Autor Thema: [Allg] PKV - Beitragserhöhungen  (Read 49213 times)

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Antw:[Allg] PKV - Beitragserhöhungen
« Antwort #75 am: 29.10.2024 17:15 »
Hatte heute auch den langerwarteten Brief der Debeka in der Hand. Satte 21,66% Beitragserhöhung. Wahnsinn!

A14, NRW, 38 Jahre, m, keine Kinder, nicht verheiratet

Wenn der Junggeselle Ende 30 ohne Kinder in A14 jammert.  :D
Um ehrlich zu sein würde ich mir wünschen, dass freiwillig Kinderlose WEIT stärker zur Kasse gebeten werden, sowohl steuerlich als auch was Versicherungsbeiträge betrifft.
Komischerweise klagen und jammern gerade die Kinderlosen am meisten obwohl sie von ihrem Job abgesehen nichts zur Zukunft dieses Landes beitragen.
Sie sind es, die sich über steigende Beiträge aufregen, obwohl unsere kritische, immer stärkere kippende Demografie und alternde Gesellschaft ein wesentlicher Faktor und Ursache für die Kostensteigerungen im Bereich Gesundheit und Pflege sind.
Und sie werden es auch sein, die sich beschweren und jammern, wenn sie im Alter einsam sind, wenn im Alter niemand da ist, um zu helfen und unterstützen, niemand da ist, der sich nach dem Wohlbefinden erkundigt, medizinisch betreut usw.
Stattdessen hofft man dann auf die Hilfe der Kinder der Menschen der gleichen Generation, die sich für Kinder und Enkel entschieden haben.
Ohne Kinder keine Zukunft. Ganz einfach.
Daher würde ich die Beiträge hier überdurchschnittlich erhöhen zumal die Lebenshaltungskosten der Singles ohnehin deutlich unterhalb derer von Familien liegen.

Was Kinderlose machen ist die Kinder von den anderen zu subventionieren. Grob überschlagen mit 120.000 € bevor das Kind überhaupt die Chance hat, Einkommen im wesentlichen Umfang zu erzielen. Für die Zukunft des Landes würde es eher beitragen, für einen Bruchteil davon Menschen aus anderen Ländern für eine versicherungspflichtige Tätigkeit in Deutschland zu qualifizieren.

Weiterhin finde ich derartige Unterstellungen dreist, was sich denn Kinderlose von anderen Menschen erhoffen, worüber sie jammern und wofür sie andere vermeintlich verantwortlich machen.

Insofern ist die Entscheidung Kinder zu bekommen oder nicht (oder ggf. auch nicht zu können) eine individuelle Entscheidung und keine, worfür andere dankbar sein müssten.

CK7985

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« Antwort #76 am: 29.10.2024 17:17 »



Es muss nicht zwangsläufig eine Ausrede sein nicht sparen zu können, dass kann auch gute Gründe haben. Nur nebenbei.

Zur Rechnung:
 Inflationsbereinigung!!:

Angenommen, die durchschnittliche Inflationsrate beträgt 2,5 % p.a. über 40 Jahre.
Der Inflationsfaktor beträgt
(1+0,025)40 (Hoch)≈2,69

Beispiel 1
Reales Endkapital=
2,69 / 745.654,94€
​≈276.400,81€ 

Beispiel 2
Der Inflationsfaktor über 20 Jahre beträgt
(1+0,025)20 (Hoch)≈1,64

Selber Rechenweg:
≈93.319,88€

Der langfristige Anlagehorizont bietet einen Vorteil, das ist nicht von der Hand zu weisen. Aber nicht ansatzweise so stark wie von Ihnen durch die Zahlen suggeriert.
Dennoch, es zeigt auch das es nie zu spät ist.

Das Vorsorge nötig ist und Aktien / Fonds etc eine gute Möglichkeit sind streite ich ja nicht ab.

Inflationsbereinigte Kaufkraft ist ein Argument, das aber hier falsch angewandt wird.
Inflation trifft mehr oder weniger JEDEN völlig unabhängig davon, ob man privat vorsorgt und damit vom Dienstherrn unabhängig Einkommen und Vermögen aufbaut oder nicht.
Derjenige, der keine inflationsgeschützten Assets besitzt, leidet darunter allerdings weit stärker.
Inflation ist also ein verstärkendes Argument PRO Aktien etc. und nicht CONTRA.

Das stimmt ja.
Mir ging es in erster Linie um die korrekte Darstellung der Zahlen. Wenn die Inflation außer Acht gelassen wird, können leicht irreführende Werte entstehen.

Ein Beispiel: Ein Freund von mir hat vor 20 Jahren eine kapitalbildende Lebensversicherung abgeschlossen (aus welchen Gründen auch immer), die ihm nach 40 Jahren eine Auszahlung von 100.000 € garantiert. Ich musste ihm mühsam erklären, dass diese 100.000 € in 40 Jahren  einen geringeren Mehrwert bieten werden als gedacht, da die Kaufkraft dieser 100.000 € in 40 Jahren signifikant geringer sein wird, als zum Datum des Vertragabschlusses (wie sie ja wissen).

Ihr Beispiel, das die Inflation nicht berücksichtigt, erinnert an eine Hochglanzbroschüre einer Versicherung für Aktien oder ETFs. Es verspricht Werte, die einem die Augen tränen lassen. Aber es ist wichtig, die Inflation einzubeziehen, um die tatsächliche Kaufkraft korrekt abzubilden. Sonst passiert genau das, was diesem Freund passiert ist.

Absolut richtig.
Deswegen habe ich mit Pensionseintritt aber trotzdem lieber 1 mio. als keine völlig unabhängig davon, welche Kaufkraft sie zu diesem Zeitpunkt hat.  ;D
Grundsätzlich sollte man die Spar- bzw. Investitionsrate mit steigendem Einkommen und steigender Inflation idealerweise auch sukzessive erhöhen, um der Entwertung entgegen zu wirken.
Ich habe hier stur mit 300 € / Monat über 20-40 Jahre gerechnet. Das ist natürlich sehr stark vereinfacht und unrealistisch.
Lebensversicherungen bringen kümmerliche Renditen und vernichten aufgrund des fehlenden Inflationsschutzes sogar beträchtlich Vermögen. Kein Vergleich zum Aktienmarkt der von einer gesunden Inflation sogar profitiert.
Viele unterschätzen wie beim Zinseszins auch eben die langfristige Folgen hoher Inflation wie in den letzten Jahren.

AVP

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« Antwort #77 am: 29.10.2024 17:40 »
Hatte heute auch den langerwarteten Brief der Debeka in der Hand. Satte 21,66% Beitragserhöhung. Wahnsinn!

A14, NRW, 38 Jahre, m, keine Kinder, nicht verheiratet

Wenn der Junggeselle Ende 30 ohne Kinder in A14 jammert.  :D
Um ehrlich zu sein würde ich mir wünschen, dass freiwillig Kinderlose WEIT stärker zur Kasse gebeten werden, sowohl steuerlich als auch was Versicherungsbeiträge betrifft.
Komischerweise klagen und jammern gerade die Kinderlosen am meisten obwohl sie von ihrem Job abgesehen nichts zur Zukunft dieses Landes beitragen.
Sie sind es, die sich über steigende Beiträge aufregen, obwohl unsere kritische, immer stärkere kippende Demografie und alternde Gesellschaft ein wesentlicher Faktor und Ursache für die Kostensteigerungen im Bereich Gesundheit und Pflege sind.
Und sie werden es auch sein, die sich beschweren und jammern, wenn sie im Alter einsam sind, wenn im Alter niemand da ist, um zu helfen und unterstützen, niemand da ist, der sich nach dem Wohlbefinden erkundigt, medizinisch betreut usw.
Stattdessen hofft man dann auf die Hilfe der Kinder der Menschen der gleichen Generation, die sich für Kinder und Enkel entschieden haben.
Ohne Kinder keine Zukunft. Ganz einfach.
Daher würde ich die Beiträge hier überdurchschnittlich erhöhen zumal die Lebenshaltungskosten der Singles ohnehin deutlich unterhalb derer von Familien liegen.

Was Kinderlose machen ist die Kinder von den anderen zu subventionieren. Grob überschlagen mit 120.000 € bevor das Kind überhaupt die Chance hat, Einkommen im wesentlichen Umfang zu erzielen. Für die Zukunft des Landes würde es eher beitragen, für einen Bruchteil davon Menschen aus anderen Ländern für eine versicherungspflichtige Tätigkeit in Deutschland zu qualifizieren.

Weiterhin finde ich derartige Unterstellungen dreist, was sich denn Kinderlose von anderen Menschen erhoffen, worüber sie jammern und wofür sie andere vermeintlich verantwortlich machen.

Insofern ist die Entscheidung Kinder zu bekommen oder nicht (oder ggf. auch nicht zu können) eine individuelle Entscheidung und keine, worfür andere dankbar sein müssten.


Naja er hat schon insofern Recht dass man als DINK (double income no kids) einen deutlich höheren finanziellen Standard hat als mit Kindern (zumindest außerhalb der Grundsicherung). Ob man das nun fair oder nicht findet sei mal dahingestellt.

Alleine so Sachen wie 500€ monatlich Kitagebühren sind Eltern gegenüber mMn auch nicht wirklich fair, dass könnte durchaus die Gesellschaft insgesamt tragen

Taigawolf

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« Antwort #78 am: 29.10.2024 17:44 »
Alleine so Sachen wie 500€ monatlich Kitagebühren sind Eltern gegenüber mMn auch nicht wirklich fair, dass könnte durchaus die Gesellschaft insgesamt tragen

Zumal das ja nicht mal bundeseinheitlich ist. Der "Gerechtigkeit" wird dann die Krone aufgesetzt, wenn Nehmer-Länder kostenlose Kitas anbieten und die Eltern in einem Geberland noch kräftig draufzahlen dürfen. Das würde mich auch im Hinblick auf die Gleichstellung vor dem Grundgesetz mal interessieren.

Bob Kelso

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« Antwort #79 am: 29.10.2024 18:26 »
Alleine so Sachen wie 500€ monatlich Kitagebühren sind Eltern gegenüber mMn auch nicht wirklich fair, dass könnte durchaus die Gesellschaft insgesamt tragen

Zumal das ja nicht mal bundeseinheitlich ist. Der "Gerechtigkeit" wird dann die Krone aufgesetzt, wenn Nehmer-Länder kostenlose Kitas anbieten und die Eltern in einem Geberland noch kräftig draufzahlen dürfen. Das würde mich auch im Hinblick auf die Gleichstellung vor dem Grundgesetz mal interessieren.

Berlin! Diese Nehmer-Stadt würde ohne den "Tropf" aus BW und BY kommend nicht mehr existieren. Und zum "Dank" erhalten die Berliner "ne KiTa umsonst"! Dies beeinflusst das Wahlverhalten!

Elur

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« Antwort #80 am: 29.10.2024 23:09 »
Naja er hat schon insofern Recht dass man als DINK (double income no kids) einen deutlich höheren finanziellen Standard hat als mit Kindern (zumindest außerhalb der Grundsicherung). Ob man das nun fair oder nicht findet sei mal dahingestellt.

Alleine so Sachen wie 500€ monatlich Kitagebühren sind Eltern gegenüber mMn auch nicht wirklich fair, dass könnte durchaus die Gesellschaft insgesamt tragen

Wir sind inzwischen ein Paar mit doppeltem Einkommen ohne Kinder, da unsere Kinder erwachsen sind. Natürlich haben wir heute einen deutlich höheren finanziellen Standard. Wir haben 3 Kinder großgezogen, anfangs mit 70 DM Kindergeld, Erziehungsgeld von max. 600 DM (tatsächlich viel weniger, da man selbst schon bei geringem Gehalt zu viel verdiente), keine kostenlose Beitragsjahre wie heute in vielen Bundesländern (zumindest im letzten Jahr vor der Schule), keine Bildung und Teilhabe wie heute schon bei Wohngeldempfängern (wir haben damals tatsächlich auch ein paar DM Wohngeld bekommen). Ich empfände es uns gegenüber dagegen sehr unfair, wenn wir jetzt erneut zur Kasse gebeten würden für die heutigen Eltern und deren Kitagebühren mittragen sollten.

RLP91

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« Antwort #81 am: 30.10.2024 07:08 »
Meine Erhöhung von der Debeka kam gestern. Zahle ab Januar 65 Euro mehr pro Monat und damit 390 Euro pro Monat. KFZ Versicherung wird auch teurer ab Januar (um 23 Euro pro Monat).
Da ist die Erhöhung ab Februar (5,5 Prozent) schon fast aufgefressen… finde es nur noch lächerlich. Effektiv hat man nur noch jährlich deutlich steigende Kosten und die Besoldungserhöhungen gleichen diese lediglich aus. Im Januar habe ich (durch die Beitragsanpassung der Debeka) sogar weniger Netto raus als noch in diesem
Monat 😂

Taigawolf

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« Antwort #82 am: 30.10.2024 07:50 »
Naja er hat schon insofern Recht dass man als DINK (double income no kids) einen deutlich höheren finanziellen Standard hat als mit Kindern (zumindest außerhalb der Grundsicherung). Ob man das nun fair oder nicht findet sei mal dahingestellt.

Alleine so Sachen wie 500€ monatlich Kitagebühren sind Eltern gegenüber mMn auch nicht wirklich fair, dass könnte durchaus die Gesellschaft insgesamt tragen

Wir sind inzwischen ein Paar mit doppeltem Einkommen ohne Kinder, da unsere Kinder erwachsen sind. Natürlich haben wir heute einen deutlich höheren finanziellen Standard. Wir haben 3 Kinder großgezogen, anfangs mit 70 DM Kindergeld, Erziehungsgeld von max. 600 DM (tatsächlich viel weniger, da man selbst schon bei geringem Gehalt zu viel verdiente), keine kostenlose Beitragsjahre wie heute in vielen Bundesländern (zumindest im letzten Jahr vor der Schule), keine Bildung und Teilhabe wie heute schon bei Wohngeldempfängern (wir haben damals tatsächlich auch ein paar DM Wohngeld bekommen). Ich empfände es uns gegenüber dagegen sehr unfair, wenn wir jetzt erneut zur Kasse gebeten würden für die heutigen Eltern und deren Kitagebühren mittragen sollten.

Dieses Ungerechtigkeitsgefühl kommt ja aber daher, dass der Kita-Besuch Ihrer Kinder eben selbst finanziert war bzw. Sie Gebühren dafür bezahlt haben. Wenn dies aber nicht der Fall gewesen wäre, dann wäre gerechtigkeitstechnisch eben der "break even" erreicht. Irgendwann muss man einen Stichtag setzen oder das mit einer Übergangsregelung versehen, dann entstehen solche Ungerechtigkeiten nicht.

Ich finde es dagegen wie gesagt viel ungerechter, wenn man aus einem Geber-Land die Kita finanzieren muss und in einem Nehmer-Land nicht. Das ist unter Gerechtigkeitsaspekten kaum zu rechtfertigen. Entweder alle, oder keiner.

Bei der PKV zahlen die Eltern ja weiterhin für die Kinder.

Taigawolf

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« Antwort #83 am: 30.10.2024 07:52 »
Meine Erhöhung von der Debeka kam gestern. Zahle ab Januar 65 Euro mehr pro Monat und damit 390 Euro pro Monat. KFZ Versicherung wird auch teurer ab Januar (um 23 Euro pro Monat).
Da ist die Erhöhung ab Februar (5,5 Prozent) schon fast aufgefressen… finde es nur noch lächerlich. Effektiv hat man nur noch jährlich deutlich steigende Kosten und die Besoldungserhöhungen gleichen diese lediglich aus. Im Januar habe ich (durch die Beitragsanpassung der Debeka) sogar weniger Netto raus als noch in diesem
Monat 😂

Wenn Sie glauben, dass die Besoldungserhöhungen der letzten 20 Jahre die steigenden Kosten ausgeglichen haben, dann sollten Sie sich nochmal informieren. Hier müssen seit etlichen Jahren Reallohnverluste hingenommen werden.

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« Antwort #84 am: 30.10.2024 08:01 »
Naja er hat schon insofern Recht dass man als DINK (double income no kids) einen deutlich höheren finanziellen Standard hat als mit Kindern (zumindest außerhalb der Grundsicherung). Ob man das nun fair oder nicht findet sei mal dahingestellt.

Alleine so Sachen wie 500€ monatlich Kitagebühren sind Eltern gegenüber mMn auch nicht wirklich fair, dass könnte durchaus die Gesellschaft insgesamt tragen

1. Natürlich ist das fair - da es eine freie Entscheidung ist. Niemand wird zu Kindern oder zu Kinderlosigkeit staatlicherseits gezwungen.

2. 500 € monatliche Kindergebühren sind ebenfalls fair, weil sie einerseits deutlich unter den tatsächlichen Kosten liegen und andererseits sich an dem vorhandenen Einkommen bemessen. Ansonsten gibts auch hier einen Wettbewerb zwischen den Bundesländern, Berlin z.B. ist da deutlich attraktiver.

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« Antwort #85 am: 30.10.2024 08:03 »
Wir sind inzwischen ein Paar mit doppeltem Einkommen ohne Kinder, da unsere Kinder erwachsen sind. Natürlich haben wir heute einen deutlich höheren finanziellen Standard. Wir haben 3 Kinder großgezogen, anfangs mit 70 DM Kindergeld, Erziehungsgeld von max. 600 DM (tatsächlich viel weniger, da man selbst schon bei geringem Gehalt zu viel verdiente), keine kostenlose Beitragsjahre wie heute in vielen Bundesländern (zumindest im letzten Jahr vor der Schule), keine Bildung und Teilhabe wie heute schon bei Wohngeldempfängern (wir haben damals tatsächlich auch ein paar DM Wohngeld bekommen). Ich empfände es uns gegenüber dagegen sehr unfair, wenn wir jetzt erneut zur Kasse gebeten würden für die heutigen Eltern und deren Kitagebühren mittragen sollten.

Gutes Beispiel dafür das nur auf dink zu schauen einseitig ist und dass - erstaunlicherweise - man auch ohne überbordende Sozialleistungen 3 Kinder durchbringen kann.

Taigawolf

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« Antwort #86 am: 30.10.2024 08:37 »
1. Natürlich ist das fair - da es eine freie Entscheidung ist. Niemand wird zu Kindern oder zu Kinderlosigkeit staatlicherseits gezwungen.

2. 500 € monatliche Kindergebühren sind ebenfalls fair, weil sie einerseits deutlich unter den tatsächlichen Kosten liegen und andererseits sich an dem vorhandenen Einkommen bemessen. Ansonsten gibts auch hier einen Wettbewerb zwischen den Bundesländern, Berlin z.B. ist da deutlich attraktiver.

Es gibt genügend Orte, wo die Gebühren eben nicht am vorhandenen Einkommen bemessen werden, sondern pauschal für Kind 1 Betrag x, Kind 2 Betrag xy, usw.

Auch hier gibt es also gewaltige Unwuchten. Das entscheidet jede Kommune alleine. Von daher gibt es schon einen gewaltigen "Wettbewerb", der aber meistens de facto keiner ist, da gewisse Lebensrealitäten wie Wohnortnähe, verfügbare Plätze etc. einen z.B. zwingen, diese Kita zu nehmen. Oder zumindest ist die Auswahl sehr begrenzt. Klar könnte man jetzt nach Berlin umziehen, das überlegt man sich aber bei einem vorhandenen Haus oder dergleichen auch.

Die systemische Ungleichbehandlung je nach Wohnort kann es aber am Ende doch nicht sein. Wenn man sich angesichts der demographischen Probleme dieses Landes es tatsächlich zu einer Priorität machen würde, kinderfreundlicher zu werden, dann sollte man doch hier mal ansetzen. Egal mit welchen Konzepten. Aber wenn die Kita bei z.B. 3 Kindern dann knappe 1000 € kostet, dann kann das alleine ein Faktor sein, der einen dazu zwingt, eben nur 2 oder auch nur eines zu zeugen. Insofern "zwingt" der Staat hier zwar nicht, aber er hat mehrere Hebel, die das manchmal de facto tun. Demographietechnisch hat man sich dann aber als Land sebst nichts Gutes getan. Am Ende lautet die Frage daher doch eher: Wie viel sind uns die Kinder in Zukunft wert bzw. wie viel wollen wir uns als Gesellschaft das kosten lassen?

Und bei der Debatte merkt man schnell -wie bei Dir auch-, dass die meisten doch eher auf sich selbst schauen. Auf Dauer ist das aber nicht gut für eine Gesellschaft, die wie unsere sowieso schon ein Problem mit der Demographie hat. Und das trifft dann am Ende nämlich auch die, die es sich nicht leisten wollten. Die Kinder sind doch die, die in Zukunft den Laden am Laufen halten sollen.

Wenn man in andere Länder schaut, dann sieht man sehr schnell, dass viele sich kostenlose Kitas mit Mittagessen und sonstige enorme Benefits für Familien leisten.

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« Antwort #87 am: 30.10.2024 09:27 »
Wenn man in andere Länder schaut, dann sieht man sehr schnell, dass viele sich kostenlose Kitas mit Mittagessen und sonstige enorme Benefits für Familien leisten.

Da bin ich voll bei Dir. Die Ungleichbehandlung sehe ich jedoch nicht systemisch an, sondern eher zufällig. Unterschiedliche Länder / Kommune haben unterschiedliche (politische) Interessen. Berlin gibt sein Geld lieber für kostenlose Kitas aus, andere Länder für Straßenbau oder wasauchimmer. Insofern sind die kommunalen Interessen wie die der Bürger, nämlich unterschiedlich.

Kostenlose Kinderbetreuungsangebote sind aus meiner Sicht ein wichtiger Punkt, aber eben auch nicht der wichtigste. Auch hier hilft ein Blick in die Nachbarländer oder auch in die Vergangenheit wo es sich zeigt, dass es auch anders möglich ist. Im Gegenteil, viele andere Länder ohne Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung haben höhere Geburtenzahlen als Deutschland aktuell. Oder Deutschland in den 60ern mehr als heute.

Gäbe es weniger Umverteilung und mehr Leistungsanreize wären 1.000 € Kitakosten für drei Kinder im Monat auch nicht das Problem, wie es heute erscheint.

Schmitti

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« Antwort #88 am: 30.10.2024 09:49 »
Ohne Kinder keine Zukunft. Ganz einfach. Das werden wir in den kommenden 10, 15 Jahren massiv zu spüren bekommen. Unsere Sozialsysteme werden mit Blick auf unsere Eltern - die Baby Boomer - massiv belastet.
Ja, es wäre wohl tatsächlich besser, wenn wirklich jeder Mensch im Leben 2-3 oder mehr Kinder hat. Für die haben wir ja am Ende auch genug Arbeit. Und Wohnraum. Und Infrastruktur... Und wenn man das ein paar Generationen durchzieht, landet man bei Punkten wie Nahrung oder schlicht: Platz auf der Welt.
Vielleicht macht es doch mehr Sinn, manches Sozialsystem mal von anderen Eckwerten her zu reformieren, als nur nach mehr Kindern und deren Förderung zu schreien und den Verlust der BabyBoomer zu beweinen.
Wobei, man könnte auch einfach mal die Einladungen z.B. der Russen und Ukrainer annehmen, sich an dem Krieg dort deutlich mehr zu beteiligen, ein bisschen nächster Weltkrieg spielen, dann hat die Gesellschaft hinterher vielleicht auch wieder mehr Lust und Platz, sich endlich nochmal ne neue Generation Baby Boomer her zu schnackseln  :o  Ja, das ist jetzt vielleicht alles etwas böse geschrieben, aber die Zusammenhänge der demografischen Wellenbewegungen (und deren Ursachen) zu manchen sozialen Entwicklungen in unserem Staat (und anderen) sind halt leider nunmal so, wie sie nunmal sind.
Es ist für die Gesellschaft unterm Strich vielleicht nicht das dümmste, einen gewissen Teil Kinderlose zu akzeptieren und sie nicht nur als soziales Melkvieh für den eigenen Lebensstil zu sehen.
« Last Edit: 30.10.2024 10:09 von Schmitti »

PushPull

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Antw:[Allg] PKV - Beitragserhöhungen
« Antwort #89 am: 30.10.2024 10:17 »
Quintessenz vieler Diskussionen hier: ich, ich, ich.