Autor Thema: Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität  (Read 109052 times)

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #330 am: 19.12.2022 12:48 »
Also klar..... wir versuchen jetzt hier die eeeeeeeeeeeeeeewig lange Wartezeit (für mich ein Unding !!) zu überbrücken mit unseren ganzen Wünschen und Gedankenmodellen.

Ich glaube, man kann da um ein paar Prozentpunkte diskutieren, am Ende werden die Abschlüsse deutlich (!!) unter den Steigerungsraten der Lebenshaltungskosten liegen und wir alle einen deutlichen Wohlstandsverlust hinnehmen müssen. Wie hoch er auch immer sein mag im Endeffekt. Die meisten von uns kennen dies aber nicht aus der Vergangenheit, es ging zumeist nur bergauf oder wenigstens waagerecht, nicht bergab. Es zeigt uns aber, nichts ist für die Ewigkeit und nichts ist in Stein gemeiselt !!

Und ein Recht auf Wohlstand gibt es auch nicht in letzter Konsequenz.
Genauso wenig hat man ein Recht auf das Glücklichsein.
In den vergangenen 18 Jahren gab es 6 (dieses Jahr mitgerechnet) mit Reallohnverlust. Und das mit Gewerkschaften. Ohne würden wir den AG für unsere Arbeit bezahlen. Verstehe also die Kritik an verdi nicht.
Interssant!
Welche Jahre waren das?
Hast du da irgendwo nen Link für das Zahlenmaterial?
Ich habe an einem langweiligen Sonntag mal die Tarifrundenergebnisse neben die für die entsprechenden Jahre ausgewiesenen Inflationsraten gelegt. 2005, 2006, 2007, 2011, 2021, 2022.
Stimmt bezogen auf das Vorjahr hatte ich eigentlich auf dem Schirm, dass es seit 2011 nur Gewinne gab, und die schlechten Zeiten vor 2007 lagen.
bis 2013 lag ja der Reallohn auf dem Niveau von 1993 und kletterte seitdem kontinuierlich. Mal sehen wann wir wieder auf dieses Niveau gefallen sind.

Rene

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #331 am: 19.12.2022 13:06 »
Ich will dein Weltbild nicht zerstören, aber bei 9% für bis E8 wirst du keine ausgebildete Fachkräfte finden.
Unvergessen krass war in meinem Fall - dass die ZA-Firma 50% des ausbezalten Gehalts für sich einbehielt. Ich erfuhr davon erst viel später.

Was glaubst du, wovon die Arbeitskräfte, Geschäftsführer etc. der Zeitarbeitsfirma bezahlt werden?
100% Aufschlag ist Standard...wenns Geschäft grade richtig brummt (höhere Nachfrage an Personal, als Personal verfügbar) gerne auch 200%.

alterschlingel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #332 am: 19.12.2022 13:16 »
Gefühlt gab es zwischen 2010 und 2020 kaum eine Preissteigerung beim Einkaufen. Das weiß ich ganz genau, da ich bei uns der Einkäufer bin. Die Inflation war denkbar gering jedes Jahr.

Kein Vergleich mit der jetzigen Zeit. Ich sagte auch nicht, dass unser Wohlstand über alle Masse wuchs. Ich habe aber keine gefühlten Verluste erlitten.

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #333 am: 19.12.2022 13:17 »
Also klar..... wir versuchen jetzt hier die eeeeeeeeeeeeeeewig lange Wartezeit (für mich ein Unding !!) zu überbrücken mit unseren ganzen Wünschen und Gedankenmodellen.

Ich glaube, man kann da um ein paar Prozentpunkte diskutieren, am Ende werden die Abschlüsse deutlich (!!) unter den Steigerungsraten der Lebenshaltungskosten liegen und wir alle einen deutlichen Wohlstandsverlust hinnehmen müssen. Wie hoch er auch immer sein mag im Endeffekt. Die meisten von uns kennen dies aber nicht aus der Vergangenheit, es ging zumeist nur bergauf oder wenigstens waagerecht, nicht bergab. Es zeigt uns aber, nichts ist für die Ewigkeit und nichts ist in Stein gemeiselt !!

Und ein Recht auf Wohlstand gibt es auch nicht in letzter Konsequenz.
Genauso wenig hat man ein Recht auf das Glücklichsein.
In den vergangenen 18 Jahren gab es 6 (dieses Jahr mitgerechnet) mit Reallohnverlust. Und das mit Gewerkschaften. Ohne würden wir den AG für unsere Arbeit bezahlen. Verstehe also die Kritik an verdi nicht.
Interssant!
Welche Jahre waren das?
Hast du da irgendwo nen Link für das Zahlenmaterial?
Ich habe an einem langweiligen Sonntag mal die Tarifrundenergebnisse neben die für die entsprechenden Jahre ausgewiesenen Inflationsraten gelegt. 2005, 2006, 2007, 2011, 2021, 2022.
Stimmt bezogen auf das Vorjahr hatte ich eigentlich auf dem Schirm, dass es seit 2011 nur Gewinne gab, und die schlechten Zeiten vor 2007 lagen.
bis 2013 lag ja der Reallohn auf dem Niveau von 1993 und kletterte seitdem kontinuierlich. Mal sehen wann wir wieder auf dieses Niveau gefallen sind.
Vermutlich, weil Du die allgemein gute Lohnentwicklung auf den ÖD überträgst. Im Jahr 2011 sind die Durchschnittslöhne in D um 4,9% gestiegen gegenüber zu 1,1 im ÖD. Das lässt sich für fast jedes Jahr so fortsetzen. Ich würde einen Euro darauf setzen, dass die Stellenpläne der meisten AG im ÖD in den letzten Jahren gewachsen sind. Verglichen mit einer Lohnentwicklung die den Durchschnittslöhnen hinterher hinkt, erklärt sich warum der ÖD wenig attraktiv ist.

Philipp

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #334 am: 19.12.2022 15:40 »
alfadriver: Träum weiter. Das wäre mal echt klasse, wird aber so niemals kommen.

Die Gründe sind doch allseits bekannt: Die Flüchtlinge, knappe Kassen , Corona, Investionsrückstand, allgemein schlechte Lage, rückgängige Steuereinnahmen, Milky Way, Joschka Fischer , etcc....

Flüchtlinge? Unterbringung ohne die Mitarbeiter im ÖD undenkbar.
Vor allem nicht nur im Sozialamt wo man sich mit dem Schicksal der Individuen auseinandersetzt sondern zB auch in den "Bauämtern" die im Galopp Unterkünfte aufstellen oder prüfen müssen.

Knappe Kassen? Ich kenne jetzt schon mehrere Kommunen die Geld einfach liegen lassen - zum Beispiel in der Überwachung von Betrieben oder in Prüfgebühren die man durch eigenes Personal (die ein Plus erwirtschaften) erbringen könnte - stattdessen werden da teils Millionen an Prüfbüros "durchgewunken".

Corona? Kann keiner was für. Aber im übertragenen Sinne Krankheiten generell: Zufriedene Mitarbeiter melden sich deutlich seltener krank. Win-Win

Investitionsrückstand? Auch keine Frage des Geldes sondern die Frage "Wer soll es denn umsetzen?"
Schulen die von der öffentlichen Hand saniert werden müssen auch im Rathaus projektiert werden - dafür brauchts eben Fachkräfte die was können. Gleiches im Straßenbau.

Allgemein schlechte Lage: Ja die gibt's komischerweise immer sobald jemand was bezahlen muss. Kenne das eigentlich nur auf dem Basar "Aber ich hab doch nix - so schlechte Lage gerade..."

Rückgängige Steuereinnahmen? Gut bezahlte Arbeitnehmer geben auch gerne Geld aus. Gerade in den sicheren Jobs im öD wo man im besten Fall nichts für schlechte Zeiten zurücklegen muss.


Milky Way? Mag ich.
Joschka Fischer? Mag ich nicht.

etcc: ein c zuviel

Dieter Thomas Heck: Ne bitte nicht - lass den wo er ist.




Majon

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #335 am: 19.12.2022 15:47 »
Nur mal so zum Nachdenken...was es an Wohlstandsverlust geben wird...
Das bisher ist aber erst der Anfang:

Die Bundesbank erhöht ihre Prognose für 2023....
Die zuvor erwartetet Inflationsrate von knapp 4,5 % ist hinfällig.
Die Bundesbank erwartet jetzt eine Inflation von mindestens 7,2 %.
Typisch 20er Jahre eben..., mit der Schubkarre zum Bäcker..

Was Ver.di im Frühjahr 2023 aushandeln wird, wird ein katastrophales Ergebnis sein..., dass lässt einen schon gruseln...

Bei all den „Weltuntergangs-Prophezeiungen“ hier, weil die Preiserhöhungen für Lebensmittel und Energie nicht zu 100% von den Lohnsteigerungen und den Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung aufgefangen werden:

Ja, für diejenigen, die schon bisher finanziell am Limit waren, wird es jetzt wirklich problematisch – ergo muss diesen Menschen gezielt geholfen werden!

Für alle anderen bedeutet es Wohlstandsverlust, sprich man wird sich ein wenig einschränken müssen, beim Einkauf mal wieder auf Angebote achten, versuchen weniger Strom und Heizung zu verbrauchen, das Auto öfter mal stehenlassen und kurze Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen, nur noch einmal statt mehrmals im jahr in den Urlaub, und kann im schlimmsten Fall weniger Geld für größere Ausgaben zurücklegen bzw. für die Rente sparen.

Alles wirklich nicht schön, aber definitiv nicht der Weltuntergang, der hier von einigen Forumsmitgliedern so theatralisch heraufbeschworen wird!

Bei mir sind die Preiserhöhungen inzwischen auch angekommen. Ich zahle für unseren 2 Personenhaushalt ~100 € monatlich mehr für Lebensmittel, der Strompreis steigt ab 01.01.2023 von ~0,30 € auf 0,45 €, was bei unserem Jahresverbrauch von knapp 2.000 kwh Stunden und unter Berücksichtigung der Strompreisbremse Mehrkosten in Höhe von ~20 € monatlich verursachen wird,  und der Gaspreis steigt von 0,06 € auf 0,1502 €, was bei einem Jahresverbrauch von ~15.000 kwh und unter Berücksichtigung der Gaspreisbremse Mehrkosten in Höhe von ~80 € monatlich bedeuten wird.

Insgesamt habe ich also ab 01.01.2023 Mehrkosten in Höhe von ~ 200 € monatlich. Ein Teil davon, sagen wir mal ~50% (bei +5%/ +220 € Brutto ) wird durch die Gehaltserhöhung, die wir ab 2023 bekommen werden ausgeglichen. Bleiben also ~100 € Mehrkosten monatlich…
 
Bei den Lebensmitteln lässt sich sicher noch etwas einsparen, wenn wir vermehrt Angebote nutzen und unseren Gasverbrauch versuchen wir gerade durch weniger Heizen und geringeren Warmwasserverbrauch zu senken.

Einzig beim Stromverbrauch sehen wir kein weiteres Einsparpotential.

Letztlich bedeutet das für mich, als Alleinverdienerin, somit Mehrkosten von knapp 100 € monatlich.

Zurzeit spare ich ~700 € monatlich, ab 01.01.2023 dann vermutlich nur noch 600 €… und je nachdem, wie hoch die Einmalzahlung ausfällt, werde ich Ende 2023 vermutlich trotzdem wieder ~8.000 € mehr für die Rente angespart haben…

Nun entsprechen wir, ein 2 Personenhaushalt in einem Altbau mit 107 m² und zurzeit 1.000 € Warmmiete und einem Nettoeinkommen von ~ 2.700 € monatlich vielleicht nicht dem Durchschnitt, aber vielen dürfte es wohl ähnlich gehen, und sobald ein 2 Einkommen dazu kommt, ist man ja finanziell noch deutlich besser aufgestellt, als wir...

Da unsere Strom- und Gasverträge noch bis Ende 2022 laufen, haben wir bisher mit Ausnahme der höheren lebensmittelpreise noch keine Veränderung bemerkt.
 
Und auch nächstes Jahr werden wir ganz sicher weder Hunger leiden noch frieren oder im Dunklen sitzen müssen!

Also, an die „Weltuntergangs-Herbeiredner“: hört bitte auf Panik zu verbreiten!!!
     
 

SVAbackagain

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #336 am: 19.12.2022 16:05 »
Warum sollte sich wieder alles am Prekariat ausrichten und alle übrigen sollten doch gefälligst ihre Wohlstandsverluste hinnehmen?

Britta2

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #337 am: 19.12.2022 16:29 »
Warum sollte sich wieder alles am Prekariat ausrichten und alle übrigen sollten doch gefälligst ihre Wohlstandsverluste hinnehmen?

Definiere Präkariat!  Alle die, die kein eigenes Haus besitzen und immer noch zur Miete wohnen?
Mietsteigerung hier bereits angekündigt für 2023 - mal eben mehr als 300 Euro Cash. Für was?

SVAbackagain

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #338 am: 19.12.2022 16:39 »
Prekariat=„diejenigen, die schon bisher finanziell am Limit waren“ und für die „es jetzt wirklich problematisch“ wird.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #339 am: 19.12.2022 16:46 »
Warum sollte sich wieder alles am Prekariat ausrichten und alle übrigen sollten doch gefälligst ihre Wohlstandsverluste hinnehmen?

Definiere Präkariat!  Alle die, die kein eigenes Haus besitzen und immer noch zur Miete wohnen?
Mietsteigerung hier bereits angekündigt für 2023 - mal eben mehr als 300 Euro Cash. Für was?

Fürs wohnen? Weil Reparaturen und Investitionen teurer werden? Wenn’s dir nicht passt, bau selbst.

Beamtenmichel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #340 am: 19.12.2022 17:03 »
Nur mal so zum Nachdenken...was es an Wohlstandsverlust geben wird...
Das bisher ist aber erst der Anfang:

Die Bundesbank erhöht ihre Prognose für 2023....
Die zuvor erwartetet Inflationsrate von knapp 4,5 % ist hinfällig.
Die Bundesbank erwartet jetzt eine Inflation von mindestens 7,2 %.
Typisch 20er Jahre eben..., mit der Schubkarre zum Bäcker..

Was Ver.di im Frühjahr 2023 aushandeln wird, wird ein katastrophales Ergebnis sein..., dass lässt einen schon gruseln...

Bei all den „Weltuntergangs-Prophezeiungen“ hier, weil die Preiserhöhungen für Lebensmittel und Energie nicht zu 100% von den Lohnsteigerungen und den Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung aufgefangen werden:

Ja, für diejenigen, die schon bisher finanziell am Limit waren, wird es jetzt wirklich problematisch – ergo muss diesen Menschen gezielt geholfen werden!

Für alle anderen bedeutet es Wohlstandsverlust, sprich man wird sich ein wenig einschränken müssen, beim Einkauf mal wieder auf Angebote achten, versuchen weniger Strom und Heizung zu verbrauchen, das Auto öfter mal stehenlassen und kurze Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen, nur noch einmal statt mehrmals im jahr in den Urlaub, und kann im schlimmsten Fall weniger Geld für größere Ausgaben zurücklegen bzw. für die Rente sparen.

Alles wirklich nicht schön, aber definitiv nicht der Weltuntergang, der hier von einigen Forumsmitgliedern so theatralisch heraufbeschworen wird!

Bei mir sind die Preiserhöhungen inzwischen auch angekommen. Ich zahle für unseren 2 Personenhaushalt ~100 € monatlich mehr für Lebensmittel, der Strompreis steigt ab 01.01.2023 von ~0,30 € auf 0,45 €, was bei unserem Jahresverbrauch von knapp 2.000 kwh Stunden und unter Berücksichtigung der Strompreisbremse Mehrkosten in Höhe von ~20 € monatlich verursachen wird,  und der Gaspreis steigt von 0,06 € auf 0,1502 €, was bei einem Jahresverbrauch von ~15.000 kwh und unter Berücksichtigung der Gaspreisbremse Mehrkosten in Höhe von ~80 € monatlich bedeuten wird.

Insgesamt habe ich also ab 01.01.2023 Mehrkosten in Höhe von ~ 200 € monatlich. Ein Teil davon, sagen wir mal ~50% (bei +5%/ +220 € Brutto ) wird durch die Gehaltserhöhung, die wir ab 2023 bekommen werden ausgeglichen. Bleiben also ~100 € Mehrkosten monatlich…
 
Bei den Lebensmitteln lässt sich sicher noch etwas einsparen, wenn wir vermehrt Angebote nutzen und unseren Gasverbrauch versuchen wir gerade durch weniger Heizen und geringeren Warmwasserverbrauch zu senken.

Einzig beim Stromverbrauch sehen wir kein weiteres Einsparpotential.

Letztlich bedeutet das für mich, als Alleinverdienerin, somit Mehrkosten von knapp 100 € monatlich.

Zurzeit spare ich ~700 € monatlich, ab 01.01.2023 dann vermutlich nur noch 600 €… und je nachdem, wie hoch die Einmalzahlung ausfällt, werde ich Ende 2023 vermutlich trotzdem wieder ~8.000 € mehr für die Rente angespart haben…

Nun entsprechen wir, ein 2 Personenhaushalt in einem Altbau mit 107 m² und zurzeit 1.000 € Warmmiete und einem Nettoeinkommen von ~ 2.700 € monatlich vielleicht nicht dem Durchschnitt, aber vielen dürfte es wohl ähnlich gehen, und sobald ein 2 Einkommen dazu kommt, ist man ja finanziell noch deutlich besser aufgestellt, als wir...

Da unsere Strom- und Gasverträge noch bis Ende 2022 laufen, haben wir bisher mit Ausnahme der höheren lebensmittelpreise noch keine Veränderung bemerkt.
 
Und auch nächstes Jahr werden wir ganz sicher weder Hunger leiden noch frieren oder im Dunklen sitzen müssen!

Also, an die „Weltuntergangs-Herbeiredner“: hört bitte auf Panik zu verbreiten!!!
     
 

Wie man mit einem "kleineren" Einkommen von 2700 € netto noch soviel sparen kann ist mir ein Rätsel. Aber ich werde mich sicher nicht in irgendeiner Form in irgend etwas einschränken nur weil alles teurer wird.

Aber ich verdiene auch keine 2700 € netto. Sondern als A11 Stufe 5 ca. 4200 € netto + 900 € Mieteinnahmen = 5200 € netto.

Sleyana

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« Antwort #341 am: 19.12.2022 17:16 »
Warum sollte sich wieder alles am Prekariat ausrichten und alle übrigen sollten doch gefälligst ihre Wohlstandsverluste hinnehmen?

Ich habe noch nie jemanden getroffen der so menschenverachtend ist wie du... Das ist ein neuer Rekord. Respekt. Diejenigen  die so tief am Existenzminimum leben auch noch eine Gehaltssteigerung abstreiten, weil es denen da oben zu unkomfortabel wird. Dann muss man halt seinen Zweitwagen verkaufen... Was für eine Zumutung!

Ich könnte jetzt Argumente bringen warum es besser ist auf die unteren Einkommensgruppen zu schauen als auf die oberen, aber das ist bei dir vergebene Lebensmühe.

flip

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« Antwort #342 am: 19.12.2022 17:20 »
Nur mal so zum Nachdenken...was es an Wohlstandsverlust geben wird...
Das bisher ist aber erst der Anfang:

Die Bundesbank erhöht ihre Prognose für 2023....
Die zuvor erwartetet Inflationsrate von knapp 4,5 % ist hinfällig.
Die Bundesbank erwartet jetzt eine Inflation von mindestens 7,2 %.
Typisch 20er Jahre eben..., mit der Schubkarre zum Bäcker..

Was Ver.di im Frühjahr 2023 aushandeln wird, wird ein katastrophales Ergebnis sein..., dass lässt einen schon gruseln...

Bei all den „Weltuntergangs-Prophezeiungen“ hier, weil die Preiserhöhungen für Lebensmittel und Energie nicht zu 100% von den Lohnsteigerungen und den Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung aufgefangen werden:

Ja, für diejenigen, die schon bisher finanziell am Limit waren, wird es jetzt wirklich problematisch – ergo muss diesen Menschen gezielt geholfen werden!

Für alle anderen bedeutet es Wohlstandsverlust, sprich man wird sich ein wenig einschränken müssen, beim Einkauf mal wieder auf Angebote achten, versuchen weniger Strom und Heizung zu verbrauchen, das Auto öfter mal stehenlassen und kurze Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen, nur noch einmal statt mehrmals im jahr in den Urlaub, und kann im schlimmsten Fall weniger Geld für größere Ausgaben zurücklegen bzw. für die Rente sparen.

Alles wirklich nicht schön, aber definitiv nicht der Weltuntergang, der hier von einigen Forumsmitgliedern so theatralisch heraufbeschworen wird!

Bei mir sind die Preiserhöhungen inzwischen auch angekommen. Ich zahle für unseren 2 Personenhaushalt ~100 € monatlich mehr für Lebensmittel, der Strompreis steigt ab 01.01.2023 von ~0,30 € auf 0,45 €, was bei unserem Jahresverbrauch von knapp 2.000 kwh Stunden und unter Berücksichtigung der Strompreisbremse Mehrkosten in Höhe von ~20 € monatlich verursachen wird,  und der Gaspreis steigt von 0,06 € auf 0,1502 €, was bei einem Jahresverbrauch von ~15.000 kwh und unter Berücksichtigung der Gaspreisbremse Mehrkosten in Höhe von ~80 € monatlich bedeuten wird.

Insgesamt habe ich also ab 01.01.2023 Mehrkosten in Höhe von ~ 200 € monatlich. Ein Teil davon, sagen wir mal ~50% (bei +5%/ +220 € Brutto ) wird durch die Gehaltserhöhung, die wir ab 2023 bekommen werden ausgeglichen. Bleiben also ~100 € Mehrkosten monatlich…
 
Bei den Lebensmitteln lässt sich sicher noch etwas einsparen, wenn wir vermehrt Angebote nutzen und unseren Gasverbrauch versuchen wir gerade durch weniger Heizen und geringeren Warmwasserverbrauch zu senken.

Einzig beim Stromverbrauch sehen wir kein weiteres Einsparpotential.

Letztlich bedeutet das für mich, als Alleinverdienerin, somit Mehrkosten von knapp 100 € monatlich.

Zurzeit spare ich ~700 € monatlich, ab 01.01.2023 dann vermutlich nur noch 600 €… und je nachdem, wie hoch die Einmalzahlung ausfällt, werde ich Ende 2023 vermutlich trotzdem wieder ~8.000 € mehr für die Rente angespart haben…

Nun entsprechen wir, ein 2 Personenhaushalt in einem Altbau mit 107 m² und zurzeit 1.000 € Warmmiete und einem Nettoeinkommen von ~ 2.700 € monatlich vielleicht nicht dem Durchschnitt, aber vielen dürfte es wohl ähnlich gehen, und sobald ein 2 Einkommen dazu kommt, ist man ja finanziell noch deutlich besser aufgestellt, als wir...

Da unsere Strom- und Gasverträge noch bis Ende 2022 laufen, haben wir bisher mit Ausnahme der höheren lebensmittelpreise noch keine Veränderung bemerkt.
 
Und auch nächstes Jahr werden wir ganz sicher weder Hunger leiden noch frieren oder im Dunklen sitzen müssen!

Also, an die „Weltuntergangs-Herbeiredner“: hört bitte auf Panik zu verbreiten!!!
     
 
Schön, dass du ne "Warmmiete" vereinbart hast. Meine Energiekosten sind um rund 300 € gestiegen. Dazu noch Inflation von rund 10% über die restlichen Ausgaben. Ein realistischer Tarifabschluss wird das höchstens zur Hälfte kompensieren können.
Das ist zwar nicht der Weltuntergang, aber ein erheblicher Wohlstandsverlust.

SVAbackagain

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« Antwort #343 am: 19.12.2022 17:23 »
Warum sollte sich wieder alles am Prekariat ausrichten und alle übrigen sollten doch gefälligst ihre Wohlstandsverluste hinnehmen?

Ich habe noch nie jemanden getroffen der so menschenverachtend ist wie du... Das ist ein neuer Rekord. Respekt. Diejenigen  die so tief am Existenzminimum leben auch noch eine Gehaltssteigerung abstreiten, weil es denen da oben zu unkomfortabel wird. Dann muss man halt seinen Zweitwagen verkaufen... Was für eine Zumutung!

Ich könnte jetzt Argumente bringen warum es besser ist auf die unteren Einkommensgruppen zu schauen als auf die oberen, aber das ist bei dir vergebene Lebensmühe.
Und außer einem argumentum ad hominem hast Du jetzt was zu bieten? Warum genau soll sich jetzt alles am Prekariat ausrichten und alle anderen sollen gefälligst Wohlstandsverluste hinnehmen? Sind diejenigen, die nicht für sich selbst sorgen können, jetzt die neuen Bessermenschen?

Sleyana

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« Antwort #344 am: 19.12.2022 17:44 »
Warum sollte sich wieder alles am Prekariat ausrichten und alle übrigen sollten doch gefälligst ihre Wohlstandsverluste hinnehmen?

Ich habe noch nie jemanden getroffen der so menschenverachtend ist wie du... Das ist ein neuer Rekord. Respekt. Diejenigen  die so tief am Existenzminimum leben auch noch eine Gehaltssteigerung abstreiten, weil es denen da oben zu unkomfortabel wird. Dann muss man halt seinen Zweitwagen verkaufen... Was für eine Zumutung!

Ich könnte jetzt Argumente bringen warum es besser ist auf die unteren Einkommensgruppen zu schauen als auf die oberen, aber das ist bei dir vergebene Lebensmühe.
Und außer einem argumentum ad hominem hast Du jetzt was zu bieten? Warum genau soll sich jetzt alles am Prekariat ausrichten und alle anderen sollen gefälligst Wohlstandsverluste hinnehmen? Sind diejenigen, die nicht für sich selbst sorgen können, jetzt die neuen Bessermenschen?

Du willst Argumente? Bitte sehr! Aber mehr liefere ich dir nicht, da man bereits großzügig sehen konnte, das es einfacher ist Putin an den Verhandlungstisch zu bringen, als mit dir eine konstruktive Diskussion zu führen.

Agenda 2010 ist dir ein Begriff? Die Geburt des Niedriglohnsektors? Jahre später hat Merkel I-IV diesen noch gehegt und gepflegt. Und der öffentliche Dienst ist sogar das beste Beispiel dafür! Warum tut sich sowohl unten als oben nichts? Insbesondere unten sucht man händedringend Fachkräfte aber man ist NULL Wettbewerbsfähig. Und jetzt der große Skandal: Trotz Ausbildung kratzt man in sehr vielen Berufen und Arbeitgebern gefährlich nah an der Grundsicherung, aber das ist dir doch sicher bekannt oder? Wie kann es sein das viele ins Berufsleben einsteigen und sich vielerorts nach der Miete nur noch den Grundkonsum leisten können? Warum müssen gerade so viele zur Tafel? Und komm nicht mit: "Kümmern sich nicht um ihr Geld". Ja warum? Wir haben in Deutschland den größten Niedriglohnsektor, aber die größte Volkswirtschaft in Europa. Ein Skandal! Wenn Auszubildende und Studenten nach dem Abschluss irgendwo bei 2000 Netto oder gar weniger landen, dann sind nicht die AN das Problem, sondern das System!