Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 73994 times)

KlammeKassen

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Arbeitszeitsenkung aus folgenden Gründen:

- zu wenig Verteilungsmasse für Entgelterhöhungen in der nächsten Tarifrunde zu erwarten, d. h. ehe um 2, 1 - 2,8 Prozent hin und hergefeilscht wird, was mtl. vlt. 50,00 Euro brutto mehr oder weniger ausmacht, dann lieber die Arbeitszeit senken, zumindest in einer ersten Stufe, z. B. um eine Stunde pro Woche

- Arbeitszeitsenkungen erhalten alle Entgeltgruppen gleichermassen (bei Entgelterhöhungen gibts wieder das sozialistische Theater mit Mindest- und Sockelbeträgen)

- bei höheren Entgeltgruppen bzw. Erfahrungsstufen kommen geringe Entgelterhöhungen kaum an, insbesondere infolge hoher Steuerlast, wenig Anreiz bei geringer Verteilungsmasse, die Reduzierung der Brutto-Nettospanne ist nicht Aufgabe der Tarifpolitik

Also wenn du dir den Informationsflyer der VKA zur letzten Tarifrunde 2023 angesehen hast, waren die Kassen da auch leer bzw. äußerst klamm, so dass nichts verteilt werden konnte.

(siehe: https://www.vka.de/assets/media/docs/0/Presse-Downloads/Final%20Web%20VKA%20Fakten%20und%20Argumente%202023.pdf)
--> demnach wären 0 Euro zur Verteilung dagewesen

Dieses "es ist kein Geld da" zieht halt auch einfach immer weniger, weil es eine Standardfloskel ist und man auf der anderen Seite auch nach wie vor sieht, wie die Millionen und Milliarden für Sinnloses ausgegeben werden.
Außerdem ist es nicht mehr wie in den 2000ern als es egal war, weil es eh Bewerber geben wird durch eine hohe Arbeitslosigkeit (auch bei Fachkräften).

KlammeKassen

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In der Broschüre zur Tarifrunde 2023 ist zumindest Seite 22 positiv hervorzuheben.
VKA will keinen hohen Mindestbetrag und vor allem die oberen Entgeltgruppen mehr fördern; eine weitere Stauchung soll(te) vermieden werden

KlammeKassen

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Arbeitszeitsenkung aus folgenden Gründen:

- zu wenig Verteilungsmasse für Entgelterhöhungen in der nächsten Tarifrunde zu erwarten, d. h. ehe um 2, 1 - 2,8 Prozent hin und hergefeilscht wird, was mtl. vlt. 50,00 Euro brutto mehr oder weniger ausmacht, dann lieber die Arbeitszeit senken, zumindest in einer ersten Stufe, z. B. um eine Stunde pro Woche

- bei höheren Entgeltgruppen bzw. Erfahrungsstufen kommen geringe Entgelterhöhungen kaum an, insbesondere infolge hoher Steuerlast, wenig Anreiz bei geringer Verteilungsmasse, die Reduzierung der Brutto-Nettospanne ist nicht Aufgabe der Tarifpolitik

Wenn man bedenkt, dass die Krankenkasse und die Pflegeversicherung deutlich teurer werden und die Rente wird es in absehbarer Zeit auch (angeblich erst ab 2027, aber ich traue dem Braten noch nicht ganz), nützen die 2,1 - 2,8 % auch zumindest schonmal, damit das Netto nicht weniger wird.
Zwar steigt der Grundfreibetrag sicherlich auch etwas, aber das ist ja laut Lindner nur für die Kaufkraft (Ausgleich, damit Steigerungen, die die Inflation ausgleichen sollen, nicht direkt durch erhöhte Einkommenstteuern wieder aufgefressen werden) und nicht um die erhöhten Sozialbeiträge auszugleichen.

BAT

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Ich denke, XLS hat nicht ohne Grund nur die Steuer angesprochen, da SV Beiträge bei bestimmten, höheren Gehältern nicht mehr durchdringen.


NelsonMuntz

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Ich denke, XLS hat nicht ohne Grund nur die Steuer angesprochen, da SV Beiträge bei bestimmten, höheren Gehältern nicht mehr durchdringen.

Es gibt in unserer Einkommenssteuer nicht einen einzigen Moment, in dem bei "mehr Brutto" das Netto stagniert oder gar schrumpft.

In der Konsequenz macht "die Blonde vom Bauamt" die Fahrradtour durch Belgien künftig mit dem Kollegen, der ihr auch einen Blumenstrauß zur Beischlaf-Anbahnung kaufen kann. Deine "Steuer-Schläue" juckt die nicht. ;)

MoinMoin

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Nett formuliert.
Also ab einem gewissen Einkommen zahlt man nicht mehr für die KV und irgendwann auch nicht mehr für die RV AV.
Also Abgaben sparen durch Einkommensreduktion ist nur ein Mindsetting, aber keine Nettoeinkommenssparmodel.
Das Funktioniert nur mit einem Zweitjob auf Minijob Basis.

KlammeKassen

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@ BAT: Was ich damit eigentlich sagen wollte:

Selbst wenn die BBG (PV, KV) bei 5.175,00 bleibt (was sie selbstverständlich auch nicht tun wird, da sie weiter ansteigen wird), ist es, auch wenn jemand 5.600,00 Euro verdient, ein Unterschied, ob er auf die 5.175,00 Euro 15,8 % oder 17,8 % zahlt (bzw. als Arbeitnehmer dann 7,9 % oder 8,9%).
Der eine Prozent wären dann schon mal die viel zitierten 50 Euro, die es durch einen Tarifabschluss nur mehr geben würde.

BAT

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Also ab einem gewissen Einkommen zahlt man nicht mehr für die KV und irgendwann auch nicht mehr für die RV AV.
Also Abgaben sparen durch Einkommensreduktion ist nur ein Mindsetting, aber keine Nettoeinkommenssparmodel.
Das Funktioniert nur mit einem Zweitjob auf Minijob Basis.

Das hängt aber auch von der persönlichen Entwicklung ab; mich nervt es nur, dass man inzwischen Arbeitszeiten/ Fahrradkauf/ HO oder nicht eher an rechtlichen Vorgaben als an individuellen Wünschen orientiert.

Ich bin auch wieder aus dem Einkommen unterhalb der BBG wieder "rausgewachsen". Shit happens...

NelsonMuntz

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Ich bin auch wieder aus dem Einkommen unterhalb der BBG wieder "rausgewachsen". Shit happens...

Das sind so Aussagen, bei denen ich echt den Glauben an unser Bildungswesen verliere.

Wenn Du wirklich Steuern sparen und Goodies erhalten möchtest, dann habe ich einen wirklich heißen Tipp für Dich: Wohngeld! Wenn Du das geschickt anstellst, dann reduzierst Du Deine Arbeitszeit schlicht so weit, dass Du in den Genuss dieses Bezuges kommst. Möglicherweise könntest Du damit sogar Deine gesamte(!) Einkommenssteuerlast kompensieren. Das nenne ich einen wahren Sparfuchs! ;)

Thomber

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Zitat
ich traue dem Braten noch nicht ganz
Einem nackten, toten Tier im Ofen würde ich auch nicht trauen - das sagt bestimmt alles, was ich hören möchte, nur damit ich die Tür öffne!  Nee, nee... nicht mit mir.  ;D :D

BAT

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Das sind so Aussagen, bei denen ich echt den Glauben an unser Bildungswesen verliere.


Du solltest deine Umgangsformen einfach mal etwas verbessern. Alles wird gut.

NelsonMuntz

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Das sind so Aussagen, bei denen ich echt den Glauben an unser Bildungswesen verliere.


Du solltest deine Umgangsformen einfach mal etwas verbessern. Alles wird gut.

Lieber BAT, nimm es doch nicht so persönlich ... aber wenn Du mir in wenigen Worten (aber mathematisch fundiert) erläutern könntest, warum Du einen realen Netto-Gewinn verspürst, wenn Du Dein Gehalt unter die BBG absenkst, dann wäre meine Reaktion vielleicht eine andere. Wenn es aber nur um die Ideologie des Steuersparens geht: Das Beispiel mit dem Wohngeld wäre hier tatsächlich der Olymp. ;)

Die Steuerkurve und die BBG haben überdies doch gar nix mit dem Tarifvertrag zu tun. Das kann (und sollte!) man politisch angehen. Wenn Herr L. das aber vorschlägt, dann rufen alle nur "Buuuh". Da kann ich nix für, und Du nu auch nicht.

BAT

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Aussagen und Rechnungen sind jetzt nicht das Thema. Deine Umgangsformen, auch in anderen Strängen, sollten sich verbessern.


NelsonMuntz

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Aussagen und Rechnungen sind jetzt nicht das Thema. Deine Umgangsformen, auch in anderen Strängen, sollten sich verbessern.

:) - Ich denke, ich reagiere zumeist in einem angemessenen Rahmen. Aber ja, es gibt auch Themen, die ich sehr direkt und ohne blumig gekleidete Sprache behandle.

Wenn ein MA des öD zum Beispiel von Regierungstrollen fabuliert, die ermächtigt durch die GEZ ein Skript herunterlabern, dann ist Hopfen und Malz genauso verloren, wie wenn man die Aussage tätigt, Asylbewerber würden  sich primär mit dem Verkauf von Drogen und Gruppenvergewaltigungen beschäftigen.

An solchen Stellen kann man sich Umgangsformen schlicht schenken.

 

Thomber

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1. Stimmt, wenn jemand eine andere Meinung hat, also eine regierungskritische, dann darf man auch aufrufen zum Mord.   Ja, leider wahr.

2. Dass im Netz bezahlte "Autor/innen" seit vielen Jahren bereits aktiv sind, ist kein Geheimnis mehr, dachte ich zumindest.  Manche schlafen aber noch zu fest und wissen das nicht.   Hat alles Vor - und Nachteile... Bis zum Ende zu schlafen ist angenehm, dafür der Schrecken dann aber größer.   Mag jede selbst entscheiden (sofern das noch erlaubt ist)   ;)     

3. Wer nicht gelernt hat, anständig anderen zu begegnen, gibt dem Gegenüber bereits durch sein Verhalten recht.

Es entsteht wieder einmal ein sozialistischer Staat und er wird dann, wie die anderen zuvor später auch wieder scheitern....  *gähn*