Ich sehe das Problem des bezahlbaren Wohnraums auch, sehe allerdings auch eine andere Lösung.
Selbstgenutzte Immobilien können eine Form der Altersvorsorge sein, wenn bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden.
a) Die Immobilie muss zum Zeitpunkt des Eintritts in den Ruhestand vollständig bezahlt sein
b) Das Einkommen im Rentenalter muss so bemessen sein, dass man in der Lage ist, die Nebenkosten zuzüglich einer Instandhaltungsrücklage von 1,50 EUR / qm und Monat zu finanzieren
c) Während der Finanzierung muss bis zum geplanten Renteneintritt auch das Risiko der Erwerbsminderung durch eine adäquate private Zusatzversicherung abgedeckt sein und
d) sofern man Familie hat, muss diese durch eine zusätzliche Risikolebensversicherung so abgesichert sein, dass die Immobilie für den Worst Case bezahlt ist
Für die vielen Menschen, die jedoch nicht gewillt oder in der Lage sind, eine Immobilie zu erwerben, ist bezahlbarer Wohnraum ein Grundbedürfnis. Daher ist aus meiner Sicht unverständlich, warum sich der Gesetzgeber aus dem sozialen Wohnungsbau so massiv zurück gezogen hat wie in den letzten 30 Jahren.
Wir brauchen dringend neuen und bezahlbaren Wohnraum und da sehe ich den Staat in der Verpflichtung, hier das Grundbedürfnis auf Wohnen nicht nur durch soziale Transferleistungen im Bedarfsfall zu befriedigen, sondern durch eigene Wohnungsbaugenossenschaften für solchen bezahlbaren Wohnraum auch selbst zu sorgen, wenn der Markt versagt.
Dann könnte man auch die sozialen Transferleistungen wieder runter fahren und Arbeit würde sich wieder lohnen, weil das Delta zwischen Grundsicherung und Mindestlohn so spürbar steigen würde.