Ist es nicht völlig egal, ob andere mehr oder weniger haben?
Ist es nicht einfach nur wichtig, mit dem Vorhandenen selber auszukommen? Diese elendigen Neiddebatten in allen Foren zeigen doch nur, dass offensichtlich genug/zu viel Zeit mit der Betrachtung anderer verbracht wird.
In NRW ist auch cooler als in Niedersachsen mit 3 Kids.
Wenn man nicht auskommt, dann klagen, aufsteigen, weiterbilden. Irgendwas, nur nicht ständig woanders hin zeigen.
Worüber diskutieren wir hier eigentlich? Meiner Meinung nach darüber, dass AMTSANGEMESSEN besoldet wird. Wenn selbst das Bundesverfassungsgericht wiederholt festgestellt hat, dass dies nicht der Fall ist, dann frage ich mich ernsthaft, was solche Kommentare sollen.
Natürlich kommen viele Beamte (noch) gut klar. Aber warum? Weil es in vielen Fällen Familien sind, die vom Vermögen vergangener Generationen zehren können. Aber was bedeutet das in letzter Konsequenz, wenn früher ein Beamter in A11 locker als Alleinverdiener eine Familie ernähren und ein Haus bauen konnte? Das ist heute nicht mehr der Fall. Und was ist dann, wenn ich das Urteil des BVerfG anschaue, das festgestellt hat, dass selbst ein Beamter in der niedrigsten Besoldungsgruppe über Sozialhilfeniveau eine 4-köpfige Familie als Alleinverdiener ernähren können muss?
Da liegen inzwischen Welten zwischen Realität und Gesetzgebung.
Ich freue mich auch über jeden Euro mehr. Aber heißt das automatisch, dass ich mich über die systematische Verarsche freuen soll?
Wir verlangen, dass gemäß dem Gesetz besoldet wird. Punkt. Hier wird systematisch das Gesetz und die Verfassung gebrochen. Und das bewusst.
Jedem Gesetzgeber steht es frei, die Besoldung innerhalb der vom BVerfG gesetzten Richtlinien frei zu gestalten. Das passiert aber de facto nicht, weil jedes Bundesland die bekannten Tricksereien benutzt, um das Urteil nicht dem wahrhaftigen Grunde des Urteils nach zu befolgen. Darum geht es, nicht um ein paar Euro mehr in der Tasche.
Es geht am Ende um die Grundfesten unserer Verfassung und Demokratie. Es geht ums Prinzip, wie man so schön sagt. Wenn ein Staat nicht mehr bereit ist, bei seinen eigenen "Angestellten" die Verfassung zu befolgen, dann stehen unweigerlich bald ganz andere Dinge auf dem Prüfstand. Und ich frage mich, ob es das wirklich wert ist. Ich glaube nicht. Aber das sollte man vielleicht andere fragen. Ich glaube wie gesagt nicht, dass den meisten die Tragweite bewusst ist.
Ich zumindest bringe nicht mehr wie früher eine Leistung, die über das Mittelmaß hinausgeht. Bewusst. Meine Lebenszeit ist mir dafür inzwischen zu schade. Und da geht das Problem dann weiter. Es geht nicht um Euro, sondern ums Prinzip.