Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 811448 times)

Herbert Meyer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2400 am: 23.02.2023 12:05 »
falls Live Musik gespielt wird, welcher Künstler wurde denn gebucht ?

Für die jungen Genossen spielt Feine Sahne Fischfilet, für die älteren Genossen folgen darauf die Höhner (thematisch sehr passend und müssen außerhalb der Karnevalsession ja ohnehin subventioniert werden). Moderation sowie Streitschlichtung übernimmt Carolin Kebekus, gekleidet in eine gelbe Warnweste und mit Trillerpfeife ausgerüstet (Warnweste fungiert gleichzeitig als Lätzchen für die Lachshäppchen).

Kaiser80

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« Antwort #2401 am: 23.02.2023 12:11 »
Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass die Arbeitgeber versuchen werden, die Arbeitszeit auf 40 Stunden zu erhöhen, da ja überall von hohem Personalbedarf die Rede ist und man es somit so verkaufen kann, dass jeder Beschäftigte durchschnittlich eine Woche im Jahr mehr arbeitet. Gleichzeitig könnte das Angebot etwas großzügiger ausfallen, wobei es dann vielleicht auf eine gestaffelte Inflationsausgleichsprämie als sozialen Ausgleich hinauslaufen wird. Mein Tipp:
Ab 01.01.2023: 5 % mehr
Zum 01.07.2023 Inflationsprämie bis EG 9a 1500 €, ab EG 9b 1000 €
Ab 01.10.2023: 4,5 % mehr
Laufzeit bis 30.06.2024
Die Gewerkschaften können 9,5 % mehr Gehalt plus Einmalzahlung bei einer Laufzeit von 18 Monaten verkünden, die Arbeitgeber eine höhere Arbeitszeit als Erfolg verbuchen
Nein. Wird nicht passieren. In der letzten Tarifrunde wurde ja erst das abschmelzen der WAZ für das Tarifgebiet Ost vereinbart. Das wäre doch widersinnig.
Bei den Prozenten würde ich etwas runter gehen, 3,x-4% ab 01.01.; 2,x-3 in einem zweiten Schritt. Gestaffelte Inflationsprämie, aber eher per sofort, und Laufzeit mind. 18 Monate halte ich durchaus auch für realistisch

KeuleMS

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« Antwort #2402 am: 23.02.2023 12:14 »
Ich hatte gelesen, dass es Bestrebungen gibt für Ver- und Entsorgung, Gesundheitswesen und Sparkassen gesondert zu verhandeln. Gibt es dazu Neuigkeiten?

Soweit ich weiß werden diese Gruppen immer "gesondert" verhandelt. Also schon mit dem TVÖD aber die Ergebnisse waren in den letzten Runden schon anders als der "normale TVÖD. Dazu bilden sich extra Arbeitsgruppen, um diese Bereiche zu verhandeln. Soweit mein Kenntnisstand.
Ach und eine Erhöhung der Arbeitszeit halt ich nicht für sehr wahrscheinlich. Die ist in den neuen Bundesländern ja gerade erst gesenkt worden zum 01.01.2023. Aus meiner Sicht sollte man bei den Verhandlungen insgesamt nicht immer nur auf das Entgelt schauen. Auch Nebenbedingungen sind wichtig und für Arbeitnehmer durchaus interessant, so zum Beispiel die Arbeitszeit mit Anzahl der Stunden, flexible Gestaltungsmöglichkeiten bzw. Home Office. Ich denke bei entsprechenden Bedingungen kann man meiner Meinung nach auch auf paar Prozente verzichten.

Kaiser80

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« Antwort #2403 am: 23.02.2023 12:14 »

Danke dir! Ist bestimmt kein Zufall, dass es so versteckt bei destatis erst im Hintergrundpapier dazu so explizit steht:...

So versteckt, dass die Nachricht gestern schon bei Tagesschau/Tagesthemen und im Heute-Journal war...
Nicht hinter jedem Busch steht ein Indianer...

Kryne

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« Antwort #2404 am: 23.02.2023 12:24 »
Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass die Arbeitgeber versuchen werden, die Arbeitszeit auf 40 Stunden zu erhöhen, da ja überall von hohem Personalbedarf die Rede ist und man es somit so verkaufen kann, dass jeder Beschäftigte durchschnittlich eine Woche im Jahr mehr arbeitet. Gleichzeitig könnte das Angebot etwas großzügiger ausfallen, wobei es dann vielleicht auf eine gestaffelte Inflationsausgleichsprämie als sozialen Ausgleich hinauslaufen wird. Mein Tipp:
Ab 01.01.2023: 5 % mehr
Zum 01.07.2023 Inflationsprämie bis EG 9a 1500 €, ab EG 9b 1000 €
Ab 01.10.2023: 4,5 % mehr
Laufzeit bis 30.06.2024
Die Gewerkschaften können 9,5 % mehr Gehalt plus Einmalzahlung bei einer Laufzeit von 18 Monaten verkünden, die Arbeitgeber eine höhere Arbeitszeit als Erfolg verbuchen

Den Arbeitgebern müsste halt auch klar sein, dass das nur Arbeitszeit auf dem Papier ist.

In Zeiten in denen über eine 4 Tage Woche diskutiert wird, die die Krankheitstage in Firmen im Schnitt um 65% reduziert, kann man ja nicht erwarten, dass die Leute jetzt auf eine 40 Stunden Woche gehen ohne das die Krankheitstage enorm zunehmen.

Viele Kollegen sind hier eh schon schwer belastet, weil es an Personal fehlt. Wenn die jetzt noch mehr arbeiten sollen, werden da wohl ordentlich Krankheitstage dazukommen.

brian

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« Antwort #2405 am: 23.02.2023 12:33 »
Wundert mich. WEnn ich meine 39 Stunden in vier Tagen abarbeiten müßte, wäre ich sicher eher krank als jetzt, wo sich die Zahl auf 5-6 Tage verteilt.

Britta2

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« Antwort #2406 am: 23.02.2023 12:47 »
Ich denke nicht, dass der Osten irgendwann wirklich zu 100% dem Westen gleich gestellt wird - selbst wenn der Arbeitgeber "im Westen" sitzt.
Ebenso wäre ich sehr dafür, die Jahresendprämie für West UND Ost identisch auf 100% anzuheben.
Eine mögliche Arbeitszeitverkürzung ist bekloppt. Die halbe oder ganze Stunde mehr/weniger merkt kein Mensch.
Mehr Kohle auf dem Konto aber "sieht" man.

Ähm, falls das hier schon irgendwo erwähnt wurde - sorry ...

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kommt-die-Lohn-Preis-Spirale-article23938178.html
copy + paste:

Es ist ein Phänomen, welches stark mit der Inflation zusammenhängt: wegen der steigenden Preise steigen die Löhne und das wiederum führt zu steigenden Preisen. Lange Zeit haben Experten gesagt, die Gefahr einer solchen Spirale sei sehr gering. Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst könnten das aber jetzt ändern. ...

Schmitti

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« Antwort #2407 am: 23.02.2023 13:01 »
Wo kommt das eigentlich immer her, dass die Kommunen so schlecht dastehen ?
Weil alle ständig nur auf die Haushaltsplanungen schauen, während die Jahresabschlüsse keine Sau interessieren.

Kryne

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« Antwort #2408 am: 23.02.2023 13:03 »
Wundert mich. WEnn ich meine 39 Stunden in vier Tagen abarbeiten müßte, wäre ich sicher eher krank als jetzt, wo sich die Zahl auf 5-6 Tage verteilt.

Die besagten Unternehmen haben natürlich den Tag einfach wegfallen lassen, ohne die Zeit auf die übrigen Tage zu verteilen. Bei vollem Lohnausgleich.

Ergebnis war mehr Mitarbeiterproduktivität und im Schnitt 65% weniger Krankheitstage.

Glaube 61 Unternehmen haben bei der Studie in England gerade teilgenommen und nur 5 davon werden zur 5 Tage Woche zurückkehren.

ACDSee

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« Antwort #2409 am: 23.02.2023 13:06 »
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kommt-die-Lohn-Preis-Spirale-article23938178.html
copy + paste:

Es ist ein Phänomen, welches stark mit der Inflation zusammenhängt: wegen der steigenden Preise steigen die Löhne und das wiederum führt zu steigenden Preisen. Lange Zeit haben Experten gesagt, die Gefahr einer solchen Spirale sei sehr gering. Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst könnten das aber jetzt ändern. ...

Ich wüsste nicht, zu welchen konkreten Preissteigerungen Gehaltssteigerungen im Öffentlichen Dienst beitragen sollten.

Flying

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« Antwort #2410 am: 23.02.2023 13:07 »
Michel kritisierte die Streikaufrufe der vergangenen Wochen. Sie seien "nicht so, dass sie jetzt in die Landschaft passen. (…) Eine Eskalation zu einem solch frühen Zeitpunkt verbietet sich. Die Leidtragenden sind die Bürgerinnen und Bürger."

Die Eskalation hängt aber ja auch möglicherweise mit einem fehlenden Gegenangebot zusammen.

Kryne

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« Antwort #2411 am: 23.02.2023 13:11 »
Michel kritisierte die Streikaufrufe der vergangenen Wochen. Sie seien "nicht so, dass sie jetzt in die Landschaft passen. (…) Eine Eskalation zu einem solch frühen Zeitpunkt verbietet sich. Die Leidtragenden sind die Bürgerinnen und Bürger."

Die Eskalation hängt aber ja auch möglicherweise mit einem fehlenden Gegenangebot zusammen.

Die Bürgerinnen und Bürger können das zum Glück sehr gut einordnen in der heutigen Zeit. Man hört diesmal nur ganz wenig Gemecker aus der Bevölkerung über die Streiks habe ich den Eindruck. Von der abartigen Inflation sind ja die aller Meisten betroffen (nur viele hier aus dem Forum irgendwie nicht) und haben daher auch Verständnis für die Forderungen.

Bei uns im Kreis waren kürzlich viele Kitas geschlossen zum Warnstreik. Da haben sich viele Eltern Urlaub genommen und sind mit den Erzieherinnen gemeinsam "zum Streik" gegangen, um diese zu unterstützen. Das gabs vorher in dieser Form auch noch nie.

burnoutWerner

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« Antwort #2412 am: 23.02.2023 13:12 »
Neuigkeiten.

Die zweite Runde wird erfolglos bleiben, aber erste Tendenzen zeigen, dass die Vortellungen zu weit auseinander liegen. Der Nachmittag wird lediglich zum Netzwerken genutzt.
Es soll zwar ein unveröffentliches Angebot (unter Tisch), welche im Schnitt 5,7% mit einer Laufzeit von 30 Monate und zwei Sonderzahlungen mit 6 monatigen Abstand vorliegen - aber man hält sich öffentlich zurück. Höhere Grupperierungen in niedriger Stufe und niedrige Gruppierungen in höheren Stufen kommen besser weg.
Man will die young professionals für den öD begeistern und die old unprofessionals halten, laut einer seriösen Quelle, die ich nicht nennen kann.
Zeit ist Geld. Deswegen bin ich im öD.
Arbeite sehr gerne von Zuhause aus.
Hobbykampfsportler, sieht man mir aber nicht an.

FearOfTheDuck

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« Antwort #2413 am: 23.02.2023 13:16 »
5,7% auf 30 Monate?

Na das nenn ich mal Doppel-Wumms... Und zwar voll in die Fresse der Beschäftigten.

TVWaldschrat

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« Antwort #2414 am: 23.02.2023 13:20 »
Neuigkeiten.

Die zweite Runde wird erfolglos bleiben, aber erste Tendenzen zeigen, dass die Vortellungen zu weit auseinander liegen. Der Nachmittag wird lediglich zum Netzwerken genutzt.
Es soll zwar ein unveröffentliches Angebot (unter Tisch), welche im Schnitt 5,7% mit einer Laufzeit von 30 Monate und zwei Sonderzahlungen mit 6 monatigen Abstand vorliegen - aber man hält sich öffentlich zurück. Höhere Grupperierungen in niedriger Stufe und niedrige Gruppierungen in höheren Stufen kommen besser weg.
Man will die young professionals für den öD begeistern und die old unprofessionals halten, laut einer seriösen Quelle, die ich nicht nennen kann.

Mal die Werte bei Seite... Bin mal gespannt was am Ende wirklich bei rumkommt. Wenn das so einigermaßen stimmt, ist der Fokus auf "Young Professionals" ne nette Sache, die haben im öD im Moment die A-Karte aufgrund der Stufenlaufzeiten.