Autor Thema: [Allg] Tarifrunde TV-L 2023  (Read 333966 times)

AVP

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #45 am: 19.07.2023 10:57 »
Die Tarifverhandlungen für die Länder (TV-L) beginnen ja erst im Herbst und werden sich sehr wahrscheinlich bis ins Frühjahr 2024 hinziehen. Von dem Tarifabschluss unserer Kolleginnen und Kollegen von Bund und Kommunen können wir nur träumen! Ich bekomme jetzt schon Depressionen mit welchem Angebot uns man da abspeisen möchte!  >:(

Sollte dies der Fall sein wird massenhaft Tarifpersonal zu den Kommunen / Bundesbehörden und massenhaft Landes/Kommunalbeamte zu den Bundesbehörden wechseln. Gerade im aktuellen Fachkräftemangel können sich die Länder dies eigentlich nicht leisten. Ich würde schon einen sehr ähnlichen Abschluss erwarten, ansonsten schreibt man halt ein paar Bewerbungen.

Finanzer

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #46 am: 19.07.2023 11:12 »
Glaube ich eher nicht, das die große wechselvolle losgeht. Das Personal im öffentlichem Dienst ist doch recht träge was solche Wechsel angeht.

ScorpAeon

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #47 am: 19.07.2023 11:26 »
Also passieren muss ganz dringend etwas. Ich erwäge auch schon einen Wechsel, als Beamter aber glaube ich recht schwierig oder? Z. B. der Landkreis bei uns stellt wohl kaum bis keine Beamten ein. Bei der Stadt brauche ich es ebenfalls nicht zu versuchen. Den Status würde ich schon gerne behalten, den aufzugeben kommt für mich persönlich nach knapp 10 Jahren Kampf, seit meiner Ausbildung, für mich nicht in Frage, so frustriert ich auch bin (es sei denn jemand in der freien Wirtschaft packt 30% Gehalt drauf inkl. Festanstellung, dann würde ich ins Grübeln kommen).

Bei uns (Justiz) fallen sie derzeit gefühlt wie die Fliegen was den Krankenstand angeht, Abordnungen hier, Überlastung dort, Unzufriedenheit überall. Geht das so weiter kollabiert das spätestens in einem Jahr vollständig und ein paar Wenige dürfen wirklich alles abfangen bis auch sie dann weg sind.

Die Sorgen werden immer größer, die Inflation haut rein und der Dienstherr sperrt sich gegen gerechte Bezahlung und damit auch neue interessierte Mitarbeiter die Bock auf diesen Job haben. Anwärter findet man auch kaum noch, man muss tlw. nehmen was sich bewirbt trotz Zweifel an der Fähigkeit. Wieso auch, als Angestellter Quereinsteiger bekommt man weit mehr Geld für die gleiche Tätigkeit ohne jahrelange Ausbildung und anschließende Minderbezahlung.

AVP

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #48 am: 19.07.2023 12:17 »
Kommune oder Stadt bezahlt Beamte ebenfalls nach dem Länderrecht. Als Beamter müsste man zum Bund wechseln. Tarifbeschäftigte erhalten in Kommune/Stadt TVÖD/VKA Bezahlung.

Bei uns sind bereits in den letzten Jahren schon ziemlich viele Tarifbeschäftigte deswegen gewechselt, die Gehaltsunterschiede waren bereits dort signifikant. Es ist ja nicht nur der höhere Stundenlohn im TVÖD sondern auch Benefits wie die stufengleiche Höhergruppierung die zu tausenden € Unterschied pro Jahr bei gleicher Tätigkeit führt.

Der alte Dienstherr kann sich theoretisch querstellen bzgl. der Versetzung zu einem neuen Dienstherrn. Keine Ahnung wie oft so etwas in der Realität vorkommt. Bei Beförderungsbewerbungen überwiegt idR aber schon das Interesse des Beamten an beruflichem Aufstieg und der neue Dienstherr könnte auch raubernennen.

MoinMoin

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #49 am: 19.07.2023 12:24 »
Bis EG8 verdient man im TV-L aber mehr.
und als EG13 sind es erst in der Endstufe 1000€ Brutto mehr.
und im TVöD gibt es kein 16.5 (außer beim Bund), ich kann beim Besten willen keinen krassen monetären Vorteil in der Kommune sehen, außer wenn man als 5er noch sich nach 9b hocharbeiten will.

Oder übersehe ich etwas?

Jimbo

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #50 am: 19.07.2023 14:29 »
Das ist als Beamter eben nochmal eine Spur schwieriger glaube ich dort etwas zu finden, gerade im mittleren Dienst. Zutrauen würde ich mir, ebenfalls Beamter im mittleren Dienst, den Wechsel und die neuen Aufgaben definitiv. Aber wenn sie einem die Tür nicht öffnen wird es eben schwierig -.-

ProfTii

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #51 am: 20.07.2023 07:45 »
Mich interessiert viel mehr, wie sich die verschiedenen Länder (auch vor dem Hintergrund der amtsangemessenen Besoldung) bewegen.
Ich würde bspw. gerne wieder näher vor der Haustür arbeiten, was einen Wechsel nach RLP bedeuten würde - da NRW aber bereits die Familienzuschläge angepasst hat würde das für mich ein Minus von über 250€ netto bedeuten. Das ist mir die halbe Stunde Freizeit dann doch nicht wert.

Vermutlich ist das Konkurrenzgefüge zwischen den Ländern nochmal bedeutsame, als zwischen Land und Bund - dafür sind die Dienststellen des Bundes einfach zu rar, wenn man nicht grade in Berlin oder Bonn arbeitet.

Angelsaxe

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #52 am: 01.08.2023 08:10 »
Mich interessiert viel mehr, wie sich die verschiedenen Länder (auch vor dem Hintergrund der amtsangemessenen Besoldung) bewegen.
Ich würde bspw. gerne wieder näher vor der Haustür arbeiten, was einen Wechsel nach RLP bedeuten würde - da NRW aber bereits die Familienzuschläge angepasst hat würde das für mich ein Minus von über 250€ netto bedeuten. Das ist mir die halbe Stunde Freizeit dann doch nicht wert.

Vermutlich ist das Konkurrenzgefüge zwischen den Ländern nochmal bedeutsame, als zwischen Land und Bund - dafür sind die Dienststellen des Bundes einfach zu rar, wenn man nicht grade in Berlin oder Bonn arbeitet.

Die Anpassung der Familienzuschläge sind ein krasser Punkt. Ich habe mich vor zwei Jahren (also vor der Anpassung) versetzen lassen (NRW -> SN), da war der finanzielle Unterschied marginal, jetzt sind es über 570 € (netto!)  :o
Ich muss nicht hungern und bin zufrieden, aber was solche Details ausmachen können...
Mit der Berufung in das Beamtenverhältnis erlischt ein Arbeitsverhältnis zum Dienstherrn.

Hans Werner Mangold

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #53 am: 03.08.2023 14:07 »
Ist schon irgendetwas durchgesickert, was die Gewerkschaften fordern? Irgendwelche Insiderwissen?

was_guckst_du

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #54 am: 03.08.2023 15:46 »
...ich glaub, die fordern mehr Geld  8)
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Stefan35347

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #55 am: 03.08.2023 15:56 »
...ich glaub, die fordern mehr Geld  8)

Du Scherzbold.

Eigentlich sollten die Forderungen eher gestellt und dann auch zügig umgesetzt/verhandelt werden.

InVinoVeritas

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #56 am: 03.08.2023 15:56 »
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

Am 14.08. läuft erst die Beschäftigtenbefragung zur Forderungsfindung an. Erst im Oktober tritt dann die Bundestarifkommission um die finalen Forderungen zu beschließen zusammen… so aus der folgenden Quelle vom 26.07.2023 (Verdi Beamtenstammtisch München)

https://www.youtube.com/watch?v=gT5OWFFi3ig

VaPi

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #57 am: 03.08.2023 19:47 »
Die Anpassung der Familienzuschläge sind ein krasser Punkt. Ich habe mich vor zwei Jahren (also vor der Anpassung) versetzen lassen (NRW -> SN), da war der finanzielle Unterschied marginal, jetzt sind es über 570 € (netto!) 
Wobei hier der hohe Unterschied, wahrscheinlich aus der Mietenstufe herrührt. Im Endeffekt muss man wahrscheinlich die wirklich höheren Mieten in NRW gegen rechnen.

Wenn ich mir den Besoldungsvergleich hier mal auf der Seite angucke, steht Sachsen gar nicht so schlecht da. Beihilfe kommt ja jetzt auch hinzu. Das macht auch noch mal gut netto mehr, wenn man Kinder hat.

Angelsaxe

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #58 am: 04.08.2023 10:16 »
Die Anpassung der Familienzuschläge sind ein krasser Punkt. Ich habe mich vor zwei Jahren (also vor der Anpassung) versetzen lassen (NRW -> SN), da war der finanzielle Unterschied marginal, jetzt sind es über 570 € (netto!) 
Wobei hier der hohe Unterschied, wahrscheinlich aus der Mietenstufe herrührt. Im Endeffekt muss man wahrscheinlich die wirklich höheren Mieten in NRW gegen rechnen.

Wenn ich mir den Besoldungsvergleich hier mal auf der Seite angucke, steht Sachsen gar nicht so schlecht da. Beihilfe kommt ja jetzt auch hinzu. Das macht auch noch mal gut netto mehr, wenn man Kinder hat.

Stimmt erst einmal, es ist auf die Einführung dieser Mietstufe zurückzuführen. Meine persönlichen Wohnausgaben sind allerdings identisch. Wie erwähnt, vor zwei Jahren war es im Prinzip kein Unterschied. Jetzt doch erheblich, der Unterschied ist ja gerade durch die Kinder so hoch.
Mit der Berufung in das Beamtenverhältnis erlischt ein Arbeitsverhältnis zum Dienstherrn.

VaPi

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #59 am: 04.08.2023 10:38 »
Leider ist man als man als Landesbeamter sehr eingeschränkt bei Wechsel des Dienstherrn, gerade wenn man eine Mangelstelle besetzt, sieht’s schlecht aus. Was das Geld angeht, ist man halt ausgeliefert. Aber das haben wir ja alle freiwillig unterschrieben :) bzw. die Urkunde angenommen.