Autor Thema: Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten  (Read 3895 times)

Rheini

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #90 am: 11.09.2025 03:45 »
Sorry, das finde ich eine Frechheit ....

... und ich wette 100 Mark, dass Deine Eltern diesbezüglich um Welten bescheidener waren als Du - und sich im Alter über Dein Wohlergehen mehr gefreut haben, als über ihren eigenen Wohlstand.

So ändern sich die Zeiten eben. Nur noch Neid!

Ja und? Wo findest Du denn Satz, dass ich meinen oder deinen Eltern Ihre Rente nicht gegönnt habe?

Und wenn es nur um "Sorry, so ist das halt ..." geht, dann hilt das halt auch für Wohnraum und andere staatliche Leistungen. Sorry halt an die Jungen, ist halt nicht mehr genug da 🤷.

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #91 am: 11.09.2025 07:28 »
Und jetzt kommen da ein paar um die Ecke und wollen mir sagen das das alles egal ist und nur zählt, dass ich zufälligerweise mit ganz vielen anderen Kindern gleichzeitig lebe und daher mich über einen Betrag freuen soll, der knapp über dem Bürgergeld liegt, weil man ja Gerechtigkeit gegenüber den Jüngeren üben soll?

Sorry, das finde ich eine Frechheit ....

So interpretiert würde ich das auch als Frechheit interpretieren. Aus deinem Beitrag entnehme ich allerdings, dass du pensioniert werden wirst. Warum sollte das nur knapp über dem Bürgergeld liegen?

Rheini

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #92 am: 11.09.2025 07:37 »
Ja ich bekomme Pension, ich finde dennoch gerade die soziale Kälte die in dem von mir zutierten Beitrag zum Ausdruck gebracht wurde, als Frechheit.

Jeder sollte mal überlegen wo er mehr bekommt, als eingezahlt wird und ob man es dann gut finden würde, wenn man den Hinweis bekommt, dass es auf die Einnahmen begrenzt werden sollte.

Mir fällt da z. B  der ÖPNV ein ...

Rentenonkel

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #93 am: 11.09.2025 07:47 »
Bereits seit 1890 entwickelte sich Deutschland in der Hochkonjunkturperiode zu einem wichtigen Einwanderungsland. Die Zahl der beschäftigten Ausländer stieg bis 1914 auf schätzungsweise 1,2 Millionen an. Ein Großteil waren Polen aus dem russischen und dem österreichisch-ungarischen Kaiserreich. Schon damals gab es in vielen Teilen der Bevölkerung keinen gesellschaftlichen Konsens über die Notwendigkeit und Vorteile der Immigration. Die reichsdeutsche polnische Bevölkerung wurden als „Reichsfeinde“ angesehen. Man versuchte die wirtschaftlich notwendige polnische Zuwanderung in die ostpreußische Landwirtschaft und ins Ruhrgebiet (Ruhrpolen) im Rahmen einer antipolnischen Abwehrpolitik zu steuern.

Nach dem zweiten Weltkrieg hat man mit verschiedenen Anwerberabkommen sogenannten Gastarbeitern die Möglichkeit eingeräumt, nach Deutschland einzuwandern. Auch damals waren die Menschen am Anfang nicht davon begeistert.

Einwanderer werden in Deutschland auch heute noch weiterhin entweder als Armutsmigranten abgetan oder gefürchtet oder von der Wirtschaft als schnelle, billige Lückenfüller für den Arbeiter- und Fachkräftemangel missverstanden.

Schon in naher Zukunft werden wir entweder akzeptieren müssen, dass wir qualifizierte Einwanderung benötigen, um unsere sozialen Sicherungssysteme zu stabilisieren oder damit leben müssen, dass unser aller Wohlstand schrumpft. Sei es durch höhere Beitragssätze bei den Beitragszahlern oder durch geringere Leistungen bei den Empfängern oder durch gestiegene Zuschüsse der Steuerzahler.

Die Ursache dafür ist recht einfach und klar: Es gibt zu wenig junge Menschen in unserem Land. Es ist uns in den letzten beiden Generationen nicht gelungen, unseren Nachwuchs in ausreichender Anzahl durch eigene Fortpflanzung zu generieren.

Ohne Zuwanderung ist die Lücke, die die Baby Boomer in den nächsten Jahren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen, nicht zu schließen und ALLE Generationen sind dann die Leidtragenden.

Dabei ist Deutschland schon seit mehr als einem Jahrhundert ein Einwanderungsland. Dass die erste Generation Probleme hat, sich zu integrieren, war auch in den letzten über 100 Jahre nicht anders. Auch die Vorbehalte der Menschen in unserem Land gegen die "Neuen" sind so alt wie die Einwanderung selbst. Dennoch sind Menschen mit polnischen, russischen und türkischen Wurzeln heute aus manchen Berufen gar nicht mehr wegzudenken, weil dann ganze Berufszweige zusammen brechen würde. Und das sind nicht nur Berufe, die keinerlei Qualifikation benötigen. Spätestens die zweite Generation ist oft ähnlich qualifiziert wie der eigenen Nachwuchs.

Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse der Parteien ist es jedoch aktuell eher ein Wunschdenken, dass es wieder gelingt, qualifizierte Ausländer nach Deutschland zu locken. Eine solche Politik würde derzeit vermutlich noch mehr Wähler in die Arme der Blauen treiben und es gibt auch kaum ausreichende Strukturen und Rahmenbedingungen, die das in großer Anzahl erlauben könnte (fehlende Sprachkurse, Wohnungsmangel, etc.).

Wie ich es schon mal geschrieben habe: Es werden Reformen kommen, in denen am Ende allen etwas weh getan werden muss, damit die Last auf alle Generationen einigermaßen gleich verteilt werden wird.

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #94 am: 11.09.2025 07:55 »
Ja ich bekomme Pension, ich finde dennoch gerade die soziale Kälte die in dem von mir zutierten Beitrag zum Ausdruck gebracht wurde, als Frechheit.

Bei Umverteilungsssystemen kann nur das ausgegeben werden, was eingezahlt wird bzw. muss es von allgemeiner Seite Zuschüsse geben. Gekniffen ist dann der, der ohne eigenes Verschulden (viele Anspruchshaber zum Zeitpunkt des Entstehens des Anspruchs) weniger abbekommt.

Als Pensionär würde ich mich da aber nicht angesprochen fühlen, die Pensionshöhe ist nach meinem Verständnis unabhängig von der gesetzlichen Rente und deren Finanzierungsproblemen.

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #95 am: 11.09.2025 07:56 »
Bereits seit 1890 entwickelte sich Deutschland in der Hochkonjunkturperiode zu einem wichtigen Einwanderungsland. Die Zahl der beschäftigten Ausländer stieg bis 1914 auf schätzungsweise 1,2 Millionen an. Ein Großteil waren Polen aus dem russischen und dem österreichisch-ungarischen Kaiserreich. Schon damals gab es in vielen Teilen der Bevölkerung keinen gesellschaftlichen Konsens über die Notwendigkeit und Vorteile der Immigration. Die reichsdeutsche polnische Bevölkerung wurden als „Reichsfeinde“ angesehen. Man versuchte die wirtschaftlich notwendige polnische Zuwanderung in die ostpreußische Landwirtschaft und ins Ruhrgebiet (Ruhrpolen) im Rahmen einer antipolnischen Abwehrpolitik zu steuern.

Nach dem zweiten Weltkrieg hat man mit verschiedenen Anwerberabkommen sogenannten Gastarbeitern die Möglichkeit eingeräumt, nach Deutschland einzuwandern. Auch damals waren die Menschen am Anfang nicht davon begeistert.

Einwanderer werden in Deutschland auch heute noch weiterhin entweder als Armutsmigranten abgetan oder gefürchtet oder von der Wirtschaft als schnelle, billige Lückenfüller für den Arbeiter- und Fachkräftemangel missverstanden.

Schon in naher Zukunft werden wir entweder akzeptieren müssen, dass wir qualifizierte Einwanderung benötigen, um unsere sozialen Sicherungssysteme zu stabilisieren oder damit leben müssen, dass unser aller Wohlstand schrumpft. Sei es durch höhere Beitragssätze bei den Beitragszahlern oder durch geringere Leistungen bei den Empfängern oder durch gestiegene Zuschüsse der Steuerzahler.

Die Ursache dafür ist recht einfach und klar: Es gibt zu wenig junge Menschen in unserem Land. Es ist uns in den letzten beiden Generationen nicht gelungen, unseren Nachwuchs in ausreichender Anzahl durch eigene Fortpflanzung zu generieren.

Ohne Zuwanderung ist die Lücke, die die Baby Boomer in den nächsten Jahren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen, nicht zu schließen und ALLE Generationen sind dann die Leidtragenden.

Dabei ist Deutschland schon seit mehr als einem Jahrhundert ein Einwanderungsland. Dass die erste Generation Probleme hat, sich zu integrieren, war auch in den letzten über 100 Jahre nicht anders. Auch die Vorbehalte der Menschen in unserem Land gegen die "Neuen" sind so alt wie die Einwanderung selbst. Dennoch sind Menschen mit polnischen, russischen und türkischen Wurzeln heute aus manchen Berufen gar nicht mehr wegzudenken, weil dann ganze Berufszweige zusammen brechen würde. Und das sind nicht nur Berufe, die keinerlei Qualifikation benötigen. Spätestens die zweite Generation ist oft ähnlich qualifiziert wie der eigenen Nachwuchs.

Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse der Parteien ist es jedoch aktuell eher ein Wunschdenken, dass es wieder gelingt, qualifizierte Ausländer nach Deutschland zu locken. Eine solche Politik würde derzeit vermutlich noch mehr Wähler in die Arme der Blauen treiben und es gibt auch kaum ausreichende Strukturen und Rahmenbedingungen, die das in großer Anzahl erlauben könnte (fehlende Sprachkurse, Wohnungsmangel, etc.).

Wie ich es schon mal geschrieben habe: Es werden Reformen kommen, in denen am Ende allen etwas weh getan werden muss, damit die Last auf alle Generationen einigermaßen gleich verteilt werden wird.

Feine, neutrale Herleitung!

TrexLittleArms

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #96 am: 11.09.2025 07:59 »
Danke für den Beitrag - nichts anderes ist letztendlich mit meiner Aussage.
Fakt ist, dass es die letzten Genarationen verbockt haben, rechtzeitig gegenzusteuern.
Also sollen bitte auch alle Generationen hierfür einstehen, dass das ganze System weiter am Leben bleibt.

Ich habe, Stand jetzt, die Hälfte meines Erwerbslebens rum.
Und ich habe ebenfalls mit 17 Jahren meine Ausbildung angefangen, musste den wirtschaftlichen schwachen Osten verlassen und habe in einer Großstadt meine Ausbildung gemacht.
In der Zeit gab es keine Unterstützung, außer dem Kindergeld welches mir meine Eltern zur Finanzierung der Mietwohnung überlasssen haben. Am Ende habe ich in den drei Jahren unter dem später eingeführten HartzIV Regelsatz gelebt und die Ausbildung fertig gemacht.
Später in einer anderen Stadt angefangen und Nebenher noch auf 400e Basis gejobbt - hier wurden auch Entgeltpunkte erwirtschaftet und weiterhin meine private Rente bedient.

Ich habe nun 25 Jahre Erwerbsleben rum und noch weitere 25 Jahre vor mir.
Was mit der Rente in 2051 ist, steht bekanntlich in den Sternen.
Ob die dann rechnerisch erreichten 50-60 Rentenpunkte noch das Geld Wert sind, was es heute ist darf angezweifelt werden......

Rheini

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #97 am: 11.09.2025 08:01 »
Ja ich bekomme Pension, ich finde dennoch gerade die soziale Kälte die in dem von mir zutierten Beitrag zum Ausdruck gebracht wurde, als Frechheit.

Bei Umverteilungsssystemen kann nur das ausgegeben werden, was eingezahlt wird bzw. muss es von allgemeiner Seite Zuschüsse geben. Gekniffen ist dann der, der ohne eigenes Verschulden (viele Anspruchshaber zum Zeitpunkt des Entstehens des Anspruchs) weniger abbekommt.

Als Pensionär würde ich mich da aber nicht angesprochen fühlen, die Pensionshöhe ist nach meinem Verständnis unabhängig von der gesetzlichen Rente und deren Finanzierungsproblemen.

Ich fühle mich da schon angesprochen da ich in einem Land leben möchte, was sozial ist.

Nur weil ich davon nicht betroffen bin, reicht mir da nicht aus.

Es gibt ein Zitat da ungefähr so geht:

"Wenn Du dich heute nicht um andere kümmerst kannst Du nicht erwarten, dass sich morgen jemand um dich kümmert.".

Rheini

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #98 am: 11.09.2025 08:04 »
Danke für den Beitrag - nichts anderes ist letztendlich mit meiner Aussage.
Fakt ist, dass es die letzten Genarationen verbockt haben, rechtzeitig gegenzusteuern.
Also sollen bitte auch alle Generationen hierfür einstehen, dass das ganze System weiter am Leben bleibt.

Ich habe, Stand jetzt, die Hälfte meines Erwerbslebens rum.
Und ich habe ebenfalls mit 17 Jahren meine Ausbildung angefangen, musste den wirtschaftlichen schwachen Osten verlassen und habe in einer Großstadt meine Ausbildung gemacht.
In der Zeit gab es keine Unterstützung, außer dem Kindergeld welches mir meine Eltern zur Finanzierung der Mietwohnung überlasssen haben. Am Ende habe ich in den drei Jahren unter dem später eingeführten HartzIV Regelsatz gelebt und die Ausbildung fertig gemacht.
Später in einer anderen Stadt angefangen und Nebenher noch auf 400e Basis gejobbt - hier wurden auch Entgeltpunkte erwirtschaftet und weiterhin meine private Rente bedient.

Ich habe nun 25 Jahre Erwerbsleben rum und noch weitere 25 Jahre vor mir.
Was mit der Rente in 2051 ist, steht bekanntlich in den Sternen.
Ob die dann rechnerisch erreichten 50-60 Rentenpunkte noch das Geld Wert sind, was es heute ist darf angezweifelt werden......

Puuuhhhhh, böswillig könnte ich Dir entgegnen, dass anscheinend deine Eltern es im Osten ziemlich verbockt haben. Hast Du die mal gefragt, wie sie es vor Dir rechtfertigen?

P. S. Bekommen deine Eltern Rente und wie viele Jahre haben die in die westdeutsche Rente eingezahlt?

TrexLittleArms

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #99 am: 11.09.2025 08:08 »
Warum sollten es meine Eltern im Osten verbockt haben?
Sie haben eine lange Erwerbsbiografie und gehen nun ebenfalls in Rente.
Sprich, sie haben beide 35 Jahre - also den größten Anteil - in die Bundesdeutsche Rente eingezahlt.
(Ich hasse es, wenn man nach 35 Jahren Wiedervereinigung West/Ost-Begrifflichkeiten nutzt)
Fackt ist, dass Ende der neunziger im Osten keine Arbeits- und Ausbildungsplätze in ausreichender Zahl vorhanden waren. Und anstatt auf den Staat zu Hofen und sich in die Soziale Hängematte zu legen, haben wir halt die Flucht nach Vorn angetreten.
Auch dies ist ein entscheidener Punkt, was in unser Gesellschaft leider auch zu oft passsiert:
Man verlässt sich in meinen Augen zu sehr auf die sozialen Sicherungssysteme.
Nicht jeder hat dadurch den Mut den "Arsch" hoch zu bekommen.
Meine Meinung, sehe ich halt im Umfeld leider zu oft......

Rheini

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #100 am: 11.09.2025 08:13 »
Die längste Zeit, warum bekommen die auch Rente für die andere Zeit? Du bist doch für eine klare Abgrenzung. Warum jetzt auf einmal nicht mehr?

Und Du wirfst ja meine Generation vor, dass mit der Rente verbockt zu haben. Ich bin der Meinung, dass in dem Kontext deine Eltern noch mehr verbockt haben.

Desweiteren bringst Du in deinem letzten Post den Aspekt der sozialen Hängematte ein. Dieser Aspekt war bis jetzt kein Teil unserer Diskussion
« Last Edit: 11.09.2025 08:25 von Rheini »

TrexLittleArms

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« Antwort #101 am: 11.09.2025 08:33 »
Ja, ich bleibe dabei.
Meine Eltern sehen es auch so - die Politiker der letzten Jahre sind das Problem nicht agegangen und haben es nun einmal verbockt.
Punkt, aus.

Und die Arbeitszieten vor der Wiedervereinigung werden natürlich anerkannt und auf die damaligen (West)deutschen Rentenpunkte angeglichen um den damaligen zu niedrigen Lohn auszugleichen.
Mein Vater ist Baujahr 1961 und geht nun nach über 50 Beitragsjahren in Rente (Ausbildungsbeginn mit 14!!!).

Rheini

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« Antwort #102 am: 11.09.2025 08:38 »
Ja, ich bleibe dabei.
Meine Eltern sehen es auch so - die Politiker der letzten Jahre sind das Problem nicht agegangen und haben es nun einmal verbockt.
Punkt, aus.

Und die Arbeitszieten vor der Wiedervereinigung werden natürlich anerkannt und auf die damaligen (West)deutschen Rentenpunkte angeglichen um den damaligen zu niedrigen Lohn auszugleichen.
Mein Vater ist Baujahr 1961 und geht nun nach über 50 Beitragsjahren in Rente (Ausbildungsbeginn mit 14!!!).

Wieso werden die Rentenpunkte "natürlich" anerkannt?

Warum findest Du hier die Solidarität gut, an anderer Stelle nicht?

Und eben hast Du noch geschrieben, dass die Generation es verbockt hat. Jetzt die Politiker. Wer denn nun?

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #103 am: 11.09.2025 09:32 »
Ja, ich bleibe dabei.
Meine Eltern sehen es auch so - die Politiker der letzten Jahre sind das Problem nicht agegangen und haben es nun einmal verbockt.
Punkt, aus.

Mit "Punkt, aus" gewinnt man Diskussionen - chapeau ;-)




Jede Generation sitzt im selben Boot. Ich finde z.B. den Ansatz aus den Niederlanden gut. Quasi eine bedinungslose Rente (idealerweise aus Steuermitteln) - für alles andere ist jeder selbst verantwortlich. Ist aber eine riesen Reform, an die sich derzeit niemand traut und die auch wirklich schwer durchzusetzen ist, da derzeitige Ansprüche nicht verloren gehen dürfen.
Seinerzeit (vor über 25 Jahren) hat man angefangen die Rente zu reformieren - leider hat man es versäumt hier wirklich zukunftsfest weiterzumachen (z.B. über die Haltelinie bei der Rente) - und jeder aus meiner/unserer Generation WUSSTE, dass man auch selbst vorsorgen muss und hatten auch Zeit dazu. Die Boomergeneration hat einen riesen Vorteil (das ist nicht so makaber gemeint wie es sich anhört): Genauso stark wie sie gleichzeitig aus dem Arbeitsmarkt in die Renten stoßen, werden sie in ~20 Jahren auch wieder aus dieser ausscheiden. Dann wäre auch das jetzige System wieder sinnvoll gestaltbar, z.B. über Zuwanderung oder leichtem Anstieg der Renten. Bis dahin würde ich folgendes tun:
1. Eine Haltelinie bei den Beiträgen einführen (20%?)
2. Einen Festzuschuss aus dem Bundeshaushalt in % am BiP festlegen - der sinkt und steigt mit der Wirtschaftleistung, bleibt aber in Relation gleich.
Daraus folgt dann 3.: Es wird nur ausgeschüttet was eingenommen wird. Dabei kann es sein, dass Renten auch mal stagnieren oder gar moderat sinken. Viele viele Rentner in Deutschland interessiert das nicht/kaum, da sie genug Einkünft und/oder Rücklagen haben und alle bei denen es (meist auch heute schon) nicht reicht, greift man über die Aufstockung unter die Arme.

Rentenonkel

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #104 am: 11.09.2025 09:58 »
Tatsächlich war die Geburtenrate in den neuen Bundesländern höher als in den alten. Durch die deutlich gesündere Altersstruktur hat die Wiedervereinigung die gesetzliche Rentenversicherung tendenziell entlastet, weil ja nicht nur Rentner und zukünftige Rentner wiedervereinigt wurden, sondern auch Beitragszahler.

Das Grundproblem der Rente sind übrigens nicht die Leistungen, sondern das, was man unter der demografischen Entwicklung versteht, also das zunehmend ungesunde Verhältnis von der älteren Bevölkerung zur jüngeren. Ohne jede Reform würde der Beitrag zur Rentenversicherung daher deutlich steigen müssen. Daher haben wir bisher noch kein wirkliches Problem ... es ist aber absehbar, dass wir in den nächsten 10 Jahren Probleme bekommen werden.

Die Leistungen der Rentenversicherung einzuschränken ist auch nur bedingt möglich. Die Rentenauszahlungen müssen am Ende ja mindestens so hoch sein, dass ein durchschnittlich lang lebender Rentner mindestens seine Einzahlungen wieder ausgezahlt bekommen. Lediglich bei den sogenannten versicherungsfremden Leistungen und der Hinterbliebenenversorgung gibt es Spielraum.

Als die Menschen noch in Höhlen gewohnt haben war klar, dass man in Steine und Beine investieren muss für das Alter. Durch die sozialen Sicherungssysteme der Neuzeit ist dieses Bewusstsein, dass Kinder für die Altersvorsorge unabdingbar sind,  in den Industrieländern verloren gegangen. Auch Politik kann nur begrenzt Einfluss üben auf die Entscheidung der Menschen, keine Kinder in die Welt zu setzen.

Auf der anderen Seite wird der Druck auf die sozialen Sicherungssysteme auch wieder spürbar abnehmen, wenn die Baby Boomer "durch" sind. Dann werden jährlich über 1 Mio Renten eingestellt und nur 600.000 neu bewilligt. Wir müssen nur schauen, wie wir uns auf diesen Baby Boomer Tsunami bestmöglich vorbereiten.