Dir ist bewusst, dass die IGM Tarife i.d.R. für 35h/Woche angegeben sind? Wenn die Mitarbeiter auf 40h aufstocken, bekommen Sie ca. 114%. Plus "Leistungszulage" zwischen 3 und 9 Prozent oder so. Plus Einmalzahlungen.
Man kann als Tarifler also locker 80-90k verdienen und das mit nur einer sehr kleinen variablen Komponente.
Ich kann das aus eigener, persönlicher Erfahrung bestätigen - und das gilt nicht nur für IGM sondern auch bzw. noch mehr für z.B. die IGBCE und vielen angeschlossenen Haustarifverträgen.
Beispiel ist ein "normaler" Entwickler (noch keine große Seniorität), also ein Akademiker (FH oder Uni, egal) mit ein paar Jahren Berufserfahrung. Der landet normalerweise in der (IGM-EGO) EG9 Hauptstufe. Dazu kommt die obligatorische Leistungszulage, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Tarifliches Zusatzgeld a, Tarifliches Zusatzgeld b und Transformationsgeld. Das macht auf 40-h-Basis ca. 85000 und würde im TV-L mit einer EG11 oder EG12 bezahlt werden.
Bei vielen Haustarifverträgen, z.B. in der Energie- oder Chemie sind Tarif!-Gehälter von bis zu 100k durchaus möglich, und das ohne Zulagen oder ausgezahlter Mehrarbeit.
Was man sagen muss: In der Tariflandschaft der DGB-Gewerkschaften sind Entgelttabellen, die nach Jahren automatisch steigen nicht mehr up-to-date. Hier werden Jobs bewertet und persönliche Entwicklungen entweder durch übertarifliche Zulagen oder Höhergruppierungen (dann auch mit höherwertigen Tätigkeiten) dargestellt.
Auch macht es keinen Sinn sich hier zu vergleichen - solange man sicherstellt, dass man Fachkräfte auch von sich überzeugen kann. Aus diesem Gesichtspunkt hätte man eine deutlichere Spreizung zwischen Tarifgruppen bis EG9 und Gruppen ab EG10. Je kleiner die Gruppe, desto beliebter sind sie im Kandidatenkreis - je höher die Anforderungen, desto mehr (vllt bessere) Optionen haben die Kandidaten. (was nicht heißt, dass der Öffentliche Dienst nicht auch nicht-monetäre Vorteile hat)