Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 808617 times)

Johannes1893

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4500 am: 21.03.2023 21:14 »
Die Einmalzahlung von max. 3.000 Euro wird definitiv kommen. Das wird jetzt überall so gemacht. Darüber braucht man gar nicht zu diskutieren.

Ist nur die Frage wieviel lineare Erhöhung dazu kommt.

Ich erwarte mittlerweile das so ein Gemurkse wie bei der Post rauskommt. Also extrem gestückelt und dafür wird die tabellenwirksame Erhöhung ewig rausgezögert. Dazu noch die Mindestbeträge, die für ver.di scheinbar das Sakrileg sind wofür sie alles opfern.

Für EG9+ wird es bitter.

miloe

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« Antwort #4501 am: 21.03.2023 21:53 »
Die Einmalzahlung von max. 3.000 Euro wird definitiv kommen. Das wird jetzt überall so gemacht. Darüber braucht man gar nicht zu diskutieren.

Ist nur die Frage wieviel lineare Erhöhung dazu kommt.

Ich erwarte mittlerweile das so ein Gemurkse wie bei der Post rauskommt. Also extrem gestückelt und dafür wird die tabellenwirksame Erhöhung ewig rausgezögert. Dazu noch die Mindestbeträge, die für ver.di scheinbar das Sakrileg sind wofür sie alles opfern.

Für EG9+ wird es bitter.

Das befürchte ich auch. Da ich davon ausgehe dass die von den AG im ersten Angebot angebotene Anpassung der JSZ nicht kommen wird, weil Verdi die Sockelbeträge mehr priorisiert und die AG die Gesamtsumme des Budgets nicht mehr wirklich erhöhen wollen gehe ich davon aus, dass das monetäre Ergebnis für die EGs 9-12 ziemlich genau beim ersten Angebot der AG liegen wird und ab EG 13 die Erhöhung monetär auf das das Jahr bezogen sogar niedriger ausfallen wird.
Hoffentlich täuscht mich mein Bauchgefühl.

Johannes1893

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4502 am: 21.03.2023 22:32 »
Die Einmalzahlung von max. 3.000 Euro wird definitiv kommen. Das wird jetzt überall so gemacht. Darüber braucht man gar nicht zu diskutieren.

Ist nur die Frage wieviel lineare Erhöhung dazu kommt.

Ich erwarte mittlerweile das so ein Gemurkse wie bei der Post rauskommt. Also extrem gestückelt und dafür wird die tabellenwirksame Erhöhung ewig rausgezögert. Dazu noch die Mindestbeträge, die für ver.di scheinbar das Sakrileg sind wofür sie alles opfern.

Für EG9+ wird es bitter.

Das befürchte ich auch. Da ich davon ausgehe dass die von den AG im ersten Angebot angebotene Anpassung der JSZ nicht kommen wird, weil Verdi die Sockelbeträge mehr priorisiert und die AG die Gesamtsumme des Budgets nicht mehr wirklich erhöhen wollen gehe ich davon aus, dass das monetäre Ergebnis für die EGs 9-12 ziemlich genau beim ersten Angebot der AG liegen wird und ab EG 13 die Erhöhung monetär auf das das Jahr bezogen sogar niedriger ausfallen wird.
Hoffentlich täuscht mich mein Bauchgefühl.

EG 13 unterscheidet sich derzeit schon nur in wenigen Euro von EG 12.
Erhöhung JSZ muss jetzt kommen. Allerdings für alle in Stufen (am Ende 100% EG 1-8, 90% 9-12, 80% ab 13). Sonst wäre es ja unsozial.
Mindestbeträge werden so hoch sein das bis EG 11 dieser höher sein wird die prozentuale Steigerung (zumindest für die erste Stufe)

Irgendwie so wird das kommen. Extrem gestückelt und komplex, aber für ver.di so vermittelbar das 12-15% verkündet werden können. Die oberen EG‘s sind die Verlierer. Das geht aber medial unter.


Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4503 am: 21.03.2023 23:59 »





zB
2023 - 5% Erhöhung, minimum 250€, davon 150€ Abgabenfrei
2024 - 4% Erhöhung, minimum 150€, davon 100€ Abgabenfrei*

*(bis die 3.000€ aufgebraucht sind. Dann als regulär sozialversicherungspflichtiges und zu versteuernden Einkommen)


Hab mich eh gefragt, was das nur für eine merkwürdige Aktion bei der Post war, eine Einmalzahlung zu stückeln...
Aber Dein Posting bringt mich da auf eine Idee, die vorteilhaft für den Arbeitgeber und höhere EG-Stufen sein könnte, und gleichzeitig "gesichtswahrend" für Verdi und deren Kernklientel.

Nämlich dass die "Mindesterhöhung" nur für die Laufzeit des Tarifvertrages gilt, und dann mit der Einmalzahlung verrechnet wird. Damit hätte man so ein bisschen beides erfüllt. Zum einen könnte man die prozentuale Steigerung der Tabellen für alle Entgeltgruppen etwas höher ausfallen lassen und gleichzeitig eine nennenswerte "Mindesterhöhung" ausbezahlen, die dann aber eben nur für 1-2 Jahre gilt.

crapSen

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« Antwort #4504 am: 22.03.2023 07:07 »
Die Inflationsprämie sollte gar kein Instrument sein das in der Tarifverhandlung Berücksichtigung findet. Egal ob es um Höhe oder Zeitpunkt der Prozentualen Erhöhung geht.

Endlich mal jemand der es verstanden hat. Diese Prämie ist und war nie dafür gedacht Bestandteil irgendwelcher Tarifverhandlungen zu sein.

niagAkcaBdipS

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« Antwort #4505 am: 22.03.2023 07:30 »
Erhöhung JSZ muss jetzt kommen. Allerdings für alle in Stufen (am Ende 100% EG 1-8, 90% 9-12, 80% ab 13). Sonst wäre es ja unsozial.
Mindestbeträge werden so hoch sein das bis EG 11 dieser höher sein wird die prozentuale Steigerung (zumindest für die erste Stufe)


Unsozial wäre es, wenn die JSZ im TVÖD auf 100% aufgestockt wird, im TV-V aber keine weiteren Benefits verabschiedet werden.

Kryne

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« Antwort #4506 am: 22.03.2023 07:37 »
Ich verstehe nicht, warum auf einmal hier so viele "fein sind" mit einem potentiellen Ergebnis auf 2 Jahre gesehen.

7-8% auf 2 Jahre wäre deutlich weniger als die Hälfte von dem  was Verdi gefordert hat und kann doch nicht allen ernstes von irgendwem als "okay" empfunden werden.

Für mich wäre die Laufzeit überhaupt keine Verhandlungsmasse. Für mehr als 12 Monate gäbe es einfach keinen Abschluss und fertig. Wir haben immernoch eine verdammt fragile Gesamtlage.

Und man kann auch nicht 8% Inflation innerhalb eines Jahres mit 8% über mehrere Folgejahre ausgleichen, in denen die Preise ja auch weiter steigen werden. Es glaubt ja hier nicht ernsthaft einer mit gesundem Menschenverstand noch daran, dass irgendwelche Preise jemals wieder sinken werden oder ?

Ganz davon abgesehen, dass viele in einer Traumwelt leben und vermutlich 0 Überblick über ihre Ausgaben haben, wenn sie die schöngerechneten ~8% Inflation auf sich anwenden. Realistischer dürften für Normalsterbliche Mieter 10-25% persönliche Inflationsrate sein.

2 Jahre wären nur okay, wenn die AGs halt 8-10% für 2023 und nochmal 5-8% für 2024 anbieten würden.

Doppelte Laufzeit, doppelte Prozente gesamt. So einfach ist das.

Aber wir leben halt in einer völlig perversen Welt hier. Die könnten für die nächsten 1000 Jahre 0,1% pro Jahr aushandeln und den Leuten würde man es als 100% Erhöhung verkaufen.

niagAkcaBdipS

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« Antwort #4507 am: 22.03.2023 08:00 »
Warum geht eigentlich jeder davon aus, dass die Inflation komplett ausgeglichen werden soll?
Warum sollen allein die Arbeitgeber unter der Inflation leiden?

Warum geht eigentlich jeder davon aus, die Einmalzahlung in die Tarifverhandlungen mit einfließen zu lassen?
Zugegeben, ein geschickter Schachzug der Regierung, die genau 2022 bei der Verabschiedung genau wusste, dass im Folgejahr die Tarifverhandlungen im TVÖD anstehen.
Trotzdem wird diese Einmalzahlung missbraucht, wofür sie nicht vorgesehen ist.

MoinMoin

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« Antwort #4508 am: 22.03.2023 08:11 »
Warum geht eigentlich jeder davon aus, dass die Inflation komplett ausgeglichen werden soll?
Warum sollen allein die Arbeitgeber unter der Inflation leiden?

Warum geht eigentlich jeder davon aus, die Einmalzahlung in die Tarifverhandlungen mit einfließen zu lassen?
Zugegeben, ein geschickter Schachzug der Regierung, die genau 2022 bei der Verabschiedung genau wusste, dass im Folgejahr die Tarifverhandlungen im TVÖD anstehen.
Trotzdem wird diese Einmalzahlung missbraucht, wofür sie nicht vorgesehen ist.
Wäre es dir lieber, dass der AG sie als echte Einmalzahlung deklariert und sie dann steuerpflichtig wird? 🤦‍♀️

Insider2

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« Antwort #4509 am: 22.03.2023 08:12 »
Ich verstehe den Hintergrund mit Verdi und hauptsächlich die unteren EG´s, aber im Endeffekt muss endlich auch etwas bei den oberen EG´s passieren. So geht es ja nicht weiter. Was ist denn bei den oberen EG´s in den letzten Jahren groß passiert. Die stetige Herabsetzung der Jahressonderzahlung und sonst nicht viel.

Und jetzt ist nach Jahren des Verzichts (erst Finanzkrise, okay schon etwas länger her, dann jetzt Corona) endlich mal die Zeit hier etwas zu tun. Sorry, aber so geht es nicht mehr weiter. Klar muss jeder Leben und soll das auch, aber es kann nicht sein, dass die EG´s immer stärker zusammenrücken.

Daher muss es ein hoher Abschluss jetzt endlich her, bereits 2018 hat man doch mit einzelnen Staffelungen in den einzelnen EG´s und Stufen Unterschiede gemacht. In den niedrigeren EG´s gab es damals ja Erhöhungen von über 5 % und noch höher. Was ist den oberen EG´s geblieben. Maximal 2,8 %.

Und 2,8 % ist für mich eigentlich jedes Jahr ein Muss. Seien wir doch mal ehrlich, was sind denn 2,8 %. Da hast dann 50 Euro mehr in der Tasche. Toll! Und das bei den heutigen Preisen.

Blanket, ich lese hier seit Tagen / Wochen von dir (während der Arbeitszeit deines doch so tollen Jobs bei einem Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes) die permanent gleichen Floskeln:

"daher muss ein hoher Abschluss her"
"muss bei den oberen Entgeltgruppen auch was passieren"
"so geht es nicht weiter"
"der Staat hat alles verkackt"

bla bla bla.....Garnichts muss. Jede Partei muss mit den Konsequenzen ihres Handelns leben.

Ein dauerhaftes Gemecker und Abschieben der Verantwortung auf Andere deinerseits. Weißt du, wenn es dir doch schlecht geht, dann such dir n´ anderen Job und verhandele dein Entgelt. Bist du gewerkschaftlich organisiert und gehst in diesem Kampf voran oder schwingst du nur die Keule mit und versteckst dich in der Masse?

Organisator

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« Antwort #4510 am: 22.03.2023 08:15 »
Warum geht eigentlich jeder davon aus, dass die Inflation komplett ausgeglichen werden soll?
Warum sollen allein die Arbeitgeber unter der Inflation leiden?

Weil den Arbeitnehmer die Sorgen des Arbeitgebers nicht interessieren!

brian

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« Antwort #4511 am: 22.03.2023 08:18 »
Die Inflationsprämie sollte gar kein Instrument sein das in der Tarifverhandlung Berücksichtigung findet. Egal ob es um Höhe oder Zeitpunkt der Prozentualen Erhöhung geht.

Endlich mal jemand der es verstanden hat. Diese Prämie ist und war nie dafür gedacht Bestandteil irgendwelcher Tarifverhandlungen zu sein.

Das war die Coronaprämie auch nicht. Hat die Arbeitgeber und VErdi aber trotzdem nicht daran gehindert, das zu machen.

MoinMoin

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« Antwort #4512 am: 22.03.2023 08:18 »
Korrekt, der AG kann als Verhandlungsmasse solche Anhebungen der oberen  EGs in den Ring werfen, was er bzgl. der JSZ ja wohl auch getan hat.

Verdi muss sich doch nur um seine Mitglieder bzw. den schwachen die keine ausreichende Stimme oder Alternativen haben kümmern.
Warum soll verdi die Stellenbesetzungsprobleme der AGs lösen?
Aus gesellschaftlicher Verpflichtung? Bull Shit.

Kryne

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« Antwort #4513 am: 22.03.2023 08:21 »
Warum geht eigentlich jeder davon aus, dass die Inflation komplett ausgeglichen werden soll?
Warum sollen allein die Arbeitgeber unter der Inflation leiden?

Weil meine Arbeit einen bestimmte Wert hat.

Durch die Inflation, kann ich mir für gleiche Arbeit weniger an Gütern leisten. Meine Arbeit wird also durch die Inflation quasi täglich weniger wert.

Meine Arbeitsleistung kann ich nur bis zu einem gewissen Punkt reduzieren in Qualität und Quantität, da ich ja eine gewisse Arbeitsleistung vertraglich schulde.

Ab diesem Punkt erwarte ich einen Ausgleich entweder in monetärer form, damit meine Arbeit wieder ihren ursprünglichen Wert hat oder in Form reduzierter Arbeitszeit bei gleichem Gehalt.

chester00

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« Antwort #4514 am: 22.03.2023 08:24 »
Wenn man mit der Forderung von 10,5% in 12 Monaten in die Verhandlungen geht, ist aus meiner Sicht alles unter 50% davon ein Trauerspiel für die Gewerkschaft. Aus meiner Sicht wären zweimal 5,25% jeweils zu Jahresbeginn 2023 und 2024 ein akzeptables Ergebnis bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Da kann dann gerne noch die Einmalzahlung hinzukommen, aber wenn dann nur on top. Und ich hoffe inständig, dass sich die Gewerkschaften sich damit nicht wieder tabellenwirksame Erhöhungen abkaufen lassen.

Im Grunde könnte mir der Abschluss egal sein, da für mich als niedersächsischer Landesbeamter der TV-L-Abschluss Ende des Jahres relevant ist, aber das "Angebot" der Arbeitgeberseite ist ein Witz bzw. eher eine Verarschung der Arbeitnehmer.