Autor Thema: [Allg] Tarifrunde TV-L 2023  (Read 333761 times)

Thomber

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #630 am: 02.11.2023 09:06 »
...das Thema lautet übrigens "Tarifrunde 2023"...

..insofern war eine Abmoderation des Beamtenbashing unbedingt erforderlich.. 8)


Absolut korrekt!
Im Übrigen wurde das Neidthema hier im Forum bereits ausführlich behandelt und ich weise jetzt nicht zum xten Male darauf hin, dass es auch Angestellte gibt, die mehr netto haben als vergleichbare Beamte.  Bitte Suchfunktion nutzen und ALLE Threads sauber halten.   Dann klappts auch mit dem Nachbarn...  :)

SwenTanortsch

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #631 am: 02.11.2023 09:10 »

So ein Mindset haben komischerweise ausschließlich Beamte.


Was für Reaktionen erwartest Du, SAS, wenn Du aus Deiner Einzelerfahrung heraus auf ganze Berufsgruppen mit dem Finger zeigst? Mit solchen Pauschalurteilen treibst Du doch Kolleginnen und Kollegen genau dahin, dass sie Dich in Deiner berechtigten Forderung nach Solidarität hier nicht unterstützen, sondern sich gegen die Pauschalität der Bewertung wenden.

Fakt ist, dass eine ganze Gruppe von Beschäftigten seit Jahr und Tag wissentlich und willentlich, also gezielt unteralimentiert wird. Wenn Du nun Menschen, denen ihre Rechte vorenthalten werden, mit der Forderung nach Solidarität wiederkehrend unter die Nae reibst, dass es ihnen viel besser als Angestellten gehe, dann solltest Du Dich eigentlich nicht wundern, dass Du in einem Forum, das vor allem von jener Gruppe von Beschäftigten gelesen und beschrieben wird, denen man ihre Rechte nimmt, Widerspruch ernten wirst. Alles andere als die Reaktionen, die Du erntest, wären m.E. eher erstaunlich.

Organisator

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #632 am: 02.11.2023 09:10 »
So kann man das Thema natürlich auch abmoderieren: Wer Angestellter ist ist halt selber schuld. Und Angestellte haben ja auch Vorteile, bla bla.

So ein Mindset haben komischerweise ausschließlich Beamte.

Die Verantwortung für Ungleiche Bezahlung ausschließlich in die Verantwortung der Angestellten zu verschieben zeugt von einer unsilodarischen Haltung. Die Vorstellung man könnte an der Wahlurne wirklich darauf Einfluss nehmen ist ja wohl kein Ernst gemeinter Vorschlag. Sowas beruhigt bestenfalls das eigene Gewissen.

Wer Angestellter ist, ist selbst schuld daran. Genau so wie der Beamte auch an seinem Status selbst schuld ist. Wer meint, zu schlecht bezahlt zu sein, soll daran etwas ändern und nicht von den vermeintlich bessergestellten fordern, es für einen zu tun.

--> Es seht jedem frei, einen anderen Arbeitgeber oder beruflichen Status zu wählen um ggf. mehr Geld zu verdienen. Wenn mans nicht macht, ists Schuld eigen oder man ist wohl nicht gut genug.

Ansonsten siehe Thomber, der alle wesentlichen Infos zusammengefasst hat :)
und ST, der es auch hinsichtlich der Solidarität zutreffend eingeordnet hat!

Studienrat

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #633 am: 02.11.2023 10:12 »
...das Thema lautet übrigens "Tarifrunde 2023"...

..insofern war eine Abmoderation des Beamtenbashing unbedingt erforderlich.. 8)

Als Pensionär bitte weiterhin scharfzüngige Beiträge schreiben.
Für mich ein großes Amüsement!

untersterDienst

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #634 am: 02.11.2023 10:21 »
Ich bitte ebenfalls um weitere Beiträge, auch wenn in Pension womöglich die Zeit etwas knapper ist. ;-)

semper fi

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #635 am: 02.11.2023 10:23 »
Gern Zurück zum Thema:

Am 18.11. wird vom Thüringer Beamtenbund und Tarifunion hier im schönen Thüringen eine Demonstration organisiert (Angestellte und Beamte selbstverständlich gemeinsam!) und alle sind herzlich eingeladen dabei zu sein. Es haben sich schon Kollegen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und sogar aus Hessen (obwohl beim TV-L nicht vertreten) gemeldet, die daran teilnehmen. Wir marschieren vom Landtag zur Staatskanzlei unter dem Motto "Wir löffeln die Suppe gemeinsam aus". Beginn ist um 11:00 Uhr.

WIR machen Staat, jederzeit. Rund um die Uhr. Auch in Krisen.
WIR sind diejenigen, die die Suppe auslöffeln müssen.
WIR sind diejenigen, die die jahrelange Sparpolitik im öD aushalten.
WIR sind diejenigen, die einen funktionierenden Staat aufrechterhalten!

Wir skandieren, "Wir sind Mehr wert! Und Wir sind Viele!" also seit dabei und unterstützt uns, wenn ihr könnt. Eine symbolische Suppe, die wir seit Jahren auslöffeln müssen, wird an alle Teilnehmer ausgegeben. Also "heiße Suppe, statt leerer Worte!"

Ich freue mich drauf und hoffe auf rege Teilnahme!

Farold

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #636 am: 02.11.2023 11:27 »
Wer Angesteller ist soll selber Schuld daran sein? Was ist das denn für ein Unfug? Ich war auch mal verbeamtet (Beamter auf Widerruf), danach gab es aber leider nur eine Angestelltenstelle weil keine Beamtenstelle frei war. Bin ich da jetzt auch Schuld daran? In Baden-Württemberg ist es so dass es kein Beamter mehr unter der A8 macht während man bei uns Angestellte 40 Jahre lang in der E5 sitzen lässt. In dieser Zeit ist der A8-Beamte dann natürlich längst in die A10 aufgestiegen mit einem Gehaltsunterschied von mindedstens 800 Euro. Wie gesagt: Gleiche Ausbildung und gleiche Tätigkeit. Das hat auch nichts mit Neid zu tun, es ist nur ein Hinweis auf eine Zweiklassengesellschaft die nicht wegzudieskurieren ist. Und um die Brücke zum Thema zu schlagen: Diese Ungleichbehandlung sollte in der Tarifverhandlung dringend angesprochen werden. Dazu habe ich mich auch an Verdi gewandt. Dort hatte man viel Verständnis für mein Anliegen, danach kam aber keine Reaktion mehr.

was_guckst_du

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #637 am: 02.11.2023 11:41 »
Tarifrunde 2023
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #638 am: 02.11.2023 11:48 »
Wer Angesteller ist soll selber Schuld daran sein? Was ist das denn für ein Unfug? Ich war auch mal verbeamtet (Beamter auf Widerruf), danach gab es aber leider nur eine Angestelltenstelle weil keine Beamtenstelle frei war. Bin ich da jetzt auch Schuld daran? In Baden-Württemberg ist es so dass es kein Beamter mehr unter der A8 macht während man bei uns Angestellte 40 Jahre lang in der E5 sitzen lässt. In dieser Zeit ist der A8-Beamte dann natürlich längst in die A10 aufgestiegen mit einem Gehaltsunterschied von mindedstens 800 Euro. Wie gesagt: Gleiche Ausbildung und gleiche Tätigkeit. Das hat auch nichts mit Neid zu tun, es ist nur ein Hinweis auf eine Zweiklassengesellschaft die nicht wegzudieskurieren ist. Und um die Brücke zum Thema zu schlagen: Diese Ungleichbehandlung sollte in der Tarifverhandlung dringend angesprochen werden. Dazu habe ich mich auch an Verdi gewandt. Dort hatte man viel Verständnis für mein Anliegen, danach kam aber keine Reaktion mehr.

Wenns nach der Laufbahnausbildung keine Beamtenstelle für dich gab, hat dich doch wohl keiner gezwungen, als Angestellter weiterzuarbeiten. Auch woanders gibts Beamtenstellen. Außerdem zwingt dich auch keiner 40 Jahre lang für E5 zu arbeiten, das ist ganz allein deine freie Entscheidung.

Wenns dir nicht passt, wie dein Arbeitgeber mit dir umgeht mach das, was alle Arbeitnehmer dann tun sollten: Such dir nen anderen Arbeitgeber. Auf die Bezahlung der Beamten hat Verdi nämlich keinen Einfluss sondern nur der Gesetzgeber, die wie von ST geschrieben zudem verfassungswidrig unteralimentiert.

SAS

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #639 am: 02.11.2023 12:19 »
Wer Angesteller ist soll selber Schuld daran sein? Was ist das denn für ein Unfug? Ich war auch mal verbeamtet (Beamter auf Widerruf), danach gab es aber leider nur eine Angestelltenstelle weil keine Beamtenstelle frei war. Bin ich da jetzt auch Schuld daran? In Baden-Württemberg ist es so dass es kein Beamter mehr unter der A8 macht während man bei uns Angestellte 40 Jahre lang in der E5 sitzen lässt. In dieser Zeit ist der A8-Beamte dann natürlich längst in die A10 aufgestiegen mit einem Gehaltsunterschied von mindedstens 800 Euro. Wie gesagt: Gleiche Ausbildung und gleiche Tätigkeit. Das hat auch nichts mit Neid zu tun, es ist nur ein Hinweis auf eine Zweiklassengesellschaft die nicht wegzudieskurieren ist. Und um die Brücke zum Thema zu schlagen: Diese Ungleichbehandlung sollte in der Tarifverhandlung dringend angesprochen werden. Dazu habe ich mich auch an Verdi gewandt. Dort hatte man viel Verständnis für mein Anliegen, danach kam aber keine Reaktion mehr.
Genau darum geht es mir. Diese pauschale Schuld Zuweisung trifft in sehr vielen Fällen nicht zu.
Was ich damit nicht sagen will ist, dass Beamte zu Unrecht Beamte geworden sind. Ich weiß selber wie schwer der Weg dahin ist/war. Oder das es Angestellte gibt die bewusst den Status Angestellter gewählt haben.
Mir ging es darum das das System Ungerechtigkeiten hervorbringt, die es zu beseitigen gilt. Dabei geht es auch darum das Prinzip Gleicher Lohn für gleiche Arbeit zu realisieren. Im Zweifel muss es dann auch immer die faire die Chance geben sich verbeamten zu lassen.

MoinMoin

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #640 am: 02.11.2023 12:25 »
So kann man das Thema natürlich auch abmoderieren: Wer Angestellter ist ist halt selber schuld. Und Angestellte haben ja auch Vorteile, bla bla.

So ein Mindset haben komischerweise ausschließlich Beamte.
1. bin ich Angestellter.
2. Verhandelt der Angestellte seinen AV und hat somit es "theoretisch" selbst in der Hand.
Zitat
Die Verantwortung für Ungleiche Bezahlung ausschließlich in die Verantwortung der Angestellten zu verschieben zeugt von einer unsilodarischen Haltung. Die Vorstellung man könnte an der Wahlurne wirklich darauf Einfluss nehmen ist ja wohl kein Ernst gemeinter Vorschlag. Sowas beruhigt bestenfalls das eigene Gewissen.
Die vermeintlich ungleiche Bezahlung ist in der Verantwortung des Gesetzgebers auf der Beamtenseite
und beim Angestellten, evtl. vertreten durch die Gewerkschaften auf der anderen.

Wo oder bei wem ist deiner Meinung nach die Verantwortung dafür zu suchen und an wenn sollten wir unsere Unmut darüber adressieren?

simon1979

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #641 am: 02.11.2023 12:41 »
Wer Angesteller ist soll selber Schuld daran sein? Was ist das denn für ein Unfug? Ich war auch mal verbeamtet (Beamter auf Widerruf), danach gab es aber leider nur eine Angestelltenstelle weil keine Beamtenstelle frei war. Bin ich da jetzt auch Schuld daran? In Baden-Württemberg ist es so dass es kein Beamter mehr unter der A8 macht während man bei uns Angestellte 40 Jahre lang in der E5 sitzen lässt. In dieser Zeit ist der A8-Beamte dann natürlich längst in die A10 aufgestiegen mit einem Gehaltsunterschied von mindedstens 800 Euro. Wie gesagt: Gleiche Ausbildung und gleiche Tätigkeit. Das hat auch nichts mit Neid zu tun, es ist nur ein Hinweis auf eine Zweiklassengesellschaft die nicht wegzudieskurieren ist. Und um die Brücke zum Thema zu schlagen: Diese Ungleichbehandlung sollte in der Tarifverhandlung dringend angesprochen werden. Dazu habe ich mich auch an Verdi gewandt. Dort hatte man viel Verständnis für mein Anliegen, danach kam aber keine Reaktion mehr.
Genau darum geht es mir. Diese pauschale Schuld Zuweisung trifft in sehr vielen Fällen nicht zu.
Was ich damit nicht sagen will ist, dass Beamte zu Unrecht Beamte geworden sind. Ich weiß selber wie schwer der Weg dahin ist/war. Oder das es Angestellte gibt die bewusst den Status Angestellter gewählt haben.
Mir ging es darum das das System Ungerechtigkeiten hervorbringt, die es zu beseitigen gilt. Dabei geht es auch darum das Prinzip Gleicher Lohn für gleiche Arbeit zu realisieren. Im Zweifel muss es dann auch immer die faire die Chance geben sich verbeamten zu lassen.

Dann müsstest du aber bitte auch folgendes ändern.

Der Beamte, der auf der A9er Stelle sitzt, erhält mit Ablauf der Probezeit die Bezüge der A9er Stelle und nicht, wie überall üblich A6 oder max. A7.

Bastel

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #642 am: 02.11.2023 12:51 »
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit zu realisieren.

Diesen Bullshit können sich nur Kommunisten ausgedacht haben. Erstes sind wir nicht alle gleich, zweitens gibts auch in der Wirtschaft Unterschiede. Oder bekommt der BMW Schrauber das gleiche wie der VW Schrauber?

Organisator

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #643 am: 02.11.2023 13:00 »
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit zu realisieren.

Diesen Bullshit können sich nur Kommunisten ausgedacht haben. Erstes sind wir nicht alle gleich, zweitens gibts auch in der Wirtschaft Unterschiede. Oder bekommt der BMW Schrauber das gleiche wie der VW Schrauber?

Oder der Schlosser in einer kleinen Bude so viel wie in einem großen Konzern? eher ein. Es geht beim Wettbewerb um die besten Köpfe um einen Wettkampf, von dem die besten Köpfe profitieren. Daher ists auch gut, wenn es unterschiedliche Tarifvertäge bzw. Bezahlsystem im öD gibt, so kann man sich immer den besten AG aussuchen.

was_guckst_du

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Antw:[Allg] Tarifrunde 2023
« Antwort #644 am: 02.11.2023 13:08 »
...oder man bleibt 40 Jahre auf seiner (gemütlichen) Stelle sitzen und jammert....solls ja auch geben ;)
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen