Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 452856 times)

BVerfGBeliever

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 703
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1230 am: 01.04.2025 13:17 »
Ich selbst schiebe auch seit Jahren 400 - 500 Stunden vor mir her. Ich muss zugeben, dass ich keine Lust habe, die im Winter (bei besserer Personaldecke) abzufeiern. Daher jammere ich nicht, ist nur eine Zustandsbeschreibung.

An deiner Stelle würde ich einfach jeweils im November und/oder Februar ein paar Wochen in die Sonne fliegen (Karibik, Südostasien, etc.).

[kann ich aus eigener Erfahrung sehr empfehlen.. 8)]

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,458
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1231 am: 01.04.2025 13:33 »
Diese Debatte sollte man nicht führen, sonst muss wirklich ein Feiertag dran glauben.

Wenn man unbedingt einen Feiertag abschaffen möchte, können wir uns doch sicher alle auf den Tag der deutschen Einheit einigen, oder? Nach den jüngsten Wahlergebnissen kann das doch für niemanden ein Grund zu feiern sein.

Leider ist da ja was dran  :-\

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,458
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1232 am: 01.04.2025 13:35 »
Zitat

Was haben aber jetzt Feiertage mit den Tarifverhandlungen zu tun?

Nicht viel. Aber es gibt ja seit Tagen nichts Neues in Sachen Verhandlungen bzw. Schlichterspruch.

Geht ja auch erst Samstag weiter mit der Verhandlung über das Schlichtungsergebnis.

Bis dahin haben beide Seiten vereinbart, sich nicht dazu zu äußern
(außer "neutrale" Darstellung der Inhalte des Schlichtungsvorschlages)

monkey

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 587
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1233 am: 01.04.2025 13:42 »
Man wird es eh nicht allen Recht machen können. Und alle die so extrem unzufrieden sind mit dem Ergebnis, könnten sich ja auch in der freien Wirtschaft beweisen. Da kann man frei verhandeln und bekommt oft mehr als im ÖD.
Leider befürchte ich, dass viele davon Low Performer sind, oder einfach sich auf der faulen Haut ausruhen und den Stress fürchten.
Ich habe mich bewusst gegen Geld entschieden und wollte mein Stresslevel erheblich reduzieren, was in meinem alten Job so nicht möglich war. Und für mich war es die richtige Entscheidung. weniger Geld, dafür sogenannte Work Life Balance....

Es wird ja keiner gezwungen hier zu bleiben, nette Kollegen gibt es auch anderswo  ;)

"Ich bin zufrieden, also hast du es auch zu sein!"

Ich muss sagen, ich hasse solche nett gemeinten "Tipps". Wenn man selber ganz schnell zufrieden ist, dann sollen die anderen "unzufriedenen Meckerer" doch bitte einfach kündigen. Was ein Quatsch, hängt doch sehr viel mehr dran: Kollegen, Aufgaben, Arbeitsweg, Jobsicherheit, Karriere, Schulden um mal ein paar Punkte zu nennen.  :-\

NelsonMuntz

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 2,221
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1234 am: 01.04.2025 13:52 »
Ich muss sagen, ich hasse solche nett gemeinten "Tipps". Wenn man selber ganz schnell zufrieden ist, dann sollen die anderen "unzufriedenen Meckerer" doch bitte einfach kündigen. Was ein Quatsch, hängt doch sehr viel mehr dran: Kollegen, Aufgaben, Arbeitsweg, Karriere, Schulden um mal ein paar Punkte zu nennen.  :-\

Naja, mit: "Chef! Ich hab Schulden, brauche mehr Geld!" kommt man -so glaube ich- jedenfalls nirgendwo sehr weit. ;)

Kollegen, Aufgaben, Arbeitsweg, Karriere ... sind auch nicht unbedingt Punkte, die ein Tarif für Dich lösen kann.

monkey

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 587
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1235 am: 01.04.2025 13:55 »
Ich muss sagen, ich hasse solche nett gemeinten "Tipps". Wenn man selber ganz schnell zufrieden ist, dann sollen die anderen "unzufriedenen Meckerer" doch bitte einfach kündigen. Was ein Quatsch, hängt doch sehr viel mehr dran: Kollegen, Aufgaben, Arbeitsweg, Karriere, Schulden um mal ein paar Punkte zu nennen.  :-\

Naja, mit: "Chef! Ich hab Schulden, brauche mehr Geld!" kommt man -so glaube ich- jedenfalls nirgendwo sehr weit. ;)

Kollegen, Aufgaben, Arbeitsweg, Karriere ... sind auch nicht unbedingt Punkte, die ein Tarif für Dich lösen kann.

Behaupte ich auch nicht, aber sie sprechen gegen die Maßnahme "Kündigung wegen Unzufriedenheit aufgrund geringer Prozente in der Tarifverhandlung 2025 nach eigener Einschätzung".

RehaMicha

  • Gast
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1236 am: 01.04.2025 13:57 »
Man wird es eh nicht allen Recht machen können. Und alle die so extrem unzufrieden sind mit dem Ergebnis, könnten sich ja auch in der freien Wirtschaft beweisen. Da kann man frei verhandeln und bekommt oft mehr als im ÖD.
Leider befürchte ich, dass viele davon Low Performer sind, oder einfach sich auf der faulen Haut ausruhen und den Stress fürchten.
Ich habe mich bewusst gegen Geld entschieden und wollte mein Stresslevel erheblich reduzieren, was in meinem alten Job so nicht möglich war. Und für mich war es die richtige Entscheidung. weniger Geld, dafür sogenannte Work Life Balance....

Es wird ja keiner gezwungen hier zu bleiben, nette Kollegen gibt es auch anderswo  ;)

"Ich bin zufrieden, also hast du es auch zu sein!"

Ich muss sagen, ich hasse solche nett gemeinten "Tipps". Wenn man selber ganz schnell zufrieden ist, dann sollen die anderen "unzufriedenen Meckerer" doch bitte einfach kündigen. Was ein Quatsch, hängt doch sehr viel mehr dran: Kollegen, Aufgaben, Arbeitsweg, Jobsicherheit, Karriere, Schulden um mal ein paar Punkte zu nennen.  :-\

Ein wichtiger Punkt fehlt.

Gibt es in der freien Wirtschaft überhaupt vergleichbare Stellen?

thebiba

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 40
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1237 am: 01.04.2025 14:02 »
Wieso wurden eigentlich die Verhandlungen am 29.3 oder 30.3 nicht direkt wieder aufgenommen ?
Verzögerungstaktik?

Benson19

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 50
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1238 am: 01.04.2025 14:02 »
Interessant wäre tatsächlich wie es bei denen ist die nun massig überstunden haben?
Angenommen ich habe nun 400 Überstunden dann kann ich nun Arbeitszeit erhöhen ohne Mehrarbeit und lasse mir Quasi diese Überstunden noch schön vergolden. Da macht das wirklich Sinn für den Arbeitnehmer ansonsten eher nicht.
Aber warum man genau diesen Leuten nun was gutes tut verstehe ich nicht ganz.

Ich verstehe auch nicht, wie man es überhaupt so weit kommen lassen kann, dass jemand 400 Überstunden macht. ...

Im Vertrieb bei uns durch die Veranstaltungen im Sommer, kommunale Events (Hauptsponsoren), Messen , Seminare und ‚,Urlaubssperre‘‘ von November - März schnell ereicht. Gute 100-200h sind da schnell drauf…
Teamleitung SVK-Vertrieb- TVV

Aleksandra

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 523
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1239 am: 01.04.2025 14:08 »
Jo, finde diese Hinweise man solle sich was anderes suchen auch immer recht wenig hilfreich.

Die Jobs werden ja gebraucht. Wenn alle oder viele wechseln ist der Bedarf ja trotzdem noch da. Irgendwer muss den Job ja machen. Da ist es doch sinnvoller die Bedingungen so zu gestalten, dass es auch weiterhin Menschen gibt, die den Job auch noch machen wollen. Insbesondere bei einem demographischen Wandel.

Aber auch aus persönlicher Sicht. Ich bin freiwillig in den ÖD gewechselt. Ich kenne die Privatwirtschaft gut genug. Sowohl von Stellen, wo ich deutlich mehr aber auch deutlich weniger verdient habe als jetzt. Hier war insbesondere bei den Stellen wo es weniger Verdienst gab der sonstige Teil (Kollegenzusammenhalt, andere Goodies etc) außerordentlich gut. Im Gesamtpaket habe ich mich jetzt aber für den ÖD entschieden, und ich bereue es keine Sekunde bislang. Ich bin mit dem Gesamtpaket äußerst zufrieden, sowohl was Gehalt aber auch sonstige Umstände angeht. OK, bei ein paar Regelungen muss ich mit der Nase rümpfen. Aber ÖD halt. Dass sowas kommt, das wusste ich vorher schon.

Von daher: Wechsel nicht angestrebt. Ich bin gekommen um zu bleiben. Und insgesamt nach wie vor sehr zufrieden. Deshalb habe ich auch keinen Grund zu meckern. Aber ich kann halt rechnen. Und wenn ich Reallohnverluste erlebe, dann stelle ich das zumindest fest. Das kann ich "MAL" tolerieren. Aber auf Dauer ist das nicht hinnehmbar.

Und genau deswegen ist dieses Schlichtungsergebnis gut. Weil er bedeutet für mich einen Reallohnzuwachs (und gleicht den vorherigen Verlust zumindest ein klein bisschen aus). Dieser ist vielleicht nicht groß. Aber hey, immerhin.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

monkey

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 587
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1240 am: 01.04.2025 14:08 »
Wieso wurden eigentlich die Verhandlungen am 29.3 oder 30.3 nicht direkt wieder aufgenommen ?
Verzögerungstaktik?

Offiziell hätte die Schlichtung mWn bis zum 31.03. laufen dürfen. Ein Termin zur 4. Verhandlung vorher zu vereinbaren, verbietet sich da. Außerdem erlaubt die Zeitspanne die Bewertung der Schlichtungsempfehlung durch beide Seiten, was auch okay ist.

Mich nervt es zwar auch, weil ich ungeduldig bin, aber zeitlich ist es alles im Rahmen.

UNameIT

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 764
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1241 am: 01.04.2025 14:11 »
Stellungnahme des Netzwerks für eine kämpferische und demokratische ver.di

TVÖD: Schlichtungsempfehlung ablehnen!
Nein zu Reallohnverlust, 27 Monaten Laufzeit und Einstieg in die 42h-Woche!
https://netzwerk-verdi.de/2025/03/31/tvoed-schlichtungsempfehlung-ablehnen/

Daraus zwei Absätze zur freiwilligen Stundenerhöhung, insbesondere die Anmerkung, dass die freiwillige Arbeitszeiterhöhung von heute die verpflichtende Normalarbeitszeit von morgen sei trifft den Nagel auf den Kopf.
„Anstatt einer deutlichen Arbeitszeitverkürzung – notwendigerweise bei vollem Lohn- und Personalausgleich wie wir als Netzwerk meinen – soll es ab 2026 die Möglichkeit einer freiwilligen befristeten Arbeitszeitverlängerung auf 42 Stunden pro Woche geben. Das bedeutet aus unserer Sicht eine sehr große Gefahr. Denn dies soll höhere Arbeitszeiten normalisieren und geht in die völlig falsche Richtung. Zurecht sagt Bernd Riexinger, der ehemalige ver.di Geschäftsführer von ver.di Stuttgart und später ehemalige Ko-Vorsitzende der Partei die Linke, in Reaktion auf die Schlichtungsempfehlung: „Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass meine Gewerkschaft einer Verlängerung der Arbeitszeit auf 42 Stunden zustimmen kann. Auch nicht auf freiwilliger Basis. Gegen den Vorstoß zur Arbeitszeitverlängerung durch die Arbeitgeberverbände haben wir 2006 neun Wochen gestreikt. Letztes Jahr jährte sich der Kampf um die 35-Stunden-Woche zum 40. Mal. Im ÖD werden immer noch jede Woche 4 Stunden mehr gearbeitet. Längst hätte die kollektive Verkürzung der Arbeitszeit auf die Tagesordnung gesetzt werden müssen.“ Genau so ist es. Dieser Schlichtungsempfehlung darf auch aus diesem Grund nicht zugestimmt werden! Leider sieht es zur Zeit danach aus, als ob die ver.di-Führung dennoch zur Annahme der Schlichtungsempfehlung tendiert. Hier sollte man jetzt versuchen, Druck von unten zu machen, damit es nicht dazu kommt.
[…]
Roland Koch hat von 1999 bis 2010 als Ministerpräsident von Hessen ein massives Sparprogramm im öffentlichen Dienst durchgezogen, inklusive dem Ausstieg aus dem Ländertarifvertrag und einer Arbeitszeitverlängerung für hessische Beamte! Dieser hatte nun den Vorsitz in der Schlichtungskommission, was ihm das entscheidende Stimmrecht gab. Und er sagte wohl, mit ihm kann es keine Arbeitszeitverkürzung geben. Das glauben wir ihm gerne. Doch mit ver.di darf es auch keine Arbeitszeitverlängerung geben! Die freiwillig längere Arbeitszeit von heute ist die verpflichtende von morgen! Es ist genau die Richtung, in die die Arbeitgeberverbände jetzt gehen wollen! Arbeitszeitverlängerung – und das in Zeiten wachsender Arbeitslosigkeit! Stattdessen müssen die Gewerkschaften jetzt Gegenwehr gegen solche Vorstöße organisieren, und es mit dem Kampf für Verbesserungen anstatt Verschlechterungen verbinden.„

Momentmal ist der TV-H nicht materiell besser als der TV-L?  64590.30 € (TV-L bis 31.10.25) vs 64641.91 € (TV-H E11 S4 bis 31.1.26) Gut sind nur 100 € aber TV-H ist definitiv besser - durch die Tabelle hinweg. Sollte man also nicht unbedingt als Gegenargument nutzen.

Ansonsten sehe ich immer noch kein echtes Argument gegen die Schlichtung. 7,1% plus Verdoppelung der Zulagen plus dem zusätzlichen Urlaubstag ist imhO immer noch nicht schlecht - auch nicht auf 27Monate. Das ist mehr, als die meisten Abschlüsse. Und wenn wir Arbeitszeitflexibilisierung nach unten wollen, müssen wir diese auch nach oben zulassen.

KeuleMS

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 133
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1242 am: 01.04.2025 14:16 »
Mal noch eine andere Frage. Die Entgelte für Bereitschaften/ Rufbereitschaften wurden in der Schlichtung nicht angesprochen?!

monkey

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 587
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1243 am: 01.04.2025 14:18 »
Und wenn wir Arbeitszeitflexibilisierung nach unten wollen, müssen wir diese auch nach oben zulassen.

Ich erkenne da kein "Muss". Tarifvertrag regelt die Höchstarbeitszeit und erlaubt darüber hinaus Überstunden samt Zuschlag. Ist flexibel aus meiner Sicht.

monkey

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 587
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1244 am: 01.04.2025 14:21 »
Mal noch eine andere Frage. Die Entgelte für Bereitschaften/ Rufbereitschaften wurden in der Schlichtung nicht angesprochen?!

Laut ver.di, nein.