Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 808908 times)

burnoutWerner

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 50
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4890 am: 24.03.2023 11:52 »
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/reaktionen-warnstreiks-verkehr-101.html

Auch Deutschlands Arbeitgeber warfen den Gewerkschaften überzogenes Handeln vor. "Wer so handelt, handelt unverhältnismäßig und gefährdet die Akzeptanz für das Streikrecht", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, der dpa. Er mahnte, der Kampf um Mitglieder dürfe die Tarifautonomie in Deutschland nicht radikalisieren.

Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, findet den Ausstand "nicht okay". Die Gewerkschaften "sollten aufpassen, dass sie nicht überziehen", sagte sie.

Der Airline-Verband Barig, dem neben internationalen auch die meisten deutschen Anbieter angehören, kritisierte das Vorgehen der Gewerkschaften als "verantwortungslos".

Auch der Mittelstand blickt besorgt auf Montag: Unternehmen und Bevölkerung dürften "nicht in Geiselhaft genommen werden für Forderungen, die in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht zielführend sind", sagte der Chef des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Markus Jerger, der dpa.


Wer erkennt hier die Botschaft?

Geht Streiken und wer nicht streikt, soll am Montag nicht arbeiten/gelber Schein oder vom Homeoffice "arbeiten".
Wenn nicht jetzt unter diesen besonderen Umständen gestreikt/ein Ausrufezeichen gesetzt wird, wann dann? Dann wird man niemals streiken, sondern sich langsam die Hosen ausziehen lassen. Kann doch nicht sein, dass der Michel sich so dermaßen...

Die Regierung hat richtig muffensausen, wenn sie Richtung Frankreich schaut.
Zeit ist Geld. Deswegen bin ich im öD.
Arbeite sehr gerne von Zuhause aus.
Hobbykampfsportler, sieht man mir aber nicht an.

Prüfer SH

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 502
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4891 am: 24.03.2023 11:52 »
Dabei lache ich mich auch immer noch darüber kaputt, dass wir hier von ihm beim Thema EZ argumentativ rasiert worden sein sollen. Als wenn er die Maßstäbe setzen würde, welche Argumente richtig oder falsch sind. Das ist in etwa so, als wenn der Angeklagte das Urteil sprechen dürfte 8)

Lach nicht zu laut, im Gegensatz zur Rechtsprechung gibt es bei Meinungen kein richtig und kein falsch.

Ich lache laut, weil er meint uns „argumentativ rasiert“ zu haben und meinte seine scheinbare Überlegenheit zelebrieren zu müssen. Seine Meinung kann man ja beharrlich vertreten, aber hier meinte der Gute, er könne entscheiden, wer argumentativ richtig lag und quasi gewonnen hat. Dass er der einzige war, der hier seinen Standpunkt vertreten hat, scheint ihn nicht interessiert zu habenund die heimlichen Zustimmungen, die er angeblich per PN bekommen hat, müsste er erst einmal belegen! Von mir aus kann er ja seine Meinung weiter vertreten, aber „argumentativ rasiert“ hat er hier ganz sicher niemanden….auch sonst sehe ich hier eher jemanden, der an völliger Selbstüberschätzung leidet und sich dabei eher der einfachen proletenhaften Sprache bedient (z.B. „Blagen“).
Dass ein solcher Zeitgenosse Busfahrer im ÖD sein darf, zeigt das ganze Elend des Fachkräfte-/ Arbeitskraftmangels….

Letztes Wort zu mir und danach können wir wieder über das Thema reden.

Ich habe euch argumentativ rasiert wenn Ihr sagt dass EZ weniger sinnvoll als Erhöhungen sind und das mittels Vakuum Rechnungen belegt, ich dann anführe dass Kredite aber auch immer nur als EZ ausgezahlt werden und nie monatlich, weil hohe Summen auf einen Schlag einen viel viel höheren praktischen Wert haben als monatliche Erhöhungen.

Für 100 euro monatlich kann ich einmal volltanken, für 3000 € kann ich mir einen gebrauchten Kleinwagen kaufen oder mich aus finanziellen Notsituationen befreien.

Ich habe euch argumentativ rasiert wenn einige Realitätsverweigerer behaupten dass die Herkunft keine Rolle bei Kriminalität spielt und deutsche genauso gewalttätig wie andere Gruppen seien, in einer deutschen Haftanstalt dann aber nur 20% biodeutsche einsitzen.

Und hier noch ein Beispiel für die grosse Masse derer die mir nicht öffentlich beipflichten, sondern per PN.


https://ibb.co/RNJX3Vy

Hier ist jeder in der Lage, Statistiken zu lesen. Manche verstehen sie sogar. Selbstverständlich ist die Quote inhaftierter mit Migrationshintergrund höher, das bestreitet niemand.

Aber deswegen werde ich nicht ausfallend und rassistisch.

Tarifgeist

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 51
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4892 am: 24.03.2023 11:52 »
Du hast natürlich recht, mit dem was du sagst, aber trotzdem denke ich, dass jetzt in dieser Verhandlungsrunde unter diesen speziellen Inflationsbedingungen ein Fokus auf einer absoluten Erhöhung liegen sollte, da sich viele "Indianer" das Leben schlicht nicht mehr Leisten können während ich es den allermeisten "Häuptlingen" schon zumute auf 50 € netto zu verzichten...

Aber grds. finde ich es richtig wie du es beschriebst

Ist schön, dass du von anderen Verzicht fordern kannst. Ist nur die Frage, woher du dir dieses Recht zu nehmen vermagst.

Ich kann mich nicht erinnern irgendetwas "gefordert" zu haben. Ich sehe es nur so, dass es die Situation erfordert unbillige Härten abzumildern. Das gebietet mir einfach ein gewisser Solidaritätsgedanke, ein Gefühl für Empathie und einfach die Menschlichkeit. Aus diesem Grunde finde ich, dass es JETZT Sinn macht absolute Erhöhungen umzusetzen, obgleich ich SONST prozentuale "gerechter" finde.

Du hattest geschrieben, anderen zumuten zu wollen, auf 50€ zu verzichten. Für mich klingt das ziemlich fordernd. Ansonsten ist Solidarität keine Einbahnstraße, was kannst du anbieten, außer dass andere auf Geld verzichten sollen?

Um das für mich zu schließen: Ich fordere immer noch nichts. Ich traue nur einem EG14er eher zu sein Lebensstandard mit 50Euro weniger zu bestreiten als einem EG4er (beispielhaft). Auch muss ich dir hier nichts "anbieten". Warum auch?

Solidarität sollte man dort entgegenbringen, wo es der moralische Anstand erfordert. Und wenn mir dieser die Wahl lässt, auf 50€ im Monat zu verzichten, damit meine Mitmenschen ausreichend zu fressen haben, dann bespar ich halt einen ETF weniger und gönne denen das, die es gerade einfach mehr brauchen! Was ist daran so schwer zu verstehen? Ich habe allerdings Verständnis dafür, wenn man das anders sieht. Ist halt eine sehr subjektive Meinung, und die solltest auch du mir lassen, so wie ich dir die deine. Ich möchte dich hier auch nicht argumentativ "überzeugen". Das kann ja jeder für sich beantworten

MrBurnz

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 297
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4893 am: 24.03.2023 11:55 »
Was jetzt schon sicher ist, dass es die 3.000 Euro EZ verteilt auf 2 Jahre geben wird.
Dies ist politischer Wille (wurde bis jetzt auch bei de Tarifverhandlung so durchgesetzt), daher kann sich doch jeder denken, dass es niemals noch hohe lineare Erhöhungen gibt. Bitte einfach realistisch bleiben.

Wie kommst du darauf? Dieses Ergebnis wäre ja kompletter Müll. Keine prozentuale Erhöhung und keine Zahlung auf einen Schlag. Wenn das so kommt muss ich echt lachen.

ich prognostiziere immer noch:

1500 € im mai 2023 + 3% Erhöhung ab Mai
1500 € im januar 2024 + 4% Erhöhung ab Januar

Wobei ich nicht weiss ob die Steuerfreiheit bis 3000 € nur für 2023 gilt.
Wie immer nicht verstanden, "keine" hat er nicht geschrieben.

'niemals noch' und 'keine' haben die exakt selbe Bedeutung

Forschung4u

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 159
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4894 am: 24.03.2023 11:56 »
Du hast natürlich recht, mit dem was du sagst, aber trotzdem denke ich, dass jetzt in dieser Verhandlungsrunde unter diesen speziellen Inflationsbedingungen ein Fokus auf einer absoluten Erhöhung liegen sollte, da sich viele "Indianer" das Leben schlicht nicht mehr Leisten können während ich es den allermeisten "Häuptlingen" schon zumute auf 50 € netto zu verzichten...

Aber grds. finde ich es richtig wie du es beschriebst

Ist schön, dass du von anderen Verzicht fordern kannst. Ist nur die Frage, woher du dir dieses Recht zu nehmen vermagst.

Ich kann mich nicht erinnern irgendetwas "gefordert" zu haben. Ich sehe es nur so, dass es die Situation erfordert unbillige Härten abzumildern. Das gebietet mir einfach ein gewisser Solidaritätsgedanke, ein Gefühl für Empathie und einfach die Menschlichkeit. Aus diesem Grunde finde ich, dass es JETZT Sinn macht absolute Erhöhungen umzusetzen, obgleich ich SONST prozentuale "gerechter" finde.

Du hattest geschrieben, anderen zumuten zu wollen, auf 50€ zu verzichten. Für mich klingt das ziemlich fordernd. Ansonsten ist Solidarität keine Einbahnstraße, was kannst du anbieten, außer dass andere auf Geld verzichten sollen?

Um das für mich zu schließen: Ich fordere immer noch nichts. Ich traue nur einem EG14er eher zu sein Lebensstandard mit 50Euro weniger zu bestreiten als einem EG4er (beispielhaft). Auch muss ich dir hier nichts "anbieten". Warum auch?

Solidarität sollte man dort entgegenbringen, wo es der moralische Anstand erfordert. Und wenn mir dieser die Wahl lässt, auf 50€ im Monat zu verzichten, damit meine Mitmenschen ausreichend zu fressen haben, dann bespar ich halt einen ETF weniger und gönne denen das, die es gerade einfach mehr brauchen! Was ist daran so schwer zu verstehen? Ich habe allerdings Verständnis dafür, wenn man das anders sieht. Ist halt eine sehr subjektive Meinung, und die solltest auch du mir lassen, so wie ich dir die deine. Ich möchte dich hier auch nicht argumentativ "überzeugen". Das kann ja jeder für sich beantworten

Wie wär es damit: Du bekommst 50€ mehr und deine Mitmenschen bekommen auch genud, um ausreichend zu "fressen" haben? Das ist keine Frage von Entweder-Oder.

Stempelroboter

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 235
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4895 am: 24.03.2023 11:56 »
Was jetzt schon sicher ist, dass es die 3.000 Euro EZ verteilt auf 2 Jahre geben wird.
Dies ist politischer Wille (wurde bis jetzt auch bei de Tarifverhandlung so durchgesetzt), daher kann sich doch jeder denken, dass es niemals noch hohe lineare Erhöhungen gibt. Bitte einfach realistisch bleiben.

Wie kommst du darauf? Dieses Ergebnis wäre ja kompletter Müll. Keine prozentuale Erhöhung und keine Zahlung auf einen Schlag. Wenn das so kommt muss ich echt lachen.

ich prognostiziere immer noch:

1500 € im mai 2023 + 3% Erhöhung ab Mai
1500 € im januar 2024 + 4% Erhöhung ab Januar

Wobei ich nicht weiss ob die Steuerfreiheit bis 3000 € nur für 2023 gilt.
Wie immer nicht verstanden, "keine" hat er nicht geschrieben.

'niemals noch' und 'keine' haben die exakt selbe Bedeutung

Bezieht sich auf "hohe".

MrBurnz

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 297
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4896 am: 24.03.2023 11:57 »
Dabei lache ich mich auch immer noch darüber kaputt, dass wir hier von ihm beim Thema EZ argumentativ rasiert worden sein sollen. Als wenn er die Maßstäbe setzen würde, welche Argumente richtig oder falsch sind. Das ist in etwa so, als wenn der Angeklagte das Urteil sprechen dürfte 8)

Lach nicht zu laut, im Gegensatz zur Rechtsprechung gibt es bei Meinungen kein richtig und kein falsch.

Ich lache laut, weil er meint uns „argumentativ rasiert“ zu haben und meinte seine scheinbare Überlegenheit zelebrieren zu müssen. Seine Meinung kann man ja beharrlich vertreten, aber hier meinte der Gute, er könne entscheiden, wer argumentativ richtig lag und quasi gewonnen hat. Dass er der einzige war, der hier seinen Standpunkt vertreten hat, scheint ihn nicht interessiert zu habenund die heimlichen Zustimmungen, die er angeblich per PN bekommen hat, müsste er erst einmal belegen! Von mir aus kann er ja seine Meinung weiter vertreten, aber „argumentativ rasiert“ hat er hier ganz sicher niemanden….auch sonst sehe ich hier eher jemanden, der an völliger Selbstüberschätzung leidet und sich dabei eher der einfachen proletenhaften Sprache bedient (z.B. „Blagen“).
Dass ein solcher Zeitgenosse Busfahrer im ÖD sein darf, zeigt das ganze Elend des Fachkräfte-/ Arbeitskraftmangels….

Letztes Wort zu mir und danach können wir wieder über das Thema reden.

Ich habe euch argumentativ rasiert wenn Ihr sagt dass EZ weniger sinnvoll als Erhöhungen sind und das mittels Vakuum Rechnungen belegt, ich dann anführe dass Kredite aber auch immer nur als EZ ausgezahlt werden und nie monatlich, weil hohe Summen auf einen Schlag einen viel viel höheren praktischen Wert haben als monatliche Erhöhungen.

Für 100 euro monatlich kann ich einmal volltanken, für 3000 € kann ich mir einen gebrauchten Kleinwagen kaufen oder mich aus finanziellen Notsituationen befreien.

Ich habe euch argumentativ rasiert wenn einige Realitätsverweigerer behaupten dass die Herkunft keine Rolle bei Kriminalität spielt und deutsche genauso gewalttätig wie andere Gruppen seien, in einer deutschen Haftanstalt dann aber nur 20% biodeutsche einsitzen.

Und hier noch ein Beispiel für die grosse Masse derer die mir nicht öffentlich beipflichten, sondern per PN.


https://ibb.co/RNJX3Vy

Hier ist jeder in der Lage, Statistiken zu lesen. Manche verstehen sie sogar. Selbstverständlich ist die Quote inhaftierter mit Migrationshintergrund höher, das bestreitet niemand.

Aber deswegen werde ich nicht ausfallend und rassistisch.

Was ist daran selbstverständlich?


Tarifgeist

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 51
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4897 am: 24.03.2023 11:57 »
Ich denke es ist nicht unrealistisch anzunehmen, dass viele Gutverdiener Autos mit effizienten Motoren fahren, wenn nicht sogar elektrisch mit selbst produziertem Strom....während die schlechter verdienenden alte Gebrauchtwagen fahren, die mehr verbrauchen....so gesehen trifft es dort sogar die "unteren" härter.

Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Wie so oft

Richtig - und dieses moderne Auto ist in der Anschaffung auch deutlich teurer als der Dacia. Womit wir wieder dabei wären, dass auch dieser Personenkreis von der Inflation gleich betroffen ist. Unterm Strich vermag ich kein Argument für die Ungleichbehandlung bei Entgeltsteigerungen sehen.

Wenn du mit einer Erkältung beim Arzt sitzt und es wird dir jemand mit einem Messer im Bauch "vorgezogen", machst du dann auch so einen Aufstand wegen "Ungleichbehandlung"? Der eine hat es zur Zeit einfach nötiger als der andere. Und ich vermute mal, ohne es genau zu wissen, dass die Not in unteren Entgeltgruppen derzeit größer ist (aber auch das möchte ich nicht pauschal unterstellen).

MrBurnz

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 297
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4898 am: 24.03.2023 11:58 »
Was jetzt schon sicher ist, dass es die 3.000 Euro EZ verteilt auf 2 Jahre geben wird.
Dies ist politischer Wille (wurde bis jetzt auch bei de Tarifverhandlung so durchgesetzt), daher kann sich doch jeder denken, dass es niemals noch hohe lineare Erhöhungen gibt. Bitte einfach realistisch bleiben.

Wie kommst du darauf? Dieses Ergebnis wäre ja kompletter Müll. Keine prozentuale Erhöhung und keine Zahlung auf einen Schlag. Wenn das so kommt muss ich echt lachen.

ich prognostiziere immer noch:

1500 € im mai 2023 + 3% Erhöhung ab Mai
1500 € im januar 2024 + 4% Erhöhung ab Januar

Wobei ich nicht weiss ob die Steuerfreiheit bis 3000 € nur für 2023 gilt.
Wie immer nicht verstanden, "keine" hat er nicht geschrieben.

'niemals noch' und 'keine' haben die exakt selbe Bedeutung

Bezieht sich auf "hohe".

ok, hast recht. das 'hohe' habe ich überlesen.

Forschung4u

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 159
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4899 am: 24.03.2023 12:00 »
Ich denke es ist nicht unrealistisch anzunehmen, dass viele Gutverdiener Autos mit effizienten Motoren fahren, wenn nicht sogar elektrisch mit selbst produziertem Strom....während die schlechter verdienenden alte Gebrauchtwagen fahren, die mehr verbrauchen....so gesehen trifft es dort sogar die "unteren" härter.

Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Wie so oft

Richtig - und dieses moderne Auto ist in der Anschaffung auch deutlich teurer als der Dacia. Womit wir wieder dabei wären, dass auch dieser Personenkreis von der Inflation gleich betroffen ist. Unterm Strich vermag ich kein Argument für die Ungleichbehandlung bei Entgeltsteigerungen sehen.

Wenn du mit einer Erkältung beim Arzt sitzt und es wird dir jemand mit einem Messer im Bauch "vorgezogen", machst du dann auch so einen Aufstand wegen "Ungleichbehandlung"? Der eine hat es zur Zeit einfach nötiger als der andere. Und ich vermute mal, ohne es genau zu wissen, dass die Not in unteren Entgeltgruppen derzeit größer ist (aber auch das möchte ich nicht pauschal unterstellen).

Hier geht es darum, einen Preis für Arbeit zu finden, nicht um die Verteilung von Almosen an die Bedürftigsten.

blanket

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 343
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4900 am: 24.03.2023 12:01 »
Was jetzt schon sicher ist, dass es die 3.000 Euro EZ verteilt auf 2 Jahre geben wird.
Dies ist politischer Wille (wurde bis jetzt auch bei de Tarifverhandlung so durchgesetzt), daher kann sich doch jeder denken, dass es niemals noch hohe lineare Erhöhungen gibt. Bitte einfach realistisch bleiben.

Wie kommst du darauf? Dieses Ergebnis wäre ja kompletter Müll. Keine prozentuale Erhöhung und keine Zahlung auf einen Schlag. Wenn das so kommt muss ich echt lachen.

ich prognostiziere immer noch:

1500 € im mai 2023 + 3% Erhöhung ab Mai
1500 € im januar 2024 + 4% Erhöhung ab Januar

Wobei ich nicht weiss ob die Steuerfreiheit bis 3000 € nur für 2023 gilt.

Ich sag ja nichts anderes. Aber manche gehen davon aus, dass die 10 % kommen werden und dazu die 3.000 Euro. Das wird so nicht sein. Ist ja klar. Die Steuerfreiheit für die max. 3.000 geht bis 31.12.2024

Tarifgeist

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 51
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4901 am: 24.03.2023 12:02 »
Du hast natürlich recht, mit dem was du sagst, aber trotzdem denke ich, dass jetzt in dieser Verhandlungsrunde unter diesen speziellen Inflationsbedingungen ein Fokus auf einer absoluten Erhöhung liegen sollte, da sich viele "Indianer" das Leben schlicht nicht mehr Leisten können während ich es den allermeisten "Häuptlingen" schon zumute auf 50 € netto zu verzichten...

Aber grds. finde ich es richtig wie du es beschriebst

Ist schön, dass du von anderen Verzicht fordern kannst. Ist nur die Frage, woher du dir dieses Recht zu nehmen vermagst.

Ich kann mich nicht erinnern irgendetwas "gefordert" zu haben. Ich sehe es nur so, dass es die Situation erfordert unbillige Härten abzumildern. Das gebietet mir einfach ein gewisser Solidaritätsgedanke, ein Gefühl für Empathie und einfach die Menschlichkeit. Aus diesem Grunde finde ich, dass es JETZT Sinn macht absolute Erhöhungen umzusetzen, obgleich ich SONST prozentuale "gerechter" finde.

Du hattest geschrieben, anderen zumuten zu wollen, auf 50€ zu verzichten. Für mich klingt das ziemlich fordernd. Ansonsten ist Solidarität keine Einbahnstraße, was kannst du anbieten, außer dass andere auf Geld verzichten sollen?

Um das für mich zu schließen: Ich fordere immer noch nichts. Ich traue nur einem EG14er eher zu sein Lebensstandard mit 50Euro weniger zu bestreiten als einem EG4er (beispielhaft). Auch muss ich dir hier nichts "anbieten". Warum auch?

Solidarität sollte man dort entgegenbringen, wo es der moralische Anstand erfordert. Und wenn mir dieser die Wahl lässt, auf 50€ im Monat zu verzichten, damit meine Mitmenschen ausreichend zu fressen haben, dann bespar ich halt einen ETF weniger und gönne denen das, die es gerade einfach mehr brauchen! Was ist daran so schwer zu verstehen? Ich habe allerdings Verständnis dafür, wenn man das anders sieht. Ist halt eine sehr subjektive Meinung, und die solltest auch du mir lassen, so wie ich dir die deine. Ich möchte dich hier auch nicht argumentativ "überzeugen". Das kann ja jeder für sich beantworten

Wie wär es damit: Du bekommst 50€ mehr und deine Mitmenschen bekommen auch genud, um ausreichend zu "fressen" haben? Das ist keine Frage von Entweder-Oder.

Das bewerte ich anders. Es gibt im TVöD Gehaltssphären, in denen auch 10,5% Steigung einfach nicht reichen um die Teuerung aufzufangen.
Aber ich gebe dir in soweit recht, dass wenn jetzt bspw. 25% Steigung im Raum stehen würden, es keine Erhöhung in absoluten Eurobeträgen bedürfe.

AdenosinTP

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 111
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4902 am: 24.03.2023 12:04 »
500 Euro sind auch bei den oberen Gehaltsgruppen 10 % oder knapp 10 %.

Von daher weiß ich nicht wer hier dagegen wäre.

Warum soll der Gemüseputzer 20% mehr bekommen und der Ingenieur nur 10%? Leistung muss sich lohnen.


Wenn sich die Gehälter immer nur prozentual erhöhen, wird der Abstand untere/obere Gruppen mit der Zeit immer größer. Auch das ist nicht zu rechtfertigen. Sockelbeträge sind da stellenweise schon auch wichtig.

Grundsätzlich müssen aber die Gehälter der oberen Gruppen rauf auf Marktniveau.
Den "Neid" nach unten wegen höherer prozentualer Erhöhung durch die Sockelbeträge finde ich aber unangebracht. Für die Peanuts da unten teilweise, würden hier die wenigsten morgens aufstehen. Da kann man sich von einer Erhöhung von 10% nach Abzug Steuern und Sozialabgaben auch nicht wirklich so viel mehr von kaufen.

Natürlich werden die Abstände absolut größer aber Prozentual bleiben sie ja eben gleich...
Wenn du meinst, dass die Abstände Absolut größer werden und daher "unfair" sind - waren sie das schon immer! im Verhältnis zur damaligen Inflation/Wirtschaftslage gesehen....

heike2106

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 250
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4903 am: 24.03.2023 12:06 »
Ich bin bei "Ausbildung muss sich lohnen" etwas zwiegespalten.
Gerade in Deutschland ist die duale Berufsausbildung etwas, was global hoch angesehen wird. In den meisten Ländern gibt es dieses System nicht. Vieles was hier Berufsausbildungen sind, ist in anderen Ländern ein Studium.

(Hatte da mal einen Artikel über ukrainische Flüchtlinge gelesen, deren Qualifikationslevel teilweise höher ist als in Deutschland. Das liegt aber auch daran, das zB. MTA in der Ukraine ein Studium ist. Hier Berufsausbildung)

Also Ausbildung muss sich lohnen. Aber wie groß muss der Abstand zwischen 3 Jahre Bachelor und 3 Jahre Berufsausbildung denn sein. (Abitur zähl ich nicht mit, denn das ist auch in vielen Berufsausbildungen mittlerweile Standart)

Das der Gemüseputzer mit einer Eg1 gut bedient ist, darüber müssen wir nicht streiten. Aber solche Stellen im öD gehören doch zur absoluten Minderheit oder?

Tarifgeist

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 51
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4904 am: 24.03.2023 12:08 »
Ich denke es ist nicht unrealistisch anzunehmen, dass viele Gutverdiener Autos mit effizienten Motoren fahren, wenn nicht sogar elektrisch mit selbst produziertem Strom....während die schlechter verdienenden alte Gebrauchtwagen fahren, die mehr verbrauchen....so gesehen trifft es dort sogar die "unteren" härter.

Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Wie so oft

Richtig - und dieses moderne Auto ist in der Anschaffung auch deutlich teurer als der Dacia. Womit wir wieder dabei wären, dass auch dieser Personenkreis von der Inflation gleich betroffen ist. Unterm Strich vermag ich kein Argument für die Ungleichbehandlung bei Entgeltsteigerungen sehen.

Wenn du mit einer Erkältung beim Arzt sitzt und es wird dir jemand mit einem Messer im Bauch "vorgezogen", machst du dann auch so einen Aufstand wegen "Ungleichbehandlung"? Der eine hat es zur Zeit einfach nötiger als der andere. Und ich vermute mal, ohne es genau zu wissen, dass die Not in unteren Entgeltgruppen derzeit größer ist (aber auch das möchte ich nicht pauschal unterstellen).

Hier geht es darum, einen Preis für Arbeit zu finden, nicht um die Verteilung von Almosen an die Bedürftigsten.

Grds. hast du da natürlich recht.
Ich persönlich für mich empfände es in dieser speziellen wirtschaftlichen Gesamtkonstellation nur als "billig", Einkommen jetzt dort zu erhöhen, wo es (wahrscheinlich) mehr benötigt wird. In anderen Zeiten würde ich es exakt genau so wie du sehen.