Die VKA addiert auch schon fleißig:
Die Forderungen der Gewerkschaften lassen zudem außer Acht, dass innerhalb der letzten zehn Jahre (2012-2021) die Tariflöhne im öffentlichen Dienst jedes Jahr im Schnitt um gut 2,5 Prozent gestiegen sind. Die Inflationsrate erhöhte sich im gleichen Zeitraum um knapp 1,4 Prozent pro Jahr. Daraus ergibt sich in diesem Zeitraum eine Reallohnsteigerung von knapp 11 Prozent. Wenn man sich den Zeitraum von 2008 bis 2021 ansieht, liegt die Reallohnsteigerung sogar bei ca. 16 Prozent. Und auch der letzte Tarifabschluss im Oktober 2020 sah eine Reallohnsteigerung vor. So lag die Inflationsrate seinerzeit bei -0,2 Prozent, die Entgelterhöhung bei 1,4 Prozent.
Danke für den Link.
Na, dann haben wir doch einen guten Maßstab. Eine Reallohnsteigerung von 16 Prozent von 2008 bis 2021. Das war ja dann für den VKA offenbar in Ordnung, schließlich hat man sich darauf geeinigt. Wenn wir das nun als Grundlage für die neuen Verhandlungen nehmen ist doch alles prima.
Schauen wir uns an, was das bedeuten würde für den Lohn nach 2021:
2022 war die Inflation bei ca. 8%, die Lohnsteigerung gemittelt bei 1,8%
2023 wissen wir die Inflation noch nicht. Aber 6% sind jetzt mal ne gute Rechengrundlage. Bei 10,5% Lohnsteigerung (12 Monate) sähe das Ergebnis dann folgendermaßen aus:
Geldentwertung: 1,08*1,06 = 14,48%
Lohnerhöhung: 1,018*1,105 = 12,49%
Da haben wir also dann 2%-Punkte Reallohnverlust für die Jahre 2022 und 2023 kumuliert bei einem Abschluss von 10,5% für 2023.
Aber wenn der Maßstab nun gemittelt 16% Reallohnzuwachs ist, dann sieht das folgendermaßen aus:
Geldentwertung 22-23: 1,08*1,06 = 14,48% (bleibt gleich)
Reallohn SOLL 22-23 (16%): 14,48*1,16 =16,8%
Lohnerhöhung 2023: 1,018*
1,1473 = 16,8%
Soll heißen:
Wenn Verdi sich für 2023 (12 Monate!) die Verhandlungsergebnisse der Jahre 2008 bis 2021 mit den 16% Reallohnzuwachs zum Maßstab nehmen sollte, dann muss als Verhandlungsergebnis für 2023 eigentlich ein Entgeltzuwachs von 16,8% für 12 Monate her.