Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 340980 times)

KlammeKassen

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Na, das Forum strotzt mE nach Anfragen, ob man seine Stelle nicht doch besser eingruppiert bekommt. Inklusive Prozessen und Konkurrentenklage, etc. - ich habe schon den Eindruck, dass bei vielen mit mehr Flexibilität auch mehr drin sitzt.

Warum sollte man nicht das Maximale fordern? Bist bei Verdi? ;)

Welche Ausnahme statt der Regel. Nicht alle hatten durch die Krise Reallohnverluste. Viele hatten ZUDEM mehr Geld als zuvor, da in Corona viele Ausgaben entfallen sind (Freizeitvergnügen welches in höhren EG mehr ausgeprägt ist.

Welche Ausnahme gab es denn an Reiseverboten, Konzertabsagen, geschlossene Restaurants, etc.?

Ich hatte mich eigentlich auch eher auf den Ukraine-Krieg bezogen. Im Jahr 2020-2022 waren die Entgelterhöhungen dennoch so schlecht, dass ein Minus steht; auch wenn es zu dem Zeitpunkt noch nicht so sehr spürbar war wie seit 2022.

Natürlich wäre die höhere Eingruppierung der eigenen Stelle sehr toll, aber auch das wird man nicht ohne Weiteres bei den normalen Arbeitgebern durchbekommen; weil dann immer vergessen wird, dass es keine potentiellen Neukandidaten für die Stelle gibt. Mit geänderten Anforderungen an die Aufgaben kann man fast immer argumentieren, da sich die Gesetzgebung permanent ändert.
Neben den zusätzlich übertragenen Aufgaben ist ja auch eine Höhergruppierung aufgrund von höheren Anforderungen an die bisherigen übertragenen Tätigkeiten möglich

FearOfTheDuck

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Na, das Forum strotzt mE nach Anfragen, ob man seine Stelle nicht doch besser eingruppiert bekommt. Inklusive Prozessen und Konkurrentenklage, etc. - ich habe schon den Eindruck, dass bei vielen mit mehr Flexibilität auch mehr drin sitzt.

Warum sollte man nicht das Maximale fordern? Bist bei Verdi? ;)

Welche Ausnahme statt der Regel. Nicht alle hatten durch die Krise Reallohnverluste. Viele hatten ZUDEM mehr Geld als zuvor, da in Corona viele Ausgaben entfallen sind (Freizeitvergnügen welches in höhren EG mehr ausgeprägt ist.

Welche Ausnahme gab es denn an Reiseverboten, Konzertabsagen, geschlossene Restaurants, etc.?

Nö, gerne immer das Maximum fordern + Extra-Bonbon obendrauf.

Aber dann bitte nicht auf Teufel komm raus Reallohnverluste relativieren. Sicher geht mancher aus Krise und Inflation besser raus. Einsparungen, die man zuvor hatte, stehen da aber z.B. auf einem anderen Blatt. Auf irgendeiner Basis muss man Abschlüsse gut, akzeptabel oder schlecht bewerten können. Wenn Fritz (Ver)Walter von Oma Hetti die dicke Geldbörse geerbt hat, steht er auch besser da, spielt aber für die Gesamtbetrachtung keine große Rolle. Die Regel sind die Tarifabschlüsse und diese wollten sich zuletzt an Inflation und Reallohnentwicklung messen lassen.

Reisen, Konzerte, Fresserei könnte sich z.B. auch einfach nur verschoben haben und jetzt wird damit fröhlich upgegradet. ;)

NelsonMuntz

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Welche Ausnahme statt der Regel. Nicht alle hatten durch die Krise Reallohnverluste. Viele hatten ZUDEM mehr Geld als zuvor, da in Corona viele Ausgaben entfallen sind (Freizeitvergnügen welches in höhren EG mehr ausgeprägt ist.

Welche Ausnahme gab es denn an Reiseverboten, Konzertabsagen, geschlossene Restaurants, etc.?

Nicht getätigte Ausgaben haben mit dem Wert des Reallohns erstmal nix zu tun, sondern diese erhöhen schlicht die Sparquote. Das sollte man schon unterscheiden.

Richtig ist allerdings auch, dass manche Kosten wie z.B. für Energie gesunken sind, was dann den Reallohn tatsächlich gesteigert hat.

Der Reallohn definiert nur den theoretischen Gegenwert eines Gehalts - Ob ich das Geld ausgebe oder nicht (und aus welchen Gründen), ist dabei irrelevant.

Edit: Der öD ist hier grundsätzlich fein raus gewesen - Für die Gastronomie und die Veranstaltungsbranche gab es knallharte Reallohnverluste in Form von Kündigungen und Kurzarbeit.
« Last Edit: 19.06.2024 12:54 von NelsonMuntz »

BAT

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Bei jedem Annuitätendarlehen sinken die monatlichen Unterkunftskosten. Alles ist relativ. Schwierig in diesem Bereich zu argumentieren, da möchte ich den Job von Verdi nicht haben.

Für die höheren Gruppen ist das wesentlich einfacher.

UNameIT

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Welche Ausnahme statt der Regel. Nicht alle hatten durch die Krise Reallohnverluste. Viele hatten ZUDEM mehr Geld als zuvor, da in Corona viele Ausgaben entfallen sind (Freizeitvergnügen welches in höhren EG mehr ausgeprägt ist.

Welche Ausnahme gab es denn an Reiseverboten, Konzertabsagen, geschlossene Restaurants, etc.?

Nicht getätigte Ausgaben haben mit dem Wert des Reallohns erstmal nix zu tun, sondern diese erhöhen schlicht die Sparquote. Das sollte man schon unterscheiden.

Richtig ist allerdings auch, dass manche Kosten wie z.B. für Energie gesunken sind, was dann den Reallohn tatsächlich gesteigert hat.

Der Reallohn definiert nur den theoretischen Gegenwert eines Gehalts - Ob ich das Geld ausgebe oder nicht (und aus welchen Gründen), ist dabei irrelevant.

Edit: Der öD ist hier grundsätzlich fein raus gewesen - Für die Gastronomie und die Veranstaltungsbranche gab es knallharte Reallohnverluste in Form von Kündigungen und Kurzarbeit.

Auch im ÖD gab es in vielen Bereichen Kurzarbeit. Museen, Schwimmbäder, Gastronomie, etc.

JahrhundertwerkTVÖD

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Nicht in allen Bereichen der PW war die Kurzarbeit so nachteilig, wie dargestellt.

Es gibt etliche Betriebe, wo trotz Kurzarbeit die Mitarbeiter mehr netto hatten, als vergleichbare Beschäftigte im öffentlichen Dienst (ohne Kurzarbeit)

MoinMoin

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Richtig ist allerdings auch, dass manche Kosten wie z.B. für Energie gesunken sind, was dann den Reallohn tatsächlich gesteigert hat.
Ist der Reallohn von meinem Ausgaben abhängig? Doch eher nicht, oder?
Oder meinst du damit das zur Verfügung stehende Nettoeinkommen?

NelsonMuntz

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Bei jedem Annuitätendarlehen sinken die monatlichen Unterkunftskosten. Alles ist relativ. Schwierig in diesem Bereich zu argumentieren, da möchte ich den Job von Verdi nicht haben.

Für die höheren Gruppen ist das wesentlich einfacher.

Das mit den Krediten gilt EG-übergreifend.

Richtig ist allerdings auch, dass manche Kosten wie z.B. für Energie gesunken sind, was dann den Reallohn tatsächlich gesteigert hat.
Ist der Reallohn von meinem Ausgaben abhängig? Doch eher nicht, oder?
Oder meinst du damit das zur Verfügung stehende Nettoeinkommen?


Benzin/Diesel/Heizöl/Erdgas z.B. sind Teil des Warenkorbes und damit relevant für die Berechnung der Inflation. Wenn diese Kosten sinken, der Lohn nominal aber gleich bleibt, dann ist das in der Tat ein Reallohnzuwachs (der durch Teuerung an anderer Stelle natürlich egalisiert werden kann).

NelsonMuntz

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Auch im ÖD gab es in vielen Bereichen Kurzarbeit. Museen, Schwimmbäder, Gastronomie, etc.

Ich mag hier gar nicht widersprechen - in der Kommune meiner Frau erhielten die Mitarbeiter des Schwimmbads schlicht Dienstbefreiung.

Nicht in allen Bereichen der PW war die Kurzarbeit so nachteilig, wie dargestellt.

Es gibt etliche Betriebe, wo trotz Kurzarbeit die Mitarbeiter mehr netto hatten, als vergleichbare Beschäftigte im öffentlichen Dienst (ohne Kurzarbeit)

Dass Mitarbeiter in der pW selbst in Kurzarbeit mehr haben können, als vergleichbare Kräfte im öD bei regülärer Bezahlung ist doch eines der wesentlichen Themen bei Tarifdiskussionen hier. Für den von Kurzarbeit betroffenen Menschen verbleibt es zumeist ein nominaler Verlust (auch wenn es da Ausnahmen gab).


BAT

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Auch die hatten Einsparungen, weil sie ihre Einrichtungen als Gast nicht nutzen konnten.

NelsonMuntz

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Auch die hatten Einsparungen, weil sie ihre Einrichtungen als Gast nicht nutzen konnten.

Einsparung != Reallohnzuwachs.

... Aber da Du ein vehementer Verfechter des "Wohlstands des Weniger" bist, sind Lockdowns oder andere, forcierte Geschäftseinschränkungen (und damit einhergehende AZVs) natürlich immer eine Win-Win-Situation ;)

MoinMoin

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Benzin/Diesel/Heizöl/Erdgas z.B. sind Teil des Warenkorbes und damit relevant für die Berechnung der Inflation. Wenn diese Kosten sinken, der Lohn nominal aber gleich bleibt, dann ist das in der Tat ein Reallohnzuwachs (der durch Teuerung an anderer Stelle natürlich egalisiert werden kann).
Eben. Entweder alles oder nüscht.
Man kann doch nicht mit sinkenden Erdgas als Reallohnzuwachs argumentieren, wenn parallel dazu der Benzinpreis hochgeht, die Miete steigt oder das Lachshäppchen sich verdoppelt.

Daher entweder den offiziellen Warenkorb oder den individuellen.
Aber dann nicht den Warenkorb nach belieben anpassen um einen Reallohn unterschied zu berechnen.
Denn wenn ich plötzlich statt Lachshäppchen nur noch trocken Brot einnehme, dann ist mein Reallohn dadurch nicht gewachsen.

NelsonMuntz

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Eben. Entweder alles oder nüscht.
Man kann doch nicht mit sinkenden Erdgas als Reallohnzuwachs argumentieren, wenn parallel dazu der Benzinpreis hochgeht, die Miete steigt oder das Lachshäppchen sich verdoppelt.

Daher entweder den offiziellen Warenkorb oder den individuellen.
Aber dann nicht den Warenkorb nach belieben anpassen um einen Reallohn unterschied zu berechnen.
Denn wenn ich plötzlich statt Lachshäppchen nur noch trocken Brot einnehme, dann ist mein Reallohn dadurch nicht gewachsen.

Korrekt. BAT argumentiert nur auf Grundlage von nicht stattgefundenen Ausgaben - das hat mit dem Reallohn aber nichts zu tun. Preise von Artikeln, die sich im standardisierten Warenkorb befinden und damit den Wert der Inflation definieren, hingegen schon.

(Das Beispiel Benzin ist so schön, weil hier der Preis während Corona massiv eingebrochen ist, durch den Ukraine-Krieg dann aber durch die Decke ging - Und Benzin ist eben ein Teil jenes Warenkorbs).

Grundsätzlich gab es während der Corona-Phase wenig Inflation und wenig Zuwachs in den Nominal-Gehältern - auf den Reallohn hatte das also kaum Auswirkungen. Wer in der Phase auf was verzichtet hat und dadurch wieviel gespart hat, ist für den Reallohn völlig unbedeutend. Wenn BAT mit dem Rauchen aufhört, hat er am Ende des Monats mehr Geld in der Tasche, der Wert seines Lohnes würde dadurch aber nicht steigen.

BAT

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Der Einbruch beim Benzinpreis stand weit im Hintergrund von nicht vollzogenen Fahrten, sei es zu Arbeit oder auch in den Urlaub.

Ansonsten: mit welchen nicht getätigten Ausgaben hätte ich argumentiert?

NelsonMuntz

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Der Einbruch beim Benzinpreis stand weit im Hintergrund von nicht vollzogenen Fahrten, sei es zu Arbeit oder auch in den Urlaub.

Ansonsten: mit welchen nicht getätigten Ausgaben hätte ich argumentiert?

zum Beispiel mit nicht vollzogenen Fahrten, sei es zur Arbeit oder auch in den Urlaub. Oder keine Restaurantbesuche und keine Konzerte...

Das ist "Sparquote", nicht "Reallohn".