Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 340874 times)

BAT

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Ja, in diesem Bereich. Aber mir scheint, dass hatte ich hier schon geschrieben, dass dann halt die neue Wohnzimmereinrichtung Jahre früher gekauft wurde.

Die Ausgaben wurden wohl in den meisten Fällen getätigt, meist für Luxusartikel. Selbst Schuld.

NelsonMuntz

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Mächtig sein Dein Fuß, der dem Wasser im Schlauche den Fluss verwehrt.

Mehr kann ich dazu nicht mehr sagen, lieber BAT.

JahrhundertwerkTVÖD

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Nicht in allen Bereichen der PW war die Kurzarbeit so nachteilig, wie dargestellt.

Es gibt etliche Betriebe, wo trotz Kurzarbeit die Mitarbeiter mehr netto hatten, als vergleichbare Beschäftigte im öffentlichen Dienst (ohne Kurzarbeit)

Dass Mitarbeiter in der pW selbst in Kurzarbeit mehr haben können, als vergleichbare Kräfte im öD bei regülärer Bezahlung ist doch eines der wesentlichen Themen bei Tarifdiskussionen hier. Für den von Kurzarbeit betroffenen Menschen verbleibt es zumeist ein nominaler Verlust (auch wenn es da Ausnahmen gab).

Absolut Richtig.
Es sollte nur verdeutlichen dass die angesprochenen Mitarbeiter aus der PW "frei" hatten, bei gleicher oder höherer Vergütung wie vergleichbare Angestellte des öffentlichen Dienstes welche weiterhin arbeiten gingen und mit diesem "normalen" Gehalt abgespeist werden.

NelsonMuntz

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Absolut Richtig.
Es sollte nur verdeutlichen dass die angesprochenen Mitarbeiter aus der PW "frei" hatten, bei gleicher oder höherer Vergütung wie vergleichbare Angestellte des öffentlichen Dienstes welche weiterhin arbeiten gingen und mit diesem "normalen" Gehalt abgespeist werden.

Das ist eine grundsätzliche Problematik in der Ungleichheit der Bezahlung vergleichbarer Tätigkeiten in unterschiedlichen Branchen. Finanzielle Einbußen durch Kurzarbeit bemessen sich immer am eigenen, regulären Gehalt - und nicht am Gehalt äquivalenter Jobs irgendwo anders.

Aber hier mal drei Beispiele aus meinem, konkreten öD-Umfeld während der Corona-Hochphase:

Kommune (Schwimmbad): 95% Freistellung vom Dienst bei 100% Bezügen
Kommune (Verwaltung): Schichtbetrieb in Präsenz bei 25% Freistellung vom Dienst (6h Vollzeit) bei 100% Bezügen
Land (Ich): 100% Arbeitsleistung (im HO) bei 100% Bezügen + Bonbon: Homeschooling für 2 Kinder (ohne Bezüge ;))

Insgesamt bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass der öD in weiten Teilen ohne Gehaltseinbußen durch Corona gekommen ist. So wie im Schwimmbadbeispiel oben mag es sicher auch in der pW Fälle gegeben haben, in denen der AG das Kurzarbeitergeld sogar auf 100% netto aufgestockt hat, aber genauso gibt es viele Betriebe, die final durch Corona in die Insolvenz gelaufen sind - da bekam "100% frei" irgendwie eine negative Konnotation.

JahrhundertwerkTVÖD

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Dann auch die anderen Beispiele

Kommune:
Wasserversorgung: 100 % + Zwangsverpflichtung im Notfall
Abwasserentsorgung: 100 % + Zwangsverpflichtung im Notfall

Beides 24 Stunden Betriebe und kein Zugriff mehr auf externe Dienstleister

NelsonMuntz

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Dann auch die anderen Beispiele

Kommune:
Wasserversorgung: 100 % + Zwangsverpflichtung im Notfall
Abwasserentsorgung: 100 % + Zwangsverpflichtung im Notfall

Beides 24 Stunden Betriebe und kein Zugriff mehr auf externe Dienstleister

Zwangsverpflichtung im Notfall riecht nach angeordneten Überstunden und könnte sogar zu höheren Bezügen führen ;)

Im Ernst: Natürlich gibt es Bereiche, in denen Corona zu deutlich mehr Arbeit geführt hat (ich denke da vielleicht auch an Krankenhäuser). Aber in Deinem konkreten Beispiel: Wären jene "externen Dienstleister" nicht über Kurzarbeit am Leben gehalten worden, wären sie vielleicht in der Insolvenz gelandet, und der beschriebene Zustand wäre auch heute noch Normalität.

Ob das "fair" ist, spielt hier genausowenig eine Rolle, wie ob es "fair" ist, dass Beamte Zuschläge für Kinder bekommen, TB aber nicht.

Wo ich Dir absolut Recht gebe: In Bereichen der krirtischen Infrastruktur, wo der öD zwangsvergattert werden kann, sollten die Gehälter mit der pW mithalten können

MoinMoin

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Wo ich Dir absolut Recht gebe: In Bereichen der krirtischen Infrastruktur, wo der öD zwangsvergattert werden kann, sollten die Gehälter mit der pW mithalten können
eigentlich sollten da doch Beamte eingesetzt werden, die nicht streiken können

NelsonMuntz

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Wo ich Dir absolut Recht gebe: In Bereichen der krirtischen Infrastruktur, wo der öD zwangsvergattert werden kann, sollten die Gehälter mit der pW mithalten können
eigentlich sollten da doch Beamte eingesetzt werden, die nicht streiken können

Neee, ich will nicht verbeamtet werden und meine Seele behalten ;)

MoinMoin

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Wo ich Dir absolut Recht gebe: In Bereichen der krirtischen Infrastruktur, wo der öD zwangsvergattert werden kann, sollten die Gehälter mit der pW mithalten können
eigentlich sollten da doch Beamte eingesetzt werden, die nicht streiken können

Neee, ich will nicht verbeamtet werden und meine Seele behalten ;)
Dann kann man auch nicht zwangsverpflichtet werden. Sondern hat Bereitschaft und angeordnete Überstunden.

JahrhundertwerkTVÖD

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Jetzt kommen wir den Problemen endlich mal näher.

Eine Wasserversorgung, eine Kläranlage mit Abwasserentsorgung, sind mittlerweile hoch technologisierte Betriebe, mit spezialisierten Mitarbeitern. Auf den Anlagen werden Millionen investiert und der Staatsanwalt steht quasi jeden Tag vor der Tür wenn es Probleme gab. Es sind 24 Stunden Betriebe.
Diese Mitarbeiter werden aber nach den aktuellen Tarifverträgen in den gleichen Topf geworfen, wie ein Verwaltungsmitarbeiter der pünktlich um 16 Uhr sein Büro verlässt.

Auch das aktuelle Thema Hochwasser kann genannt werden.
Ja, es gab tragische Bereiche wo der Hochwasserschutz nicht funktionierte, oder keine Chance hatte.
Es gab aber etliche Bereiche wo er hervorragend funktionierte.
Dies aber auch nur weil die entsprechenden Mitarbeiter im Hintergrund eine hervorragende Arbeit leisteten.

Darüber diskutiere ich doch die ganze Zeit.
Der Vertrag kann nicht auf alle Bereiche des öffentlichen Dienstes angewendet werden.
Es wird immer schwieriger bis unmöglich diese dringend benötigten und gut ausgebildeten Mitarbeiter zu bekommen, da der TVÖD absolut miserabel vergütet, im Vergleich zu den technischen Bereichen des TV-Vs, oder externen Firmen.

Versucht doch mal einen externen Dienstleister im Notfall zu bekommen. Der sitzt, mit Glück, noch in Deutschland und mit noch mehr Glück ist er vielleicht in 1 -2 Tagen da.

NelsonMuntz

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Dann kann man auch nicht zwangsverpflichtet werden. Sondern hat Bereitschaft und angeordnete Überstunden.

War ja auch wieder nur eine semantische Überspitzung meinerseits ;)

Jetzt kommen wir den Problemen endlich mal näher.

Eine Wasserversorgung, eine Kläranlage mit Abwasserentsorgung, sind mittlerweile hoch technologisierte Betriebe...

Da bin ich argumentativ ganz bei Dir ... aber wir sind ja über das Thema "Reallohnentwicklung in Corona" gekommen, was mit der regulären Bezahlung, Wertschätzung und "Besten-Aquirierung" in hochsensiblen Bereichen nur periphär zu tun hat.

KlammeKassen

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Jetzt kommen wir den Problemen endlich mal näher.

Eine Wasserversorgung, eine Kläranlage mit Abwasserentsorgung, sind mittlerweile hoch technologisierte Betriebe, mit spezialisierten Mitarbeitern. Auf den Anlagen werden Millionen investiert und der Staatsanwalt steht quasi jeden Tag vor der Tür wenn es Probleme gab. Es sind 24 Stunden Betriebe.
Diese Mitarbeiter werden aber nach den aktuellen Tarifverträgen in den gleichen Topf geworfen, wie ein Verwaltungsmitarbeiter der pünktlich um 16 Uhr sein Büro verlässt.

Auch das aktuelle Thema Hochwasser kann genannt werden.
Ja, es gab tragische Bereiche wo der Hochwasserschutz nicht funktionierte, oder keine Chance hatte.
Es gab aber etliche Bereiche wo er hervorragend funktionierte.
Dies aber auch nur weil die entsprechenden Mitarbeiter im Hintergrund eine hervorragende Arbeit leisteten.

Darüber diskutiere ich doch die ganze Zeit.
Der Vertrag kann nicht auf alle Bereiche des öffentlichen Dienstes angewendet werden.
Es wird immer schwieriger bis unmöglich diese dringend benötigten und gut ausgebildeten Mitarbeiter zu bekommen, da der TVÖD absolut miserabel vergütet, im Vergleich zu den technischen Bereichen des TV-Vs, oder externen Firmen.

Versucht doch mal einen externen Dienstleister im Notfall zu bekommen. Der sitzt, mit Glück, noch in Deutschland und mit noch mehr Glück ist er vielleicht in 1 -2 Tagen da.

Eine Umstellung des TVöD auf den TV-V wäre auch eine super Geschichte. Würde ich sofort unterschreiben. Alle bleiben in ihren Gruppen und Stufen, dann lohnt sich das. Und noch oben drauf weitere Giveaways wie 100 % JSZ (und zumindest hier bei unserem TV-V Betrieb in der Stadt noch Kaffee, Tee, Obst gratis; auch das wäre im TVöD undenkbar, Personal so etwas "Teures" zu "schenken")

MoinMoin

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Eine Umstellung des TVöD auf den TV-V wäre auch eine super Geschichte. Würde ich sofort unterschreiben. Alle bleiben in ihren Gruppen und Stufen, dann lohnt sich das. Und noch oben drauf weitere Giveaways wie 100 % JSZ (und zumindest hier bei unserem TV-V Betrieb in der Stadt noch Kaffee, Tee, Obst gratis; auch das wäre im TVöD undenkbar, Personal so etwas "Teures" zu "schenken")
Dir ist bekannt das du im tv-v eine andere ENTGELTORNDUNG hast als im TVöd???
EG TVV nicht identisch EG tvöd!!!
Und das man 2 Jahre in Stufe 1 bleibt, bis man in die Stufe 2 kommt?!

JahrhundertwerkTVÖD

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Eine Umstellung des TVöD auf den TV-V wäre auch eine super Geschichte. Würde ich sofort unterschreiben. Alle bleiben in ihren Gruppen und Stufen, dann lohnt sich das. Und noch oben drauf weitere Giveaways wie 100 % JSZ (und zumindest hier bei unserem TV-V Betrieb in der Stadt noch Kaffee, Tee, Obst gratis; auch das wäre im TVöD undenkbar, Personal so etwas "Teures" zu "schenken")
Dir ist bekannt das du im tv-v eine andere ENTGELTORNDUNG hast als im TVöd???
EG TVV nicht identisch EG tvöd!!!
Und das man 2 Jahre in Stufe 1 bleibt, bis man in die Stufe 2 kommt?!

Jetzt geht das schon wieder los!

JA, absolut richtig in der Theorie!!!!

In der Praxis wird es aber so nicht umgesetzt und angewendet, da selbst die Betriebe nach TV-V keine Mitarbeiter finden

BAT

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Eine Wasserversorgung, eine Kläranlage mit Abwasserentsorgung, sind mittlerweile hoch technologisierte Betriebe, mit spezialisierten Mitarbeitern. Auf den Anlagen werden Millionen investiert und der Staatsanwalt steht quasi jeden Tag vor der Tür wenn es Probleme gab. Es sind 24 Stunden Betriebe.
Diese Mitarbeiter werden aber nach den aktuellen Tarifverträgen in den gleichen Topf geworfen, wie ein Verwaltungsmitarbeiter der pünktlich um 16 Uhr sein Büro verlässt.


Aha, und welches Argument soll das jetzt sein? Bessere, höherwertige Arbeit, weil andere Uhrzeit?