Autor Thema: Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten  (Read 3802 times)

TrexLittleArms

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #60 am: 10.09.2025 09:32 »
Vorab meine persönliche Meinung:
Der Generationenvertrag ist bereits vor 20 Jahren gescheitert! Wenn wir hier immer wieder davon sprechen, müssen Einschnitte auf beiden Seiten sein. Es kann nicht sein, dass meine Generation (Baujahr 84) nun alles in den nächsten 10-20 Jahren Schultern muss, was die vorherigen Generationen verpennt haben rechtzeitig anzugehen.
Was bedeutet Schuldern müssen?
Der Generationvertrag besagt immer, dass beide Seiten etwas Schuldern müssen!
Die Generation der Einzahler durch die Höhe der Beiträge, die Generation der Bezieher durch die Höhe der Rente.
Und dann erläutere mal konkret was die vorherige Generation verpennt hat.
Das was die vorherige Generation verpennt haben könnt, ist das sie nicht genügend die beide anderen Säulen der Altersversorgung bedacht haben, dann haben sie halt Pech und zu wenig Rente.
Und was se auch verpennt haben, genügend Arbeitnehmer ranzuschaffen die auch auf sozialversichungspflichtige arbeiten ausüben.

Einen Vorwurf wo sie versagt haben gibt es, eine bessere staatlich gefördert kapitalgedeckte Säule aufzubauen.
 Denn verpennt haben sie es nicht, der Versuch war da mit Riester und Rürüp nur halt total beschissen umgesetzt.

Auf das Thema verpennt etwas näher einzugehen:
Bereits vor 20 Jahren war absehbar, dass die Geburtenrate so drastisch in den Keller geht, dass es eben nicht mehr die passende Zahl an Erwerbstätigen gegenüber den zu erwartenden Rentnern gibt um dieses Sstem am laufen zu halten.
Grundsätzlich: Ich bin froh, dass wir in der Form ein Umlagefinaziertes System haben - Thema fehlende Spardisziplin in Bezug auf private Altesvorsorge.
Aber: Und hier bleibe ich bei meinem Finger in der Wunde; Das Umlagefinanzierte System funktioniert eben nur, wenn alle darin ihren Anteil tragen - und dies hätte man vor 20 jahren bereits angehen können - Stichwort Freigrenzen für die Sozialversicherungspflicht. Hätte man komplett  einstampfen können. Thema Starke Schultern und gerechte Verteilung: Was spricht dagegen, dass jemand mit einen Jahreseinkommen über 100.000 ebenfalls seinen gleiehcen Beitrag für das Rentensystem besisteuert? Oder Personen, welche nur aus Zinsen und Kaptalerträgen leben? Jetzt stehen wir vor dem Scherbenhaufen und ich gehe davon aus, das der "Herbst der Reformen" hier auch nciht bessere Antworten geben wird - nur eine Verlagerung und Mehrbelastung der Personen im Mittleren Alter und Einkommen - der Rest bleibt weiterhin verschont.

NelsonMuntz

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #61 am: 10.09.2025 09:36 »
Einen Vorwurf wo sie versagt haben gibt es, eine bessere staatlich gefördert kapitalgedeckte Säule aufzubauen.
 Denn verpennt haben sie es nicht, der Versuch war da mit Riester und Rürüp nur halt total beschissen umgesetzt.

Das ist absolut richtig! Im Grunde genommen markiert Riester implizit, dass es mit der auskömmlichen Rente über die GRV nichts mehr wird. Feierabend sozusagen.

Die Preisfrage ist: Wie gut hat es die Regierung seinerzeit (und natürlich auch in der Folge) geschafft, diesen Umstand nachhaltig in das Denken und Handeln der Bundesbürger zu verankern? All die nun kommenden Veränderungen sind eben seit Riester (und eigentlich sogar schon davor) bekannt gewesen. Trotzdem ist der Unmut und der Zorn jetzt auf einmal so groß. Irgendetwas scheint da nicht ganz angekommen zu sein.


TrexLittleArms

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #62 am: 10.09.2025 09:39 »
Ich habe mir mal den Spaß gemacht, CahGPT diese Frage zu stellen.

Vorab meine persönliche Meinung:
Der Generationenvertrag ist bereits vor 20 Jahren gescheitert! Wenn wir hier immer wieder davon sprechen, müssen Einschnitte auf beiden Seiten sein. Es kann nicht sein, dass meine Generation (Baujahr 84) nun alles in den nächsten 10-20 Jahren Schultern muss, was die vorherigen Generationen verpennt haben rechtzeitig anzugehen.
Wenn ich an meinen Rentenbescheid denke fallen mir einfach die ziemlichen Hohen Beitragszahlungen von mir und meinem Arbeitgeber der letzten fast 25 Jahre auf. Hätte man die Hälfte davon in stink normalen Fonds angelegt, könnte man davon auf Dauer iim Alter gut leben.

Hier wäre auch mein persönlicher Ansatz; Senken der Beiträge auf einen Mindestsatz, der eine staatliche Basisrente garantiert. Für den Rest kann sich jeder selber entscheiden, wie er für seine Rente vorsorgt.
Basisrente + Betriebsrente(ZVK) + Privatvorsorge. Nur so kann das funktionieren. Aber nur, wenn die Basisrentenbeiträge nicht dauerhaft über 50% des eingezahlten Kapitals entsprechen.


Hier kann ich etwas entgegen halten:

1.) Die Rentenversicherung ist nicht nur reine Altersvorsorge für das Rentenalter. Sie sichert auch sogenannte biometrische Risiken mit ab. Dazu gehören Krankheit (medizinische und berufliche Reha), Erwerbsminderung und Tod (Stichwort: Hinterbliebenenversicherung) und Langlebigkeit.

2.) Der Vergleich mit dem Fonds hinkt daher deutlich. Durch einen Fonds werden die biometrischen Risiken vollständig ausgeblendet. Somit würden einige, wenige Menschen (und Fondsgesellschaften) von diesem Modell profitieren, diejenigen, die jedoch nicht bis zum Rentenalter gesund bleiben, oder länger leben als der Durchschnitt, blieben auf der Strecke und müssten anderweitig wieder aufgefangen werden.

3.) Die Versuche, die Altersvorsorge zumindest teilweise auf private Füße zu stellen, sind quasi gescheitert. Anhand der Riester Rente kann man sehen, dass es zum einen nicht allen Menschen gelingt, einen solchen Vertrag abzuschließen. Zum zweiten halten nicht alle diejenigen, die einen Vertrag haben, die Spardisziplin ein. Zum dritten werden bei einer Laufzeit von mehr als 25 Jahre tatsächlich 2 von 3 Verträgen vorzeitig gekündigt. Und viertens kochen die privaten Anbieter auch nur mit Wasser. Die versprochenen Erträge wurden oft nicht gehalten und waren tendenziell eher überschaubar.

4.) Wenn ich mich privat gegen die oben genannten biometrischen Risiken absichern möchte, dann finde ich nur dann einen Partner, wenn ich gesund und jung bin. Sobald ich aus welchen Gründen auch immer das nicht bin, muss ich entweder erhebliche Risikozuschläge zahlen oder es werden bestimmte Vorerkrankungen ausgeschlossen oder es gibt schlicht keine Versicherung, die bereit ist, mit mir einen solchen Vertrag abzuschließen.

5.) Die Rente ist dynamisch und passt sich jährlich an die allgemeine Einkommensentwicklung an. So ist man vor einem Kaufkraftverlust geschützt. Eine private Vorsorge kann dagegen bei einer hohen Inflation schnell dazu führen, dass man sich von dem vermeintlich vielen Geld mit 75 Jahren nur noch eine warme Mahlzeit am Tag kaufen kann.

Dieses Modell wäre daher eine Umverteilung von unten nach oben.

Im Übrigen hat auch "Deine" Generation es versäumt, sich gegen den Geburtenrückgang zu wehren. Jetzt gehen etwa 1 Mio Menschen pro Jahr in die Rente und es kommen im Gegenzug etwa nur 600.000 von der Schule. Die Kinder, die jetzt nicht von der Schule gehen, sind von "Deiner" Generation nicht gezeugt worden. Im Schnitt hat "Deine" Generation statt 2,1 Kinder pro Kopf nur etwa 1,3 Kinder pro Kopf gezeugt. Dadurch ist ein Nachwuchs- und Fachkräftemangel generiert worden, der die Sozialversicherungssysteme unter Druck setzt. Eine gute Einwanderungspolitik könnte dem etwas entgegen setzen, dazu fehlt an vielen Stellen (von allen Generationen) der gesellschaftliche Konsens.

Daher ist es ein Problem, was alle Generationen gleichermaßen zu schultern haben und somit bedarf es auch ausgewogenen, intergenerationellen Lösungen, die nicht eine Generation über Gebühr belasten, während eine andere über Gebühr profitiert.

Wie viele Kinder hast Du?  ;)

Zum Thema Kinder:
Ich habe zwei Kinder mit meiner Frau in die Wlet gesetzt - von daher habe ich doch einen Beitrag dazu geleistet.
Wenn wir schon beim Thema sind: Auch hier ist in meinen Augen in den letzten 20 Jahren viel versäumt worden. Die Politik und Gestaltung der Gesellschaft der letztn 20 Jahre ist eben nicht sehr Kinderfreundlich. (fehlende KITA-Plätze, fehlende Aktzeptanz in der Gesellschaft, masive finanzielle Schlechterstellung von Familien gegenüber Singles, usw....)
Wir haben Kinder bekommen, da es unser gemeinsamer Wunsch gewesen ist. JEdoch wird es vielen heutzutage echt schwer gemacht, diesen Wunsch auch umzusetzen. Allein das Thema größere Wohnung / Haus birgt schon Hürden gefolgt von der Suche nach einem Kita-Platz; da es auch über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ein Gesellschaftsbild gibt, welches immer noch darauf ausgelegt ist, dass die Frau daheim bleibt oder ziemlich lang in Teilzeit arbeiten muss.
Also von daher, ebenfalls die letzten 20 Jahre Reformen verpennt - mal agesehen vom Kapputtsparen der öffentlichen Hand, dem Sanierungsstau bei Schulen und so weiter.......

Organisator

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #63 am: 10.09.2025 09:41 »
Aber: Und hier bleibe ich bei meinem Finger in der Wunde; Das Umlagefinanzierte System funktioniert eben nur, wenn alle darin ihren Anteil tragen - und dies hätte man vor 20 jahren bereits angehen können - Stichwort Freigrenzen für die Sozialversicherungspflicht. Hätte man komplett  einstampfen können. Thema Starke Schultern und gerechte Verteilung: Was spricht dagegen, dass jemand mit einen Jahreseinkommen über 100.000 ebenfalls seinen gleiehcen Beitrag für das Rentensystem besisteuert? Oder Personen, welche nur aus Zinsen und Kaptalerträgen leben?

Die Leistungen aus der Rentenversicherung richten sich nach den Beiträgen. Erhöht man die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) erhöhen sich mit den Beiträgen auch die Leistungen. Demnach ein Nullsummenspiel.

Weiterhin ist die GRV dafür gedacht, bedürftigen abhängig Beschäftigten eine soziale Absicherung zu gewähren.
Wer überhalb der BBG verdient bedarf keiner weitergehenden Absicherung und kann sich - bei Bedarf - selbst darum kümmern.

Hugo Stieglitz

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #64 am: 10.09.2025 09:52 »
Ich habe mir mal den Spaß gemacht, CahGPT diese Frage zu stellen.

Vorab meine persönliche Meinung:
Der Generationenvertrag ist bereits vor 20 Jahren gescheitert! Wenn wir hier immer wieder davon sprechen, müssen Einschnitte auf beiden Seiten sein. Es kann nicht sein, dass meine Generation (Baujahr 84) nun alles in den nächsten 10-20 Jahren Schultern muss, was die vorherigen Generationen verpennt haben rechtzeitig anzugehen.
Wenn ich an meinen Rentenbescheid denke fallen mir einfach die ziemlichen Hohen Beitragszahlungen von mir und meinem Arbeitgeber der letzten fast 25 Jahre auf. Hätte man die Hälfte davon in stink normalen Fonds angelegt, könnte man davon auf Dauer iim Alter gut leben.

Hier wäre auch mein persönlicher Ansatz; Senken der Beiträge auf einen Mindestsatz, der eine staatliche Basisrente garantiert. Für den Rest kann sich jeder selber entscheiden, wie er für seine Rente vorsorgt.
Basisrente + Betriebsrente(ZVK) + Privatvorsorge. Nur so kann das funktionieren. Aber nur, wenn die Basisrentenbeiträge nicht dauerhaft über 50% des eingezahlten Kapitals entsprechen.



Daher ist es ein Problem, was alle Generationen gleichermaßen zu schultern haben und somit bedarf es auch ausgewogenen, intergenerationellen Lösungen, die nicht eine Generation über Gebühr belasten, während eine andere über Gebühr profitiert.

Wie viele Kinder hast Du?  ;)
Intergenerationale Lösungen sind doch gar nicht gewollt? Eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit, eine Erhöhung der Beiträge treffen doch nur die Nicht-Rentner. Eine Rentenkürzung oder die Entkopplung der Renten von den Löhnen als Teil einer Gesamtlösung, sind durch die Wahlmacht der Rentner ausgeschlossen.

Daher ist auch Deutschland kein Land, das qualifizierte Fachkräfte anzieht, weil die ja das gleich wollen, wie einheimische Fachkräfte.

Rentenonkel

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #65 am: 10.09.2025 10:02 »
Einen Vorwurf wo sie versagt haben gibt es, eine bessere staatlich gefördert kapitalgedeckte Säule aufzubauen.
 Denn verpennt haben sie es nicht, der Versuch war da mit Riester und Rürüp nur halt total beschissen umgesetzt.

Das ist absolut richtig! Im Grunde genommen markiert Riester implizit, dass es mit der auskömmlichen Rente über die GRV nichts mehr wird. Feierabend sozusagen.

Die Preisfrage ist: Wie gut hat es die Regierung seinerzeit (und natürlich auch in der Folge) geschafft, diesen Umstand nachhaltig in das Denken und Handeln der Bundesbürger zu verankern? All die nun kommenden Veränderungen sind eben seit Riester (und eigentlich sogar schon davor) bekannt gewesen. Trotzdem ist der Unmut und der Zorn jetzt auf einmal so groß. Irgendetwas scheint da nicht ganz angekommen zu sein.

Auch da muss ich etwas einhaken: Man hat seinerzeit bei der Rentenversicherung die Rentenanpassungen über 8 Jahre um jeweils 0,5 % gesenkt, also insgesamt das Rentenniveau um 4 % gesenkt. Gleichzeitig hat man die Riester Rente ins Leben gerufen, die nur und ausschließlich dazu da war, diese 4 % Lücke auszugleichen.

Dabei gab es grundsätzlich zwei Überlegungen: Die eine war, dass die Rentenversicherung das zusätzliche (freiwillige) Geld einnimmt und entsprechend anlegt. Die andere Idee war, privat vor Staat ist besser und man überlässt es der Privaten Versicherungswirtschaft, hier passende Produkte zu platzieren, damit am Ende mehr als die 4 % durch die Riester Rente aufgefangen werden.

Im Nachhinein bin ich davon überzeugt, dass es die gesetzliche Rentenversicherung deutlich besser gemacht hätte. Zum einen hätten dann seinerzeit die Immobilien nicht verkauft werden müssen (was im Übrigen auch für den sozialen Frieden und sozialen Zusammenhalt nicht förderlich war und ist) und zum andern hätte die Rentenversicherung aufgrund der deutlich geringeren Verwaltungskosten die Gelder sehr viel günstiger verwaltet. Da ist seinerzeit eine große Chance verpasst worden.

Jedenfalls ist durch die Riester Rente der gesetzlichen Rentenversicherung aus meiner Sicht Geld entzogen worden, während die Riester Rente am Ende in großen Teilen der Bevölkerung trotz der Zuschüsse die Erwartungen bei weitem nicht erfüllt. Das Geld, was jetzt vielen Menschen fehlt, haben die Versicherungen und Aktionäre (und die ETF Sparer  ;D) für sich vereinnahmt.

Verantwortungsvolle Sozialpolitik sollte allerdings aus meiner Sicht eher in die andere Richtung Geld verteilen. Daher wehre ich mich dagegen, dass das der richtige Weg ist. Eine gute Altersversorgung steht auf drei Beinen:

Gesetzlich, betrieblich und privat. Die gesetzliche Säule sollte jedoch weiterhin die stärkste Säule bleiben, mit der man im Alter ein auskömmliches, wenn auch nicht luxuriöses, Leben führen kann. Der Rest in dann Privatsache. Irgendwann muss man sparen. Entweder im Berufsleben oder im Alter.

tokli

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #66 am: 10.09.2025 10:08 »
Ich habe mir mal den Spaß gemacht, CahGPT diese Frage zu stellen.

Vorab meine persönliche Meinung:
Der Generationenvertrag ist bereits vor 20 Jahren gescheitert! Wenn wir hier immer wieder davon sprechen, müssen Einschnitte auf beiden Seiten sein. Es kann nicht sein, dass meine Generation (Baujahr 84) nun alles in den nächsten 10-20 Jahren Schultern muss, was die vorherigen Generationen verpennt haben rechtzeitig anzugehen.
Wenn ich an meinen Rentenbescheid denke fallen mir einfach die ziemlichen Hohen Beitragszahlungen von mir und meinem Arbeitgeber der letzten fast 25 Jahre auf. Hätte man die Hälfte davon in stink normalen Fonds angelegt, könnte man davon auf Dauer iim Alter gut leben.

Hier wäre auch mein persönlicher Ansatz; Senken der Beiträge auf einen Mindestsatz, der eine staatliche Basisrente garantiert. Für den Rest kann sich jeder selber entscheiden, wie er für seine Rente vorsorgt.
Basisrente + Betriebsrente(ZVK) + Privatvorsorge. Nur so kann das funktionieren. Aber nur, wenn die Basisrentenbeiträge nicht dauerhaft über 50% des eingezahlten Kapitals entsprechen.


Hier kann ich etwas entgegen halten:

1.) Die Rentenversicherung ist nicht nur reine Altersvorsorge für das Rentenalter. Sie sichert auch sogenannte biometrische Risiken mit ab. Dazu gehören Krankheit (medizinische und berufliche Reha), Erwerbsminderung und Tod (Stichwort: Hinterbliebenenversicherung) und Langlebigkeit.

2.) Der Vergleich mit dem Fonds hinkt daher deutlich. Durch einen Fonds werden die biometrischen Risiken vollständig ausgeblendet. Somit würden einige, wenige Menschen (und Fondsgesellschaften) von diesem Modell profitieren, diejenigen, die jedoch nicht bis zum Rentenalter gesund bleiben, oder länger leben als der Durchschnitt, blieben auf der Strecke und müssten anderweitig wieder aufgefangen werden.

3.) Die Versuche, die Altersvorsorge zumindest teilweise auf private Füße zu stellen, sind quasi gescheitert. Anhand der Riester Rente kann man sehen, dass es zum einen nicht allen Menschen gelingt, einen solchen Vertrag abzuschließen. Zum zweiten halten nicht alle diejenigen, die einen Vertrag haben, die Spardisziplin ein. Zum dritten werden bei einer Laufzeit von mehr als 25 Jahre tatsächlich 2 von 3 Verträgen vorzeitig gekündigt. Und viertens kochen die privaten Anbieter auch nur mit Wasser. Die versprochenen Erträge wurden oft nicht gehalten und waren tendenziell eher überschaubar.

4.) Wenn ich mich privat gegen die oben genannten biometrischen Risiken absichern möchte, dann finde ich nur dann einen Partner, wenn ich gesund und jung bin. Sobald ich aus welchen Gründen auch immer das nicht bin, muss ich entweder erhebliche Risikozuschläge zahlen oder es werden bestimmte Vorerkrankungen ausgeschlossen oder es gibt schlicht keine Versicherung, die bereit ist, mit mir einen solchen Vertrag abzuschließen.

5.) Die Rente ist dynamisch und passt sich jährlich an die allgemeine Einkommensentwicklung an. So ist man vor einem Kaufkraftverlust geschützt. Eine private Vorsorge kann dagegen bei einer hohen Inflation schnell dazu führen, dass man sich von dem vermeintlich vielen Geld mit 75 Jahren nur noch eine warme Mahlzeit am Tag kaufen kann.

Dieses Modell wäre daher eine Umverteilung von unten nach oben.

Im Übrigen hat auch "Deine" Generation es versäumt, sich gegen den Geburtenrückgang zu wehren. Jetzt gehen etwa 1 Mio Menschen pro Jahr in die Rente und es kommen im Gegenzug etwa nur 600.000 von der Schule. Die Kinder, die jetzt nicht von der Schule gehen, sind von "Deiner" Generation nicht gezeugt worden. Im Schnitt hat "Deine" Generation statt 2,1 Kinder pro Kopf nur etwa 1,3 Kinder pro Kopf gezeugt. Dadurch ist ein Nachwuchs- und Fachkräftemangel generiert worden, der die Sozialversicherungssysteme unter Druck setzt. Eine gute Einwanderungspolitik könnte dem etwas entgegen setzen, dazu fehlt an vielen Stellen (von allen Generationen) der gesellschaftliche Konsens.

Daher ist es ein Problem, was alle Generationen gleichermaßen zu schultern haben und somit bedarf es auch ausgewogenen, intergenerationellen Lösungen, die nicht eine Generation über Gebühr belasten, während eine andere über Gebühr profitiert.

Wie viele Kinder hast Du?  ;)

DAUMEN HOCH!!!

Warnstreik

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #67 am: 10.09.2025 10:09 »
Zum Thema Kinder:
Ich habe zwei Kinder mit meiner Frau in die Wlet gesetzt - von daher habe ich doch einen Beitrag dazu geleistet.
Wenn wir schon beim Thema sind: Auch hier ist in meinen Augen in den letzten 20 Jahren viel versäumt worden. Die Politik und Gestaltung der Gesellschaft der letztn 20 Jahre ist eben nicht sehr Kinderfreundlich. (fehlende KITA-Plätze, fehlende Aktzeptanz in der Gesellschaft, masive finanzielle Schlechterstellung von Familien gegenüber Singles, usw....)
Wir haben Kinder bekommen, da es unser gemeinsamer Wunsch gewesen ist. JEdoch wird es vielen heutzutage echt schwer gemacht, diesen Wunsch auch umzusetzen. Allein das Thema größere Wohnung / Haus birgt schon Hürden gefolgt von der Suche nach einem Kita-Platz; da es auch über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ein Gesellschaftsbild gibt, welches immer noch darauf ausgelegt ist, dass die Frau daheim bleibt oder ziemlich lang in Teilzeit arbeiten muss.

Puh - hier muss ich dann doch mal widersprechen:
Es wurde das Elterngeld eingeführt, den Rechtsanspruch auf Kitaplätze ab dem 1. Geburtstag inklusive massivem Ausbau der Kitas, Durch Elterngeld-Plus wurde die Vereinbarkeit mit dem Beruf vereinfacht, der Unterhaltsvorschuss wurde reformiert und wird jetzt deutlich länger geleistet. Kitagebühren wurde in vielen Ländern abgeschafft und der Kitaausbau mit Milliarden gefördert, für die Rente wurden die Kinderziehungszeiten von 1 auf 3 Jahre erhöht und Anrechnungszeiten geschaffen. Dazu wurde das Kindergeld signifikant erhöht, vor allem im Verhältnis zum Kinderfreibetrag. Hier werden besonders Eltern mit geringerem Einkommen wirklich gefördert.

Ich habe auch zwei Kinder und finde, dass man super unterstützt wird. Was ist denn in der Hinsicht deiner Meinung nach schlechter geworden?

clarion

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #68 am: 10.09.2025 10:13 »
@MoinMoin,

ich habe anhand der Rentenformel mal ausgerechnet, ab wann ein Eckrentner, der zum 67 Lebensjahr 45 Rentenpunkte erreicht hat, in der Summe der Rentenzahlungen den Kollegen eingeholt hat, der aus welchen Gründen auch immer drei Jahre früher in Rente gegangen ist, 42 Rentenpunkte erreicht hat und einen Abzug von 10,8% wegen der Frührente hat. Ergebnis: Nach beinahe 15 Jahren Rentenbezug also im Alter von ungefähr 82 Jahren hat der Kollege, der später in Rente gegangen ist, den Frührentner in der summarischen Lebensrente eingeholt. Meine Modellrechnung ist von einem gleichbleibenden Rentenwert pro Rentenpunkt ausgegangen, was natürlich auch nicht ganz der Realität entspricht.

Je älter beide Kollegen werden, umso weiter klafft die Schere der summierten Lebensrente naturgemäß auseinander, und umso "unwirtschaftlicher" für die DRV. Wenn allerdings die gesamte Rentenformel daran krankt, dass die tatsächliche Lebenserwartung höher ist als die angenommene, sind leere Rentenkassen wohl kaum verwunderlich.


Rentenonkel

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #69 am: 10.09.2025 10:20 »
@MoinMoin,

ich habe anhand der Rentenformel mal ausgerechnet, ab wann ein Eckrentner, der zum 67 Lebensjahr 45 Rentenpunkte erreicht hat, in der Summe der Rentenzahlungen den Kollegen eingeholt hat, der aus welchen Gründen auch immer drei Jahre früher in Rente gegangen ist, 42 Rentenpunkte erreicht hat und einen Abzug von 10,8% wegen der Frührente hat. Ergebnis: Nach beinahe 15 Jahren Rentenbezug also im Alter von ungefähr 82 Jahren hat der Kollege, der später in Rente gegangen ist, den Frührentner in der summarischen Lebensrente eingeholt. Meine Modellrechnung ist von einem gleichbleibenden Rentenwert pro Rentenpunkt ausgegangen, was natürlich auch nicht ganz der Realität entspricht.

Je älter beide Kollegen werden, umso weiter klafft die Schere der summierten Lebensrente naturgemäß auseinander, und umso "unwirtschaftlicher" für die DRV. Wenn allerdings die gesamte Rentenformel daran krankt, dass die tatsächliche Lebenserwartung höher ist als die angenommene, sind leere Rentenkassen wohl kaum verwunderlich.


Dabei gehst Du allerdings von zwei unterschiedlichen Tatbeständen aus.

Da es keine Hinzuverdienstgrenze mehr gibt, darf derjenige, der mit 64 die Rente in Anspruch nimmt, ja auch bis 67 weiterarbeiten. Konsequenterweise müsstest Du für dann

a) entweder für den einen von 64 bis 67 die 42 Punkte abzüglich 10,8 % rechnen und ab 67 weitere 3 (ohne Abschläge) dazu rechnen oder

b) bei dem anderen auch nur mit 42 Punkten rechnen.

Ansonsten ist der früherer Break Even nicht alleine durch auf den vorzeitigen Rentenbezug zu begründen, sondern auch aufgrund der unterschiedlich langen Einzahlungsdauer  ;)

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #70 am: 10.09.2025 11:03 »
Ist doch allein ob der Frage, ob evtl. Hinterbliebenenrente überhaupt in Frage kommt oder nicht, ehe kaum realistisch auszurechnen.

clarion

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #71 am: 10.09.2025 11:05 »
Ich bin ja eher so gestrickt, dass ich die Frührente nur dann in Anspruch nehmen, wenn ich nicht mehr in Vollzeit arbeiten will oder kann.

Aber gut, wenn obiger Frührentner sich entschließt, bis 67 Vollzeit weiterzuarbeiten und so ab dem 67. Lebensjahr ebenfalls auf 45 Rentenpunkte kommt, dann wird der Break Even erst nach über 23 Jahre erreicht, also mit 90 Jahren. (Der Abschlag von 10,8% bleibt meines Wissens bei Weiterarbeit aber bestehen!)

Auf den ersten Blick ist Frührente damit ein NoBrainer. Aber Vorsicht! Je mehr Variablen hier ins Spiel kommen, umso individueller ist es natürlich, ob der vermeintliche NoBrianer in Wahrheit ein Bumerang ist. In der Kombination Rente plus Arbeitslohn spielt Progression der Steuer schließlich eine nicht unwesentliche Rolle.

Ich stelle mir aber schon die Frage, ob der Wegfall der Zuverdienstgrenze bei Frührente Fehlanreize setzt.

NelsonMuntz

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #72 am: 10.09.2025 11:12 »
Auch da muss ich etwas einhaken: Man hat seinerzeit bei der Rentenversicherung die Rentenanpassungen über 8 Jahre um jeweils 0,5 % gesenkt, also insgesamt das Rentenniveau um 4 % gesenkt. Gleichzeitig hat man die Riester Rente ins Leben gerufen, die nur und ausschließlich dazu da war, diese 4 % Lücke auszugleichen.

Dabei gab es grundsätzlich zwei Überlegungen: Die eine war, dass die Rentenversicherung das zusätzliche (freiwillige) Geld einnimmt und entsprechend anlegt. Die andere Idee war, privat vor Staat ist besser und man überlässt es der Privaten Versicherungswirtschaft, hier passende Produkte zu platzieren, damit am Ende mehr als die 4 % durch die Riester Rente aufgefangen werden.  ...

Vielen Dank für die differenzierte Beleuchtung dieses Prozesses - ist vielen (auch mir) im Detail gar nicht mehr so geläufig.

Im Kern war es eine Absenkung auf der Leistungsseite mit der Möglichkeit, freiwillig etwas mehr während der Beitragsphase abzuführen, um diesen Verlust auszugleichen.

Deinen folgenden Ausführungen zur subotimalen Ausgestaltung der Riester-Rente kann ich mich nur vollumfänglich anschließen. Dennoch verbleibt es bei einer initialen Kürzung der Leistung bei gleichbleibender Last durch Beiträge. Wer also ab diesem Zeitpunkt nicht geriestert oder anderweitig eine zusätzliche Vorsorge betrieben hat, ist sehenden Auges in eine geringere Rente gelaufen. Über das "sehende Auge" kann man hier natürlich streiten, weil es auch eine Menge Menschen gibt, in denen der Monat größer als das Geld ist, und natürlich auch diejenigen, die das Thema nicht in genügender Tiefe durchdringen können. Gerade für diese Menschen sollte der Staat ein System etablieren, welches eben zwingend und finanzierbar in einem halbwegs auskömmlichen Altersbezug mündet.


Rentenonkel

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #73 am: 10.09.2025 11:30 »
Über das "sehende Auge" kann man hier natürlich streiten, weil es auch eine Menge Menschen gibt, in denen der Monat größer als das Geld ist, und natürlich auch diejenigen, die das Thema nicht in genügender Tiefe durchdringen können. Gerade für diese Menschen sollte der Staat ein System etablieren, welches eben zwingend und finanzierbar in einem halbwegs auskömmlichen Altersbezug mündet.


Das gibt es bereits seit 01.01.1891. Es nennt sich Deutsche Rentenversicherung.  ;)


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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #74 am: 10.09.2025 11:35 »
Ist doch allein ob der Frage, ob evtl. Hinterbliebenenrente überhaupt in Frage kommt oder nicht, ehe kaum realistisch auszurechnen.

Na klar - haste keine minderjährigen Kinder, biste nicht verheiratet gibts auch keinen Anspruch auf Hinterbliebenenrente.

Haste nur geringe Rentenansprüche, der Ehepartner aber sehr hohe, kommt es auch zu keinem Auszahlungsanspruch einer Hinterbliebenenrente.