Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035870 times)

heike2106

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4980 am: 17.11.2023 11:15 »
Wo geht denn eigentlich das Geld hin für die eh schon fehlenden Mitarbeiter? Man sollte ja eigentlich meinen, wenn ich eh schon weniger Mitarbeiter zu bezahlen habe, bekommen die anderen dementsprechend den Gegenwert mehr

Das dient der Haushaltskonsolidierung. Ist teilweise fest im Haushaltsplan eingeplant.

Modulator

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4981 am: 17.11.2023 12:56 »
Zur Zeit der Tarifverhandlungen des TVöD war die Inflationsrate auch noch etwas höher als heute und die Aussicht auf eine Besserung auch noch nicht in Sicht.
Das ist heute anders.

Ich verstehe nicht ganz was du mit dem Absatz zum Ausdruck bringen willst. Daher frage ich mal höflich nach: Ist deine Schlussfolgerung, dass nun der Abschluss im TV-L ja auch gar nicht mehr so hoch sein müsse wie im TVöD, weil nun die Inflationsrate wieder niedriger ist?

Du hast den relevanten Teil:
"Aber wir haben die gleichen Preissteigerungen zu verkraften. Deshalb hätten wir die ebenso verdient, wobei die Bundesregierung die Arbeitgeber ja aufgefordert hat, von dieser einmaligen Pauschale reichlich gebrauch zu machen. Da könnten die Länder diese im Grunde nicht verweigern."

entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.

Nochmal deutlicher: Ja, uns stünden diese IAP ebenfalls zu.
Allerdings, wenn ich zwischen einer größeren Gehaltserhöhung oder einer IAP entscheiden müsste, würde ich die größere Gehaltserhöhung wählen.



Ulf

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4982 am: 17.11.2023 13:47 »

Du hast den relevanten Teil:
[...]
entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.

Nochmal deutlicher: Ja, uns stünden diese IAP ebenfalls zu.
Allerdings, wenn ich zwischen einer größeren Gehaltserhöhung oder einer IAP entscheiden müsste, würde ich die größere Gehaltserhöhung wählen.

Das ist korrekt - ich habe deinen Beitrag nicht verstanden und daher nachgefragt. Ich hatte schon Sorge, dass du darauf hinauswillst, dass die prozentuale Steigerung nicht mehr so hoch sein müsse wie im TVöD, weil die Inflationsrate zwischenzeitlich gesunken ist. Das wäre natürlich grotesk gewesen.

teclis22

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4983 am: 17.11.2023 14:47 »

Allerdings, wenn ich zwischen einer größeren Gehaltserhöhung oder einer IAP entscheiden müsste, würde ich die größere Gehaltserhöhung wählen.

Natürlich ist diese Wahl immer individuell:
Ich muss noch 27 Jahre arbeiten, daher wähle ich auch die Gehaltserhöhung
Würde ich noch 1 Jahr arbeiten müssen, würde ich die IAP wählen

(bei der wahl: entweder oder)

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4984 am: 17.11.2023 15:23 »
Aktionstag im Sozial- und Erziehungsdienst am 16.11. in Berlin, Bremen und Hamburg  unter ...

... https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++2e46eae4-8451-11ee-8427-83960ada02ec

Modulator

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4985 am: 17.11.2023 15:37 »

Allerdings, wenn ich zwischen einer größeren Gehaltserhöhung oder einer IAP entscheiden müsste, würde ich die größere Gehaltserhöhung wählen.

Natürlich ist diese Wahl immer individuell:
Ich muss noch 27 Jahre arbeiten, daher wähle ich auch die Gehaltserhöhung
Würde ich noch 1 Jahr arbeiten müssen, würde ich die IAP wählen

(bei der wahl: entweder oder)

Da gebe ich dir recht. Das ist sehr individuell.
Deshalb schrieb ich ja auch mit "ich würde".  :D

Allen ein schönes Wochenende, wer nur im Dienst mitliest  ...  ;D

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4986 am: 17.11.2023 15:42 »
Aktionstag im Sozial- und Erziehungsdienst am 16.11. in Berlin, Bremen und Hamburg  unter ...

... https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++2e46eae4-8451-11ee-8427-83960ada02ec

Mhh wirklich gar nix von mitbekommen, warum wird das nicht deutschlandweit gemacht?

itthrall

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4987 am: 17.11.2023 17:51 »
Aktionstag im Sozial- und Erziehungsdienst am 16.11. in Berlin, Bremen und Hamburg  unter ...

... https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++2e46eae4-8451-11ee-8427-83960ada02ec

Mhh wirklich gar nix von mitbekommen, warum wird das nicht deutschlandweit gemacht?

Weil ver.di, meiner Meinung nach, in der Regel versucht möglichst wenig Auswirkungen durch Streiks zu erzeugen. Ich bin erst seit 4 Jahren im öfentlichen Dienst, wurde aber die 20 Berufsjahre in der PW davor auch durch ver.di "vertreten" und es war jedes mal das selbe Drama. Streiks wurden nie koordiniert durchgeführt. Wenn wir gestreikt haben waren die Kolleginnen und Kollegen im selben Team aber anderer Stadt im Dienst und konnten alles abfangen und andersrum. Wir haben zu jeder Tarifrunde drauf hingewiesen, es wurde immer als "gute Information" mitgenommen aber passiert ist nix. Das ging vielen Teams so. Ich weiß tatsächlich von keinem Bereich in dem es beim Streik mal wirklich geknallt hätte.

Während der Tarifrunde wurde von ver.di immer betont wie grandios doch unsere Unterstützung sei und die Beteiligung am Streik sei hoch (auch viele nicht-Mitglieder haben mitgestreikt), und wenn dann ein eher unakzeptables Ergebnis erzielt wurde lag es nur an der mangelnden Unterstützung und mehr sei deswegen nicht drin. Wir hatten einen Kollegen der extra vor der Tarifrunde Mitglied geworden ist weil er überzeugt war, daß es diesmal ein guter Abschluss wird. Am Ende war sein Gehaltsplus soweit ich mich erinnere geringer als sein neu zu entrichtender Mitgliedbeitrag.

yogiii

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4988 am: 17.11.2023 19:03 »
Ich finde die Einigung im TVöD schon eine Katastrophe. Das ist schon ein nicht hinnehmbarer Reallohnverlust.

Und jetzt wird gejammert, dass man selbst diese Einigung nicht einmal übernehmen möchte. Und das bei einem geringeren Basiswert!

Ich kann zu dem Post von @itthrall nichts sagen, weil mir da die Einblicke fehlen.
Aber ich finde (auch), dass wenn in der 3. Verhandlungsrunde Anfang Dezember kein wirklich vernünftiges Angebot kommt, dann sollte so richtig gestreikt werden. Lange. Und viel. Der TV ist abgelaufen und somit auch die Friedenspflicht.

Die Kassen sind leer. Sie sind immer leer. Egal wann.
In Zeiten niedriger Inflation wurde man abgespeist mit dem Hinweis auf die historisch niedrige Inflation und man hat es hingenommen. Jetzt hatten wir eine vergleichsweise hohe Inflation und man soll erneut nichts kriegen...einfach lächerlich.

DerabgesägteAst

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4989 am: 17.11.2023 19:08 »
TVöD Faktisch die letzten Jahre:
Entgelterhöhung 2023: Nullrunde
Entgelterhöhung 2022: +1,8%
Entgelterhöhung 2021: +1,4% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +0,96% bis 1,81%
Entgelterhöhung 2019: +2,81% bis 5,39%

Faktisch TV-L
Entgelterhöhung 2023: +2,8% Erhöhung zum 01.12.2022
Entgelterhöhung 2022: Nullrunde
Entgelterhöhung 2021: +1,29% mindestens 50 €
Entgelterhöhung 2020: +3,12% mindestens 90 €
Entgelterhöhung 2019: +3,01% mindestens 100 €
 

Den Rest möge derjenige der Mathematik mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch kann, mir erläutern wo und wann der TV-L in den letzten Jahren weit hinter dem TVöD blieb?
Ich sehe hier ein ausgeglichenes mal die einen mal die anderen.

Ihre Einlassung ist genauso daneben weil der Datensatz max.Note 4 hat.
Unter dem Strich seit 2005 halbwegs ausgeglichen.Ergo muss der selbe Tarifabschluß her und der TV-L hinkt aktuell hinterher.

EDV Sachverständiger

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4990 am: 17.11.2023 20:06 »
Zitat von: yogiii
Ich finde die Einigung im TVöD schon eine Katastrophe. Das ist schon ein nicht hinnehmbarer Reallohnverlust...

.. Jetzt hatten wir eine vergleichsweise hohe Inflation und man soll erneut nichts kriegen...einfach lächerlich.
Einfach lächerlich scheint eher der verbreitete Glaube im öD zu sein, der Steuerzahler hätte Reallohnverluste aka Inflation auszugleichen. Ich kennen kein Gesetz, keine Verordnung und keine Anweisung, welche einem Angestellten, ganz egal ob ÖD oder pW, einen Ausgleich von gestiegenen Lebenshaltungskosten zusichert.

Ich kenne genügend Leute aus der pW die seit mind. zwei Jahren einen Reallohnverlust haben hinnehmen müssen.

Wem es zu wenig ist der muss halt besser verhandeln, Zuschläge oder höherwertige Tätigkeiten, oder beim Vorstellungsgespräch ein höheres Gehalt aushandeln. Dass das "der Staat", "die Tarifparteien" oder sonst wer macht ist unrealistisch.Freuen wir uns also wenns etwas mehr gibt und gut ist. Würden manche soviel Zeit in ihre berufliche Weiterbildung und -Karriere wie ins Meckern investieren hätte so mancher sein Gehalt was er/sie sich so vorstellt.

Wuppertaler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4991 am: 17.11.2023 20:37 »
Zitat von: yogiii
Ich finde die Einigung im TVöD schon eine Katastrophe. Das ist schon ein nicht hinnehmbarer Reallohnverlust...

.. Jetzt hatten wir eine vergleichsweise hohe Inflation und man soll erneut nichts kriegen...einfach lächerlich.
Einfach lächerlich scheint eher der verbreitete Glaube im öD zu sein, der Steuerzahler hätte Reallohnverluste aka Inflation auszugleichen. Ich kennen kein Gesetz, keine Verordnung und keine Anweisung, welche einem Angestellten, ganz egal ob ÖD oder pW, einen Ausgleich von gestiegenen Lebenshaltungskosten zusichert.

Ich kenne genügend Leute aus der pW die seit mind. zwei Jahren einen Reallohnverlust haben hinnehmen müssen.

Wem es zu wenig ist der muss halt besser verhandeln, Zuschläge oder höherwertige Tätigkeiten, oder beim Vorstellungsgespräch ein höheres Gehalt aushandeln. Dass das "der Staat", "die Tarifparteien" oder sonst wer macht ist unrealistisch.Freuen wir uns also wenns etwas mehr gibt und gut ist. Würden manche soviel Zeit in ihre berufliche Weiterbildung und -Karriere wie ins Meckern investieren hätte so mancher sein Gehalt was er/sie sich so vorstellt.

Wenn man wirklich den Blick in die freie Wirtschaft wagen möchte dann aber auch richtig...

Als Beispiel BMW-Mitarbeiter:

"Tarifbeschäftigte in Deutschland erhalten für das erfolgreiche Jahr 2022 eine Ergebnisbeteiligung von 6.300 Euro und eine einmalige Anerkennungsprämie von 1.000 Euro. Die Auszahlung von in Summe 7.300 Euro erfolgt mit der Entgeltabrechnung im April 2023."

UND dazu zusätzlich on top:

"BMW zahlt schon im Januar 2023 die erste Hälfte der Inflationspauschale in Höhe von 1.500 Euro an die Mitarbeiter aus. Die zweite Hälfte folgt dann bis zum Februar 2024."

Alles ohne Verhandeln oder neuen Tarifabschluss.

Klar sind wir nicht die freie Wirtschaft und der Bereich Autobauer gehört zu den besserverdienern in Deutschland, ABER ist es mit Hinblick auf solche Meldungen wirklich so unrealistisch wenigstens die JSZ auf 100% anzuheben und so langsam die Inflationspauschale auszuzahlen? (Das hätten die TVL-AG nämlich rein theoretisch dieses Jahr in Hinblick auf die rennende Inflation auch ohne Tarifverhandlungen schon getan haben können)

RsQ

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4992 am: 17.11.2023 20:52 »
Was ich als Thema vermisse:

An der JSZ kann man ja rumschrauben - aber warum nicht einfach ein 13. Gehalt, wie in Teilen der PW längst üblich? Und wer will, kann das in zwölf Teilen monatlich auszahlen lassen (das macht dann ad-hoc 8,3% Plus).

Vorteil aus meiner Sicht: Man hat eine klare Zahl, muss sich nicht mit Rechentricks etwas schönreden - und es bleibt das Einkommensgefüge gewahrt, ohne dass die unteren EG weiter an die oberen EG heranrücken. Für mich würde sowas nach einer pragmatischen Win-win-Situation klingen.

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4993 am: 17.11.2023 21:20 »
Die JSZ soll aber weiterhin als „Bonus“ und Verhandlungsmasse verstanden werden, die man einfrieren und kürzen kann wie es gerade beliebt. Integriert man sie an das Gehalt ist das nicht mehr möglich. Ich kann mich auch nicht erinnern das die Gewerkschaften das jemals gefordert hätten.

RsQ

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« Antwort #4994 am: 17.11.2023 23:26 »
Die JSZ könnte ja einfach bleiben, wie sie ist. Das 13. Gehalt käme dann komplett "on top" ...