Autor Thema: Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern  (Read 112161 times)

Erfolgsgarant

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #435 am: 07.09.2025 23:08 »
So ist es. Zu wenig. Vor allem in Kombination mit üblichen Tricks wie lange Laufzeit, Erhöhung in Stufen oder ohne rückwirkende Erhöhung. Gerade die höheren Entgeltgruppen werden durch Pauschalbeträge statt gleiche Prozente für alle EG, keine einheitliche prozentuale JSZ für alle EG etc. benachteiligt.

Dazu kommt: Bundesarbeitsministerin Bas plant laut Medienbericht höhere Sozialbeiträge für "Gutverdiener". Die Beitragsbemessungsgrenze soll in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung weiter angehoben werden. Kennen wir, aber die Gier wächst offensichtlich und zehrt spürbar am Netto.

Ab Januar 2026 soll das erst eintreffen mit dem Gutverdiener und ab 8.450 Euro was mit Jahressonderzahlung im Durchschnitt erst ab EG Ü15 Stufe 4 der Fall wäre. Nehmen wir noch den Paragraphen 16.5 mit den 20% sieht es schon anders aus, dann schafft man es evtl. auch mit der Stufe 3 bzw. bei Stadtzulagen evtl. auch in der Stufe EG15 Stufe 6.
Bei der Beitragsbemessungsgrenze ist demnächst eine Anhebung auf 5.812,50 Euro vorgesehen. Das erreicht sehr viele mehr.

Vollender

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #436 am: 08.09.2025 07:11 »
Für die BBG der KV brachte zum Beispiel der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion in einem Interview eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze um rund 2.500 Euro ins Gespräch. Kommt wohl nicht. Aber die Begehrlichkeiten wachsen.

Entscheidend ist, was Netto raus kommt. Und bei höheren EG ist das oft weniger als sich mancher mit niedriger oder mittlerer EG so vorstellen mag. Deswegen streben etliche eine Verbeamtung an. Darum auch deutliche Anpassung der JSZ und gleiche Prozente für alle statt Pauschalbeträge. Und nachhaltige Reform vom Sozialsystem insgesamt.

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #437 am: 08.09.2025 09:50 »
Ob 7 oder 8 %, es ist einfach zu wenig. Von Jahr zu Jahr bekomme ich weniger Rentenpunkte trotz der Erhöhungen.

Das Durchschnittsentgelt für einen Rentenpunkt lag 2024 bei 45.358, 2025 soll es bei 50.493 Euro liegen (vorläufige Werte). Das ist eine steigerung von 11,32%. Langfristig sieht es nicht gut aus  :-\

Ein Faktor hast du vergessen, du musst ja nicht 65 sondern bis 67 arbeiten und 68 wird auch kommen usw. Damit gleicht es sich aus.  ;D
damit gleicht sich nichts aus. Wenn es eine Rente ab 70 geben wird, dann muss man bis 70 arbeiten um die Rente zu erhalten, die einem Stand Jetzt mit 67 zustehen würde.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

cyrix42

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #438 am: 08.09.2025 10:39 »
Die vorläufigen Werte für das Durchschnittsentgelt für 2024 und 2025 sind mit Vorsicht zu genießen. Da wird einfach die Lohnentwicklung der letzten Jahre einfach fortgeschrieben; unabhängig davon, was wirklich passiert ist. Drum wird Ende diesen Jahres der Wert für 2024 erst endgültig festgelegt und Ende nächsten Jahres der für 2025. Entsprechend ist da noch Bewegung drin (insbesondere, weil es ja nach den Inflationsprämien doch deutliche Lohnsteigerungen gab, die es nicht jedes Jahr geben wird).

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #439 am: 08.09.2025 11:58 »
Drum wird Ende diesen Jahres der Wert für 2024 erst endgültig festgelegt und Ende nächsten Jahres der für 2025. Entsprechend ist da noch Bewegung drin (insbesondere, weil es ja nach den Inflationsprämien doch deutliche Lohnsteigerungen gab, die es nicht jedes Jahr geben wird).

Wir haben jetzt auch endlich einen vorläufigen Wert des Durchschnittsentgelts für das Jahr 2026.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/sozialversicherung-bas-vdk-spitzenverdiener-100.html#:~:text=Auch%20Versicherungspflichtgrenze%20steigt&text=Zudem%20hei%C3%9Ft%20es%20in%20dem,das%20durchschnittliche%20Bruttoarbeitsentgelt%20aller%20Versicherten.

Dieser steigt im Vergleich zu 2025 (50.493) nur leicht an auf 51.944, was dafür spricht, dass die inflationsbedingten Schwankungen der Vorjahre dann etwas abgemindert sein dürften. Ganz genau werden wir es wohl erst bei den Werten für 2027 wissen. Jedoch bietet der 2026er Wert schon mal eine gute Grundlage, wohin die Reise geht.

Schauen wir uns nun mal an, wie die Lohnentwicklung war. In meinen Berechnungen gehe ich immer von EG12/6 TVÖD aus.

EG12/6 2020: 73.553 EUR
EG12/6 2026: 88.667 EUR
--> Das ist eine Steigerung von 20,5%

DS-Entgelt 2020: 39.167 EUR
DS-Entgelt 2026: 51.994 EUR
--> Das ist eine Steigerung von 32,7%

In diesen 6 Jahren hinkt der TVÖD in EG12/6 also um mehr als 12 Prozent der allgemeinen Lohnentwicklung hinterher. Und genau diese Differenz wirkt sich natürlich auch in voller Höhe auf die Rentenerwartungen nieder.

Das war jetzt natürlich die Berechnung für den TVÖD. Dass es für den TVL besser aussieht ist leider nicht anzunehmen.


Zudem heißt es in dem Artikel:
"Die Rechengrößen für die Sozialversicherungen werden auf Grundlage der Lohnentwicklung bestimmt. Die gesamtdeutsche Lohnzuwachsrate im Jahr 2024 beträgt laut Entwurf 5,16 Prozent."

Das kann ja jeder für sich selbst beurteilen, ob er 2024 einen Lohnzuwachs von 5,16 Prozent hatte...
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

sebbo83

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #440 am: 08.09.2025 16:19 »
Drum wird Ende diesen Jahres der Wert für 2024 erst endgültig festgelegt und Ende nächsten Jahres der für 2025. Entsprechend ist da noch Bewegung drin (insbesondere, weil es ja nach den Inflationsprämien doch deutliche Lohnsteigerungen gab, die es nicht jedes Jahr geben wird).

Wir haben jetzt auch endlich einen vorläufigen Wert des Durchschnittsentgelts für das Jahr 2026.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/sozialversicherung-bas-vdk-spitzenverdiener-100.html#:~:text=Auch%20Versicherungspflichtgrenze%20steigt&text=Zudem%20hei%C3%9Ft%20es%20in%20dem,das%20durchschnittliche%20Bruttoarbeitsentgelt%20aller%20Versicherten.

Dieser steigt im Vergleich zu 2025 (50.493) nur leicht an auf 51.944, was dafür spricht, dass die inflationsbedingten Schwankungen der Vorjahre dann etwas abgemindert sein dürften. Ganz genau werden wir es wohl erst bei den Werten für 2027 wissen. Jedoch bietet der 2026er Wert schon mal eine gute Grundlage, wohin die Reise geht.

Schauen wir uns nun mal an, wie die Lohnentwicklung war. In meinen Berechnungen gehe ich immer von EG12/6 TVÖD aus.

EG12/6 2020: 73.553 EUR
EG12/6 2026: 88.667 EUR
--> Das ist eine Steigerung von 20,5%

DS-Entgelt 2020: 39.167 EUR
DS-Entgelt 2026: 51.994 EUR
--> Das ist eine Steigerung von 32,7%

In diesen 6 Jahren hinkt der TVÖD in EG12/6 also um mehr als 12 Prozent[Punkte] der allgemeinen Lohnentwicklung hinterher. Und genau diese Differenz wirkt sich natürlich auch in voller Höhe auf die Rentenerwartungen nieder.

Das war jetzt natürlich die Berechnung für den TVÖD. Dass es für den TVL besser aussieht ist leider nicht anzunehmen.


Zudem heißt es in dem Artikel:
"Die Rechengrößen für die Sozialversicherungen werden auf Grundlage der Lohnentwicklung bestimmt. Die gesamtdeutsche Lohnzuwachsrate im Jahr 2024 beträgt laut Entwurf 5,16 Prozent."

Das kann ja jeder für sich selbst beurteilen, ob er 2024 einen Lohnzuwachs von 5,16 Prozent hatte...

Korrektur im Zitat, sonst wird's falsch, bzw. sind es tatsächlich 37 % Steigerungsunterschied!   :o

Erfolgsgarant

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #441 am: 09.09.2025 03:33 »
Ob 7 oder 8 %, es ist einfach zu wenig. Von Jahr zu Jahr bekomme ich weniger Rentenpunkte trotz der Erhöhungen.

Das Durchschnittsentgelt für einen Rentenpunkt lag 2024 bei 45.358, 2025 soll es bei 50.493 Euro liegen (vorläufige Werte). Das ist eine steigerung von 11,32%. Langfristig sieht es nicht gut aus  :-\

Ein Faktor hast du vergessen, du musst ja nicht 65 sondern bis 67 arbeiten und 68 wird auch kommen usw. Damit gleicht es sich aus.  ;D
damit gleicht sich nichts aus. Wenn es eine Rente ab 70 geben wird, dann muss man bis 70 arbeiten um die Rente zu erhalten, die einem Stand Jetzt mit 67 zustehen würde.

Sarkasmus nicht verstanden  :)
Natürlich war das als Spaß zu verstehen.

Zinc

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #442 am: 09.09.2025 07:51 »
Bei den geplanten Beitragserhöhungen von Sozialministerin Bärbel Bas für Renten- und Krankenkassen (wer weiß, was noch so kommt), werden wir wohl erstmalig mit einem Netto-Minus ins neue Jahr starten. Gab es das so schonmal im TV-L?

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #443 am: 09.09.2025 08:12 »
Geplant ist das Stichwort. Wer weiß ob das wirklich so kommt und wie es schlussendlich aussieht. Diese Regierung kann man eh nicht einschätzen außer das der nächste Streit kurz bevorsteht.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #444 am: 09.09.2025 09:20 »
Bei den geplanten Beitragserhöhungen von Sozialministerin Bärbel Bas für Renten- und Krankenkassen (wer weiß, was noch so kommt), werden wir wohl erstmalig mit einem Netto-Minus ins neue Jahr starten. Gab es das so schonmal im TV-L?

Erstmal ist nichts weiter "geplant" außer der turnusmäßig erfolgenden Anpassung aller Sätze im Bereich der Sozialversicherungen gemäß der allgemeinen Lohnentwicklung.

Im Übrigen wird man (bei sonst gleichbleibender Situation) nicht mit einem Netto-Minus ins neue Jahr starten, weil gleichzeitig die Einkommensteuer-Sätze genauso angepasst werden. Diese führen in der relevanten Region zu einer "Steuerersparnis" (im Vergleich zu 2025), die das Mehr an zu zahlenden Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen etwas mehr als ausgleicht. (Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass man sich nicht anderweitig steuerlich arm rechnen kann, sondern das Arbeitseinkommen auch i.W. vollständig versteuert wird.)

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #445 am: 09.09.2025 10:27 »
Drum wird Ende diesen Jahres der Wert für 2024 erst endgültig festgelegt und Ende nächsten Jahres der für 2025. Entsprechend ist da noch Bewegung drin (insbesondere, weil es ja nach den Inflationsprämien doch deutliche Lohnsteigerungen gab, die es nicht jedes Jahr geben wird).

Wir haben jetzt auch endlich einen vorläufigen Wert des Durchschnittsentgelts für das Jahr 2026.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/sozialversicherung-bas-vdk-spitzenverdiener-100.html#:~:text=Auch%20Versicherungspflichtgrenze%20steigt&text=Zudem%20hei%C3%9Ft%20es%20in%20dem,das%20durchschnittliche%20Bruttoarbeitsentgelt%20aller%20Versicherten.

Dieser steigt im Vergleich zu 2025 (50.493) nur leicht an auf 51.944, was dafür spricht, dass die inflationsbedingten Schwankungen der Vorjahre dann etwas abgemindert sein dürften. Ganz genau werden wir es wohl erst bei den Werten für 2027 wissen. Jedoch bietet der 2026er Wert schon mal eine gute Grundlage, wohin die Reise geht.

Schauen wir uns nun mal an, wie die Lohnentwicklung war. In meinen Berechnungen gehe ich immer von EG12/6 TVÖD aus.

EG12/6 2020: 73.553 EUR
EG12/6 2026: 88.667 EUR
--> Das ist eine Steigerung von 20,5%

DS-Entgelt 2020: 39.167 EUR
DS-Entgelt 2026: 51.994 EUR
--> Das ist eine Steigerung von 32,7%

In diesen 6 Jahren hinkt der TVÖD in EG12/6 also um mehr als 12 Prozent der allgemeinen Lohnentwicklung hinterher. Und genau diese Differenz wirkt sich natürlich auch in voller Höhe auf die Rentenerwartungen nieder.

Das war jetzt natürlich die Berechnung für den TVÖD. Dass es für den TVL besser aussieht ist leider nicht anzunehmen.


Zudem heißt es in dem Artikel:
"Die Rechengrößen für die Sozialversicherungen werden auf Grundlage der Lohnentwicklung bestimmt. Die gesamtdeutsche Lohnzuwachsrate im Jahr 2024 beträgt laut Entwurf 5,16 Prozent."

Das kann ja jeder für sich selbst beurteilen, ob er 2024 einen Lohnzuwachs von 5,16 Prozent hatte...

Eine recht hohe Gehaltsgruppe mit dem Durchschnittsverdienst zu vergleichen funktioniert so natürlich, aber wie aussagekräftig ist das? Es ist ja nicht, so, dass alle anderen höhere Verdienste hatten, nur der OD nicht. Die Einführung und Erhöhung der Mindestlöhne z.B. spielt in den Durchschnittslohn voll rein. Genauso Dinge wie Corona-Einmalzahlungen oder Inflationsausgleichsprämien, die Wertmäßig natürlich bei unteren Lohngruppen zu höheren Steigerungen führen. Das hat übrigens auch nichts mit dem TV-L oder TVöD zu tun - das ist in anderen Branchen genauso passiert.
Und ja, in Zeiten der Inflation war es politisch gewollt, dass die unteren Lohngruppen mehr Zuwachs haben, eben weil die Inflation die unteren Lohngruppen ungleich stärker trifft. (da kann man natürlich eine andere Meinung zu haben)

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #446 am: 09.09.2025 10:30 »
Häufig steigen auch die Zusatzbeiträge in der GKV weiter. Somit werden viele Beschäftigte gleich doppelt getroffen. Motivation für Leistungsträger sieht anders aus. Auch das Solidarprinzip der GKV hat irgendwo Grenzen, wenn man notwendige Facharzttermine massiv schwer bekommt trotz kräftiger Zahlungen.

Die Finanzierungslast ist zunehmend auf die Beitragszahler abgewälzt worden, während versicherungsfremde Leistungen (z. B. Bürgergeldbeziehende, Pflegezeiten) weiter nicht hinreichend vom Staat refinanziert werden.

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #447 am: 09.09.2025 10:30 »
Bei den geplanten Beitragserhöhungen von Sozialministerin Bärbel Bas für Renten- und Krankenkassen (wer weiß, was noch so kommt), werden wir wohl erstmalig mit einem Netto-Minus ins neue Jahr starten. Gab es das so schonmal im TV-L?

Das wird es bestimmt schon gegeben haben - ich bin (aber im Tarifbereich IGM) z.B. mit einem Netto-Minus ins Jahr 2025 gestartet.

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #448 am: 09.09.2025 10:58 »
Häufig steigen auch die Zusatzbeiträge in der GKV weiter. Somit werden viele Beschäftigte gleich doppelt getroffen. Motivation für Leistungsträger sieht anders aus. Auch das Solidarprinzip der GKV hat irgendwo Grenzen, wenn man notwendige Facharzttermine massiv schwer bekommt trotz kräftiger Zahlungen.

Naja, "doppelt" zwar, aber wie sieht die Alternative aus: Würde man die BBG nicht erhöhen, würden bei Lohnzuwächsen nur die Gering- oder Normalverdiener zahlen. Auch nicht "fair".

Die Finanzierungslast ist zunehmend auf die Beitragszahler abgewälzt worden, während versicherungsfremde Leistungen (z. B. Bürgergeldbeziehende, Pflegezeiten) weiter nicht hinreichend vom Staat refinanziert werden.

Hier hast du aus meiner Sicht den relevanten Punkt: Die Steuerleistungen des Staates für die GKV sind viel viel viel zu niedrig, für die der Solidargemeinschaft aufgebürdeten Leistungen: Diese Zahlung ist auf 14,5mrd gedeckelt, während in Wirklichkeit 30-40mrd Kosten entstehen. Das funktioniert nicht. Hier muss man entweder Leistungen von der GKV nehmen (Beitragsfreie Mitversicherungen z.B., ALGII-Empfänger, Geflüchtete etc oder diese eben vergüten.

Das ist bei den (kurz OT) eh ein Problem: Man will am liebsten alles gleich lassen und dort minimal sparen wo man eh kaum etwas reinbekommt bzw. eh Ärger mit dem BVG bekommt. Wir haben soooo viele Sozialleistungen, die Menschen zusteht, die sie gar nicht benötigen (inklusive deren Verwaltung), dass man hier ein Vielfaches herausholen könnte. Gleiches gilt für konsequentes Umsetzen der Gesetze gegen Steuervermeidung - aber hier werden die guten Ermittler eher kaltgestellt...

Modulator

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #449 am: 09.09.2025 11:45 »
Ich würde mir eine Angleichung der Erfahrungsstufe 6 an die des TVÖD erhoffen.
Aktuell ist sie nur halb so groß wie dort.

Weiter eine stufengleiche Höhergruppierung.

Klare, feste prozentuale JSZ und Anhebung in den oberen Entgeltgruppen.
Beispiel: 100 / 85 / 70 %.

Und was "Kein Geld in den Ländern" angeht:
a) es ist nie Geld da.
b) wenn welches da ist, muss man an die Zukunft denken, wo wieder keines da sein wird.