Nein, hatte letztens einen Kontakt zu Karlsruhe... Mitte 2024 ggf.
Man kündigt doch keinen Beschluss für 2023 an und verschiebt ihn nach ggf. Mitte 2024, oder ist BVR Maidowski erneut gesundheitlich unpässlich?
Die Aussage von NvB dürfte sich kaum verifizieren lassen und bleibt deshalb ein Gerücht. Denn auch die Beratungen des Zweiten Senats unterliegen dem richterlichen Beratungsgeheimnis, sodass außer jenem niemand weiß, wann die Entscheidungen gefällt werden. Von daher können die angekündigten Entscheidungen morgen kommen oder erst in mehreren Jahren - wobei letzteres eher nicht zu erwarten wäre, weil dann die Entscheidungen nicht im Jahresbericht 2022 für "demnächst" angekündigt worden wären. Darüber hinaus macht das Bundesverfassungsgericht keine Sommerpause, wie auch die Veröffentlichungstermine der letzten beiden für unser Thema relevanten aktuellen Entscheidungen gezeigt haben. Man kann frustriert sein, finde ich, dass die Entscheidungen nicht so schnell kommen, wie das Anfang des Jahres auf ebenfalls nur prophetischer Grundlage in Hannover befürchtet worden ist. Aber man sollte deswegen nicht Lesern, die solche wie Wahrheiten aufgemachte Prophezeiungen nicht als solche erkennen können, weil sie hier nicht jedes Wort lesen, ein Bild vermitteln, das bei ihnen gleichfalls nur noch mehr Frust heraufbeschwören dürfte, finde ich. Denn das versaut ihnen nur den Tag, ohne dass es mit irgendeinem sachlichen Nährwert verbunden wäre.
Wie gesagt, wer meint, die anstehenden Entscheidungen mitsamt ihren zu erwartenden komplexen Begründungen könnten aus dem hohlen Bauch heraus gefällt schon lange vorliegen, der sollte m.E. entsprechende Begründungen selbst zu formulieren versuchen (das habe ich hier ja nun schon häufiger geschrieben; erstaunlicherweise kommt da aber nie auch nur irgendwas von denen, die meinen, dass die Entscheidungen schon lange hätte vorliegen sollen). Und jeder, der das ehrlichen Herzens versucht, kann m.E. nur zu einem Schluss kommen, dass nämlich die kommenden Entscheidungen nicht zuletzt hinsichtlich der zu erstellenden Begründung auf jedes Wort hin genau zu prüfen sein müssen, was reichlich Zeit kostet.
Da ich hier höchstwahrscheinlich der bin, der sich von den hier regelmäßig(er) Schreibenden, am meisten mit der Materie auseinandergesetzt hat, kann ich für mich nur eines sagen: Mir graute vor den von vielen hier erwarteten Hoppla-Hopp-Entscheidungen; denn solche würden für mich wohl bedeuten, dass ich mich noch mehr Jahre mit dem Thema beschäftigen müsste, als es mir lieb wäre - und ich gehe davon aus, dass mich das Thema noch zwei, drei Jahre beschäftigen wird. Aber viel länger muss es dann auch nicht sein; denn dazu gibt's zum Glück noch viele weitere interessante Themen. Und wenn die angekündigten Entscheidungen sauber durchdekliniert sind - wovon ich ausgehe, dass sie es sein werden -, dann wird das kommende Jahr bis zum Sommer 2024 deutlich interessanter werden, als es die letzten drei Jahre waren: Und die hatten durchaus auch den eine oder anderen interessanten Moment und auf jeden Fall hinsichtlich unseres Themas deutlich mehr als die Jahre zwischen 2015 und 2020.
Morgen jährt sich die Veröffentlichung der Entscheidung 2 BvL 4/18 zum dritten Mal, übermorgen die zur Entscheidung 2 BvL 6/17.