Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035690 times)

cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,415
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4995 am: 17.11.2023 23:28 »
Also jetzt schon 140% bis 180% JSZ als Forderung… Okay. Das wäre schon für sich genommen eine Erhöhung um ca. 8%…

cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,415
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4996 am: 17.11.2023 23:33 »
TVöD Faktisch die letzten Jahre:
Entgelterhöhung 2023: Nullrunde
Entgelterhöhung 2022: +1,8%
Entgelterhöhung 2021: +1,4% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +0,96% bis 1,81%
Entgelterhöhung 2019: +2,81% bis 5,39%

Faktisch TV-L
Entgelterhöhung 2023: +2,8% Erhöhung zum 01.12.2022
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde
Entgelterhöhung 2021: +1,29% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +3,12% mindestens 90 €
Entgelterhöhung 2019: +3,01% mindestens 100 €
 

Den Rest möge derjenige der Mathematik mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch kann, mir erläutern wo und wann der TV-L in den letzten Jahren weit hinter dem TVöD blieb?
Ich sehe hier ein ausgeglichenes mal die einen mal die anderen.

Ihre Einlassung ist genauso daneben weil der Datensatz max.Note 4 hat.
Unter dem Strich seit 2005 halbwegs ausgeglichen.Ergo muss der selbe Tarifabschluß her und der TV-L hinkt aktuell hinterher.

Der Datensatz ist genauso beliebig, wie viele andere sich einen mit der Zeit seit 2020 heraussuchen. Er zeigt — zumindest für den herausgegriffenen Zeitraum „der letzten Jahre“ —, dass für TV-L und TVöD ähnliche Abschlüsse erzielt wurden. Inwiefern jetzt die unterschiedlichen Verhandlungszeitpunkte als Argument für „hinkt hinterher“ dienen können, sofern sich dabei nicht nur allein auf die zeitliche Komponente fokussiert wird, ist zumindest einmal diskussionswürdig. Aber klar: Sollte das TV-L-Ergebnis deutlich hinter dem des TVöD zurückfallen, ist dies für die TV-L-Beschäftigten nachteilig — wo weit, so trivial…

Mario Nette

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 42
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4997 am: 18.11.2023 08:46 »
Die JSZ könnte ja einfach bleiben, wie sie ist. Das 13. Gehalt käme dann komplett "on top" ...

Das wäre aber doch letztendlich nichts anderes als eine prozentuale Erhöhung um X %? Vor allem wenn man das 13. Gehalt dann noch auf die 12 Monate umlegt?

Die JSZ gleicht doch mehr oder weniger dem 13. Gehalt. Nur halt kein Volles.

Meierheim

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 195
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4998 am: 18.11.2023 10:23 »
TVöD Faktisch die letzten Jahre:
Entgelterhöhung 2023: Nullrunde
Entgelterhöhung 2022: +1,8%
Entgelterhöhung 2021: +1,4% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +0,96% bis 1,81%
Entgelterhöhung 2019: +2,81% bis 5,39%

Faktisch TV-L
Entgelterhöhung 2023: +2,8% Erhöhung zum 01.12.2022
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde
Entgelterhöhung 2021: +1,29% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +3,12% mindestens 90 €
Entgelterhöhung 2019: +3,01% mindestens 100 €
 

Den Rest möge derjenige der Mathematik mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch kann, mir erläutern wo und wann der TV-L in den letzten Jahren weit hinter dem TVöD blieb?
Ich sehe hier ein ausgeglichenes mal die einen mal die anderen.

Auf dieser Seite kann man das ganz leicht ausrechnen: aktuell (2023) entspricht E13/3 beim TVöD Bund 61884.- € brutto gegenüber 59189.- € im TVL. Hinzu kommt ab 1.3.2024 eine Steigerung um 5,5% + 200.- € Sockelbetrag und die Zahlung der IAP, d.h. hier liegt der TVL hinter dem TVöD.

cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,415
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4999 am: 18.11.2023 10:33 »
… und damit vergleichst du — abgesehen von fehlender Konsistenz bei den Zitaten — absolute Werte, und das z.T. auch noch zu unterschiedlichen Zeiten, nicht, wie MoinMoin, relative. Ein weiteres Problem: Du betrachtest nur eine konkrete Entgeltgruppe und darin eine Stufe, nicht das Gesamtsystem. Insbesondere in den niedrigeren Entgeltgruppen zahlt der TV-L sogar mehr als der TVöD…

Warum sage ich das? Weil die Jammerei, dass der TV-L im Vergleich zum TVöD so schlecht abschneidet, im Allgemeinen einfach nicht stimmt.

Iunius

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 176
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5000 am: 18.11.2023 10:42 »
TVöD Faktisch die letzten Jahre:
Entgelterhöhung 2023: Nullrunde
Entgelterhöhung 2022: +1,8%
Entgelterhöhung 2021: +1,4% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +0,96% bis 1,81%
Entgelterhöhung 2019: +2,81% bis 5,39%

Faktisch TV-L
Entgelterhöhung 2023: +2,8% Erhöhung zum 01.12.2022
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde
Entgelterhöhung 2021: +1,29% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +3,12% mindestens 90 €
Entgelterhöhung 2019: +3,01% mindestens 100 €
 

Den Rest möge derjenige der Mathematik mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch kann, mir erläutern wo und wann der TV-L in den letzten Jahren weit hinter dem TVöD blieb?
Ich sehe hier ein ausgeglichenes mal die einen mal die anderen.

Ihre Einlassung ist genauso daneben weil der Datensatz max.Note 4 hat.
Unter dem Strich seit 2005 halbwegs ausgeglichen.Ergo muss der selbe Tarifabschluß her und der TV-L hinkt aktuell hinterher.

Der Datensatz ist genauso beliebig, wie viele andere sich einen mit der Zeit seit 2020 heraussuchen. Er zeigt — zumindest für den herausgegriffenen Zeitraum „der letzten Jahre“ —, dass für TV-L und TVöD ähnliche Abschlüsse erzielt wurden. Inwiefern jetzt die unterschiedlichen Verhandlungszeitpunkte als Argument für „hinkt hinterher“ dienen können, sofern sich dabei nicht nur allein auf die zeitliche Komponente fokussiert wird, ist zumindest einmal diskussionswürdig. Aber klar: Sollte das TV-L-Ergebnis deutlich hinter dem des TVöD zurückfallen, ist dies für die TV-L-Beschäftigten nachteilig — wo weit, so trivial…

Nagut, machen wir es an einem Beispiel weniger "trivial" und fassbarer:

Landesklinik - sehr groß - bietet umfassende Kinderbetreuung an inklusive Backup-Services bis Babysitter und Notfallbetreuung in der Hauptarbeitszeit unserer Kliniken an.
Direkt beschäftigte Erzieher und Fachkräfte in diesem Bereich: 8

Der Großteil unserer Mitarbeiter kann seine Kinder bevorzugt in städtischen Einrichtungen unterbingen mit denen wir mehrere Verträge haben. Wir zahlen als Klinik zusätzlich zur FAG Umlage (die ja direkt vom Land an die Kommunen geht) einen Pauschalbetrag an die Einrichtungen.

Ich lasse mich jetzt nicht zu der Sache aus, dass das Land die höheren Beträge für Erzieher in den KVA Einrichtrungen ja auch zahlt (zu 100%) und dann noch Werbegelder raushaut wie dieses hier:
http://www.erzieher-in-bw.de/
Aber nicht das Gleiche zahlen will wenn die Erzieher beim Land direkt arbeiten... zurück zum Thema:

So, ich habe also "nur" 8 Fachrkäfte die direkt dem TV-L unterliegen an meiner Klinik, die sind aber von besonderer Bedeutung: Warum?
In Notsituationen muss ich auf Ärzte und Assistensärzte zurückgreifen könnten die gerade mit ihrem Kind zu Hause sind, warum?
Weil ich 3 Schockräume durchgehend im Einsatz halten muss + eine Notstation für Säuglinge und pränatale Notfälle. Was halt so ansteht. Wenn ich dann einen Spezialisten anfordern muss, der aber nicht kommen kann weil: Kinderbetreuung stirbt halt im Besten Fall jemand, im schlimmsten Fall mehrere.
Deswegen werden bei uns im Notfall eben auch kranke Kinder betreut - ist aber die absolute Ausnahme.
Das betrifft auch Wochenenden.

Problem - derzeit, wenn es KEINE Erhöhung gäbe, was zugegeben unrealistisch ist, ab 04.2024:
(Stufe 4 gilt als Referenz - darunter stell ich eh kaum mehr ein seit 2020):
Da es sich um inklusive Kinderbetreuung handelt wende ich die S8b an.

Erzieher KVA - TVöD:
Entgelt: 4253,22 + 130€
Jahressonderzahlung: 3594,40
Jahresgehalt: >55.000€
Urlaubstage: 33
Keine Wochenenden, keine Bereitschaften
Nahverkehrsticket

Erzieher Land - TV-L:
Entgelt: 3944,47
Jahressonderzahlung: 3476,66
Jahresgehalt: 50.810,30
Urlaubstage: 30
Wochenenddienste & Bereitschaftszeiten
Verlängerte Stufenlaufzeiten

Das wäre der Stand der Dinge wenn alles so bleibt wie es ist.

Aber auch Stand JETZT - November 2023 - liegt der Unterschied beim Jahresgehalt zwischen den VKA Beschäftigten Erziehern und denen in der Klinik bei:
2000+€ und 2-4 Urlaubstagen jährlich mehr bei den TVöD Beschäftigten + bei usn gibts WE und Bereitschaft.
(OHNE INFLATIONSAUSGLEICH)

So und jetzt passiert wieder folgendes:
Ich habe derzeit nur 2 der 8 Planstellen besetzt - ist ja auch nicht Interessant beim Land zu arbeiten wenn die Kita nebenan mehr bezahlt; der Rest ist - Zauberwort: Outsourcing:
Kostet uns (den Steuerzahler am Ende) nur halt mehr und die Qualitätskontrolle geht flöten.

Rechnung für August: Dienstleistung Kinder- und Kindernotbetreuung: 42.186€




cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,415
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5001 am: 18.11.2023 10:49 »
Ich behaupte ja nicht, dass es keine Position gibt, die im TV-L schlechter bezahlt wird als entsprechende im TVöD. Nur ist die generelle Aussage falsch. Beispielsweise kommt eine E6 im TV-L derzeit auf ein höheres Jahresgehalt als im TVöD…

Iunius

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 176
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5002 am: 18.11.2023 10:53 »
Ich behaupte ja nicht, dass es keine Position gibt, die im TV-L schlechter bezahlt wird als entsprechende im TVöD. Nur ist die generelle Aussage falsch. Beispielsweise kommt eine E6 im TV-L derzeit auf ein höheres Jahresgehalt als im TVöD…

Das stimmt, aber wer wendet denn die E6 an?
Straf mich Lügen, aber aus meiner Erfahrung ist das eine kaum besetzte Entgeltgruppe.
Entweder sie sind in E5 (Hauswirtschaft, Sekretariat etc.) oder fangen bei E8 wieder an.

Vor allem wendet der TVöD die E6 häufig für Stellen an die beim TV-L in E5 bleiben - Sekretariat z.B.
Da hab ich mich letztes Jahr schwarz geärgert (darf man das noch sagen?) eine meiner besten Sekretärinnen wechselte zur Stadt weil sie da E6 Stufe 6 direkt bekam (mit 25).
Verständlich aber für mich eine mindere Katastrophe.

cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,415
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5003 am: 18.11.2023 11:01 »
An unserer Unis sind die meisten Sekretariate mit E6 vergütet. (Ich selbst bin zwar der Meinung, dass das eigentlich eine E8 sein sollte; aber ich bin auch nicht in der Personalabteilung oder im Personalrat, um hierzu eine relevante Meinungsäußerung tätigen zu können…)

Im Übrigen ist aber auch noch eine E8 im TV-L besser bezahlt als im TVöD.

Über den Daumen gepeilt, kann man wohl feststellen, dass der TV-L eher im unteren Lohngefüge besser zahlt, der TVöD eher im oberen.

Iunius

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 176
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5004 am: 18.11.2023 11:18 »
An unserer Unis sind die meisten Sekretariate mit E6 vergütet. (Ich selbst bin zwar der Meinung, dass das eigentlich eine E8 sein sollte; aber ich bin auch nicht in der Personalabteilung oder im Personalrat, um hierzu eine relevante Meinungsäußerung tätigen zu können…)

Im Übrigen ist aber auch noch eine E8 im TV-L besser bezahlt als im TVöD.

Über den Daumen gepeilt, kann man wohl feststellen, dass der TV-L eher im unteren Lohngefüge besser zahlt, der TVöD eher im oberen.

Aber es geht ja um die Tarifverhandlungen!

Stand jetzt hat die E8 2023 durch den Inflationsausgleich <100€ mehr verdient als die E8 im TV-L. Also fast gleich.
Legt man 2024 als Maßstab an wäre die E8 TVöD bei 4600€ mehr als im TV-L.

Das ist natürlich utopisch unrealistisch weil niemand glaubt, dass es keinerlei Erhöhung geben wird - aber es zeigt eben welchen "Nachholbedarf" wir nach dieser TVöD Runde haben.

cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,415
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5005 am: 18.11.2023 11:23 »
Es ergibt einfach keinen Sinn, einen Tarif-Vertrag kurz nach Abschluss der Tarif-Verhandlungen mit einem kurz vorher zu vergleichen… Die Situation ist doch in ein paar Monaten wieder völlig anders, je nach TV-L-Verhandlungsergebnis. Insofern ist eine solche Diskussion müßig. Und, da die Inflationsausgleichszahlung auch nicht Teil des TVöD ist, sondern „on top“ kam, um eine längere Nullrunde darin zu rechtfertigen, ist es auch müßig, diese jetzt in den Vergleich einzubeziehen, wohl wissend, dass in den TV-L-Verhandlungen durchaus eine ähnliche Regelung kommen kann.

yogiii

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 21
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5006 am: 18.11.2023 12:55 »
Zitat von: yogiii
Ich finde die Einigung im TVöD schon eine Katastrophe. Das ist schon ein nicht hinnehmbarer Reallohnverlust...

.. Jetzt hatten wir eine vergleichsweise hohe Inflation und man soll erneut nichts kriegen...einfach lächerlich.
Einfach lächerlich scheint eher der verbreitete Glaube im öD zu sein, der Steuerzahler hätte Reallohnverluste aka Inflation auszugleichen. Ich kennen kein Gesetz, keine Verordnung und keine Anweisung, welche einem Angestellten, ganz egal ob ÖD oder pW, einen Ausgleich von gestiegenen Lebenshaltungskosten zusichert.

Ich kenne genügend Leute aus der pW die seit mind. zwei Jahren einen Reallohnverlust haben hinnehmen müssen.

Wem es zu wenig ist der muss halt besser verhandeln, Zuschläge oder höherwertige Tätigkeiten, oder beim Vorstellungsgespräch ein höheres Gehalt aushandeln. Dass das "der Staat", "die Tarifparteien" oder sonst wer macht ist unrealistisch.Freuen wir uns also wenns etwas mehr gibt und gut ist. Würden manche soviel Zeit in ihre berufliche Weiterbildung und -Karriere wie ins Meckern investieren hätte so mancher sein Gehalt was er/sie sich so vorstellt.

Bei einem AG, der tariflich organisiert ist, erwarte ich sehr wohl, dass mein Reallohn mindestens erhalten bleibt. Ehrlicherweise erwarte ich sogar, dass mein Reallohn in einem längeren Betrachtungszeitraum sogar steigt. Und diesen Anspruch habe ich gegenüber dem TV-L, hätte ich aber auch bei einem tariflich organisierten AG in der Privatwirtschaft.

Hast du in deinem direkten Umfeld Menschen die bei der Polizei, Bundeswehr, Feuerwehr, Schule oder KiTa arbeiten? Nicht über Hörensagen, sondern aus direkter Berufserfahrung aus 1. Hand?

Bundeswehr: vieles kaputt
Polizei: massiv angehäufte Überstunden und schlechte IT-Infrastruktur
Feuerwehr: ohne den großen ehrenamtlichen Einsatz der Frewilligen Feuerwehr nicht zu stemmen
Schule: zu große Klassen, zu viel Bürokratie, schlechte Gebäude, Personalmangel
KiTa: zu große Gruppen, Personalmangel

Der Reallohn muss erhalten bleiben und die Arbeitsbedingungen müssen erheblich verbessert werden.
Sonst entscheiden sich noch weniger und/oder die Resterampe für die Arbeit beim Staat.




Meierheim

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 195
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5007 am: 18.11.2023 13:48 »
Es ergibt einfach keinen Sinn, einen Tarif-Vertrag kurz nach Abschluss der Tarif-Verhandlungen mit einem kurz vorher zu vergleichen… Die Situation ist doch in ein paar Monaten wieder völlig anders, je nach TV-L-Verhandlungsergebnis. Insofern ist eine solche Diskussion müßig. Und, da die Inflationsausgleichszahlung auch nicht Teil des TVöD ist, sondern „on top“ kam, um eine längere Nullrunde darin zu rechtfertigen, ist es auch müßig, diese jetzt in den Vergleich einzubeziehen, wohl wissend, dass in den TV-L-Verhandlungen durchaus eine ähnliche Regelung kommen kann.
Ich würde mir wünschen, dass dann bei allen Einkommensgruppen im TVöD und im TVL für 2023 und 2024 die gleichen Bruttobeträge erscheinen.

daseinsvorsorge

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 750
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5008 am: 18.11.2023 14:16 »

Aber ich finde (auch), dass wenn in der 3. Verhandlungsrunde Anfang Dezember kein wirklich vernünftiges Angebot kommt, dann sollte so richtig gestreikt werden. Lange. Und viel. Der TV ist abgelaufen und somit auch die Friedenspflicht.


A. Sind Sie auch dabei ? B. wie viele Mitarbeitende aus Ihrem Umfeld sind dabei ??

daseinsvorsorge

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 750
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #5009 am: 18.11.2023 14:31 »

Der Reallohn muss erhalten bleiben und die Arbeitsbedingungen müssen erheblich verbessert werden.
Sonst entscheiden sich noch weniger und/oder die Resterampe für die Arbeit beim Staat.

Aber das interessiert die AGs einen Scheißdreck. Hier noch ein Mal die Schilderung der AG-Positionen von @Sozialarbeiter bei den Verhandlungen:

Hamburg und AG Sachsen überbieten sich darin, wer nun der schlimmere Bad Cop in der Verhandlung ist.
Entlastungsbewegungen seien tarifpolitische Fehlentwicklungen. Es sei vollkommen normal, wenn öD Beschäftigte Wohngeld beziehen müssen. Das müsse man entstigmatisieren. Viele Probleme wurden gar nicht verstanden und mussten wieder und wieder neu erklärt werden. Die Randgebiete der Stadtstaaten wollen nicht, dass die Stadtstaaten für kommunale Tätigkeiten konkurrenzfähig bezahlen. Und im übrigen brauche es in Zukunft keine Investitionen in Personal. Im Gegenteil müsse man beim Personal Einsparungen treffen. Tarifverträge seien zudem grundsätzlich keine erstrebenswerte Sachen (Stichwort TVStud) und Koalitionsverträge nicht bindend für Regierungen (ich glaube in 11 Koalitionsverträgen steht eine positive Ausrichtung für TVStud drin).


Davon ausgehend verstehe ich nicht ,wie viele hier noch immer auf EINSICHT DER AGS hoffen- unfassbar. Was die TDL jetzt bräuchte, wäre - wie bei der gdl - die Ankündigung der Urabstimmung. Aber die AGs wissen, dass sie sich auf Ihre AN verlassen können. Ok- es gibt insbesondere bei den Stadtstaaten ein bißchen mehr Aufruhr- aber sonst?? Der Rest der AN  wird schön brav an den Schreibtischen sitzen und sich dort aber richtig empören. Damit sind die AGs einverstanden.