Weil das Thema Kaufkraft bzw. Reallohnverlust jetzt mehrfach erwähnt wurde, hier mal eine konkrete Beispielbetrachtung.
Die Tabelle zeigt für April jedes Jahres den entsprechenden Verbraucherpreisindex (VPI), das nominale Jahresbrutto in E12/6 sowie das resultierende reale Jahresbrutto (also in Preisen von 2020):
           VPI    nom.     real
04/2010   88,1   58349   66.230
04/2011   89,8   58699   65.366
04/2012   91,6   61057   66.656
04/2013   92,6   61912   66.860
04/2014   93,9   64662   68.863
04/2015   94,7   66214   69.920
04/2016   94,6   67803   71.673
04/2017   96,2   69396   72.137
04/2018   97,5   71402   73.233
04/2019   99,4   73407   73.850
04/2020  100,4   74115   73.820
04/2021  102,4   75153   73.392
04/2022  108,8   76506   70.318
04/2023  116,6   76506   65.614
04/2024  119,2   83414   69.978
04/2025  121,4   85917   70.772
04/2026  124,2   85917   69.176
04/2027  126,8   89012   70.199
Wie man sieht, gab es in den 2010er Jahren durchaus Reallohnsteigerungen. Als Ergebnis lag das reale E12/6-Gehalt in den Jahren 2018 bis 2021 immer oberhalb von 73.000 Euro (in Preisen von 2020 gerechnet).
Seitdem war die Entwicklung jedoch leider ziemlich "mau". Laut Schlichtungsvorschlag wird das reale Gehalt auch im Jahr 2027 vermutlich immer noch knapp fünf Prozent niedriger sein als 2019 und 2020.