Autor Thema: Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern  (Read 220328 times)

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #855 am: 26.10.2025 16:21 »
Nö, der AG bietet zunächst einfach nur die Vergütung nach Tarifvertrag an…
… der zunächst ja mal abgeschlossen werden muss. Die Voraussetzungen dafür habe ich ja erläutert. Was wollen und/ oder können Sie daran nicht verstehen?

Ach so ... das ist natürlich logisch. Gäbe es keinen TV, dann wäre ein AG natürlich auch nicht in der Lage, überhaupt ein Gehalt anzubieten. Wie sollte so etwas verwegenes geschehen? Jetzt gehen mir die Augen auf.

Anscheinend leider noch immer nicht.ich spreche von einem Tarifvertrag, der abgeschlossen werden muss, bevor er als Lohnuntergrenze angeboten werden kann . Wenn es keinen Tarifvertrag gibt, kann der AG. natürlich trotzdem ein Angebot machen- aber eben kein Tarifangebot! Für Sie ist es kein Unterschied, für andere schon.0 in

Corsi

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #856 am: 26.10.2025 16:34 »
Wie schon 100 mal geschrieben, ich bei mehr als  2 dutzend Anträgen (in 3 Bundesländer und 5 AGs) , die ich begleitet habe, es nur 2x erlebt, dass Personen, die für die Personaler ausreichend Material zum abheften beigebracht haben, die Zulage nicht bekommen haben (zu recht ::), muss ich dazu sagen).

Das sehe ich auch so. Mein Arbeitgeber (eine Hochschule) gibt stets vor, dass man die Zulage nach 16.5 nicht gewähren kann, solange kein konkretes Abwerbungsangebot vorliegt, da sonst das Finanzministerium den Laden dicht macht (so habe ich den Eindruck, wenn mein Kanzler darüber spricht).
Nun ist das bei mir der Fall, es ist sogar ein Konkurrent aus dem TVÖD.
Ich bin gespannt, was nun passiert.
Der AG muss die Leute binden und auch über Höhergruppierung bzw. Stufenlaufzeiten hinweg sehen.
Bei Neueinstellungen geht das doch auch, wenn einer aus der PW mit 13/6 eingestellt wird, weil man ihn sonst nicht reizen könnte. Da wird dann bereitwillig "Papier schwarz" gemacht, damit man es vor dem Finanzministerium rechtfertigen kann.
Bei Tarifverhandlungen erwarte ich nur, dass wir vom TVÖD nicht komplett abgehängt werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Gruß
Corsi

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #857 am: 26.10.2025 18:09 »
Anscheinend leider noch immer nicht.ich spreche von einem Tarifvertrag, der abgeschlossen werden muss, bevor er als Lohnuntergrenze angeboten werden kann . Wenn es keinen Tarifvertrag gibt, kann der AG. natürlich trotzdem ein Angebot machen- aber eben kein Tarifangebot! Für Sie ist es kein Unterschied, für andere schon.0 in

Ich geb's auf.

Du bekommst exakt Tarif, ich eben etwas mehr. Alles gut, so soll es dann wohl sein. ;)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #858 am: 27.10.2025 08:09 »
Nö, der AG bietet zunächst einfach nur die Vergütung nach Tarifvertrag an…
… der zunächst ja mal abgeschlossen werden muss. Die Voraussetzungen dafür habe ich ja erläutert. Was wollen und/ oder können Sie daran nicht verstehen?

Ach so ... das ist natürlich logisch. Gäbe es keinen TV, dann wäre ein AG natürlich auch nicht in der Lage, überhaupt ein Gehalt anzubieten. Wie sollte so etwas verwegenes geschehen? Jetzt gehen mir die Augen auf.

Anscheinend leider noch immer nicht.ich spreche von einem Tarifvertrag, der abgeschlossen werden muss, bevor er als Lohnuntergrenze angeboten werden kann . Wenn es keinen Tarifvertrag gibt, kann der AG. natürlich trotzdem ein Angebot machen- aber eben kein Tarifangebot! Für Sie ist es kein Unterschied, für andere schon.0 in
Richtig, wenn die Vertragsparteien (AG/AN) nicht tariflich organisiert sind , dann kann der AG/AN einen AV anbieten in dem er auf irgendwelchen existierende Dokumente verweist.
So wird es zum Größtenteil gemacht.

ERGO: Der AG hat mir kein Tarifvertragsangebot gemacht, er hat mir einen AV angeboten, in dem er sich größtenteils auf einem bestehenden Tarifvertrag als Vertragsgrundlage bezieht und ich habe meine Bedingungen dann ansprechend durchgesetzt.

Denn diese Vertragswerk gilt für mich aber nicht, sondern nur für Gewerkschaftler.

Für einige ist es ein Segen, dass da ein vorgefertigtes Dokument existiert, da sie mit so etwas überfordert sind.
Andererseits gibt es viele AG im öffentlichen Sektor, die nutzen dieses Vertragswerk, obwohl sie es nicht müssten und schließen Paragraphen aus, weil sie es anders haben wollen.

Fazit:
Schön das es Mustervertragswerk gibt, spart Arbeit.
Sehr schön, dass es diesen tariflichen Mindestlohn für die Berufsgruppen gibt, die sich zusammengeschlossen haben, da sie sonst schlechter gestellt werden würden.
Sehr Schade das die Gewerkschaften sich nicht für alle einsetzen, obwohl sie es behaupten. Dieses Lügen sollte mal aufhören.
Mega Schade, dass es so viele unzufriedene und offensichtlich unfähige MA in den höheren EGs gibt, die außer über die Gewerkschaft zu jammern nichts auf die Kette bekommen. Da bin ich voll bei dir!

Ich halte es da wie Nelson: Meine AGs setzen alle tariflichen möglichen Mittel ein für die Mitarbeiter, die man haben und halten möchte. Zulage nach 16.5 und Einstellung in der Endstufe sind bei uns nichts, was man diskutieren müsste, sondern was gelebt wird.

Garfield

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #859 am: 27.10.2025 08:18 »


Unabhängig davon ist bei stetig sinkenden Mitgliedszahlen die Fragestellung legitim. Was haben Gewerkschaften selbst in der Hand um eine nachhaltige Trendumkehr zu erreichen?



Also meines Wissens ist das sowieso veraltet. 2023 meldete Verdi ein starkes Wachstum. 2024 war die Mitgliederzahl dann wohl ziemlich stabil. Von einem ständigen Absinken kann also nicht mehr die Rede sein.
Der starke Zuwachs 2023 zeigt aber auch, was Mitgliederzuwachs verursacht hat: Schmerzen bei den Arbeitnehmer und das Bedürfnis um die eigene Entlohnung zu kämpfen.

Wie lange du nun schon hier über Seiten predigst, was die Gewerkschaften alles machen sollen, du aber nicht mitspielen willst ist schon irgendwie lustig. Machst du das sonst im Leben auch so?
Stehst du auch beim Fußballverein aus dem Ort an der Seitenlinie und moserst, bist aber nicht bereit irgendwas dazu zu geben?

Gewerkschaften verhandeln für ihre Mitglieder, nicht für dich. Wenn dir das Ergebnis nicht gefällt, sag deinem Chef du willst nicht nach Tarif bezahlt werden. Scheinbar bist du ja wichtig genug um als Alleinverhandler was besser raus zu holen.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #860 am: 27.10.2025 16:54 »
Zitat
Gewerkschaften verhandeln für ihre Mitglieder, nicht für dich.
Richtig.
Aber erklär das mal den Gewerkschaften, die erzählen da eine andere Lügengeschichte.

Fakon

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #861 am: 27.10.2025 18:00 »
Ich halte es da wie Nelson: Meine AGs setzen alle tariflichen möglichen Mittel ein für die Mitarbeiter, die man haben und halten möchte. Zulage nach 16.5 und Einstellung in der Endstufe sind bei uns nichts, was man diskutieren müsste, sondern was gelebt wird.

Das ist aber eher die Ausnahme als Regel. Das kommt auf die verantwortlichen Entscheider an, schon mehrere Wechsel erlebt und so wechselte auch diese Praxis. (Einstellung mit Endstufe usw.)

Rowhin

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #862 am: 27.10.2025 18:16 »
Ich halte es da wie Nelson: Meine AGs setzen alle tariflichen möglichen Mittel ein für die Mitarbeiter, die man haben und halten möchte. Zulage nach 16.5 und Einstellung in der Endstufe sind bei uns nichts, was man diskutieren müsste, sondern was gelebt wird.

Das ist aber eher die Ausnahme als Regel. Das kommt auf die verantwortlichen Entscheider an, schon mehrere Wechsel erlebt und so wechselte auch diese Praxis. (Einstellung mit Endstufe usw.)

Genau das ist ja eine der Debatten, die hier im Kreis immer wieder geführt werden. Die eine Seite sagt, es gibt die Optionen und es gibt AGs, die sie auch anwenden, also (bewusst extrem formuliert) selber schuld, wenn man bei einem AG bleibt, der es nicht tut.

Die andere Seite sagt, solch optionale Zulagen reichen insgesamt nicht, um das Personal im TV-L zu halten. Wessen Problem das ist, das ist dann wieder eine lange Debatte ;)

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #863 am: 27.10.2025 20:54 »
Zitat
Gewerkschaften verhandeln für ihre Mitglieder, nicht für dich.
Richtig.
Aber erklär das mal den Gewerkschaften, die erzählen da eine andere Lügengeschichte.
Ich finde es gut, dass Sie insbesondere die Fach-und Führungskräfte EG > 9a wiederholt darauf hinweisen, dass sie für sich selber verhandeln müssen, weil sich die Gewerkschaften nicht vollumfänglich von den Nichtmitgliedern abgrenzen.

Da kann ja nur der fälschliche Eindruck entstehen, dass man auch ohne Beitragszahlungen von den Gewerkschaften vertreten wird. Bei soviel gesundem Menschenverstand kann man nur beten, dass dieser Personenkreis keine weitreichenden Entscheidungen treffen muß.
« Last Edit: 27.10.2025 21:09 von daseinsvorsorge »

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #864 am: 27.10.2025 21:22 »
Zitat
Gewerkschaften verhandeln für ihre Mitglieder, nicht für dich.
Richtig.
Aber erklär das mal den Gewerkschaften, die erzählen da eine andere Lügengeschichte.
Ich finde es gut, dass Sie insbesondere die Fach-und Führungskräfte EG > 9a wiederholt darauf hinweisen, dass sie für sich selber verhandeln müssen, auch wenn sich die Gewerkschaften sich nicht vollumfänglich von den Nichtmitgliedern abgrenzen.

Da kann ja nur der fälschliche Eindruck entstehen, dass man auch ohne Beitragszahlungen von den Gewerkschaften vertreten wird. Bei soviel gesundem Menschenverstand kann man nur beten, dass dieser Personenkreis keine weitreichenden Entscheidungen treffen muß.

Richtig ist, dass die AG im öD oftmals nicht zu Verhandlungen bereit sind, weil sie a) bedingt durch das TVG ohnehin eine Entgeltuntergrenze auch für Nichtgewerkschaftler haben und b) anders als Unternehmen in der pW nicht gezwungen sind, ein positives Geschäftsergebnis zu erzielen.

Ist das die Schuld der Gewerkschaften? Nein!

Hätten Gewerkschaften die Möglichkeit, durch gezielte Ansprache höherer EG einen insgesamt besseren Orga-Grad und damit stärkere Wirkmacht gegenüber den AG zu erreichen? Ja!

Ist das im Interesse der aktuellen Mitgliederschar? Nein!

So what?! Wenn man das einmal verstanden hat, ist doch gut. Ich spare einen hohen dreistelligen Betrag für die Mitgliedsbeiträge und auf Deinem Nachttisch ruht eine rote Trillerpfeiffe auf einem goldbestickten Samtkissen.

Solange das einzelne Leute in höheren EG noch nicht realisiert haben, "Jammern" die auch mal, aber dann muss man es Ihnen auf einer die Sachlage beschreibenden Art erklären. Und die bedeutet: Die Gewerkschaft ist nicht für Dich da, Du bist für Dich allein verantwortlich.

Zinc

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #865 am: 27.10.2025 21:28 »
Lesen hier aktuell Gewerkschaftsmitglieder mit und können mal was zur aktuellen Stimmung sagen, wie kampfbereit man ist, oder ob es wieder ein "nein... nein... ok dann machen wir das jetzt doch so" wird? ;D

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #866 am: 27.10.2025 22:22 »
Zitat
Gewerkschaften verhandeln für ihre Mitglieder, nicht für dich.
Richtig.
Aber erklär das mal den Gewerkschaften, die erzählen da eine andere Lügengeschichte.
Ich finde es gut, dass Sie insbesondere die Fach-und Führungskräfte EG > 9a wiederholt darauf hinweisen, dass sie für sich selber verhandeln müssen, auch wenn sich die Gewerkschaften sich nicht vollumfänglich von den Nichtmitgliedern abgrenzen.

Da kann ja nur der fälschliche Eindruck entstehen, dass man auch ohne Beitragszahlungen von den Gewerkschaften vertreten wird. Bei soviel gesundem Menschenverstand kann man nur beten, dass dieser Personenkreis keine weitreichenden Entscheidungen treffen muß.

Richtig ist, dass die AG im öD oftmals nicht zu Verhandlungen bereit sind, weil sie a) bedingt durch das TVG ohnehin eine Entgeltuntergrenze auch für Nichtgewerkschaftler haben und b) anders als Unternehmen in der pW nicht gezwungen sind, ein positives Geschäftsergebnis zu erzielen.

Ist das die Schuld der Gewerkschaften? Nein!

Hätten Gewerkschaften die Möglichkeit, durch gezielte Ansprache höherer EG einen insgesamt besseren Orga-Grad und damit stärkere Wirkmacht gegenüber den AG zu erreichen? Ja!


Ist das im Interesse der aktuellen Mitgliederschar? Nein!

So what?! Wenn man das einmal verstanden hat, ist doch gut. Ich spare einen hohen dreistelligen Betrag für die Mitgliedsbeiträge und auf Deinem Nachttisch ruht eine rote Trillerpfeiffe auf einem goldbestickten Samtkissen.

Solange das einzelne Leute in höheren EG noch nicht realisiert haben, "Jammern" die auch mal, aber dann muss man es Ihnen auf einer die Sachlage beschreibenden Art erklären. Und die bedeutet: Die Gewerkschaft ist nicht für Dich da, Du bist für Dich allein verantwortlich.

Wie schon zuvor, habe ich da ein anderes Verständnis von Verhandlungen. Da die Nichmitglieder nicht von den Gewerkschaften vertreten werden, dürfen und müssen sie dank der grundrechtlich verbrieften - und selber gewählten - negativen Koalitiionsfreiheit für sich selber verhandeln.Es finden auch Verhandlungen der AGs mit allen Nichtmitgliedern statt, auch wenn das von der Mehrheit hier abgestritten wird. Oder darf ich wie ein bekannter Forist hier auch bereits davon sprechen, dass diese AN lügen? Als Sozialheini will ich mal viel Verständnis aufbringen:

Nach der Tarifeinigung bieten die AGs den Nichtmitgliedern das Tarifergebnis an. Jede(r) , wie z.b.Sie und ein paar andere - erklären dem  Chef, dass sie mehr als Tarifergebnis wollen und drohen - wahrscheinlich - mit einem Wechsel oder anderen Maßnahmen, die dem AG so richtig weh tun.Weil der Chef das auch so sieht, erhalten Sie und andere eben mehr als der Tarifvertrag. Aber ca. 95% der Nichtmitglieder tun dies nicht und/oder ziehen keine wirklichen Konsequenzen(ausser der Drohung der inneren Kündigung) .Deshalb draf der Chef dann auch davon ausgehen, dass sie mit dem Angebot zufrieden sind. Das ist  formal die Annahme des Angebotes.

Aber anstatt sich einzugestehen, dass man nicht die Marktmacht hat oder sekundäre Gewinne für einen wichtiger sind, wird versucht, das eigene Versagen - trotz besserem Wissen, das man aufgrund der selber gewählten negativen Koaltionsfreiheit für sich allein verantwortlich ist- auf Dritte abzschieben. Das ist einer Fach- und Führungskraft EG>9a sehr unwürdig.

Ihre Frage nach der besseren Ansprache höherer EGs ist aus meiner Sicht doch nur theoretischer Natur. Selbst wenn  die hier angebrachten Kritiken so stimmen würden: wenn sich höhere EGs unbedingt organisieren wollen und die verhandelnden Gewerkschaften zeigen ihnen die kalte Schulter: wer oder was hindert sie daran, selbst aktiv zu werden? NIEMAND
Ich schätze dies eher so ein: Höhere EGs sehen für sich als Fach- und Führungskräfte gar keinen Grund, sich organiseren zu müssen. Nach ihrem Selbstverständnis - und das ist ja hier auch häufig zu lesen - hat man so und solange die (Hoch-) Schulbank gedrückt und sich vielleicht noch sogar weitergebildet. Dies muß der AG doch anerkennen und entsprechend entlohnen.


NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #867 am: 27.10.2025 22:44 »
... Das ist  formal die Annahme des Angebotes.

Das ist Quatsch. Mit der Übertragung der Tariferhöhungen auf nicht gewerkschaftlich Organisierte kommt der AG einfach der Verpflichtung nach, keinen AN schlechterzustellen, was er wegen des TVG auch nicht darf. Da ist kein "Angebot", da ist keine "Annahme" und formal(!) ist das alles nun erst recht nicht.

... Zum Rest habe ich eigentlich alles gesagt. Da drehen wir uns im Kreis.

Garfield

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #868 am: 28.10.2025 08:52 »
Die meisten "verhandeln" genau einmal im öD, nämlich bei der Einstellung.
Und selbst dafür sind meiner Erfahrung nach mindestens 80% zu bequem. Die fragen nichtmal in welcher Stufe sie anfangen, geschweige denn wissen sie überhaupt was ihre Entgeltgruppe bedeutet oder kennen die Tabelle. Mosern aber später über zu wenig Geld.
In der Folgezeit verhandeln sie nie wieder, bekommen aber einfach so alle 2-3 Jahre Gehaltserhöhungen. Diese sind ihnen aber zu niedrig, obwohl sie nichts dafür getan haben. Sie bekommen ohne einen Finger zu rühren mehr Geld. Kein Gespräch mit dem Chef, keine Verhandlung, nichts. Diejenigen sollten mal in Betrieben ohne Tarifbindung arbeiten und schauen wie das dort so läuft. Dann wären sie um jeden Cent froh, den sie ohne Betteln oder harte Verhandlungen, ohne Leistungsbeurteilung etc bekommen.


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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #869 am: 28.10.2025 09:52 »
Aus eigener Erfahrung kann ich nur jedem raten, für sich selbst zu verhandeln.
Wenn man sich auf die Gewerkschaften verlässt, ist man verlassen. Wenn man dort versucht etwas zu bewegen, wird -teils recht rüde- abgewiesen. Da können die Gewerkschaftsmitglieder noch so viel rumlamentieren, die Gewerkschaften haben den Karren mit viel Einsatz vor die Wand gesetzt. Ich bleib dabei, wenn sich was bewegen soll, geht es nur, wenn die Gewerkschaften insbesondere im ÖD endlich aufwachen und zunächst politisch unabhängig agieren würden. Wird nicht passieren und zudem gibt es ja noch dieses nunja lobbybetriebene Tarifeinheitsgesetz. Daher, keine Besserung in Sicht und somit gute Nacht!

Stellt sich der eigene Dienstherr quer... es gibt auch ein Arbeitsleben außerhalb des TV-L, sogar außerhalb des ÖD.
Regelmäßig zu überraschend guten Konditionen für den AN. Insbesondere im Ing.-Bereich war die Situation für AN nie besser und ein Ende ist insbesondere hier nicht in Sicht.
An die Länder als AG kann man eigentlich nur sagen: You get what you pay for!