerst eine Brutto-Netto Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie zahlt.

Ich sehe das als Steuerbetrug (eigentlich Betrug am Arbeitnehmer - aber das lässt sich so nicht einklagen).

Muschebubu

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Mir geht es nicht darum, dass die Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie versteuert werden soll ...

mir geht es darum, dass wegen der Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie die Erhöhung der Tabellenentgelte verschoben werden soll. Das hätte ich gerne mal rechtlich überprüft.

Gut, hab das mal geprüft. Ist nicht zu beanstanden. Tarifautonomie.

Micolash

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Okay, was hält dich davon ab das prüfen zu lassen?

Nicht hält mich davon ab und sollte das Tarifergebnis im TV-H genauso schlecht sein, werde ich darüber nachdenken.

Diejenigen, die denken, sie hätten hier ein ganz tolles Tarifergebnis erhalten, sollten sich nur mal vor Augen halten, dass die Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie damit erkauft wurde, die eigentlich anstehenden Erhöhungen der Tabellenentgelte zu verschieben.
So war es aber vom Gesetzgeber nicht gedacht, die Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie dafür zu missbrauchen, "Steuern zu sparen", indem man die Tabellenentgelte eben nicht erhöht, sondern zuerst eine Brutto-Netto Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie zahlt.

Ich sehe das als Steuerbetrug (eigentlich Betrug am Arbeitnehmer - aber das lässt sich so nicht einklagen).

Du hast ein merkwürdiges Rechtsverständnis.

FearOfTheDuck

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Gehe ich mal Recht in der Annahme das außertarifliche Zulagen keine wie auch immer geartete, indirekte %-Erhöhung erfahren?


Warum sollte das auch automatisch so sein? Außertariflich heißt nun mal außerhalb des TV, also unabhängig der Tarifverhandlungen. Wenn also derjenige, der außertariflich bezahlt wird, keine Dynamisierung oder sowas verhandelt hat, müsste er nachverhandeln, wenn er nicht mehr zufrieden ist.

zinn123

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Okay, was hält dich davon ab das prüfen zu lassen?

Nicht hält mich davon ab und sollte das Tarifergebnis im TV-H genauso schlecht sein, werde ich darüber nachdenken.

Diejenigen, die denken, sie hätten hier ein ganz tolles Tarifergebnis erhalten, sollten sich nur mal vor Augen halten, dass die Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie damit erkauft wurde, die eigentlich anstehenden Erhöhungen der Tabellenentgelte zu verschieben.
So war es aber vom Gesetzgeber nicht gedacht, die Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie dafür zu missbrauchen, "Steuern zu sparen", indem man die Tabellenentgelte eben nicht erhöht, sondern zuerst eine Brutto-Netto Infla­ti­ons­aus­gleichs­prämie zahlt.

Ich sehe das als Steuerbetrug (eigentlich Betrug am Arbeitnehmer - aber das lässt sich so nicht einklagen).

Man sollte alle verdi Mitglieder dazu aufrufen gegen den Abschluss zu stimmen. Eine neue Gewerkschaft zu gründen und verdi abzulösen.

Du meinst es wäre Betrug? Ist es nicht. Es ist Politik. Oder besser übersetzt Mauschelei.

Alexander79

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Mir wäre eine generelle prozentuale Erhöhung für alle Entgeltgruppen gleichermassen auch lieber gewesen.
Kannst du auch begründen warum?
So pauschal fällt mir da nur Neid ein.

Whynot0815

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Wieviel % der arbeitenden Bevölkerung haben eine IAP bekommen?
Gibt es dazu schon Erhebungen? Hab nix gefunden.

Grundsätzlich befürchte ich auch dass die öffentlichen Arbeitgeber die Auszahlung von Prämien als verkappte Tariferhöhung verkaufen. Taschenspielertrick, bitter.

Alexander79

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Man sollte alle verdi Mitglieder dazu aufrufen gegen den Abschluss zu stimmen.
Das wird nichts bringen...
Wenn ich mir allein diese Umfrage so anschaue wird mir ehrlich gesagt klar warum Verdi sich mit dem Ergebnis zufrieden gibt.
Wenn sie zur Urabstimmung für flächendeckende Streik aufgerufen hätte und 40-50% gegen einen Streik gestimmt hätte, wäre das richtig peinlich für Verdi geworden.

Zitat:" 
Dagegen
30.82 % (266 votes)  geht gar nicht
21.32 % (184 votes)geht gar nicht und ich trete bei verdi aus
8.81 % (76 votes)geht gar nicht, ich verlasse den öffentlichen Dienst


Dafür
21.55 % (186 votes)naja, geht
14.37 % (124 votes)bin zufrieden
3.13 % (27 votes)bin sehr zufrieden

863 Stimmen insgesamt.
"

Micolash

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Das wird nichts bringen...
Wenn ich mir allein diese Umfrage so anschaue wird mir ehrlich gesagt klar warum Verdi sich mit dem Ergebnis zufrieden gibt.
Wenn sie zur Urabstimmung für flächendeckende Streik aufgerufen hätte und 40-50% gegen einen Streik gestimmt hätte, wäre das richtig peinlich für Verdi geworden.

Zitat:" 
30.82 % (266 votes)  geht gar nicht
21.55 % (186 votes)naja, geht
21.32 % (184 votes)geht gar nicht und ich trete bei verdi aus
14.37 % (124 votes)bin zufrieden
8.81 % (76 votes)geht gar nicht, ich verlasse den öffentlichen Dienst
3.13 % (27 votes)bin sehr zufrieden

863 Stimmen insgesamt.
"

Knapp 40% für das Tarifergebnis, und das in einem Forum wo fast ausschließlich negativ darüber gesprochen wird. Die erforderlichen 25% Zustimmung werden kein Problem für verdi sein.

alfaromeofahrer

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Mir wäre eine generelle prozentuale Erhöhung für alle Entgeltgruppen gleichermassen auch lieber gewesen.
Kannst du auch begründen warum?
So pauschal fällt mir da nur Neid ein.

Das ist kein Neid, sondern das Verlangen nach Gleichbehandlung und Fairness. Gleiche Prozente für alle! Von Neid keine Spur. Der scheint ausschließlich bei Dir zu liegen.

BVerfGBeliever

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Mir wäre eine generelle prozentuale Erhöhung für alle Entgeltgruppen gleichermassen auch lieber gewesen.
Kannst du auch begründen warum?
So pauschal fällt mir da nur Neid ein.

Das ist kein Neid, sondern das Verlangen nach Gleichbehandlung und Fairness. Gleiche Prozente für alle! Von Neid keine Spur. Der scheint ausschließlich bei Dir zu liegen.

+1

Ich setze darauf, dass es bei uns Beamten genau so umgesetzt wird (einheitlich +11% für alle).

Junge

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Mir wäre eine generelle prozentuale Erhöhung für alle Entgeltgruppen gleichermassen auch lieber gewesen.
Kannst du auch begründen warum?
So pauschal fällt mir da nur Neid ein.

Das ist kein Neid, sondern das Verlangen nach Gleichbehandlung und Fairness. Gleiche Prozente für alle! Von Neid keine Spur. Der scheint ausschließlich bei Dir zu liegen.

Sockelbetrag=soziale Gerechtigkeit
Der Brot Vergleich zeigt es doch 840 zu 290

Schokobon

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Wenn ich jegliche Erhöhung der Personalkosten als Kuchen verstehe, der nicht größer gebacken werden kann, dann ist es Aufgabe der Gewerkschaft diesen Kuchen vollumfänglich auszuschöpfen und soviel Netto wie möglich daraus zu generieren. In dieser Tarifrunde stand hierzu das Instrument der IFP zur Verfügung. Das wurde genutzt. So what?

Hat ernsthaft jemand angenommen es hätte 10% ab 01.01.2023 und nochmal 10% ab 01.01.2024 + 100% JSZ + 3000,- Euro IFP EZ vereinbart werden können? Wo lebt ihr??