Autor Thema: Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst  (Read 356220 times)

BalBund

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #540 am: 29.01.2025 17:51 »

Jetzt stelle ich mir die sagenumwobene Bundesbehörde vor, bei der TB und Beamte in einem Büro sitzen und, wie diverse Vergleiche hier immer wieder zeigen, offenbar die gleiche Arbeit machen.. Jetzt kommt der fette 2-Wochen Streik der TB..

Was genau passiert mit den Vorgängen der streikenden TB? Muss sie ein Beamter bearbeiten? Bleiben sie liegen und müssen später durch den TB nachgeholt werden? Werden die Vorgänge nach Berlin ins Ministerium gebracht, um dann dort bearbeitet zu werden?

Bitte nicht falsch verstehen, aber Streiks im ÖD können nur an bestimmten Stellen Wirkung entfalten. Es gibt halt keinen AG wie in der Privatwirtschaft, der bei Streiks unmittelbar auch monetäre Auswirkungen beziffern kann.

der gute Beamte wird - aus Solidarität - und aufgrund eigener Überlastung die Vorgänge des tarifbeschäftigten Kollegen feinsäuberlich stapeln und ihm bei dessen Rückkehr zur nachträglichen Bearbeitung übergeben. Alternativ wird er, weil angewiesen, die Vorgänge bearbeiten und nach Rückkehr des Kollegen für drei bis sechs Wochen in den Krankenstand verabschieden um die temporäre, übermäßige Beanspruchung im Rahmen der Lebensalimentationsregelung abzuschmelzen.

lotsch

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #541 am: 29.01.2025 19:00 »
Wenn dem Beamten von seinem Vorgesetzten die Arbeit des tarifbeschäftigten Kollegen übertragen wird, hoffe ich doch dass der Beamte dies ablehnt und remonstrieren wird, und seinem Vorgesetzten erklärt, dass der Beamteneinsatz zum Streikbruch rechtswidrig ist. Das hat schon 1993 das Bundesverfassungsgericht entschieden.

LehrerBW

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« Antwort #542 am: 29.01.2025 20:19 »
Annahme A11 Stufe 8 Bund bist du bei StK 1 4084€ netto und TV-V 8 Stufe 6 (jeweils die Endstufen) bst du bei 3075€.

Ich hoffe mal nicht, dass du 1000€ PKV zahlst. ;)

Hat der TVVler seine Endstufe nicht schon 15 Jahre eher erreicht?

conny111

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« Antwort #543 am: 29.01.2025 21:21 »
Annahme A11 Stufe 8 Bund bist du bei StK 1 4084€ netto und TV-V 8 Stufe 6 (jeweils die Endstufen) bst du bei 3075€.

Ich hoffe mal nicht, dass du 1000€ PKV zahlst. ;)

Zufällig bin ich A11 Stufe 8 und habe sogar mit 1 Kind abzüglich meiner PKV (nur für mich) unter 3900 Euro (Stkl IV). Dass die PKV auch immer vergessen wird. Und dabei wird auch außer Acht gelassen, dass ich 41 Wochenstunden arbeite.

Kaffee247

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #544 am: 30.01.2025 07:17 »
@Conny
Bei uns (Bundesbehörde) gibt es die Möglichkeit die Arbeitszeit auf 40h zu reduzieren, wenn man für ein Kind unter 12 Jahren Kindergeld bekommt.
Hast du die Möglichkeit nicht?

Warzenharry

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #545 am: 30.01.2025 08:32 »
A11 Stufe 8 und Kind unter 12 schließen sich ja nahezu aus. Natürlich wird er die Möglichkeit haben.

Schlimm ist es nur, das wir Beantragen müssen, von den unrechtmäßigen 41h auf 40 runter zu dürfen.
Bei 39h, so wie es eigentlich sein müsste, wäre das überhaupt nicht nötig.

Matze1986

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« Antwort #546 am: 30.01.2025 08:47 »
...und wieder fängt der Off-Topic-Mist an..

Macht doch einfach ein neues Thema auf:

"Sinnlosdiskussionen wieso es besser ist Beamter zu sein als Tarifbeschäftigter und umgekehrt"

bebolus

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« Antwort #547 am: 30.01.2025 16:47 »
Wenn dem Beamten von seinem Vorgesetzten die Arbeit des tarifbeschäftigten Kollegen übertragen wird, hoffe ich doch dass der Beamte dies ablehnt und remonstrieren wird, und seinem Vorgesetzten erklärt, dass der Beamteneinsatz zum Streikbruch rechtswidrig ist. Das hat schon 1993 das Bundesverfassungsgericht entschieden.

Dann wäre aber trotzdem unklar WER das nacharbeitet.. 😁

KlammeKassen

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #548 am: 03.02.2025 14:09 »
Deutschen Beamtenbund, Verdi, etc kündigen Streiks an.

Jetzt stelle ich mir die sagenumwobene Bundesbehörde vor, bei der TB und Beamte in einem Büro sitzen und, wie diverse Vergleiche hier immer wieder zeigen, offenbar die gleiche Arbeit machen.. Jetzt kommt der fette 2-Wochen Streik der TB..

Was genau passiert mit den Vorgängen der streikenden TB? Muss sie ein Beamter bearbeiten? Bleiben sie liegen und müssen später durch den TB nachgeholt werden? Werden die Vorgänge nach Berlin ins Ministerium gebracht, um dann dort bearbeitet zu werden?

Bitte nicht falsch verstehen, aber Streiks im ÖD können nur an bestimmten Stellen Wirkung entfalten. Es gibt halt keinen AG wie in der Privatwirtschaft, der bei Streiks unmittelbar auch monetäre Auswirkungen beziffern kann.

In der Verwaltung interessiert es meistens eigentlich auch keinen. Wirklich relevant wird es bei Busfahrern, Straßenbahnfahrern, Erziehern, Krankenpflegern, Müllwerkern, Straßenmeisterei ggf (Streuen im Winter).
Aber ob ein Antrag nun mal länger liegen bleibt. Das kann nachher eh Bürger nachvollziehen, ob es an Krankheit, Streik oder hohem Aufkommen lag.

Petr Rigortzki

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« Antwort #549 am: 14.02.2025 17:18 »
Kurz vor dem 2. Termin bei den TV:

Da hier ja alles anonym ist:

Wer von Euch hat ueberhaupt etwas zu den TV beigetragen (Streik / Aktion , etc.) ???

Einer ???

BalBund

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« Antwort #550 am: 14.02.2025 19:22 »
Kurz vor dem 2. Termin bei den TV:

Da hier ja alles anonym ist:

Wer von Euch hat ueberhaupt etwas zu den TV beigetragen (Streik / Aktion , etc.) ???

Einer ???

Wenn das Ergebnis vorher schon in Hintergrundgesprächen im Wesentlichen abgestimmt ist, dann darf man sich nicht wundern, wenn zu den Alibi-Maßnahmen auch nur eine überschaubare Zahl von Menschen erscheint.

Ja, da kommen noch ein paar empörte Runden "Stecknadeln" und vielleicht am Ende sogar medienwirksam auch eine Urabstimmung damit der neue Bundesinnenminister erst gar nicht daran denkt am Kompromiss noch etwas zu rütteln, aber das wars dann auch.

Im vbob Magazin 01/02 kann man das mit gesundem Geist recht gut herauslesen, da ist die Gesamthaltung der Gewerkschaften gut (indirekt) beleuchtet.

Knecht

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #551 am: 14.02.2025 19:39 »
Kurz vor dem 2. Termin bei den TV:

Da hier ja alles anonym ist:

Wer von Euch hat ueberhaupt etwas zu den TV beigetragen (Streik / Aktion , etc.) ???

Einer ???

Wenn das Ergebnis vorher schon in Hintergrundgesprächen im Wesentlichen abgestimmt ist, dann darf man sich nicht wundern, wenn zu den Alibi-Maßnahmen auch nur eine überschaubare Zahl von Menschen erscheint.

Ja, da kommen noch ein paar empörte Runden "Stecknadeln" und vielleicht am Ende sogar medienwirksam auch eine Urabstimmung damit der neue Bundesinnenminister erst gar nicht daran denkt am Kompromiss noch etwas zu rütteln, aber das wars dann auch.

Im vbob Magazin 01/02 kann man das mit gesundem Geist recht gut herauslesen, da ist die Gesamthaltung der Gewerkschaften gut (indirekt) beleuchtet.

Ist halt genauso Fake wie mittlerweile alles andere. Dementsprechend ist ja die Laune in der Gesellschaft.

Aber dann teile uns doch gerne wenigstens das Ergebnis mit ;)

BalBund

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #552 am: 14.02.2025 23:28 »
Ist halt genauso Fake wie mittlerweile alles andere. Dementsprechend ist ja die Laune in der Gesellschaft.

Aber dann teile uns doch gerne wenigstens das Ergebnis mit ;)

Ich hatte meine Prognose ja bereits vor einiger Zeit hier abgegeben. 24-27 Monate Laufzeit, in zwei Etappen +3,2% und +2,2% (entspricht der Inflation 2024 und erwarteten dieses Jahr), Sockelbeträge nochmal um 200 Euro brutto rauf, was für die Beamten wieder in % umgerechnet werden wird.

Die SPD wäre wohl bereit (gewesen) den Gewerkschaften einen Urlaubstag mehr zu geben aus alter Verbundenheit (für Mitglieder), ob die CDU das mitträgt wage ich aber mal zu bezweifeln.

In Summe wäre man bei ver.di damit wohl zufrieden, mehr als die Hälfte der 8% bekommen, wenn auch "unter Zähneknirschen" mit längerer Laufzeit, ein Bonus für ihre eigenen Mitglieder und der Sockel als Allheilmittel für die unteren Lohngruppen.

fcesc4

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #553 am: 14.02.2025 23:51 »
2. Runde endet ohne Ergebnis.
Gewerkschaft spricht von frechen Angebot der AG-Seite, die wiederum haben ja kein Geld.

Komisch dass jetzt schon für "Kundgebungen" im März in Berlin getrommelt wird.

emdy

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #554 am: 15.02.2025 02:38 »
In Summe wäre man bei ver.di damit wohl zufrieden, mehr als die Hälfte der 8% bekommen, wenn auch "unter Zähneknirschen" mit längerer Laufzeit, ein Bonus für ihre eigenen Mitglieder und der Sockel als Allheilmittel für die unteren Lohngruppen.

Die nominale Hälfte bei doppelter Laufzeit gegenüber der Forderung sind ein Viertel. Es zählt einzig und allein die Steigerung p.a.. Das wäre auch mal ein wichtiger Hinweis an die Medien. Die Laufzeit wird ja gerne unerwähnt gelassen oder jedenfalls nicht in Kontext gesetzt.

Ich rechne damit, dass auch in der zweiten Runde kein Angebot auf den Tisch kommt. Warum auch bei den devoten Beschäftigten und  Gewerkschaften.