Autor Thema: Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten  (Read 21874 times)

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #300 am: 08.10.2025 16:48 »
Es geht ja gar nicht anders.

Wir haben ein Produkt am Markt: Jemand will es nutzen und bezahlt dafür eine Preis.
Kommt noch jemand dazwischen (Vermieter) wird es teurer das Produkt.

An dieser Realität lässt sich nichts ändern. Außer evtl. der Wohnungsbau durch Staat oder Genossenschaften, zumindest der Erstere hat hier aber kein gutes Bild hinterlassen (Berlin).

Und sicher hast Du recht: in Hamburg, München, etc. ist es teuer. Aber warum? Evtl. weil man auch in der Millionenstadt mindestens 80 m² haben möchte oder als Haus mindestens 120 m²? Da müssen die Ansprüche, vor allem aber das reale Bauen und die Vorschriften hierzu mal runter.

Warnstreik

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #301 am: 08.10.2025 19:48 »
Es geht ja gar nicht anders.

Wir haben ein Produkt am Markt: Jemand will es nutzen und bezahlt dafür eine Preis.
Kommt noch jemand dazwischen (Vermieter) wird es teurer das Produkt.

An dieser Realität lässt sich nichts ändern. Außer evtl. der Wohnungsbau durch Staat oder Genossenschaften, zumindest der Erstere hat hier aber kein gutes Bild hinterlassen (Berlin).

Und sicher hast Du recht: in Hamburg, München, etc. ist es teuer. Aber warum? Evtl. weil man auch in der Millionenstadt mindestens 80 m² haben möchte oder als Haus mindestens 120 m²? Da müssen die Ansprüche, vor allem aber das reale Bauen und die Vorschriften hierzu mal runter.

Die Realität ist aber eben auch, dass Mieten in den Metropolen deutlich günstiger sind als der Kauf. Nicht für alle, aber doch für die meisten. Grund dafür sind Spekulationen mit Wohnraum - wer meint Geld zu haben kauft sich ne Mietimmobilie (und meckert dann übers Vermieterdasein ;-) )

Es kann durchaus sein, dass die Mieten nachziehen - marktwirtschaftlich wäre das logisch. Es kann aber auch sein, dass die Quadratmeterpreise wieder runtergehen, eben weil es nicht so lukrativ ist wie ursprünglich mal angenommen. Das wäre dann auch die Chance für Käufer zum Eigenbedarf.

Fakt ist aber auch, dass sich viele eben garkein Eigentum in HH leisten könnten, weil schlicht das Geld oder die Bonität nicht da ist. Ob die Zahl stimmt weiß ich nicht, aber ich habe vorhin von einer bundesweiten Studie gelesen, welches Brutto man in welcher Region bräuchte um sinnvoll eine Wohnung zu kaufen zum Eigenbedarf. In Hamburg wären das über 13000€ monatlich. Klar, das haben hier einige - aber die Mehrheit eben noch nicht. (die Parameter kann man googlen: z.B. in einem Focus-Artikel, recht aktuell)

Schaut man ins Detail, dann ist es bei Neubau schlicht der Grund und Boden, weniger die Bauvorschriften. Hier sind in der Vergangenheit aber auch städtische Grundstücke an den meistbietenden gekommen statt sie an die städtische Wohnungsbaugesellschaft oder an Genossenschaften zu geben. Dazu kommt, dass die wenigen Freiflächen dann oft nicht zum Bauen sondern zum Spekulieren genutzt werden. Stichworte für Google sind hier Holstenareal und Adler. Da kann die Politik so einiges tun.

Rentenonkel

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #302 am: 09.10.2025 08:00 »

Hier sehe ich aber auch eine Zwickmühle. Wenn der Staat überwiegend für Empfänger von Grundsicherleistungen Wohnraum baut (und das ja meistens in der Stadt, selten weit, weit weg auf dem Land), dann kann man sich als Arbeitnehmer mit wenig Geld schon die Frage stellen, wieso man jeden Morgen pendeln darf, weil man zwar keine Grundsicherung erhält, man sich aber die Mieten in der Stadt nicht leisten kann, aber die Arbeit nun mal oft in der Stadt ist.

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Solange der Staat Miete in jeder Höhe zahlt und die Wohnungen so ständig und ohne Probleme mit immer höheren Mieten neu vermietet werden können, werden weder Konzerne noch solvente Vermieter auf Geld verzichten wollen.

Sobald das Angebot jedoch breiter wird und der Staat nicht mehr bereit ist, horrende Mietpreise zu zahlen, weil er Menschen mit Wohnberechtigungsschein in eigenen Immobilien unterbringen kann, wird die Nachfrage nach diesen Immobilien sinken und somit zwangsläufig auch die Mietpreise schrumpfen müssen, wenn die Vermieter nicht überall Leerstand haben wollen. Dann könnten auch die Pendler wieder in die Großstadt ziehen, weil es wieder bezahlbar wird.

Das ist auch ein Grund, warum manche Konzerne oder private Investoren gar kein Interesse daran haben könnten, die Anzahl der Mietwohnungen nennenswert zu erhöhen. Solange der Bedarf (also die Nachfrage) das Angebot um ein vielfaches übersteigt, steigt der Preis exorbitant. Wenn die Preise wieder sinken würden, besteht die Gefahr, dass man als Investor am Ende nach der Investition der anvisierten 500.000 Wohnungen pro Jahr weniger verdient als vorher. Rein aus marktwirtschaftlicher Sicht sind Renovierungen derzeit finanziell lukrativer für die Wohnungsgeber als Neubau.

Allerdings gebe ich den Vorrednern an einer Stelle Recht: Der Staat hat als Vermieter nicht immer geglänzt. An der Stelle muss Politik einen Rahmen stecken, der dafür sorgt, dass es in Zukunft besser läuft. Gleichzeitig hat der Bund seit 1994 über 137.000 Wohnungen (insbesondere in Großstädten) verkauft und wundert sich jetzt, dass die Mieten und somit auch die Belastung der kommunalen Haushalte enorm gestiegen sind. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

https://www.bundestag.de/webarchiv/presse/hib/2014_12/348386-348386


Finde den Fehler.

Wir sind uns aber wohl einig, dass das Geld bei der zweiten Gruppe ausgiebig da sein muss, da Miete teurer ist. Bloss nicht zum richtigen Zeitpunkt. Und da fängt doch die Möglichkeit der (staatlichen) Unterstützung an. Soll also Steuergeld (Wohngeld) besser an den Großkonzern gehen oder an den Menschen mit kleinerem Einkommen?


Weder noch. Er behält das Geld einfach und sorgt so mit eigenen Immobilien mit einfacher Ausstattung für eine staatliche Daseinsvorsorge für Menschen, die auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind, und bekämpft gleichzeitig das im Übrigen auch das immer größer werdende Problem der Obdachlosigkeit.

Eigene Immobilien sind nicht für jeden etwas. Es gibt nicht wenige, für die Mieten einfach besser ist. Das hat manchmal auch nichts mit Geld zu tun.

Ich kann mich übrigens sehr gut daran erinnern, als vor Jahren mal eine Förderung ins Leben gerufen wurde für den Kauf von Immobilien. Nicht wenige Objekte stiegen dann sofort im Preis um genau diese Förderung. Als die Förderung wegfiel, sanken die Preise entsprechend.

Somit profitieren von diesen Förderungen oft nicht die Käufer, sondern die Bauunternehmer oder die Verkäufer.

Rheini

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #303 am: 09.10.2025 08:18 »
@Rentenonkel

Ich muss Dir an der ein oder anderen Stelle widersprechen. Natürlich kann der Staat Wohnunge bauen und dann die Leute dort rein setzen, die er möchte. Allerdings wird, sofern der Staat nicht über ausreichend Wohnraum für alle die wollen verfügt vor der Problematik stehen, dass einige eine Wohnung bekommen und andere nicht. Das wird zu Unmut bei denen führen, die nicht zu den Glücklichen zählen.

Des Weiteren wird es nur dann zu einer spürbaren Verringerung der Mieten kommen, wenn der Staat über eine ausreichende Anzahl von Wohnungen verfügt. In Düsseldorf wurden vor Jahrzehnten fast alle oder alle Städtischen Wohnungen verkauft. Wenn heute die Stadt auf einmal 2.000 Wohnungen hätte und geringere Mieten nehmen würde, wäre immer noch ein größerer Bedarf da, als Wohnungen vorhanden sind. Was nützt es einem der eine Wohnung sucht, keine von der Stadt bekommt weil voll und die Warteiste auf Jahrzehnte gefüllt ist? Entweder zahlt er dann dennoch die Mietpreise der privaten Vermieter oder er zieht nicht nach Düseldorf.

Und dann kommt schon das nächste Problem. Derjenige der nicht in den Genuß der Städtischen Wohnungen kommt, sondern die erhöhte Miete zahlen darf wird sicher schnell auf den Gedanken kommen, dass er mit seinen Steuern oder Abgaben eigentlich die niedrigen Mieten der anderen, Quersubventioniert. Er zahlt also im Grunde doppelt.

Und nun mein letztes Argument gegen eine solche schnelle und einfache Lösung. Die Politik hat in den letzten Jahren immer erzählt das die Rente nicht reicht und die Leute privat vorsorgen sollen. Einige haben daraufhin Wohnungen gekauft. Diesen Leuten entziehst Du jetzt deren Vorsorgeplanung. Es ist nun meistens gerade nicht so, dass es überwiegen Miethaie gibt. Gerade in Deutschland gibt es viele private und faire Vermieter. Wie möchtest Du diesem Umstand Rechnung tragen?

Meine Aufzählung ist nicht abschliessend, sind nur kurze Gedanken zu dem sicherlich herorischen und auch für mich als positiv sehenden Umstand, Mieten bezahlbar zu halten. Ich befürchte nur das Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte durch den Staat, nicht in kurzer Zeit zurück gedreht werden können ohne Effekte hinzunehmen, die auch zu viel Unmut bei vielen anderen führen. Auch dieser Unmut ist meiner Meinung nach berechtigt und muss beachtet werden.
« Last Edit: 09.10.2025 08:26 von Rheini »

Alien1973

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #304 am: 09.10.2025 08:33 »
Ihr wisst schon wie das mit Sozialwohnungen (bezahlbare Mieten) funktioniert...?

Es gibt einen bedarfsbezogenen B-Plan, in dem sagen wir mal 10 % der neuen Wohnungen als Sozialwohnungen betrieben werden müssen (nur an Personen mit Wohnberechtigungsschein zu vergeben).  Bei einem größeren Vorhaben von sagen wir mal 200 Wohnungen wären das 20 Einheiten. Ihr glaubt wirklich diese Einheiten werden weniger ausgestattet wie der Rest, oder es wird das Bad kleiner, oder es kommt eine andere Einbauküche rein? Dann glaubt ihr auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

Diese Wohnungen kosten genau das gleiche wie die anderen 180 Einheiten auch. Der Unterschied ist, der eine zahlt 13 EUR/m² und der andere sagen wir mal nur 8 EUR/m². Den Unterschied von 5 EUR/m² zahlt dann der Staat für diese 20 Einheiten. So schaut es aus beim privaten Wohnungsbau.

Was anderes ist es wenn jetzt z.B. die neue geschaffene Bayernheim Wohnungen baut. Dann ist das ganze Gebäude als Sozialgebäude zu sehen und da kann man dann im Gesamten die Mieten günstiger halten durch günstigere Ausstattung. Aber an der Substanz lässt sich auch da in der Herstellung kaum was sparen. Denn es gibt Baugesetze, die müssen auch bei Sozialwohnungen eingehalten werden (Lärmschutz, Wärmeschutz, behinderten gerecht usw.).

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #305 am: 09.10.2025 08:47 »
Ihr wisst schon wie das mit Sozialwohnungen (bezahlbare Mieten) funktioniert...?

Es gibt einen bedarfsbezogenen B-Plan, in dem sagen wir mal 10 % der neuen Wohnungen als Sozialwohnungen betrieben werden müssen (nur an Personen mit Wohnberechtigungsschein zu vergeben).  Bei einem größeren Vorhaben von sagen wir mal 200 Wohnungen wären das 20 Einheiten. Ihr glaubt wirklich diese Einheiten werden weniger ausgestattet wie der Rest, oder es wird das Bad kleiner, oder es kommt eine andere Einbauküche rein? Dann glaubt ihr auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

Diese Wohnungen kosten genau das gleiche wie die anderen 180 Einheiten auch. Der Unterschied ist, der eine zahlt 13 EUR/m² und der andere sagen wir mal nur 8 EUR/m². Den Unterschied von 5 EUR/m² zahlt dann der Staat für diese 20 Einheiten. So schaut es aus beim privaten Wohnungsbau.

Was anderes ist es wenn jetzt z.B. die neue geschaffene Bayernheim Wohnungen baut. Dann ist das ganze Gebäude als Sozialgebäude zu sehen und da kann man dann im Gesamten die Mieten günstiger halten durch günstigere Ausstattung. Aber an der Substanz lässt sich auch da in der Herstellung kaum was sparen. Denn es gibt Baugesetze, die müssen auch bei Sozialwohnungen eingehalten werden (Lärmschutz, Wärmeschutz, behinderten gerecht usw.).

Es wäre mir neu, dass der Bayerische Staat die Differenz von 5 EUR an den Vermieter zahlt.
Diese Differenz von 5 EUR bei den frei vermietbaren Wohungen ist der "Umsatz" des Unternehmers "Vermieter", der die gebundenen Wohnungen zu einem vereinbarten niedrigeren Preis für z.B. 25 Jahre wegen der staatlichen Förderung vermieten muss. Für den Vermieter/Bauherren muss es sich ja lohnen die staatl. Förderung anzunehmen und dafür 5 EUR pro  qm weniger zu berechnen. Sonst würden sie das wohl kaum machen!

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #306 am: 09.10.2025 09:15 »

Ich kann mich übrigens sehr gut daran erinnern, als vor Jahren mal eine Förderung ins Leben gerufen wurde für den Kauf von Immobilien. Nicht wenige Objekte stiegen dann sofort im Preis um genau diese Förderung. Als die Förderung wegfiel, sanken die Preise entsprechend.

Somit profitieren von diesen Förderungen oft nicht die Käufer, sondern die Bauunternehmer oder die Verkäufer.

Da hast Du Recht. Deswegen dürfte der größte Effekt darin liegen, nicht alles bis zum Ende zu regulieren und damit Bauen (aber auch z. B. PKW) unbezahlbar zu machen. Mehr Brutto vom Netto und ein gewisser Abbau der Mieterrechte dürften den Erfolg fast garantieren.

Es wird sicherlich immer Miete geben. Und da ist dann die Frage, ob das Rentensystem in Bezug auf die Versorgung - auch - für diesen Fall ausreichend Auszahlungen leisten muss. Schwierig. Ich würde es auf Eigentum kalibrieren wollen, womit wahrscheinlich ein Niveau von 35 bis 40 % völlig auskömmlich ist.

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #307 am: 09.10.2025 09:29 »

Ich bin ganz bei Dir, dass Eigentum auf Dauer günstiger ist als Miete. Daher muss man zwei Gruppen unterscheiden:

Die erste Gruppe ist die, die aus eigener Kraft eine Immobilie erwerben kann

Die zweite Gruppe ist die, die sich den Erwerb des Wohnraumes nicht leisten können u

Finde den Fehler.



Die dritte Gruppe fehlt!

Ich habe "Anno Schnuff" durchgerechnet, was mich eine Eigentumswhg. kostet im Vergleich zum damaligen aktuellen durchschnittlichen Mietpreis (der aber zwangsläufig steigen würde) - Fläche/Ausstattung/Lage mögichst vergleichbar!
Ich hätte damals für 2/3 der Kaufsumme Kredite aufnehmen müssen und um diese abzuzahlen, meinen Gürtel enger schnallen müssen und/oder in die Privatwirtschaft wechseln müssen. Kaufpreis+Zinsen-Steuervorteil gegen Kaltmiete von damals  .... rund 25 Jahre +/- 0 mit vielen Unwägbarkeiten und da "Eigentum verpflichten" fallen ja dann irgendwann Sanierungskosten für das Eigentum an und da ich von einem Freund, mal auf eine Eigentümerversammlung mitgenommen wurde....bloss nicht! Auf der anderen Seite haben die Mieten bis heute locker um 50 % angezogen.

Wohneigentum ist nicht der alleinige Heilsbringer in Bezug auf Rente. Ich habe das 1/3 der damaligen vorhanden Kaufsumme genommen und "angelegt", meinen Gürtel nicht enger geschnallt und mir eine Mietwohung gesucht, die vom Betreiber nicht mit "Eigenbedarf" gekündigt werden kann und "nur" wirtschaftl. (=kostendeckend) für diesen sein muss.

Ich bin mir sicher, dass es noch weitere Lebensmodelle gibt, die nicht unter diese 3 Kategorien fallen.
Was viele nicht sehen wollen, die ihr Lebensmodell anpreisen wie Sauerbier... niemand hat eine Kristallkugel, die ihm sagt, ob er in 25 Jahren vor dem "Nichts" steht - aus welchen Gründen auch immer! Ich habe Glück gehabt und andere hatten Pech im Leben und benötigen dann die Hilfe derer, die Glück hatten.
Ich habe mich noch nie über meine Abgaben beschwert, die von mir zugegebenermaßen künstl. (Teilzeit) tief gehalten werden, um mich nicht um eine PKV kümmern zu müssen.
Meine Lebenszeit war mir immer wichtig und hat maßgeblich meine Entscheidungen beeinflusst. Ich bin keiner der seine Tomaten selbst anpflanzen muss oder seine Zeit in das Säubern der Dachrinne seines Häuschens stecken will oder Zeit reinsteckt, um jemanden zu finden, der das gegen Geld macht.






Rentenonkel

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #308 am: 09.10.2025 09:39 »
@Rentenonkel

Ich muss Dir an der ein oder anderen Stelle widersprechen. Natürlich kann der Staat Wohnunge bauen und dann die Leute dort rein setzen, die er möchte. Allerdings wird, sofern der Staat nicht über ausreichend Wohnraum für alle die wollen verfügt vor der Problematik stehen, dass einige eine Wohnung bekommen und andere nicht. Das wird zu Unmut bei denen führen, die nicht zu den Glücklichen zählen.


Aber wie es denn jetzt? Aufgrund der Freizügigkeit und der Rechtsprechung dürfen alle Empfänger von Transferleistungen überall wohnen, wo sie möchten. Ich kann mich sehr gut an eine Familie in der Nachbarschaft erinnern, bei der beide berufstätig waren, und die aus finanziellen Erwägungen umgezogen sind. Die Nachmieter waren dann Flüchtlinge, für die der Staat die Wohnkosten übernommen hat. Nichts gegen diese Menschen, die können nichts dafür, dass nur noch die Wohnung frei war und die Miete seitens der Stadt übernommen wurde.

Genau diese Situation ist doch die, die bereits jetzt zu Unmut bei der Familie führt, die vorher da gewohnt hat, und Wasser auf die Mühlen derjenigen spült, die vermeintliche Alternativen kennen.


Des Weiteren wird es nur dann zu einer spürbaren Verringerung der Mieten kommen, wenn der Staat über eine ausreichende Anzahl von Wohnungen verfügt. In Düsseldorf wurden vor Jahrzehnten fast alle oder alle Städtischen Wohnungen verkauft. Wenn heute die Stadt auf einmal 2.000 Wohnungen hätte und geringere Mieten nehmen würde, wäre immer noch ein größerer Bedarf da, als Wohnungen vorhanden sind. Was nützt es einem der eine Wohnung sucht, keine von der Stadt bekommt weil voll und die Warteiste auf Jahrzehnte gefüllt ist? Entweder zahlt er dann dennoch die Mietpreise der privaten Vermieter oder er zieht nicht nach Düseldorf.

Das stimmt, aber irgendwo müssen wir anfangen. Und es kann nicht sein, dass der Staat sämtliche Wohnungen verkauft, das Geld irgendwo im Haushalt versickert und die Käufer dann die Mieten für diese Wohnungen so dramatisch anziehen, bis die Wartelisten sich von alleine leeren.

Und dann kommt schon das nächste Problem. Derjenige der nicht in den Genuß der Städtischen Wohnungen kommt, sondern die erhöhte Miete zahlen darf wird sicher schnell auf den Gedanken kommen, dass er mit seinen Steuern oder Abgaben eigentlich die niedrigen Mieten der anderen, Quersubventioniert. Er zahlt also im Grunde doppelt.

Das passiert ja genau jetzt schon. Derzeit zahlt der Steuerzahler horrende Mieten und subventioniert so Mietkonzerne und solvente private Vermieter. Der Wohnungsbestand, der verkauft wurde, war bezahlt und hat so jährlich auch Geld in die Haushalte der Kommunen gespült. Die Einnahmen aus dem Verkauf sind verpufft, die Einnahmen aus den Vermietungen fehlen und gleichzeitig steigen die kommunalen Ausgaben, weil die 2.000 Wohnungen heute deutlich mehr kosten als früher.


Und nun mein letztes Argument gegen eine solche schnelle und einfache Lösung. Die Politik hat in den letzten Jahren immer erzählt das die Rente nicht reicht und die Leute privat vorsorgen sollen. Einige haben daraufhin Wohnungen gekauft. Diesen Leuten entziehst Du jetzt deren Vorsorgeplanung. Es ist nun meistens gerade nicht so, dass es überwiegen Miethaie gibt. Gerade in Deutschland gibt es viele private und faire Vermieter. Wie möchtest Du diesem Umstand Rechnung tragen?


Ich denke nicht, dass diejenigen, die jetzt fair vermieten, spürbare Nachteile in Kauf nehmen müssen. Es ist so, dass die Mieten in den letzten fünf Jahren in Ballungsgebieten um etwa 40 % gestiegen sind. Treibende Kraft sind eher Mietkonzerne.

Daher denke ich nicht, dass eine Entlastung in die andere Richtung oder ein stagnieren auf dem aktuellen Niveau die Vorsorgeplanung des einen oder anderen Vermieters, der aktuell fair vermietet, komplett auf den Kopf stellt.

Wie Du schon gesagt hast, werden selbst 500.000 Wohnungen im Bestand des Staates den Mietenmarkt nicht komplett auf den Kopf stellen.

Es kann jedoch langfristig helfen, die kommunalen Haushalte doppelt zu entlasten: Auf der einen Seite weniger Ausgaben durch geringere Transferleistungen und auf der anderen Seite Einnahmen durch Vermietung. Das frei werdende Geld könnte so genutzt werden, um dringend notwendige Sanierungen bei der öffentlichen Infrastruktur durchzuführen.

Im Kern geht es mir darum, dass der Staat über viele Jahrzehnte auch Mietwohnungen vorgehalten hat und diese jetzt aufgrund politischen Willens in den letzten 30 Jahren meistens sogar unter Wert verscherbelt hat. Die neuen Eigentümer haben dann die Gunst der Stunde genutzt und die Mieten erhöht, wodurch Mieter (und auch der Staat selbst, weil er ja die Mieten der Bedürftigen übernehmen muss) erhebliche Mehrausgaben haben und dem Staat auf der anderen Seite diese Mieteinnahmen jetzt fehlen, nachdem das Kapital aus dem Verkauf irgendwo versickert und verbraucht ist. Daher war, so denke ich, der Verkauf der Immobilien ein großer Fehler und der Staat müsste sich, so wie früher, auch als Vermieter einbringen.

So kann der Staat auch einen Beitrag leisten, den überhitzten Markt etwas abzukühlen.

Rheini

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #309 am: 09.10.2025 09:54 »
@Rentenonkel
Ich gebe Dir ja Recht. Wogegen ich mich nur wehre ist, dass es eine einfache Lösung (Staat baut Wohnungen ud alles ist gut) gibt. Es gibt viele Faktoren die es zu beachten gibt und die alle Ihre mehr oder wenige Berechtigung haben. Oft werden aber nur Lösungen angeboten, die für ein Klientel Lösungen anbieten. Ob das mit einer Wahl usw. zu tun hat, möchte ich nicht beurteilen.

Insofern stehen wir vor einem Dilemma (wie bei vielen Sachen derzeit) die m. M. nach dadurch zustande gekommen sind, dass zu spät seitens der Politik eingegriffen wurde. Der Weg hinaus ist nicht einfach und steinig und es werden immer Leute Einschnitte haben.

Du merkst also das ich Dir keine lösung anbieten kann. Aber ich habe den anspruch an die Politik (die haben sich ja für den job beworben und wollen Ihn ausführen), Lösungen anzubieten und durchzuführen.

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #310 am: 09.10.2025 10:14 »
Der Kauf von Wohnungen/Häuser zum Vermieten ist genauso mit Risiken behaftet, wie der Kauf von Aktien/ETFs oder Gold.
Und es gilt bei allem "Eigentum verpflichtet" und es ist nicht der Staat schuld, wenn man sich verkalkuliert hat - auch nicht bei der "privaten Vorsorge".
Deshalb ist es ja so wichtig mit der umlagenfinanzierten Rente mindestens ein Einkommen für Rentner zu schaffen, dass ihnen ein würdevolles Restleben ermöglicht - wenn das Pech eingezogen ist.

In den Städten, die von den Autobauern abhängig sind, geht gerade die Angst um. Ich denke in absehbarer Zeit kann man günstig Wohneigentum ersteigern. Bitter für die, die versteigern müssen und sich ein neues bezahlbares Zuhause suchen müssen samt neuen Arbeitsplatz.

Rheini

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #311 am: 09.10.2025 10:54 »
Der Kauf von Wohnungen/Häuser zum Vermieten ist genauso mit Risiken behaftet, wie der Kauf von Aktien/ETFs oder Gold.
Und es gilt bei allem "Eigentum verpflichtet" und es ist nicht der Staat schuld, wenn man sich verkalkuliert hat - auch nicht bei der "privaten Vorsorge".
Deshalb ist es ja so wichtig mit der umlagenfinanzierten Rente mindestens ein Einkommen für Rentner zu schaffen, dass ihnen ein würdevolles Restleben ermöglicht - wenn das Pech eingezogen ist.

In den Städten, die von den Autobauern abhängig sind, geht gerade die Angst um. Ich denke in absehbarer Zeit kann man günstig Wohneigentum ersteigern. Bitter für die, die versteigern müssen und sich ein neues bezahlbares Zuhause suchen müssen samt neuen Arbeitsplatz.

Na mit dieser Haltung ist vieles möglich und wird bestimmt zu einem großen Wachstum in allen Bereichen in Deutschland führen. ich dachte ich glaube mal den Wirtschaftwaisen die gerade eine Kontinuität von politischen Entscheidungen und deren Verlässlichkeit als eines der großen Erungenschaften für ein positives wirtschaftliches Umfeld bezeichnen, was die (meisten) westlichen Staaten von anderen Staaten unterscheidet.

Na dann bin ich ketzerisch dafür, dass der Staat alles Vermögene einzieht und einfach neu anfängt. Wird bestimmt ein großer Erfolg und ich blicke in eine entspannte und glückliche Zukunft .....

Rentenonkel

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« Antwort #312 am: 09.10.2025 11:17 »
@Rentenonkel
Ich gebe Dir ja Recht. Wogegen ich mich nur wehre ist, dass es eine einfache Lösung (Staat baut Wohnungen ud alles ist gut) gibt. Es gibt viele Faktoren die es zu beachten gibt und die alle Ihre mehr oder wenige Berechtigung haben. Oft werden aber nur Lösungen angeboten, die für ein Klientel Lösungen anbieten. Ob das mit einer Wahl usw. zu tun hat, möchte ich nicht beurteilen.


Es gibt keine einfachen Lösungen, dass sehe ich genauso. Es wird auch nicht alles sofort gut werden, wenn Probleme erkannt und angepackt werden. Es braucht Zeit, und vielleicht auch mehr als eine Legislaturperiode, bis die Menschen die Auswirkungen von Politik spüren. Das gilt in beide Richtungen ... sowohl gute Entscheidungen als auch schlechte Entscheidungen.

UNameIT

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« Antwort #313 am: 09.10.2025 11:32 »

Ich bin ganz bei Dir, dass Eigentum auf Dauer günstiger ist als Miete. Daher muss man zwei Gruppen unterscheiden:

Die erste Gruppe ist die, die aus eigener Kraft eine Immobilie erwerben kann

Die zweite Gruppe ist die, die sich den Erwerb des Wohnraumes nicht leisten können u

Finde den Fehler.

Wir sind uns aber wohl einig, dass das Geld bei der zweiten Gruppe ausgiebig da sein muss, da Miete teurer ist. Bloss nicht zum richtigen Zeitpunkt. Und da fängt doch die Möglichkeit der (staatlichen) Unterstützung an. Soll also Steuergeld (Wohngeld) besser an den Großkonzern gehen oder an den Menschen mit kleinerem Einkommen?

Das stimmt doch so garnicht. Nehmen wir als Beispiel Hamburg, hier ist der Kauf einer Immobilie durchschnittlich doppel so teuer wie die Miete. Natürlich steht beim einen am Ende auch ein Eigentum in der Bilanz - das ändert aber nichts daran, dass es ein Unterschied ist, ob ich 30% oder 60% des Haushaltseinkommens für die Miete ausgeben muss.

Die Unwucht ist am Ende beidseitig bedingt: einmal über die Trägheit der Bestandsmieten und die übertreibung bei (Bestands-)Immobilienpreisen. Das "Ideal" ist hier das genossenschaftliche Modell: Man hat eine Garantie auf lebenslanges Wohnen zu angemessenem Mietziens und kein Großkonzern "casht ab".

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: die Mieten sind im Durchschnitt genauso hoch, wie die Kreditrate. Vorausgesetzt natürlich man übertreibt es nicht. Aber ob man nun 1600€ für die Miete zahlt oder 1600€ Kreditrate.....

Rheini

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #314 am: 09.10.2025 11:33 »
@Rentenonkel

Stimme Dir vollumfänglich zu. Fehlentwicklungen sollten angepackt werden, alle Bereiche müssen betrachtet werden und austariert werden. Ja kein leichtes Unterfangen. Hinzu kommt, dass Lobby Verbände aus allen Bereichen, Einfluß nehmen wollen.

Am Ende wird man sehen, wo es Gewinner und Verlierer geben wird.

Wie immer gilt "Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden ..".

« Last Edit: 09.10.2025 11:40 von Rheini »